Erdbeben-Update 24.01.21: Südliche Shetland Inseln

Ein starkes Erdbeben in der Antarktis löste Tsunami-Alarm aus. In China beschädigte ein Erdbeben gut 100 Gebäude. Es gab stärkere Erdbeben in Chile und Neuseeland und zahlreiche Nachbeben in Spanien. Das Schwarmbeben am Ätna hält an.

Südliche Shetland Inseln: Erdbeben Mw 7,1

ErdbebenBei den Südlichen-Shetland-Inseln in der Antarktis bebte es mit einer Magnitude von 7,1. Das Erdbeben manifestierte sich gestern Abend um 23.36 UCT, mit einem Epizentrum, das 1065 km östlich von Tolhuin lokalisiert wurde. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 10 km angegeben. Es gab Tsunami-Alarm, allerdings liegen bisher keine Meldungen über entsprechende Wellen vor.

Chile: Erdbeben Mw 5,8

In relativer Nähe zur chilenischen Hauptstadt ereignete sich heute Nacht ein Erdstoß der Magnitude 5,8. Das Hypozentrum wurde in 10o km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 65 km östlich von Santiago de Chile. Aufgrund der großen Tiefe wirkte sich das Beben an der Oberfläche nicht ganz so stark aus.

Neuseeland: Erdbeben Mw 5,8

Einen vergleichbar starken Erdstoß gab es auch südlich der neuseeländischen Südinsel. Hier lag das Hypozentrum allerdings in nur 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 680 km südsüdwestlich von Bluff lokalisiert. Da sich das Beben weit von der Küste entfernt ereignete, gab es auch hier keine Schäden.

China: Erdbeben M 5,0

In der chinesischen Provinz Yuann verursachte eine Beben der Magnitude 5,0 Schäden an der Infrastruktur. Es sollen bis zu 100 Gebäude beschädigt worden sein. 4 Personen wurden verletzt. Das Epizentrum lag bei der Ortschaft Yibin. Nächst größere Stadt ist Zhaotong, in 19 km Entfernung. Das Hypozentrum wurde in 10 km Tiefe festgestellt.

Spanien: Zahlreiche Nachbeben

Westlich der spanischen Stadt Granada ereigneten sich zahlreiche Nachbeben. Das Stärkste brachte es auf eine Magnitude von 3,3 in nur 1 km Tiefe. Beim EMSC meldeten sich mehrere Personen, die das Erdbeben wahrgenommen hatten. Das bisher stärkste Erdbeben der Serie manifestierte sich gestern und brachte es auf M 4,2. Weitere Erschütterungen sind wahrscheinlich.

Kanarische Inseln: Schwarmbeben

Zwischen den Kanareninseln Teneriffa und La Palma gibt es einen kleinen Erdbebenschwarm. Die Beben haben geringe Magnituden und liegen in unterschiedlichen Tiefen. Im Südosten des Archipels bebte es mit einer Magnitude von 2,2.

Ätna: Schwarmbeben hält an

Das Schwarmbeben im Nordosten des Vulkans Ätna hält an. Das INGV registrierte bisher 27 Erdstöße. Die meisten Beben manifestieren sich in der Region um die Dörfer Sant’Alfio und Milo. Nördlich von Milo befindet sich ein Parkplatz, den ich gerne als nächtlichen Beobachtungsposten nutze. Interessant ist auch der Umstand, dass es im Jahr 2001 vor der Flankeneruption dort bebte. Damals gab es auch starke Erdbeben, die einige Häuser zerstörten und Risse in den Straßen verursachten.

Vulkan-Update 24.01.21: Ätna, Klyuchevskoy, Suwanose-jima

Heute ist wieder einiges los in der Welt der Vulkane und Erdbeben. Am Ätna gibt es einen neuen Erdbebenschwarm, der Klyuchevskoy spie eine hohe Aschewolke aus und der Suwanose-jima eruptiert. Darüber hinaus sind Sangay und Popocatepetl eine Meldung wert.

Ätna: Weiteres Schwarmbeben

ÄtnaHeute Morgen manifestiert sich ein neues Schwarmbeben im Nordosten des Vulkans Ätna auf Sizilien. Die Epizentren befinden sich in der Region von Sant’Alfio. Der kleine Ort liegt auf ca. 530 Höhenmeter. Die Hypozentren wurden in Tiefen zwischen 10 und 16 km lokalisiert. Bisher stellte das INGV 16 Erdstöße fest. Gleich 5 Beben brachten es auf M 2,1. Die Beben könnten sich entlang einer Störungszone ereignen, die aufgrund des anhaltenden Magmenaufstiegs unter Spannung geraten ist. Der Tremor ist ebenfalls erhöht und bewegt sich im roten Bereich.

