Santiaguito steigert Tätigkeit

Der Santiaguito in Guatemala heizt weiter auf und steigert seine Tätigkeit leicht. Der Dom scheint in einer neuen Wachstumsphase angekommen zu sein. INSIVUMEH berichtet von Dampfwolken, die bis zu 700 m über den Dom aufsteigen. Es gehen relativ oft Schuttlawinen ab. In der letzten Zeit wurden bis zu 15 schwache explosive Eruptionen täglich registriert. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 3200 m über dem Meeresspiegel. Auf dem jüngsten Wolkenfreien Satellitenfoto vom 17. Februar ist eine schwache thermische Anomalie zu erkennen.

Zwischen den Jahren 2000 und 2009 war der Santiaguito sehr aktiv. Damals wuchs der Lavadom so stark, dass es zum sporadischen Abgang pyroklastischer Ströme kam. Aus dem Dom eruptierte mehrmals täglich Vulkanasche. Das Besondere an diesen Eruptionen war, dass sie nicht aus einem zentralen Schlot erschienen, sondern aus einer ringförmigen Fraktur entlang dem Außenrand des Doms. Zudem gab es wunderschöne blaue Flammen an zahlreichen Stellen der Fraktur.

Shiveluch mit Domwachstum

Weiterhin aktiv ist der Shiveluch in Kamtschatka. Dort wächst ebenfalls ein Lavadom, allerdings weitaus stärker als am Santiaguito. Am Shiveluch werden mehrmals täglich Aschewolken registriert die bis zu 4 km hoch aufsteigen. Die Aschewolken sind häufig mit dem Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert. Der Lavadom emittiert derzeit eine thermische Strahlung in Höhe von 54 MW.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Mit dem Karymsky ist ein weiterer Vulkan Kamtschatkas aktiv. Seit gestern brachte das VAAC Tokio 8 Meldungen über Aschewolken zu diesem Vulkan heraus. Die Asche steigt bis in einer Höhe von 3300 m auf. Letzte Woche waren die Vulkanausbrüche noch stärker. Auf einem Satellitenbild erkennt man die dunklen Ascheablagerungen im Schnee. Diese reichen bis zur Küste hinunter. Am Shiveluch hingegen lagerte sich nicht ganz soviel Asche ab.

Piton de la Fournaise mit anhaltender Eruption

Am Piton de la Fournaise auf La Réunion geht der Ausbruch ebenfalls weiter. Die Lava ist von der Küstenstraße aus sichtbar und lockt jeden Abend zahlreiche Schaulustige an. Es wird eine hohe thermische Strahlung von 768 MW festgestellt. Obwohl der Wert als hoch angegeben wird, ist er für Lavaströme eher gering. entsprechen niedrig wird die momentane Förderrate sein.

Nyiragongo mit sehr hoher Thermalstrahlung

Sehr hoch hingegen ist heute die Thermalstrahlung am Nyiragongo im Kongo. Dieser Vulkan stand erst gestern in den Schlagzeilen. Es wird eine Wärmestrahlung von 2044 MW registriert. Es liegt die Vermutung nahe, dass auf dem Kraterboden neben dem Lavasee neue Lavaströme fließen. Gut möglich, dass auch der Hornito wieder aktiv ist.

Omegawetter sorgt für Sommer im Winter

Seit einigen Tagen steigen die Temperaturen in Deutschland beachtlich an und am Mittwoch soll in Westdeutschland die 20 Grad Marke erreicht werden: viel zu warm für Ende Februar. Bereits letzte Woche lagen die Monatstemperaturen um 3 Grad höher, als der langjährige Durchschnitt. Was die meisten Winter müden Menschen erst einmal freut, ist für die Natur weniger gut! Viele Pflanzen fangen bereits an zu Knospen und Blühen, doch Nachtfröste könnten die empfindlichen Blüten erfrieren. Das Gleiche gilt für Tiere, die sich eigentlich noch im Winterschlaf befinden.

Diese-nicht mehr ganz so ungewöhnliche- Wetterlage verdanken wir einer Omega-Wetterlage: ein kräftiges Hochdruckgebiet wird von 2 Tiefdruckgebieten flankiert, wodurch sich das System kaum bewegt. Aus dem Weltall betrachtet sehen die Wolkenwirbel dieser Tief-Hoch-Tief Formation aus, wie der griechische Buchstabe Omega. Diese Wetterlagen treten in den letzten Jahren immer häufiger auf und sorgen für Extremwetter: extrem sonniges und trockenes Wetter im Bereich des Hochdruckgebiets, extrem feuchtes und kaltes Wetter im Bereich der beiden Tiefdruckgebiete. Und während sich die deutschen über sonniges Sommerwetter im Winter freuen, herrscht eisiges Winterwetter in Regionen, in denen es um diese Jahreszeit deutlich wärmer und trockener ist. Besonders schlimm trifft es derzeit die östliche Mittelmeerregion.

