Unwetter queren Deutschland

Am Wochenende entluden sich kräftige Gewitter quer über Deutschland. Es kam zu Überflutungen mit Aquaplaning auf den Autobahnen und Blitzeinschlägen. 3 Menschen wurden getötet und zahlreiche Personen verletzt. Die Wetterlage bleibt angespannt. Die gute Nachricht: Momentan sieht es nach einer leichten Entspannung der Dürre-Situtaion aus. Allerdings könnte es bald wieder extrem warm und trocken werden.

In den vergangenen Tagen wurde das Wettergeschehen vom Tiefdruckgebiet Octavia bestimmt. Octavia brachte viel Regen mit sich, zudem kam es zu Gewittern und Hagelschauern. Die Niederschläge überfluteten Strassen und ließen Keller voll laufen.

Durch einen Blitzeinschlag starb ein Mann im Saalekreis: er stand unter einer Hochspannungsleitung und entleerte seine Blase, als ein Blitz in den Strommast einschlug. Ebenfalls durch einen Blitzeinschlag wurden 2 Spaziergänger in Oberfranken verletzt. 2 Personen starben bei Auto-Unfällen auf regennasser Fahrbahn.

Im Landkreis Wolfratshausen traf ein Blitz eine Scheune und setzte sie in Brand. 2 Personen wurden verletzt. 120 Feuerwehrleute waren im Einsatz, trotzdem brannte die Scheune völlig aus. In ihr war Heu gelagert.

Durch den starken Regen trat ein Bach in Garmisch-Patenkirchen über die Ufer. Der Ortsteil Grainau musste daraufhin evakuiert werden. Evakuiert wurden auch 60 Bergwanderer, die in der Höllentalangerhütte festsaßen, nachdem eine Sturzflut Brücken und Wanderwege zerstörte. Die Evakuierung erfolgte per Hubschrauber. In einem Fernsehnbeitrag war zu sehen, wie sich eine junge Frau über den unerwarteten Hubschrauberflug freute. Hoffentlich lacht sie noch, wenn sie die Rechnung für den Rettungseinsatz präsentiert bekommen sollte, denn oftmals muss man solche Rettungen bezahlen.

In Ostwestfalen gab es bis zum Sonntagabend gut 30 Unfälle durch Aquaplaning. 13 Menschen wurden verletzt. Die Polizei berichtet von nicht angepassten Tempo der Autofahrer. In der Stadt Münster lief der Keller eines Krankenhauses voll.

Das Extremwetter der letzten Tage hängt im Prinzip ebenfalls mit einer Omega-Wetterlage zusammen, die in den letzten beiden Jahren für die ungewöhnliche Trockenheit sorgte, mit dem Unterschied, dass wir momentan in der Schlechtwetterzone des Omegas gefangen sind. In Norwegen ist es dieses Jahr ungewöhnlich warm. Die Meteorologen haben für die nächsten Tage eine Verlagerung des Systems vorausgesagt: Trockenheit und Hitze sollen zu uns zurückkehren. Sollte es jedoch bei der jetzigen Wetterlage bleiben, sehe ich eine steigende Hochwassergefahr für die deutschen Flüsse auf uns zukommen.

Stromboli: Aktivität nimmt wieder zu

Am italienischen Inselvulkan Stromboli hat die Aktivität wieder zugenommen. Nach einigen Wochen sehr niedriger Aktivität, steigerte sie sich am Wochenende auf ein moderates Level. Stärke und Anzahl der strombolianischen Explosionen nahmen zu. Gestern wurden 113 Eruptionen gemeldet, die einen akustischen Druck von bis zu 2,44 bar erzeugten. Die Anzahl der VLP-Beben lag mit 12,3 Events knapp über dem Durchschnitt. Es wurden 5 Steinschläge registriert. Der Gasausstoß war moderat. Der Vulkan emittierte 73 Tonnen Schwefeldioxid und 462 Tonnen Kohlendioxid. Tremor und Inflation waren unauffällig. Dafür registrierte MIROVA gestern eine moderate thermische Strahlung mit einer Leistung von 49 MW, was für die letzten Monate ein ungewöhnlich hoher Wert ist.