Auf einem aktuellen Sentinel-Sattelitenfoto ist zu erkenne, dass mehrere Schlote Wärme emittieren. Betroffen sind praktisch alle 4 Hauptkrater. Die Anwohner konnten Nachts rot illuminierte Wolken über den Kratern beobachten.

Klyuchevskoy mit pyroklastischen Strom

Auf Kamtschatka (Russland) ist der Klyuchevskoy weiter aktiv. Es kam zu einer stärkeren Eruption. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 8200 m über dem Meeresspiegel. Fotos dokumentierten, dass es zum Abgang eines pyroklastischen Stroms gekommen ist. Ob er durch ein Kollaps-Ereignis, oder durch eine explosive Eruption entstand ist unklar. Auf Satellitenbildern erkennt man einen kleinen Lavastrom auf dem Südwesthang. Die Wärmestrahlung ist moderat-hoch.

Suwanose-jima in Eruption

Der Inselvulkan des japanischen Ryuku-Archipels eruptierte heute 2 Aschewolken, die vom VAAC detektiert wurden. Sie stiegen bis zu 1200 m auf und drifteten in südwestlicher Richtung. Der Vulkan ist strombolianisch aktiv und haut gelegentlich vulcanianische Eruptionen heraus.

Popocatepelt mit Eruptionen

Seit gestern brachte das VAAC 5 VONA-Meldungen zum mexikanischen Vulkan Popocatepetl heraus. Die explosiven Eruptionen lassen Aschewolken bis auf einer Höhe von 5800 m aufsteigen. Der Wind verdriftet sie Richtung Norden. CENAPRED registrierte 222 Exhalationen und 772 Minuten Tremor. Nachts ist Rotglut über dem Krater zu sehen gewesen.

Sangay mit Aschewolken

Vom Sangay in Ecuador gehen immer wieder Aschewolken aus. Sie erreichen Höhen von 6700 m und driften in westlicher Richtung. Gestern wurde eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 788 MW registriert. Sie stammt vermutlich von Lava auf der Südflanke des Feuerbergs.

Erbeben-Update 23.01.21: Spanien, Frankreich, PNG

Heute Mittag bebte die Erde in Spanien. Die Region um Granada wurde von einem moderaten Erdbeben M 4,2 erschüttert. Die Tiefe des Hypozentrums wurde vom EMSC mit nur 2 km angegeben. Das Epizentrum wurde 12 km westlich von Granada lokalisiert. Aufgrund der geringen Tiefe des Erdbebenherds kam es zu leichten Schäden an der Infrastruktur. Wie bereits bei meinem letzten Update zu Spanien erwähnt, ist die Seismizität entlang des westlichen Mittelmeeres erhöht und es muss mit stärkeren Erdbeben gerechnet werden. Es gab mehrere schwache Nachbeben.

Frankreich: Erdbeben bei Straßburg

Kurz hinter der Grenze zu Deutschland ereignete sich gestern Abend ein Erdbeben der Magnitude 3,7. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 5 km lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 7 km nördlich von Straßburg. Beim EMSC sind zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen eingegangen. Medienberichten zufolge wurde das Beben auch in Deutschland wahrgenommen. Das der Erdstoß so deutlich gespürt wurde, hing nicht nur mit der Magnitude und dichten Besiedelung der Region zusammen, sondern ist auch der geringen Tiefe des Erdbebenherds geschuldet. Es gab ein Nachbeben M 2,3. Auch 3 Vorbeben wurden in diesem Jahr bereits registriert. Der aktuelle Erdstoß wird nicht der letzte in der Region gewesen sein.

Natürlich gab es in den letzten 24 Stunden nicht nur die moderaten europäischen Beben, sondern auch einige stärkere Erschütterungen unter anderen Erdteilen.

Papua Neuguinea: 2 Erdbeben Mw 5,7

Im Osten von Papua Neuguinea bebte es heute gleich 2 Mal mit einer Magnitude von 5,7. Die Hypozentren lagen in 40 und 22 km Tiefe. Die Epizentren wurden 40 km westnordwestlich von Finschhafen lokalisiert. Ein weiterer Erdstoß brachte es auf M 5,4. Interessanterweise manifestierten sich die Erdstöße ca. 430 km vom Inselvulkan Manam (Karte oberen Rand links) entfernt, der heute ausgebrochen ist.

