Shiveluch: Dom wächst weiter

Der Dom des Vulkans Shiveluch, auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka, wächst weiterhin. Kollege Tom Pfeiffer ist mit einer Reisegruppe dort unterwegs und berichtet von anhaltender Aktivität. Im Vergleich zu den letzten Wochen scheint sie aber etwas nachgelassen zu haben. Bisher konnten die Vulkanabenteurer noch keine pyroklastischen Ströme sichten, dafür aber mehrere glühende Schuttlawinen. Das obere Drittel des über 800 m hohen Doms scheint aktiv zu sein. Je höher der Dom wird, desto größer die Gefahr eines Kollapses und die Entstehung pyroklastischer Ströme. Diese schufen im Laufe der Zeit ein großes Ignimbrit-Feld am Fuße des Vulkans. Menschen sind allerdings nur bedingt gefährdet, denn die nächste Ansiedlung ist gut 40 km vom Vulkan entfernt. Für Vulkanbeobachter bergen die pyroklastischen Ströme ein hohes Gefahrenpotenzial.

Es sieht so aus, als würden die Vulkanspotter von volcanodiscovery.com in den nächsten Tagen weniger Glück haben, denn das Wetter am Shiveluch droht zu kippen. Ab Dienstag ist ein Schneesturm angesagt.

Ebeko eruptiert Aschewolken

Südlich von Kamtschatka beginnen die Kurilen. Das Archipel ist vulkanischen Ursprungs und bildet einen Inselbogen, der bis zum Norden Japans reicht. Ebeko ist einer der Vulkane der Kurilen, der in den letzten Jahren immer wieder in den Schlagzeilen auftaucht. Nun ist er wieder in eine aktiven Phase eingetreten. Das VAAC brachte in den letzten 3 Tagen 6 Meldungen zum Ebeko heraus. Vulkanasche steigt bis in einer Höhe von 4700 m über dem Meeresspiegel auf.

Popocatepetl mit explosiver Eruption

Obwohl der Dom des Vulkans längst zerstört ist, gibt der mexikanische Vulkan Popocatepetl keine Ruhe! Letzte Nacht eruptierte der Vulkan und schleuderte glühende Tephra weit über seine Hänge. CENAPRED dokumentierte eine Auswurfs-Weite von 2,5 km. Vulkanasche stieg bis auf eine Höhe von 9300 m auf. Es waren die heftigsten Explosionen der letzten Wochen.

Mosambik: Katastrophale Lage nach Zyklon

Das ostafrikanischen Land Mosambik wurde am Wochenende vom Zyklon Idai schwer getroffen. Wie bereits zuvor befürchtet, traf der tropische Wirbelsturm beim Küstenort Beira auf Land und zerstörte praktisch die gesamte Stadt. Hunderttausende sind obdachlos geworden. Die Zahl der Todesopfer lässt sich noch nicht annähernd beziffern. Erste Schätzungen gehen von mehreren Tausend Toten aus.

Zerstörerische wirkte nicht nur der Sturm, sondern die ungeheuren Wassermassen die er mitbrachte. Starkregen und eine Sturmflut verwandelten die Küstenregion in eine Sumpflandschaft. Zahlreiche Straßen wurden zerstört, mehrere Ortschaften sind auf de Landweg nicht mehr erreichbar.

In der Folge von solchen Katastrophen drohen nicht nur Versorgungsengpässe, sondern auch Epidemien. Die Kanalisation wird ebenfalls geflutet und die Fäkalien mischen sich mit dem Oberflächenwasser. Dadurch wird auch das Trinkwasser ungenießbar. Cholera und andere Krankheiten können sich schnell ausbreiten. Zudem bieten die Überflutungsflächen ideale Brutgebiete für Krankheiten übertragende Insekten.

Update 12.05.2020

Heuschreckenplage nach Überschwemmungen

Ein Jahr nach den verheerenden Überschwemmungen stellt sich nun heraus, dass das Hochwasser nicht nur eine kurzfristige Naturkatastrophe auslöste, sondern noch lange nachwirkt und nun für eine Heuschreckenplage mitverantwortlich ist. Seit Anfang 2020 breiten sich die Wüstenheuschrecken in Ostafrika aus. Mittlerweile ist bereits die 2. Generation der Plagegeister geschlüpft und richtet enorme Schäden an. In Kenia wurden enorm große Schwärme gesichtet. Sie zählen 20 Millionen Tiere pro Quadratkilometer. Die Tiere fressen ganze Landstriche kahl und vernichten Ernten. Die Lebensgrundlage für Hunderttausende Menschen ist gefährdet. Die Heuschrecken breiten sich nicht nur im Osten Afrikas aus, sondern auch in Pakistan und Indien. Die Heuschreckenplage droht auch auf China überzugreifen. Zyklon Idai ist nicht der einzige Grund warum sich die Heuschrecken so vermehren konnten. In den letzten 18 Monaten war es in den Regionen westlich und nördlich des Indischen Ozeans viel zu feucht. Grund hierfür sind ungewöhnlich hohe Wassertemperaturen und eine Störung der Meeresströmungen.