Wie das Bild zeigt, wurde die Thermalcam des INGV wieder repariert. Sie steht auf dem Pizzo oberhalb des aktiven Kraters und wurde durch die große Eruption vor einem Jahr beschädigt.

Wie sich der neuerliche Aktivitätsanstieg auf die Zugangsbeschränkungen auswirken wird ist unklar. Zuletzt hatte ich gemutmaßt, dass der Aufstieg bei der geringen Aktivität der letzten Wochen wieder aufgemacht werden könnte. Aufgrund der Corona-Krise und den damit verbundenen Reisebeschränkungen war das allerdings lange kein Thema mehr. Doch nun kehren die Touristen langsam zurück und ich kann mir vorstellen, dass viele einen Blick in den Krater riskieren möchten, oder wenigstens bis zur Quota 400 m aufsteigen wollen. Boris Behncke berichtete mir, dass die Hotelbuchungen für den Sommer gut seien, bzw. dass man bereits jetzt schlechte Chancen hat noch ein freies Zimmer zu bekommen. Ganz anders würde es auf der Insel Vulcano aussehen: dort sind die Buchungen unterdurchschnittlich. Der Tourismus auf den Liparischen Inseln kommt also langsam wieder in Gang. Doch man sollte sich unbedingt über aktuelle Fahrpläne der Fähren erkundigen, bevor man so mutig ist und eine Reise dorthin antritt.  Wie es um den Ätna-Tourismus bestellt ist, ist noch unklar, doch auch hier nimmt man die Tätigkeiten in der Tourismusbranche langsam wieder auf. Obwohl auf der Webseite der Ätna-Seilbahn noch steht, dass sie geschlossen ist, soll sie inzwischen ihren Betrieb wieder aufgenommen haben. Das Gleiche gilt für die Restaurants bei Sapienza.

Türkei: Erdbeben M 5,9

Update: Die Magnitude wurde auf 5,9 hochgestuft. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit von Schäden deutlich.

Originalmeldung: Im Osten der Türkei gab es ein Beben der Magnitude 5,4. Das Hypozentrum lag -nach vorläufigen Angaben zufolge- in nur 5 km Tiefe. Flache Beben dieser Magnitude können schon beachtliche Schäden an betagter Bausubstanz verursachen. Das Epizentrum befand sich 17 km westlich von Karlıova. Dort leben 8.600 Menschen. Ob es tatsächlich Schäden gegeben hat ist noch nicht bekannt.

Shiveluch eruptiert Aschewolken

Auf Kamtschatka (Russland) eruptierte der Vulkan Shiveluch mehrere Aschewolken. Laut VAAC Tokio erreichten die Wolken eine Höhe von bis zu 5200 m und drifteten in nordöstlicher Richtung. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man einige kleinere Hotspots im Bereich des bekannten Lavadoms. Interessant ist auch eine thermische Anomalie etwas nördlich des Doms. Am Fuß des Hufeisenförmigen Kraters hat sich scheinbar ein neuer Schlot gebildet. Von diesem geht eine Dampfwolke aus.

Die Vulkane Kamtschatkas sind in den letzten Tagen wieder verstärkt aktiv geworden. So stehen auch die Vulkane Karymsky und Klyuchevskoy immer wieder in den News. Das Satellitenfoto im normalen Farbspektrum gibt einen Überblick über den Shiveluch am oberen Bildrand und der zentralen Vulkangruppe mit dem Klyuchveskoy in der unteren Bildmitte.

Klyuchevskoy mit Lavastrom

In der Vergrößerung der Satellitenaufnahme erkennt man den Lavastrom am Klyuchevskoy. Er fließt in südöstlicher Richtung und ist auf keine der Livecams zu sehen. Trotzdem sendet er eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von bis zu 735 MW aus. Zeitgleich gibt es Phasen strombolianischer Aktivität, die sich via Livecam beobachten lassen. Der Screenshot stammt von gestern Abend als der Vulkan besonders munter war.