Südlich von Fidschi: Erdbeben Mw 5,6

Ein ähnlich starkes Erdbeben manifestierte sich südlich der Fidschi-Inseln. Das Hypozentrum des Erdstoßes mit der Magnitude 5,6, lag in einer Tiefen von 455 km und damit mitten im oberen Erdmantel. Das Epizentrum befand sich 582 km südwestlich von Nuku‘alofa.

Vulkan-Update 23.01.21: Stromboli, Ätna, Manam

Das Vulkan-Update am 23.0121 befasst sich mit der Lavastrom-Tätigkeit am Stromboli, der Seismik am Ätna und einer Aschewolke, die vom Manam auf Papua Neuguinea ausging.

Stromboli: Details zur Lavastrom-Episode

Gestern gab es -wie berichtet- eine Lavastrom-Episoden am Stromboli. Um 11:45 Uhr kam es zu einem explosiven Ereignis und Lava begann aus dem nördlichsten Krater zu fließen. Es entstand ein Aschestrom, der sehr wahrscheinlich infolge eines Kollaps-Ereignisses generiert wurde. Ich vermute, dass sich zu dieser Zeit ein effusiver Schlot an der Basis des Kraters öffnete, denn im Laufe der Eruption kam die Lava aus einer Öffnung in der Außenflanke des Kegels.

Um 16.15 Uhr befand sich die Lavafront des Stroms auf 600 Höhenmeter. Es kam zu Lawinen aus glühender Tephra, die über die Sciara del Fuoco bis ins Meer kullerten. Die Tremor-Amplitude war deutlich erhöht.

Heute Morgen erkennt die Wärmebildkamera immer noch eine Wärmesignatur. Die Tremor-Amplitude ist rückläufig, aber immer noch erhöht. Die explosive Aktivität bewegt sich auf dem Niveau der Vortage.

In den letzten Wochen wurden wieder vergleichsweise häufig schwache Erdbeben im Tyrrhenischen Meer registriert. Diese konzentrierten sich in einem Areal 30 km sudöstlich von Stromboli. Typischer Weise bebt es dort überdurchschnittlich oft, bevor es zu einer Aktivitätssteigerung am Vulkan kommt.

Ätna: Erdbebenschwarm im Norden

Der Ätna auf Sizilien hüllt sich weiterhin in Wolken, daher gibt es nur wenige visuelle Bestätigungen zur anhaltenden Aktivität. In kurzen Momenten, in denen sich die Wolken ausdünnten, waren am Abend rot illuminierte Wolken am Südostkrater zu sehen. Also kann man davon ausgehen, dass die strombolianische Tätigkeit dort anhält. Der Tremor ist entsprechend erhöht.

Erwähnenswert ist ein Schwarmbeben, dass sich in den letzten Tagen im Norden des Vulkans ereignete und erst jetzt in seiner Gänze bei SismoWeb angezeigt wird. Über einzelne Erdstöße östlich von Randazzo hatte ich bereits berichtet. Die Seismizität ist generell hoch, wie ein Blick auf die Übersichtskarte mit den Erdbeben der letzten 30 Tage zeigt. Es dringt weiterhin Magma in den Untergrund des Vulkans ein und mit weiteren Eruptionen muss gerechnet werden.

Manam: Aschewolke im Tropen-Paradies

Heute eruptierte auf Papua Neuguinea der Inselvulkan Manam. Das VAAC detektierte eine Aschewolke in einer Höhe von 4900 m. Sie driftete in nördliche Richtung. Der Alarmstatus für den Flugverkehr steht auf „orange“. Manam ist in der Lage Paroxysmen zu erzeugen und die Aktivität könnte sich steigern.

Stromboli: Lava auf der Nordflanke

Aus einer Meldung zum Stromboli entwickelte sich heute Abend ein weiteres Vulkan-Update. Neben der Lavastromtätigkeit am Stromboli, gibt es Neuigkeiten vom Ätna und der Campi Flegrei. 

