Vulkan-Update 14.03.21: Klyuchevskoy, Pacaya, Taal

Im Vulkan-Update zum Sonntag geht es um die Flankeneruption am russischen Vulkan Klyuchevskoy, der anhaltenden Aktivität am Pacaya und den nicht enden wollenden Tremor am Taal-Vulkan.

Klyuchevskoy: Flankeneruption geht weiter

Am Vulkan auf der russischen Halbinsel Kamtschatka hält die Flankeneruption an. MIROVA registriert eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 540 MW. Auf Sentinel-Satellitenfotos ist ein Lavastrom zu erkennen, der etwas über 1 km lang ist. In den letzten Tagen änderte sich die Aktivität, denn der bisher tätige Schlot stellte seine Aktivität ein. Sie shiftete vom westlichen auf den östlichen Schlot. Neu ist auch eine Livecam, auf der man das Geschehen beobachten kann.

Pacaya: Lavastrom länger

Der Pacaya in Guatemala zeigt sich weiterhin von seiner aktiven Seite: in Intervallen stößt er Aschewolken aus, die bis zu 4000 m hoch aufsteigen. Glühende Tephra lagert sich in einem relativ großen Umkreis um den Krater ab. Neu ist, dass der Lavastrom auf 1400 m Länge angewachsen ist. Das sind 400 m mehr als gestern. Von seiner Front gehen Blocklawinen ab. MIROVA registriert eine sehr hohe Thermalstrahlung mit 1088 MW Leistung.

Taal: Tremor hoch

Am Taal-Vulkan auf den Philippinen ist der Tremor weiterhin hoch. PHILVOLCS registrierte in den letzten 24 Stunden 28 vulkanotektonische Erdbeben und 46 Tremor-Episoden. Sie dauerten bis zu 4 Minuten an. Fumarolen im Krater stießen Dampfwolken bis zu 10 m hoch aus. Die restliche Parameter zeigen sich nahezu unverändert. Es sieht so aus, als würde sich der Taal auf einer weiteren Eruption vorbereiten. Je länger diese Vorbereitungsphase anhält, desto stärker könnte ein Vulkanausbruch ausfallen.

Ätna: Weiterer Paroxysmus erwartet

Statistisch gesehen, müsste es heute wieder zu einem neuen Paroxysmus kommen. Der Tremor bewegt sich entsprechend im gelben Bereich seitwärts. Anzeichen erhöhter Aktivität gibt es noch nicht, daher rechne ich mit einem Ausbruch nicht vor dem Abend. Alle Skylinewebcams sind übrigens wieder online. Interessant sind die beiden Vergleichsfotos von Marco Neri und Gio Giusa. Sie visualisieren die Veränderungen/Wachstum des Neuen-Südostkraterkegels in diesem Jahr.

Vulkan-Update 13.03.21: Taal, Pinatubo, Pacaya

Im Vulkan-Update vom 13.03.21 stehen die philippinischen Vulkane Taal und Pinatubo im Mittelpunkt. Aber auch vom Pacaya in Guatemala gibt es etwas zu berichten.

Taal: Weiterer Tremor

Die seismische Aktivität unter dem Taal-Vulkan auf den Philippinen bleibt hoch. PHILVOLCS registrierte gestern 6 vulkanotektonsiche Erdbeben und 49 Tremor-Episoden. Sie dauerten bis zu 2,5 Minuten. Nachmittags kam es im Krater zu einer Dampfexplosion, bei der eine Dampfwolke bis zu 500 m hoch aufstieg. Die Aktivität hielt gut 5 Minuten an. Der Schwefeldioxid-Ausstoß verringerte sich auf 582 Tonnen am Tag. Die Wassertemperatur und der pH-Wert im Kratersee blieben relativ konstant. Es wird weiterhin schwache Inflation registriert. Der Alarmstatus steht auf „2“.