Fuego fördert Lavastrom

In Guatemala steigerte der Fuego seine effusive Aktivität: durch die Seca-Schlucht fließt ein Lavastrom. Er erreicht eine Länge von 300 m und emittiert eine hohe Wärmestrahlung. Vulkanasche wurde in den letzten Tagen bis auf einer Höhe von 4600 m eruptiert. Allerdings wurden nur zwischen 5 und 6 Explosionen pro Stunde beobachtet.

Nishinoshima eruptiert Asche und Lava

Der Inselvulkan Nishinoshima liegt gut 1000 km südlich der japanischen Hauptstadt und emittiert heute Wärme und Asche. Letztere steigt bis auf einer Höhe von 3000 m auf. Die Wärmestrahlung hat eine Leistung von 1093 MW und liegt damit im sehr hohen Bereich. Man kann davon ausgehen, dass sie von einem (oder mehreren) Lavastrom ausgeht, der die Küste der Vulkaninsel erreicht.

Island: Erdbeben M 3,5

Die Erde auf der Reykjanes-Halbinsel kommt nicht zur Ruhe. Heute Nacht intensivierte sich der seismische Schwarm weiter. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 217 Beben. Das Stärkste hatte die Magnitude 3,5. Das Hypozentrum lag 5200 m tief. Das Epizentrum wurde 3,7 km NNE von Grindavik lokalisiert. Bisher wurde nicht kommuniziert, ob wieder Inflation registriert wird, aber es würde mich nicht wundern, wenn sich das bald ändern würde.

IMO stellte auch weitere Erdbeben unter dem Grimsvötn-Vulkan fest. Die Augen der Vulkanbeobachter fokussieren die Geschehnisse auf Island zunehmend.

Grimsvötn: Ausbruch bahnt sich an

Forscher am Grimsvötn. © icelandreview.com

Der subglaziale Vulkan Grimsvötn liegt auf Island und bereitet sich möglicherweise auf seine nächste Eruption vor. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der Vulkanologischen Abteilung der Isländischen Meteorologiebehörde IMO. Sie statteten dem Vulkan inmitten des Gletschers Vatnajökull einen Besuch ab, maßen die Wassertemperatur des Kratersees und stellten nicht nur eine Temperaturerhöhung fest, sondern auch einen Anstieg des Wasserspiegels. Unter dem Eis sammelte sich eine große Menge Schmelzwasser an. Bald wird der subglaziale See ablaufen und einen Gletscherlauf verursachen. Durch die Druckentlastung auf dem Dach des Vulkans könnte eine Eruption getriggert werden, indem das Magma aufschäumt und zum finalen Aufstieg ansetzt. Dieses Szenario ist keine graue Theorie, sondern kam bei den Ausbrüchen in den Jahren 2004, 1934 und 1922 zur Anwendung. Allerdings nicht bei der letzten Eruption in 2011. Auch statistisch betrachtet meinen die Forscher, dass eine Eruption fällig wäre. Im Schnitt kommt es alle 5-10 Jahren zum Ausbruch des Grimsvötn. Darüber hinaus gibt es ein weiteres Indiz dafür, dass Grimsvötn langsam aus seinem Schlaf erwacht: Erdbeben! Die Anzahl leichter Erschütterungen nahm in den letzten Monaten kontinuierlich zu. Aktuell erkennt man auf der Erdbebenkarte des IMOs 5 Beben, die sich in den letzten 24 Stunden im Bereich des Grimsvötn ereignet haben. (Quelle icelandreview.com)