Stromboli: Neuer Lavastrom

StromboliHeute Mittag meldete sich Stromboli mit einem spannenden Ereignis aus seiner Ruhe und versetzt die Vulkan-Community in Aufregung! Um 13.45 Uhr ereignete sich eine moderate Eruption aus dem Nordöstlichen Krater. Laut INGV löste sie einen Lava-Überlauf aus. Es bildete sich ein Lavastrom auf der Sciara del Fuoco. um einen Aschestrom. Durch den Kollaps der Front eines kurzen Lavastroms wurde ein Aschestrom generiert. Die Seismik ist unauffällig. Die Tremor-Amplitude stieg kurzfristig an. Die Aktivität der letzten Tage war unauffällig. Allerdings kam es bereits in der letzten Woche zur Bildung eines kurzen Lavastroms.

Update 19.00 Uhr: Am Stromboli kocht es noch ganz gut und man kann der Geschehen per Livecam verfolgen. Aus einer Bocce im Norden des Kraters sprudelt Lava. Glühende Lavabrocken kullern weit die Flanke hinab und könnten das Meer erreichen. Die Tremor-Amplitude steigt. Es sieht so aus, als könnte sich ein neuer Lavastrom etablieren.

Ätna: Business as usual

Der Ätna setzte letzte Nacht seine strombolianische Tätigkeit am Neuen Südostkrater fort. Dr. Boris Behncke vom INGV dokumentierte die Tätigkeit mit der Kamera. Aktuell ist der Tremor erhöht, die Tremor-Amplitude bewegt sich im unteren Bereich des roten Sektors. Das deutet darauf hin, dass der Vulkan weiterhin strombolianisch aktiv ist und evtl. einen kleinen Lavastrom fördert. Was er nicht macht: einen großen Ausbruch bei dem der Südostkrater aufgeplatzt ist, so wie es um 18 Uhr in den Nachrichten auf NTV gezeigt wurde. Die Nachricht wurde mit Bildern des letzten Paroxysmus untermauert, der allerdings bereits 4 Tage her ist. Also, es findet aktuell kein Katastrophen-Szenario am mächtigsten Vulkan Europas statt. Allerdings ist es gut möglich, dass wir in nächster zeit weitere Paroxysmen sehen werden.

Campi Flegrei: Kleiner Erdbebenschwarm

Wo wir gerade bei den Vulkanen Italiens sich: die Campi Flegrei verlangt es auch nach etwas Aufmerksamkeit und erzeugte gestern ein kleines Schwarmbeben. Das INGV registrierte gestern 6 schwache Erschütterungen in geringen Tiefen. Sie hatten allesamt Magnituden kleiner als 1. Die eigentliche Meldung kommt aber erst jetzt: Die Forscher des INGVs berechneten die Heberate des Bodens neu und kamen auf eine Inflation von13±2 mm/Monat, seit September 2020. Die Gesamte Bodenanhebung seit 2011 beläuft sich nun auf 69 cm. Ein deutliches Plus gegenüber den bisher postulierten 10 mm pro Monat. Vor September 2020 belief sich die Hebung auf 6 mm/Monat.

Vulkan-Update 22.01.21: Popocatepetl, Raung, Kilauea

Die üblichen Verdächtigen der letzten 3 Wochen waren in den vergangenen 24 Stunden etwas ruhiger als sonst, dafür sind die Newcomer stark am kommen. Besonders die Entwicklung am indonesischen Raung ist interessant.

Popocatepetl: Tremor hoch

PopocatepetlDer mexikanische Vulkan Popocatepetl eruptiert sporadisch Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 6700 m ü. N.N. aufsteigen. CENAPRED meldete in den vergangenen 24 Stunden nur 8 Exhalationen, dafür aber Tremor mit einer Gesamtdauer von 1327 Minuten. Ein Wert, der nur selten getoppt wird. Der Tremor steht in direktem Zusammenhang zu Fluidbewegungen im Fördersystem des Vulkans. Bei diesen Fluiden kann es sich um magmatisches Gas handelt, oder aber auch direkt um Magma. In den nächsten Tagen könnten sich Explosionen ereignen, die stärker als sonst sind. Es besteht auch die Möglichkeit, dass neues Domwachstum einsetzt.

Raung eruptiert weiter

Im Osten der indonesischen Insel Java hat der Raung eine weitere Aschewolke ausgestoßen. Laut VAAC stieg sie bis auf einer Höhe von 4000 m auf. Die Seismik ist sprunghaft angestiegen:  gestern wurden gut 180 seismische Erschütterungen aufgezeichnet. 140 der Signale sind auf nicht-harmonischen Tremor zurück zu führen gewesen. Auch hier scheint sich viel Fluid im Fördersystem/Magmakammer zu befinden.