Pinatubo: Seismizität erhöht

Bleiben wir noch auf den Philippinen: dort ist neben dem Taal auch der Pinatubo seismisch unruhig. Gestern detektierte PHILVOLCS 25 vulkanotektonische Erdbeben am Vulkan auf Luzon. Am Vortag waren es 8 Erschütterungen. Der Alarmstatus steht auf „1“. Interessant ist, dass zu Beginn der Phase mit erhöhter Seismizität angegeben wurde, die Beben seien tektonischer Natur. Offenbar hat sich die Aktivität verlagert. Interessant ist auch, dass die Hauptstadt Manila von den beiden Vulkanen eingekesselt ist: während sich die Taal-Caldera 70 km südlich von Manila befindet, liegt der Pinatubo 100 km nordwestlich der Hauptstadt. Große Ausbrüche könnten sich -je nach Windrichtung- entsprechend stark auf die Metropole auswirken.

Pacaya eruptiert weiter Vulkanasche

Der guatemaltekische Pacaya liegt ebenfalls in direkter Nähe zur Hauptstadt: hier sind es nur gut 25 km Luftlinie bis ins Zentrum von Guatemala City. Entsprechend oft beeinträchtigen schon moderate Eruptionen des Vulkans die Hauptstadt und stören etwa den Flugverkehr. Auch in den letzten 24 Stunden war der Pacaya aktiv und förderte Vulkanasche. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4000 m auf. Die Asche driftete bis zu 25 km weit in südwestlicher Richtung. In den Gemeinden El Rodeo und El Patrocinio kam es zu Ascheniederschlag. Vulkanische Bomben verteilten sich bis zu 500 m um den McKenney-Krater. Der Lavastrom auf der Südflanke ist 1000 m lang. Von seiner Front gehen Blocklawinen ab.

Erdbeben-Update 12.03.21: Griechenland

Im Erdbeben-Update vom 12.03.21 stehen einmal mehr die Erdbeben in Griechenland und Island im Mittelpunkt der Berichterstattung. Aber auch entlang der Molukkensee-Platte bebt es viel. Im Yellowstone-Park gab es ein schwache Erdbeben.

Griechenland: Weiteres starkes Nachbeben

Bei der griechischen Ortschaft Larasia ereignete sich ein weiteres erwähnenswertes Nachbeben. Es hatte die Magnitude 5,6. Das Hypozentrum befand sich in nur 7 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 16 km westlich von Elassóna lokalisiert. Insgesamt gab es heute 22 moderate Erdstöße in der Region. Gestern waren es 33 Beben. Die Bebenserie wurde durch einen Erdstoß der Magnitude 6,3 ausgelöst, der sich am 3. März ereignet hatte. Seitdem kommt die Erde in der Region nicht zur Ruhe.

Island: Erdbeben M 5,0

Die isländische Reykjanes Halbinsel wurde heute Morgen von einem weiteren Erdbeben der Magnitude 5,o erschüttert. Das Epizentrum befand sich im südlichen Teil des Intrusionsgebietes beim Fagradalsfjall. Genau dort manifestierten sich auch die meisten Erschütterungen des heutigen Tages. Bereits gegen Mittag meldete IMO 1400 Erschütterungen. Aktuell geht die Zahl der Beben zurück, doch solche Fluktuationen bedeuten nun nicht, dass die Wahrscheinlichkeit einer möglichen Eruption abnimmt. Im Gegenteil: die Forscher meinen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Eruption täglich wächst. Mich würde es nicht wundern, wenn wir hier bald die nächste isländische Eruption sehen würden.

Indonesien: Zahlreiche Erdbeben in der Molukkensee

In der Molukkensee, östlich von Sulawesi und südlich der Philippinen, ereignen sich dieser Tage besonders viele moderate Erdbeben. So kam es z.B. südlich der Philippinen zu einem Erdstoß der Magnitude 4,5. Die Erdbeben signalisieren, dass sich entlang der Grenzen der Molukkensee-Platte große Spannungen aufgebaut haben. Meiner Meinung nach ist dort bald ein schwereres Erdbeben fällig., oder es ereigne sich weiter viele moderate Erdbeben, die die Spannungen abbauen.

Vulkan-Update 12.03.21: Pacaya, Merapi, Sangay

Heute ist schon wieder Freitag und ich berichte Euch im Vulkan-Update über die Aktivität an den Vulkanen Sangay und Pacaya. Auch die indonesischen Feuerberge Merapi und Sinabung sorgen für weitere Schlagzeilen. Über den neusten Ätna-Paroxysmus gibt es unten einen separaten Artikel.