Seismischer Schwarm bei Grimsvötn

Besorgniserregend erscheint mir auch das Schwarmbeben auf der Reykjanes-Halbinsel zu sein. In den letzten 48 Stunden wurden dort wieder 198 Erschütterungen registriert. Die Epizentren dieser Beben manifestierten sich 4-5 km nördlich von Grindavik. Die Hypozentren der meisten Beben lagen in Tiefen kleiner als 5 km. Die Vermutung liegt nahe, dass die Beben wieder im Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen und dass sich der Magmenkörper weiter Richtung Oberfläche bewegt. So könnte es zu einem Wettrennen des Magmas kommen: Zwischen dem explosiven Riesen Grimsvötn und einer feurigen Spalte bei Grindavik. Allerdings gilt wie immer: Vulkanausbrüche sind zwar möglich, können aber nicht garantiert werden.

Vulkaneifel: Neues vom Mantelplume

Die Vulkaneifel im mittleren Westen Deutschlands beherbergt ein Vulkanfeld, das von vielen Vulkanologen als aktiv eingestuft wird. Der letzte Ausbruch ereignete sich hier vor gut 10.900 Jahren und hat damit die Marke um 900 Jahre überschritten, ab der ein Vulkan als erloschen gilt. Doch neuere Studien zeigen, dass Vulkane auch nach einer viel längeren Ruheperiode wieder ausbrechen können.

Lange Zeit rätselten Vulkanologen darüber, wie der Vulkanismus der Eifel zustande kam. 2 Theorien wurden aufgestellt: Die Vulkane befinden sich auf der Schulter einer divergenten Störungszone. Dieses Rift wird durch den Verlauf des Flusses Rhein markiert. Der Vulkanismus könnte also tektonisch bedingt sein. Doch häufig entstehen Vulkane inmitten einer Kontinentalplatte durch Mantelplume, die auch gerne als Hotspots bezeichnet werden. So ein Hotspot wurde auch für die Eifel postuliert und mittels seismischer Tomografie nachgewiesen. Doch damit wusste man noch nicht, ob dieser Hotspot tatsächlich noch aktiv ist. Nun hat eine neue Studie gezeigt, dass sich der Boden im Bereich der Vulkaneifel anhebt und die Hebung ein viel größeres Gebiet umfasst, als man bisher vermutet hätte. Nicht nur das Gebiet um die beiden Vulkanfelder der Eifel wird angehoben, sondern noch ein Stück des Rheinischen Schiefergebirges.

Ein Wissenschaftsteam um Corné Kreemer von der Universität in Nevada, untersuchte Millionen GPS-Daten Europas, die innerhalb von 20 Jahren gesammelt wurden, um etwaige Bodendeformationen auf die Spur zu kommen. Tatsächlich entdeckten die Forscher im Bereich der Eifel nicht nur eine vertikale Bodenanhebung, sondern auch eine Zone horizontaler Dehnung, die von einem radialen Muster der Verkürzung umgeben ist. Dieses Gebiet ist deutlich größer als die Vulkaneifel. Korrigiert man die Hebungsraten des Bodens um den Wert des isostatischen Anstiegs, der immer noch durch die Eisschmelze der letzten Eiszeit verursacht wird, so kommt man auf eine Hebungsrate von etwa 1 mm pro Jahr. Die Wissenschaftler bezeichnen die Hebungsrate als bemerkenswert und gehen davon aus, dass sie von den Auftriebskräften des Mantelplumes verursacht werden. Solche Auftriebskräfte in einem Gesteinskörper kann es nur geben, wenn die Gesteine weniger dicht als das umgebende Gestein ist, was bei einem Plume der Fall ist, wenn zumindest ein Teil des Gesteins als Schmelze vorliegt. Diese Schlussfolgerungen legen nahe, dass die Vulkane der Eifel eines Tages wieder aktiv werden könnten. Allerdings gibt es keine Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch.