Anak Krakatau: phreatische Eruption

Heute steht der Anak Krakatau mit einer phreatischen Eruption in den Schlagzeilen. Heute Morgen gegen 06:00 Uhr Ortszeit eruptierte der Vulkan im Sunda-Strait eine Asche-Dampfwolke die gut 500 m über Gipfelhöhe aufstieg. Das VSI berichtet von Tremor mit einer Maximal-Amplitude von 55 mm und einer Dauer von 4 Minuten und 3 Sekunden. Gestern wurden zudem 2 vulkanotektonische Erdbeben aufgezeichnet und Tremor mit niedriger Amplitude. Die Daten deuten darauf hin, dass der Vulkan sehr unruhig schlummert und dass er schnell wieder erwachen könnte. Eine genaue Prognose über das weitere Verhalten des Vulkans kann man nicht treffen.

Merapi mit zahlreichen Steinschlägen.

Am Merapi auf der indonesischen Insel Java, wurden gestern 84 seismische Steinschlag-Signale aufgezeichnet. 2 Signale deuteten auf den Abgang pyroklastischer Ströme hin und 8 weiter Ereignisse waren mit Asche-Dampf -Exhalationen verbunden. 2 Erdbeben standen im Zusammenhang mit Magmabewegung im Untergrund. Der Dom wächst weiterhin. Zur ortsnahen Kommunikation wurde eine Funkfrequenz (165 075 MHz) bekannt gegeben, wo man im Notfall Rat, oder Hilfe anfordern kann.

Gunung Agung eruptiert ein weiteres Mal

Auf Bali hat der Agung eine weitere Aschewolke ausgestoßen. Gegen 00:44 Uhr Zulu Zeit registrierte das VAAC eine Aschewolke in 4700 m Höhe über dem Meeresspiegel. Die Vulkanasche ist ca. 600 m höher als gestern aufgestiegen.

Island: erhöhte Seismik

Auf Island bebte die Erde heute unter mehreren Vulkanen. Auffällig ist ein Schwarm unter dem Öræfajökul. Dort manifestierten sich seit dem Wochenende 10 schwache Beben. 6 Erschütterungen gab es unter Grimsvötn, 3 im Bereich der Bardarbunga und 2 größere Schwärme bei Askja-Herdubreid. Auch jenseits des Vatnajökulls bebte es: im Bereich der Vulkan Katla und Hekla gab es Mikroseismik. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 3,3 und lag bei der Insel Grimsey, die zur Tjörnes-fracture-zone gehört.

Bromo: Tremor steigert sich

Die Eruption am Bromo scheint zuzunehmen. Es wird von Vulkanasche berichtet, die 1500 m über den Krater aufsteigt. Zudem nimmt die Seismik zu. Die durchschnittliche Tremor-Amplitude liegt mittlerweile bei 2 mm und verdoppelte sich somit. Es werden maximal-Amplituden von 8 mm registriert. Der Tremor deutet darauf hin, dass sich im Untergrund des Vulkans Magma bewegt. Die Anzahl vulkanotektonischer Erdbeben ist nicht sonderlich gestiegen. Es gilt eine 1 km Sperrzone um den Krater des Vulkans. Somit darf er nicht bestiegen werden. Die Behörden befürchten einen Besucherrückgang wegen der Eruption und versichern, dass bisher kein Grund zur Besorgnis besteht. Der Bromo ist ein beliebtes Reiseziel auf Java. Das Bild entstand im März 2011.

Gunung Agung: Ascheeruption

Auf der indonesischen Insel Bali stieß der Gunung Agung wieder einmal eine Aschewolke aus. Sie erreichte eine Höhe von 4 km über dem Meeresspiegel. Im Jahr 2017 kam es auf Bali zu einen deutlichen Besucherrückgang, weil man einen größeren Vulkanausbruch fürchtete. Dieser könnte sich immer noch ereignen, obwohl die Wahrscheinlichkeit dafür deutlich geringer geworden ist.