Sangay: Aschewolke detektiert

Beginnen wir mal nicht in Alphabetischer Reihenfolge, sondern mit dem scheinbar stärksten Ausbruch der letzten 24 Stunden. Den lieferte der ecuadorianische Vulkan Sangay. Laut VAAC stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 12800 m auf und verteilte sich in Richtung Nordwesten. Eine kleinere Aschewolke stieg bis auf 6700 m und bewegte sich in entgegengesetzter Richtung nach Südosten. Spekulativ ist, dass die höhere Aschewolke explosiv gefördert wurde und dass die kleinere Eruptionswolke von einem Pyroklastischen Strom stammt, der auf der Südflanke des Vulkans abging. Aufgrund der permanenten Bewölkung sind visuelle Observierungen des Geschehens selten. Was es allerdings gibt, sind Berichte, nach denen sich der Himmel über den Ortschaften Riobamba und Chambo verdunkelte. Zudem kam es zu Ascheregen. Die Menschen zeigten sich besorgt. Besorgt zeigen sich auch die Vulkanologen Von IGEPN: sie fürchten, dass anhaltende Regenfälle Lahare auslösen könnten.

Merapi: 2 Pyroklastische Ströme

Am Merapi auf Java gingen heute Früh 2 kleinere Pyroklastische Ströme ab. Die zugehörigen seismischen Signale hatten Maximal-Amplituden von 40 mm. Der größere Strom glitt 102 Sekunden lang. Darüber hinaus wurden innerhalb von 6 Stunden 46 Lawinen-Abgänge, bzw. größere Steinschläge gezählt. Die Seismik ist gering.

Sinabung: Seismik zieht an

Anders sieht es am Sinabung auf Sumatra aus. Hier gab es zwar keine Pyroklastischen Ströme, aber dafür wird wieder eine Zunahme der Seismizität festgestellt. Heute Vormittag wurden 4 vulkanotektonische Erschütterungen, sowie 7 niederfrequente Erdbeben registriert. Hinzu gesellten sich 27 Hybriderdeben. Es scheint sich wieder mehr Magma unter dem Vulkan zu akkumulieren. Neue Bilder zeigen auch den Dom, der durch die Pyroklastischen Ströme der letzten Woche einiges an Volumen einbüßte, aber dennoch recht groß ist. Die Gefahr am Sinabung ist noch nicht gebannt.

Pacaya mit Aschewolken

In Guatemala ist der Pacaya weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Schlechte Sicht verhindert visuelle Beobachtung des Geschehens. Allerdings detektierte das VAAC mehrere Aschewolken. Sie stiegen bis zu 3700 m hoch auf.

Ätna Paroxysmus No 12

Heute Morgen begann der 12. Paroxysmus am Ätna in Folge. Die Tätigkeit fing an sich gegen 7.30 Uhr deutlich zu steigern. Bereits eine halbe Stunde später begann ein Lavastrom aus dem Neuen Südostkrater zu fließen. Mittlerweile hat der Paroxysmus seinen Höhepunkt erreicht und ich präsentiere Euch den Livestream von Guidetna:

Update 10.45 Uhr: An der breiten Tremorbasis erkennt man, dass der Paroxysmus sich vergleichsweise langsam steigerte und nun auch bereits recht lange andauert. Es sieht so aus, als hätte er um 10.30 Uhr MEZ (9.30 UCT) seinen Höhepunkt überschritten. Die Tremor-Amplitude ist noch etwas höher gestiegen, als bei den letzten Paroxysmen. Die Eruption findet wieder einmal bei ungewöhnlich gutem Wetter statt. Es ist fast windstill und die Eruptionswolke steigt senkrecht auf. Das VAAC Toulouse detektiert Vulkanasche in 10.400 m Höhe. Auf einer Thermalcam erkennt man den Lavastrom, der weit ins Valle del Bove hinabgeflossen ist. Offensichtlich gibt es aber nur den Lavastrom in östlicher Richtung, im Süden scheint keine Lava unterwegs zu sein.

Update 11:00 Uhr: Der Tremor lässt jetzt schnell nach und die Eruptionswolke klappt zusammen. Im Ganzen lässt sich sagen, dass es ein sehr schöner Paroxysmus war. Wir dürfen auf die Fotos und Videos der lokalen Fotografen und Guides gespannt sein, die bestimmt in den nächsten Stunden eintrudeln. Ich halte Euch hier auf dem Laufenden, so, stay tuned!