(Quelle: https://doi.org/10.1093/gji/ggaa227)

Klyuchevskoy eruptierte am 10 Juni

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiterhin aktiv. Gutes Wetter ermöglicht Livecam Blicke und zeigt anhaltende strombolianische Aktivität, die gestern besonders intensiv war. Bei gelegentlichen größeren Eruptionen erreichte Vulkanasche eine Höhe von 6100 m über dem Meeresspiegel. Die Aschewolken drifteten in südlicher Richtung. MIROVA registrierte eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 878 MW. Eine so hohe Wärmestrahlung wird in der Regel nur von einem Lavastrom oder einem Lavasee emittiert. Hier ist ein Lavastrom aktiv.

Ebeko ist aktiv

Auf der Kurileninsel Pamushir ist der Ebeko heute besonders aktiv. Das VAAC detektierte Wolken aus Vulkanasche. Sie stiegen bis zu 4600 m hoch auf. Eine Wärmestrahlung wird nicht aufgezeichnet. Bei gutem Wetter lässt sich das Geschehen auf der LiveCam beobachten.

Sangay eruptiert pyroklastischen Strom

Am ecuadorianischen Vulkan Sangay löste sich ein pyroklastischer Strom und eine Aschewolke stieg bis auf einer Höhe von 7000 m auf. Die Vulkanasche driftete in westlicher Richtung und ließ Vulkanasche auf bewohntes Gebiet abregnen. Sangay eruptiert seit Monaten fleißig vor sich her. Es wird auch ein Lavastrom gefördert. In den letzten beiden Tagen war die emittierte Wärmestrahlung moderat und betrug maximal 96 MW.

Campi Flegrei: Bohrung gestoppt

Vor 2 Tagen berichtete ich über eine geothermale Explorationsbohrung im Calderavulkan Campi Flegrei. Es sollte ein 150 m tiefes Loch gebohrt werden und eine geothermische Versuchsanlage errichtet werden. Bereits nach kurzer Zeit begann eine Dampfwolke in den Himmel zu schießen, was besorgte Bürger auf den Plan rief, die befürchteten, dass das Ereignis einen Ausbruch triggern könnte. Nun stoppte der Bürgermeister Vincenzo Figliolia die Arbeiten und schickte die Polizei zur Bohrstelle. Diese befindet sich in der Via Scarfoglio im Stadtteil Agnano Pisciarelli. Nur wenige Hundert Meter entfernt liegt die bekannte Fumarole von Piscarelli, die den Vulkanologen als Referenz für die Aktivität des Vulkans dient. Bereits im Jahr 2015 hatte sich der Stadtrat darauf geeinigt, dass keine Bohrungen in dem Gebiet durchgeführt werden sollten. Einige Anwohner zeigen sich nun besorgt, dass der Dampfausstoß nicht mehr zu stoppen sei und man mit einer neuen Fumarole im Hinterhof von Pozzuoli leben müsse. Selbst wenn es sehr unwahrscheinlich ist, dass so eine Bohrung einen Vulkanausbruch auslöst, zeigt das promte Auftreten der Dampfwolke, wie hoch der Druck des hydrothermalen Systems des Vulkans ist.

Iran: Erdbeben Mw 5,7

Im Süden des Irans bebte es gestern mit einer Magnitude von 5,7. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 67 km westlich des Orts Gerāsh, lokalisiert. Gut 1 Stunde zuvor bebte es in der Region mit einer Magnitude von 5,4. Erdbeben mit Magnituden im 5-er Bereich können bereits Schäden an der Infrastruktur erzeugen und Todesopfer fordern. Noch ist aber nicht bekannt, ob es im Iran dazu kam.

Der Süden des Irans zählt zu den besonders durch Erdbeben gefährdeten Regionen. Hier kollidiert die Eurasische Platte mit der Arabischen Platte. Zusätzlich durchziehen zahlreiche lokale Störungszonen das Land.

Griechenland: Erdstoß Mw 4,1

71 km südlich der griechischen Insel Zákynthos kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 4,1. Das Beben manifestierte sich in einem Schwarm. Solche Schwarmbeben sind keine Seltenheit in der Region. Bereits vor 2 Jahren stand die Insel häufig in den News. Es ereigneten sich auch stärkere Erdstöße. Zudem ereignete sich damals ein Felssturz an der Steilküste von Zákynthos.