Bezymianny: Eruption schwächt sich ab

Momentan sieht es so aus, als würde die stärke der Eruptionen am Bezyminanny nachlassen. Dennoch gibt es noch Aschewolken, die bis zu 4700 m hoch aufsteigen. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 103 MW. Der Bezymianny liegt auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka und bildet zusammen mit den 3 Feuerbergen Kliuchevskoi, Kamen und Ushkovsky die Kljucevskaia-Vulkangruppe.

Shiveluch weiter sehr aktiv

In Sichtweite des Bezymiannys liegt der Shiveluch. Dieser Domvulkan ist in den letzten Wochen ebenfalls sehr aktiv. Immer wieder kommt es zu explosiven Eruptionen. Heute erreichte die Vulkanasche eine Höhe von fast 5 km. Auf dem Bild oben liegt der Shiveluch am oberen Bildrand. Im Vergleich zum Bezymianny sind seine Asche-Ablagerungen relativ gering.

USA: Überschwemmungen in Nebraska

Im mittleren Westen der USA heißt es Land unter. Besonders schlimm trifft es den Bundesstaat Nebraska. Dort traten zahlreiche Flüsse über die Ufer und verursachten Überschwemmungen. Dominierendes Gewässer der Region ist der Mississippi – Missouri.  Mindestens 2 Menschen starben. Für die Überschwemmungen werden 2 Gründe verantwortlich gemacht: Die Region wurden von einer Serie starke Stürme heimgesucht, die Hurrikane ähnelten. In den Medien werden diese Stürme als „Bomb-Zyklon“ bezeichnet. tatsächlich ist das auch ein Begriff, der in der Meteorologie geläufig ist. Neben Winden brachten diese Stürme Starkregen mit sich. Zudem setzte die Schneeschmelze ein, was das Hochwasser verstärkte. In Nebraska spricht man von den stärksten Überschwemmungen seit mindesten 50 Jahren. In unserer FB-Gruppe „Naturkatastrophen und Naturphänomene“ wurden zahlreiche Videos geteilt.

Indonesien: Tote nach Erdrutsch

Auf der indonesischen Insel Papua ereignete sich ein Erdrutsch. Mindestens 50 Menschen kamen ums Leben. Der Erdrutsch wurde durch sintflutaritgen Starkregen ausgelöst, die neben dem Erdrutsch auch Überschwemmungen verursachte. In der Stadt Sentani wurden Straßen zerstört und Brücken beschädigt. 150 Häuser wurden unbewohnbar. In der Region Jayapura wurde ein zweiwöchiger Notstand ausgerufen. Unwetter und Erdrutsche sind in dieser Gegend keine Seltenheit. Allerdings werden sie in den letzten Jahren immer häufiger. Grund hierfür könnte der anthropogene Klimawandel sein.

China: katastrophaler Erdrutsch

In China ereignete sich ebenfalls ein desaströser Erdrutsch. In der Stadt Linfen (Region Shanxi) rutschten 2 große Mietshäuser ab, die an einem Hang gebaut waren. Mindestens 7 Menschen starben, 13 gelten noch als vermisst, genauso viele Personen wurden verletzt. Es konnten tatsächlich 9 Menschen lebend gerettet werden. Laut DPB waren 720 Helfer im Einsatz. Genaue Ursache des Unglücks ist ungeklärt. Bauliche Mängel können nicht ausgeschlossen werden und es ist sogar wahrscheinlich, dass hier gefuscht wurde. Oft werden Häuser auch in gefährdeten Gebieten ganz ohne Baugenehmigung errichtet.

Lombok: Erdbeben M 5,5

Unter der indonesischen Insel Lombok gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum befand sich in 30 km Tiefe, unter der Ostflanke des Vulkans Rinjani. Es gab ein Nachbeben der Magnitude 4,8 in 10 km Tiefe. Im letzten Jahr ereignete sich eine Serie starker Erdbeben, die die Infrastruktur Lomboks großflächig zerstörte. Auch die Wanderwege auf den Rinjani hinauf wurden zerstört.

Gestern Abend bebte die Erde im Südwesten von Sumatra. Dieses Erdbeben hatte eine Magnitude von 5,1. Das Hypozentrum befand sich in 100 km Tiefe. Genaugenommen muss man hier von einem Mantelbeben sprechen.

Heute gab es bereits 3 weitere Beben mit Magnituden über 4 in Indonesien. Zudem ereignete sich unter Flores ein Erdstoß der Magnitude 3,8. Indonesien zählt zu den Erdbebengefährdetsten Regionen der Erde. Jederzeit muss mit starken Erdbeben gerechnet werden.