Update 17.00 Uhr: Wie erwartet trudeln nun fantastische Bilder des Ausbruchs ein. Viele davon werden in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ geteilt. Hier kann ich leider nur einen kleinen Teil der Aufnahmen wiedergeben. Dr. Boris Behncke vom INGV zeigt sich indes ein wenig entrüstet, über Weltunterganspropheten, die in Sozialen Medien allerhand Unfug über den angeblich bevorstehenden Weltuntergang verbreiten. Demnach sollen die Paroxysmen des Ätnas Weissagungen von Nostradamus erfüllen und Vorboten der Apokalypse sein. Ich teile da die Meinung von Boris, dass die Paroxysmen fantastische Naturereignisse darstellen und das normale Verhalten des Ätnas repräsentieren.

Erdbeben-Update 11.03.21: Island, Griechenland, Neuseeland

Wie immer, so ereigneten sich auch in den letzten 24 Stunden wieder zahlreiche Erdbeben. In Marc’s Selection versuche ich Euch die interessantesten herauszupicken und näher zu beschreiben. Daher thematisiere ich heute wieder das Geschehen auf Island, aber auch Beben in Griechenland und vor Neuseeland spielen eine Rolle. Übrigens: Heute jährt sich die Erdbeben-Tsunamikatastrophe von Senadi/Fukushima zum 10. Mal.

Island: Beben halten an

Auch heute geht der Erdbebenschwarm in die Verlängerung und es rappelt fleißig unter Reykjanes. Bis heute Vormittag kamen ca. 800 Erschütterungen zusammen. Das stärkste Erdbeben brachte es auf M 4,1. Gestern waren es rund 2500 Erdbeben. Etwa 30 davon hatten die Magnitude M 3,0 und mehr. Die größte gemessene Magnitude betrug M 5,1. Das Beben manifestierte sich um 3:14 Uhr. Seit Beginn der seismischen Krise wurden über 33.000 Erdstöße registriert. Nach wie vor ist es unklar, ob- und wann es zu einer Eruption kommen wird.

Philippinen: Erdbeben Mw 5,1

Vor der Südwestküste der philippinischen Insel Luzon kam es heute zu einem Erdbeben Mw 5,1. Das Epizentrum befand sich 58 km westlich von Masinloc. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. In relativer Nähe zum Epizentrum befindet sich der Caldera-Vulkan Taal, der in den letzten Tagen wieder besonders unruhig war.

Neuseeland: Erdstoß M 5,1

Vor der Ostküste der neuseeländischen Nordinsel kam es zu einem weiteren Nachbeben Mb 5,1. Das Hypozentrum wurde 210 km nordöstlich von Gisborne festgestellt. Die Tiefe des Bebenherdes wird mit 10 km angegeben.

Griechenland: Erdbeben M 4,5

In der griechischen Erdbebenregion bei Lárisa kam es zu weiteren Erdbeben. Der stärkste Erdstoß heute brachte es auf M 4,5, mit einem Erdbebenherd in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 7 km östlich von Verdikoússa lokalisiert. Ein Blick auf die Karte enthüllt einen beeindruckenden Beben-Cluster.

Vulkan-Update 11.03.21: Sakurajima, Semeru, Taal

Heute ist der 11. März, ein Tag, an dem sich immer besonders viele Naturkatastrophen ereignen und auch die Vulkanausbrüche stecken da nicht zurück: Der Taal Vulkan wird zusehends unruhiger. Das VAAC meldet ungewöhnlich viele Aschewolken unterschiedlichster Vulkane, von denen ich hier nur einige erwähne. Und ich berichte kurz von den Vulkanen Kilauea und Ätna.