Semeru mit Aschewolke

Ebenfalls auf Java liegt der Semeru. Er eruptierte eine Aschewolke, die es bis auf einer Höhe von 3700 m schaffte. Die Seismik ist hier relativ unauffällig, dennoch kann es zu weiteren Eruptionen und dem Abgang pyroklastischer Ströme kommen.

Klyuchevskoy in Eruption

Auf Kamtschatka spie der Klyuchevskoy wieder Vulkanasche aus. Sie stieg bis auf einer Höhe von 6700 m auf. Die Asche driftete in Richtung Nordost. Gestern wurde eine hohe Thermalstrahlung mit Spitzenwerten um 480 MW registriert. Das spricht für einen moderaten Lavastrom.

Kilauea: Lavasee verkrustet

Heute Morgen (Abend Ortszeit) ist der Lavasee des Vulkans Kilauea auf Hawaii wieder verkrustet. Auf der Livecam erkennt man nur wenig Rotglut am Förderschlot in der Westwand. Eine ähnliche Situation konnten wir gestern beobachten, bevor sich die Aktivität dann wieder steigerte. Scheinbar kommt frische Lava nur noch in Schüben an und es sieht so aus, als würde die Eruption nachlassen.

Vulkan-Update 21.01.21: Raung, Semeru und Sinabung

Im Vulkan-Update vom 21.01.21 (schönes Datum) stehen die indonesischen Vulkane Raung, Semeru und Sinabung im Fokus der Berichterstattung. Es gibt aber auch Neuigkeiten vom philippinischen Vulkan Mayon und vom Kilauea.

Raung: Erhöhung der Alarmstufe

Der Raung auf Java eruptierte heute eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 3700 m aufstieg. Zudem registrierten die Vulkanologen vom VSI intensiven Tremor. Innerhalb von 6 Stunden wurden 32 Tremor-Phasen detektiert. Sie dauerten bis zu 481 Sekunden und hatten Amplituden zwischen 2-5 mm. Darauf wurde der Alarmstauts auf „gelb“ erhöht. Raung ist ein Vulkan des Ijen-Komplexes und eruptierte zuletzt im Juli 2020. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Semeru mit Eruption

Ebenfalls auf Java liegt der Semeru. Er gehört mit dem Bromo zum Tengger-Semeru Massiv und ist zur Zeit einer der aktivsten Vulkan Indonesiens. Das VAAC registrierte heute Vulkanasche in einer Höhe von 3700 m. Die Seismik ist relativ gering, allerdings wurden zahlreiche Signale aufgefangen, die von starken Entgasungen stammten.

Sinabung mit Aschewolke

Der Sinabung auf Sumatra eruptierte gestern Vulkanasche. Sie wurde vom VAAC in einer Höhe von 3000 m lokalisiert. Ob sie mit dem Abgang eines pyroklastischen Stroms assoziiert war, blieb ungeklärt.

Mayon mit Rotgut

Auf den Philippinen ist es der Mayon, der mit steigender Seismizität beunruhigt. PHILVOLCS registrierte gestern 10 vulkanotektonische Erdbeben. Außerdem sieht man seit mehreren Tagen Rotglut am Krater. Es schaut so aus, als würde ein Dom wachsen. Dafür spricht auch die gemessene inflationäre Bodendeformation. Mayon ist bekannt für seine Dome, von denen pyroklastische Ströme abgehen können.

Kilauea: Aktivität fluktuiert

Nachdem das Geschehen um den Lavasee im Halema’uma’u-Krater in den letzten Tagen stabil war, scheint heute Bewegung in die Aktivität zu kommen. Bis zum Nachmittag sah es so aus, als würde der Lavasee komplett erstarren, jetzt erkennt man auf der Livecam, das wieder Lava fließt. Wahrscheinlich war der Schlot kurzzeitig verstopft und hat sich wieder freigesprengt.

Philippinen: Erdbeben Mw 7,0

PhilippinenDie Philippinen wurden heute Mittag von einem Erdbeben der Magnitude 7,0 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 92 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 211 km südöstlich von Pondaguitan lokalisiert. Die Lokation liegt mitten im Meer, auf halben Weg zwischen der indonesischen Insel Halmahera und dem philippinischen Davaos Region. Natürlich sind da auch aktive Vulkane nicht weit entfernt, u.a. der Dukono auf Halmahera, oder Karangetang etwas weiter westlich.