Update: Scheinbar richtete das Erdbeben auf Lombok größere Schäden. Im Internet wurden Videos gezeigt, die stark beschädigte Häuser zeigen. Unklar ist, ob die Gebäude bereits Vorschäden von den Erschütterungen im letzten Jahr hatten. Normalerweise wirken sich Erdbeben in großer Tiefe nicht so verheerend aus. Ein Nachbeben brachte es auf M 3,8.

In den Regionen Sumba und Sumbawa gab es weitere moderate Erdbeben im 4er Bereich.

Azoren: Schwarmbeben

Nördlich der Azoren manifestiert sich derzeit ein Schwarmbeben mit Magnituden über 4. Das stärkste Beben brachte es auf 4,7. Der Erdbebenherd lag in 10 km Tiefe. Die Azoren sind vulkanischen Ursprungs und bildeten sich auf dem Mittelatlantischen Rücken. Auf dieser divergenten Spreizungszone liegt auch Island. Die Inselgruppe umfasst 9 große Inseln, die in 3 Gruppen eingeteilt werden. Höchster Vulkan der Azoren ist der Ponta do Pico: er hat eine Gipfelhöhe von 2351 m. Er ist nicht nur der höchste Vulkan der Azoren, sondern zugleich die höchste Erhebung Portugals. der Ponta do Pico eruptierte zuletzt im Jahre 1720. Ein erneuter Ausbruch ist durchaus möglich.

Kermadec Islands: Erdbeben Mw 5,5

Bei den Kermadec-Inseln ereignete sich gestern ein Erdbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Archipel liegt zwischen Neuseeland und Tonga, mitten im Pazifik. Das Beben ereignete sich an einem Tiefessgraben entlang der Subduktionszone, an der die Pazifische Platte unter die des Indo-Australischen Kontinents abtaucht. Hier ereignen sich in den letzten Tagen häufiger Erdbeben.

Philippinen: Erdbeben Mw 5,5

Vor der philippinischen Insel Mindanao bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,5. Der Erdbebenherd lag in 92 km Tiefe und damit bereits im oberen Erdmantel. Nächst gelegener Ort ist Manga, in dem mehr als 3700 Menschen wohnen. Aufgrund der großen Tiefe des Bebens dürfte es keine großen Schäden gegeben haben. In der gleichen Region gab es bereits zuvor einige Beben. Interessant ist ein Blick auf die komplexe groß-tektonische Situation, die nicht zweifelsfrei entschlüsselt ist. Die aktive Erdbebenzone zieht sich vom Süden der Philippinen bis zum indonesischen Sulawesi. In der Molukkensee gibt es zwei kleine tektonische Platten: die Molukkensee-Platte und die Vogelkopf-Platte. Entlang des Sangihe-Bogens interagieren sie mit der Sundaplatte. Einer Theorie nach subduziert die Molukkensee-Platte im Westen unter die Sundaplatte und im Osten unter die Vogelkopfplatte. Somit gibt es 2 parallel verlaufende Subduktionszonen, was auf der Welt einzigartig ist. Diese kurzen Subduktionszonen sind ein seismischer Hot-Spot, an dem sich in den letzten Monaten Hunderte Erdbeben ereigneten. Die Störungszone passiert auch den Vulkan Karangetang, der nach wie vor aktiv ist.

Kreta: weitere Erdbeben

Südlich der Insel Kreta bebte die Erde mit einer Magnituden von 4,5. Hier lag der Erdbebenherd in 50 km Tiefe. Auffällig ist, dass es hier in den letzten Tagen ebenfalls mehrere moderate Erdbeben gab.

Sizilien: zahlreich Erdbeben

Ähnlich verhält es sich weiter westlich auf Sizilien: dort gibt es an mehreren Stellen leichte bis moderate Erdstöße, die mal nicht direkt mit dem Ätna assoziiert sind. Westlich von Nicosia manifestierten sich 3 leichte Erdstöße. 2 Beben waren es am Rocca di Novara. Auch vor der Küste der Insel Vulcano bebte es 3 Mal. Erst am zum Ende letzten Jahres hin, lebte die Seismik auf Sizilien auf. Nach der letzten Ätna-Eruption war es dann für einige Wochen ruhiger als jetzt.