Taal: Tremor steigt

TaalDer philippinische Caldera-Vulkan Taal steigerte seine seismische Unruhe und sorgt auch durch anhaltende Inflation für Besorgnis. Gestern wurden 42 Episoden mit Tremor registriert. Sie dauerten bis zu 7 Minuten. Zudem gab es einen schwachen Hintergrundtremor, der 4 Stunden und 30 Minuten dauerte. Der Krater und die Fumarolen auf Volcano Island emittierten 1327 Tonnen Schwefeldioxid am Tag. Dieser Wert wird als signifikant beschrieben. Es steigt also Magma auf und es könnte sich eine weitere Eruption anbahnen.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Der japanische Vulkan Sakurajima meldete sich gestern mit einer heftigen Eruptionsserie zurück. Das VAAC registrierte 8 Aschewolken. Sie stiegen bis zu 3000 m hoch auf und drifteten in südwestlicher Richtung. In den letzten 6 Wochen hat die Seismizität leicht zugenommen.

Semeru mit Aschewolke

Auf der indonesischen Insel Java ist es der Semeru, der eine Aschewolke ausstieß. Sie erreichte eine Höhe von 4300 m. Das VSI meldet 15 seismische Eruptionssignale. Erdbeben, die direkt auf Magmenaufstieg hindeuten, wurden gestern nicht registriert.

Raung eruptiert Vulkanasche

Auf Java ist der Raung weiterhin aktiv und emittiert Vulkanasche. Sie wurde in einer Höhe von 4000 m festgestellt. Die Asche driftete in Richtung Nordost. Die Seismizität ist weiter gering.

Kilauea: Inflation nimmt wieder zu

Länger habe ich nicht mehr vom Kilauea auf Hawaii berichtet, da wir ja das Webcambild in der Navigationsleiste vor Augen haben. In den letzten Wochen fluktuierte die Aktivität wenig, mit einer leicht rückläufigen Tendenz. Der Spiegel des Lavasees steht auf 221 m und der westliche Förderschlot füttert den See mit Lava. Es wird allerdings weniger Lava gefördert, als in den Untergrund nachströmt. Daher steigt die Inflation im Gipfelbereich. Außerdem ereignete sich gestern ein Erdbeben der Magnitude 4,2. Das Epizentrum lag an der Südflanke des Nachbarvulkans Mauna Loa.

Kadovar emittiert Asche

Auch der Inselvulkan Kadovar (Papua Neuguinea) ist unruhig geworden und stößt Vulkanasche aus. Hier stieg sie bis auf einer Höhe von 1500 m auf und driftete in westlicher Richtung.

Ätna: mehrere Erdbeben

Im Umkreis des Vulkans Ätna ereigneten sich gestern mehrere Erdbeben. Sie waren wahrscheinlich tektonischer Natur, könnten allerdings auf ein sich änderndes Spannungsumfeld des Vulkans hindeuten. Die beiden stärksten Erschütterungen hatten die Magnituden 2,8 und 2,5. Letzteres Beben manifestierte sich unter der Südwestflanke in relativer Kraternähe. Das Andere im Nordwesten des Vulkans.

Ein wichtiger Hinweis dürfte sein, dass es gestern ein Feuer im Servercenter von Skyline gegeben hat. Einige Webcams des Anbieters sind offline! Das ist eine schlechte Nachricht für alle, die die Paroxysmen verfolgen wollen. Allerdings funktionieren einige Cams noch. In der Liste seht ihr, welche es sind.

Vulkan-Update 10.03.21: Pacaya, Sinabung, Stromboli

Die Aktivität am guatemaltekischen Vulkan Pacaya fluktuiert und wird vom Wechsel zwischen relativ ruhigen und starken Eruptionen bestimmt. In Papua Neuguinea ist der Bagana aktiv geworden und vom Stromboli gibt es neue Screenshots.

Pacaya: Aktivität weiter hoch

Der Vulkan nahe der guatemaltekischen Hauptstadt ist weiterhin sehr aktiv. Dabei wechseln sich ruhigere Phasen mit solchen ab, bei denen die explosiven Eruptionen als moderat-stark beschrieben werden. Vulkanasche steigt bis zu 4000 m hoch auf. Sie driftet bis zu 30 km weit und regnet in verschiedenen Ortschaften ab. Vulkanbomben und Schlacken erreichen Höhe von 700 m. Die seismischen Stationen registrieren Anstiegsperioden, die zwischen 3 und 5 Stunden dauern. An der Südflanke gibt es einen aktiven Lavastrom mit zwei Zweigen mit einer Länge von 1.000 Metern. Dieser Fluss weist an seiner Vorderseite Blocklawinen auf.