Peru: Erdstoß Mw 5,5

Bereits gestern Abend bebte es vor der peruanischen Küste mit einer Magnitude von 5,5. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum befand sich 52 km westlich von Minas de Marcona. Wenig zuvor manifestierten sich dort 2 leichtere Erdbeben. Die Gegend dürfte Vielen bekannt sein, denn die sie wird von den berühmten Nazca-Linien dominiert.

Samos: Zahlreiche Erdbeben

Vor der Nordküste der griechischen Insel Samos bebte es in den letzten 24 Stunden wieder recht häufig. Auslöser war eine Erschütterung der Magnitude 4,6. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit 10 km angegeben. Erst im Oktober letzten Jahres hatte es dort ein starkes Erdbeben gegeben, dass auch in der Türkei Schäden verursacht hatte. Unter dem Link findet ihr eine Seite mit Hintergrundinformationen zur Tektonik der Region.

Mexiko: Extrem hohe Seismizität

Vor der mexikanischen Pazifikküste ist die Seismizität wieder einmal extrem hoch. Besonders vor der Küste der Bundesstaaten Oaxaca und Jalisco kam (und kommt) es zu zahlreichen Erdbeben mit Magnituden im 3-er Bereich. Einige Erschütterung erreichen auch eine 4 vor dem Komma. Meiner Meinung nach ein Indiz dafür, dass sich große Spannungen im Untergrund aufgebaut haben und dass es bald zu einem Starkbeben kommen könnte. Solche Beben betreffen oft auch Mexiko City und haben katastrophale Folgen. Starke Beben, die sich auf die mexikanische Hauptstadt auswirkten, gab es zuletzt 2017 und 2019. 2021 würde da ins Muster passen.

Erdbeben-Update 20.01.21: Österreich und Hawaii

Das Erdbeben-Update steht im Zeichen eines moderaten Erdbebens in Österreich. Außerdem gab es an unterschiedlichen Lokationen Schwarmbeben. Bei Aachen geht die Mikroseismik weiter.

Österreich: Erdbeben M 4,2

ErdbebenIn Österreich bebte es heute mit einer Magnitude von 4,2. Der moderate Erdstoß ereignete sich in der Nähe von Linz, genauer, 14 km südöstlich von Windischgarsten. Die Tiefe des Hypozentrums wurde vom EMSC mit nur 2 km angegeben. Das Beben konnte von den Menschen in der Nähe des Epizentrums wahrgenommen werden. Es kam zu leichten Rüttlern, die Gegenstände wackeln ließen.

Mayotte: Erdbeben M 3,6

Bei den Komoren bebte es wieder in einer Tiefe von 44 km. Ort des Geschehens befand sich 24 km östlich von Mamoudzou auf der Insel Mayotte. Die Beben hier stehen im Zusammenhang mit Magmenbewegungen infolge einer submarinen Eruption.

Azoren: 3 Erdbeben M 3,3

Bei den Azoren ereigneten sich heute 3 leichte Erdbeben. Alle 3 Beben hatten die Magnitude 3,3. Die Epizentren lagen 74 km westlich von Horta auf der Insel Faial. Bereits gestern hatte sich ein vergleichbares Beben ereignet.

Hawaii: Erdbebenschwarm vor der Südküste

Vor der Südküste von Big Island Hawaii (USA) gab es ein Schwarmbeben. Die Beben manifestierten sich zwischen dem submarinen Vulkans Loihi und der Küste bei Pahala, wo sich die Beben mit dem dortigen Schwarmbeben mischten. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 3,0. Der Erdbebenherd lag in 50 km Tiefe. Es manifestierten sich ebenfalls Erdbeben am Mauna Loa und auf der Nordflanke des Mauna Kea. Unruhige Zeiten auf Hawaii.

Deutschland: Beben bei Straßburg und Mikroseismik bei Aachen

Im deutsch-französischem Grenzgebiet bebte es gestern mit einer Magnitude von 2,3. Das Hypozentrum des schwachen Bebens lag in 5 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 10 km nördlich von Straßburg lokalisiert.

Bei Mulartshütte (Aachen) kam es zu weiterer Mikroseismik. Die stärkste Erschütterung brachte es gestern auf M 1,1 in 10 km Tiefe. Die Beben könnten signalisieren, dass weitere tektonische Unruhe bevorsteht.