Bezymianny eruptiert große Aschewolken

Gestern ereignete sich am Bezymianny auf Kamtschatka die erwartete große Eruption. Das VAAC registrierte eine Aschewolke, die bis in einer Höhe von mehr als 16.000 m aufstieg. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 699 MW. Sehr wahrscheinlich kollabierten bei der Eruption Teile des Lavadoms. Dabei bilden sich pyroklastische Ströme. Weitere explosive Eruptionen sind möglich, auch wenn Bezymianny für seine kurzweiligen Ausbrüche bekannt ist. Diese halten meistens solange an, bis der aktive Teil des Domes vernichtet ist. Eine Livecam gibt es auch.

Update 09:00 Uhr: Es folgten noch weitere große Explosionen. Die bisher letzte erfolgte heute Morgen um 5:37 Uhr UCT. Die thermische Strahlung liegt bei 103 MW.

Popocatepetl: Dom verschwunden

Bei den jüngsten explosiven Eruptionen des Popocatepetl wurde der Lavadom im Krater des Vulkans ebenfalls ausgeblasen. Neue Luftaufnahmen zeigen einen leeren Krater. Es war der 82. Dom des aktuellen Eruptionszyklus. Insofern gibt es parallelen zum Bezymianny: Die langjährige Aktivität beider Vulkane wird vom Wachstum der Lavadome geprägt, solange, bis sie eine kritische Größe erreicht haben. Allerdings wächst der Dom des Popocatepetl für gewöhnlich nicht über seinen Rand hinaus. Bevor er so groß ist, zerstören die Explosionen ihn. Beim Bezymianny wächst er über den Rand hinaus und die Gravitation zerrt an im. Hier sind die Eruptionen mit dem Kollaps des Doms und dem Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert. Diese stellen eine ernste Gefahr für Personen da, die sich dem Vulkan zu weit nähern. Am Popocatepetl kommt es derzeit nicht zu pyroklastischen Strömen durch Domkollaps. Allerdings können kleinere Glutwolken durch Kollaps von Eruptionswolken entstehen. Allerdings war dies nicht immer so: der Vorgängervulkan des Popocatepetl wurde durch einen großen Kollaps zerstört, wie es auch am Bezymianny geschah. zudem sind mindestens 3 Plinianische Eruptionen dokumentiert, die weite Teile der Umgebung zerstörten.

Campi Flegrei: Schwarmbeben

In der italienischen Caldera Campi Flegrei (Phlegräische Felder, Solfatara) ereignete sich heute Nacht eines der stärksten Schwarmbeben der vergangenen Jahre. Insgesamt ereigneten sich bisher 38 Einzelbeben mit Magnituden zwischen -0,7 und 2,5. Die Hypozentren lagen in geringen Tiefen zwischen 550 m und 2470 m. Die meisten Beben manifestierten sich ca. 1 km östlich von Pozzuoli und der Solfatara. Der Schwarm begann um 02:32 Uhr und hielt bis um 06:09 Uhr an. Es ist anzumerken, dass es eine Verzögerung bei der online-Anzeige der seismischen Ereignisse gibt. Es ist durchaus möglich, dass sich weitere Beben ereignet haben, die erst später in den Listen auftauchen werden.

Solange es bei diesem einen Schwarmbeben bleibt, besteht noch kein Grund zur Besorgnis. Gelegentliche Erdbebenschwärme sind in aktiven Vulkanregionen normal. Doch wenn sich die Aktivität allerdings längerfristig intensivieren sollte ist Vorsicht angesagt: Es muss nicht zwangsläufig zu einem Vulkanausbruch kommen, allerdings gab es in der Vergangenheit massive Schwarmbeben, die im Zusammenhang mit einer signifikanten Bodendeformation (Bradyseismos) standen. In der Folge wurde die Bausubstanz der Stadt stark beschädigt.

Die Campi Flegrei liegt unweit des Golfs von Neapel und dem Vesuv. Obwohl der Vesuv weitaus bekannter ist, bereitet den Vulkanologen gerade die Campi Flegrei Sorgen: Die Caldera ist in der Lage Eruptionen mit einem VEI 7 zu erzeugen. Sollte sich so ein Ereignis heutzutage ereignen, dann könnte es ernste Auswirkungen für ganz Europa haben. Aber schon ein moderater Ausbruch würde in dem dicht besiedelten Gebiet zu katastrophalen Zuständen führen.

Update 10:00 Uhr: Laut dem EMSC ereignete sich bei Pozzuoli ein Erdstoß der Magnitude 3,3. Das Hypozentrum lag in 33 km Tiefe. Dieses Erdbeben manifestierte sich um 05:33 Uhr. Beim INGV taucht dieser Erdstoß bislang nicht auf. Es ist möglich, dass der stärkste Erdstoß des Schwarmbebens vom EMSC ungenau gemessen wurde.