Bagana eruptiert Vulkanasche

Der Bagana in Papua Neuguinea eruptierte eine Aschewolke, die bis zu 2400 m hoch aufstieg. Sie driftete in westlicher Richtung und fächerte breit auf. Der gut 1750 m hohe Stratovulkan ist einer der jüngsten Feuerberge auf dem melanesischen Archipel. Seine letzte größere Eruption geht auf das Jahr 2000 zurück. Im letzten Jahr zog er die Aufmerksamkeit durch vergleichbare Tätigkeit wie jetzt auf sich.

Sinabung emittiert Asche

Auch heute kam der Sinabung auf Sumatra nicht ganz zur Ruhe und eruptierte Vulkanasche. Sie stieg bis auf einer Höhe von 3400 m auf. Das VSI registrierte heute Nachmittag (zwischen 12 und 18 Uhr) 13 seismische Signale, die auf den Abgang von Schuttlawinen hindeuteten. Die Amplituden lagen zwischen 3-120 mm. Die Signale hielten bis zu 173 Sekunden an. Die höheren Werte deuten meiner Meinung nach darauf hin, dass es nicht nur Schuttlawinen, sondern auch Pyroklastische Ströme gab.

Stromboli zeigte sich fotogen

Um den italienischen Inselvulkan Stromboli ist es in den letzten Wochen recht still geworden. Das liegt nicht nur an seiner recht geringen Aktivität, sondern auch an dem permanenten Aufstiegsverbot und den selten funktionierenden LiveCams. Doch gestern liefen sie mal temporär und einige Gruppenmitgliedern gelangen Screenshots der strombolianischen Eruptionen. Zugegeben, ein trauriger Ersatz für das, was man früher von diesem einzigartigen Vulkan zu sehen bekam, aber die Zeiten ändern sich gewaltig.

Island: Erdbeben und Dyke

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel hat sich ein weiteres Erdbeben mit einer Magnitude über 5 ereignet. Genauer, hatte es die Magnitude 5,1 in 6 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich südwestlich vom Fagradalsfjall. Insgesamt hatte sich die Seismizität bereits vor dem stärkeren Erdbeben erhöht. IMO zeigt -in seiner Erdbeben-Tabelle für die letzten 48 Stunden- 49 Erdbeben mit Magnituden größer als 3 an. Insgesamt wurden 2233 Erschütterungen registriert. Heute Morgen lies die Erdbebenintensität dann wieder nach, doch jeder Zeit kann es einen neuen Schub geben.

Anhand der geophysikalischen Parameter wurde nun die Zone der Magmenintrusion genauer bestimmt und visualisiert. Demnach hat sich ein fast 7 km langer Magmatischer Gang (Dyke) gebildet, der gut 3-4 km hoch, aber nur 1 m breit ist. Der Dyke wird an seinem Boden durch einem Förderkanal gespeist. Dort strömen pro Sekunde zwischen 15 und 20 Kubikmeter Magma nach, so dass der Dyke weiter nach Süden migriert. In den letzten 2 Wochen breitete sich der Dyke so um ca. 2 km aus. Die Magmen-Migration verursacht die Erdbeben, indem das Magma das umliegende Gestein verdrängt und brechen lässt.

Der Dyke hat ein Gefälle und steckt schräg in der Erde. Im Süden befindet er sich nur noch 1 km unter der Erdoberfläche, im Norden beim Keilir, sind es 2 km. So liegt die Vermutung nahe, dass es am ehesten im Süden beim Fagradalsfjall zu einer Eruption kommen wird. Das wird auch durch die seismische Aktivität und Bodendeformationen bestätigt. Die Forscher vermuten sogar, dass sich das Magma am Nordende des Dykes bereits verfestigen könnte. Der isländische Fernsehsender RUV interviewte den Geophysiker Freysteinn Sigmundsson und der sieht Analogien zur Fimmvörduháls-Eruption im Jahr 2010. Er erwartet eine ähnliche Spalteneruption wie damals, nur mit dem Unterschied, dass es wahrscheinlich im Anschluss nicht zu einer explosiven Eruptionsphase wie am Eyjafjallajökull kommen wird.