Lombok: Erdstoß M 4,1

Auf der indonesischen Insel Lombok bebte es mit einer Magnitude von 4,1. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Beben ist von Interesse, da es sich auf der Nordostflanke des Inselvulkan Rinjani ereignete. Auf Satellitenbildern erkennt man eine leichte Verfärbung des Wassers im Kratersee. Anzeichen für ein Erwachen des Vulkans gibt es derzeit aber nicht.

Island: weitere Beben auf Reykjanes

Auf der isländischen Halbinsel Reykjanes geht das Schwarmbeben weiter. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 118 schwache Erschütterungen. Nach wie vor konzentrieren sich die Beben auf das Areal bei Grindavik und dem Vulkan Thorsbjörn nebst Blaue Lagune. Langsam kommen wir wieder in dem Bereich der Bebenhäufigkeit, in dem Uplift des Bodens möglich erscheint.

Sangeang Api meldet sich zurück

Der indonesische Inselvulkan Sangeang Api war mehrere Monate relativ ruhig, doch heute meldete er sich mit einer Ascheeruption zurück. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m über dem Meeresspiegel. Auf einem Satellitenfoto von letzter Woche ist nur eine sehr kleine thermische Anomalie zu erkennen, die auf einen schwach aktiven Lavadom hindeutet. Keine Spur von dem zähen Lavastrom, der über 2 Jahre lang das Eruptionsgeschehen dominierte. Die aktuelle Explosion könnte eine neue Aktivitätsphase einläuten. Vor dem Ausbruch wurde ein Erdbeben mit niedriger Frequenz aufgezeichnet. Zudem gab es 4 vulkanotektonische Beben und 2 Phasen mit harmonischen Tremor. Sangeang ist eine kleine Insel vor der Nordostküste von Sumbawa. Auf dieser relativ großen Insel liegt auch der berüchtigte Vulkan Tambora.

Semeru weiter aktiv

Das VAAC meldet auch eine Aschewolke, die vom Semeru auf Java ausging. Hier erreichte die Asche eine Höhe von fast 4000 m. Die Vulkanologen vom VSI verzeichneten in der ersten Tageshälfte 23 seismische Eruptionssignale. Es wurden vergleichsweise wenige vulkanisch bedingte Erschütterungen registriert. Es scheint sich nur wenig Magma im Untergrund zu bewegen. Dafür präsentierte sich der Vulkan mal wolkenfrei: ein fast perfekter Wandertag, leider ohne Wanderer!

Shiveluch erzeugt Aschewolken

Heute scheint der Tag des Revivals zu sein: nach einer Pause hat der Shiveluch auf Kamtschaka ebenfalls wieder 2 Aschewolken in den Himmel geschickt. Das VAAC verzeichnete Asche in einer Höhe von 3700 m. Die Wolken drifteten in südlicher Richtung. MIROVA detektierte eine moderate thermische Strahlung. Sie deutet an, dass der Lavadom weiterhin aktiv ist. Allerdings scheint die Wachstumsrate in den letzten Wochen nicht sonderlich hoch gewesen zu sein, da es nicht zu größeren Kollaps-Ereignissen gekommen ist. Heute herrscht klare Sicht am Vulkan und man ihn schön via LiveCam beobachten.

Ätna: kurzes Update

In den letzten Stunden gab es 2 Erdbeben mit Magnituden im 2-er Bereich. Sie manifestierten sich im Westen und Südwesten des Vulkans und lagen in 8 und 6 km Tiefe. Der Tremor ist nach wie vor moderat erhöht und bewegt sich seitwärts. Auf der ThermalCam erkennt man 2 heiße Schlotbereiche am Neuen Südostkrater. Am östlichen Krater könnte sich eine strombolianische Eruption ereignet haben.