Schneesturm über Griechenland

So wütete gestern ein starke Schneesturm über Griechenland. Besonders schlimm betroffen war die Inseln Samothraki in der nordöstlichen Ägäis. Dort lag der Schnee stellenweise zwei Meter hoch. Sämtliche Fährverbindungen wurden unterbrochen. In Athen fielen Bäume um und zerstörten Stromleitungen und Autos. Zahlreiche Strände präsentierten sich im weißen Winterkleid. Für die Menschen ist der Wintereinbruch eine Herausforderung, da viele Häuser über keine Heizungen verfügen.

Malta und der Fischregen

Auch auf der Mittelmeerinsel Malta kam es zu einem heftigen Sturm. Dieser wütete so heftig, dass es auf Land anfing Fische zu Regnen. Der Sturm sog die Fische aus dem Wasser und ließ sie über Land wieder abregnen. In Kroatien wüteten ebenfalls starke Winde, welche das Meer aufpeitschten. Die türkische Metropole Istanbul erlebte einen Blizzard.

Klimakatstrophen weltweit

Auch jenseits unserer europäischen Omega-Wetterlage wüten Unwetter: in Argentinier hagelte es Tennisball große Eisbrocken und in Brasilien gab es Überflutungen. In Indien wüten verheerende Waldbrände. Im Westpazifik braut sich ein gewaltiger Zyklon zusammen, während in der USA Tornados wüteten.

Weitere Infos und Bilder findet ihr in unserer FB-Gruppe.

Virunga: 2 Lavaseen im Kongo

Die Virunga-Vulkane in der Demokratischen Republik Kongo sind weltbekannt: dort leben nicht nur Gorillas, sondern 2 der 7 Vulkane eruptieren. In den Gipfelkratern der Vulkane Nyiragongo und Nyamuragira brodeln Lavaseen. Nachdem die Lavaseen auf Ambrym und Hawaii im letzten Jahr ausgelaufen sind, gibt es nur noch den Lavasee im Erebus und jene beiden im Kongo. Dorthin verschlug es in den letzten Tagen 2 franzöisische Expeditionen die neue Bilder mitgebracht haben. Während der Nyiragongo relativ sicher bestiegen werden kann, erreicht man den Nyamuragira nur per Helikopter: ein Fußmarsch dorthin würde durch Gebiete führen, die von Rebellen kontrolliert werden. Entsprechend selten sind Berichte vom Lavasee des Vulkans. Der Lavasee misst derzeit ca. 50 mal 30 m. In seiner Nähe befindet sich ein Hornito, der so aussieht als hätte er vor kurzem Lavaspattering erzeugt. Der Hauptkrater, in dem sich der Lavasee befindet, hat einen Durchmesser von ca. 600 m. Die Expeditionsteilnehmer mussten eine 30 m Hohe Lava-Klippe per Seil bezwingen.

Am Nachbarvulkan Nyiragongo brodelt der Lavasee tief unten im Krater. Dieser hat einen Durchmesser von 1200 m und eine Tiefe von gut 450 m. Zwei terrassenartige Vorsprünge bilden Stufen im Krater. Im Boden des Kraters weitete sich der Förderschlot zu einem Pitkrater, in dem der 200 m durchmessende Lavasee brodelt. Dieser ist seit mehrere Jahren aktiv und verändert sich relativ wenig. Die Lava steigt im Pitkrater auf und ab und überflutet manchmal den Kraterboden. Derzeit befindet sich die Lava ca. 20 m unterhalb der Kante des Pitkraters. Das besondere der aktuellen Lage ist, dass sich auf dem Boden des Hauptkraters Lavaströme gebildet haben. Diese gehen von einem Hornito aus, der nah der Kraterwand liegt. Die thermische Strahlung war in den vergangenen Tagen entsprechen höher als gewöhnlich. Solche Episoden mit der Bildung von Lavaströmen gab es in den letzten 2 Jahren öfters. Zeitweise war der Hornito sehr aktiv und erzeugte Lavaspattering.

Weiterführende Links bei Vnet: Steckbrief Nyiragongo und Steckbrief Nyamuragira

Piton de la Fournaise: Eruption geht weiter

Der Vulkanausbruch auf der Insel La Réunion geht weiter. MIROVA registriert ein sehr hohes thermisches Signal von 2264 MW. Die Förderrate wird mit 2-15 Kubikmeter pro Sekunde angegeben und fluktuiert entsprechend stark. Es sollen Höchstwerte von 25 Kubikmeter pro Sekunde erreicht worden sein. Der Tremor ist seit vorgestern liegt angestiegen. Innerhalb von 36 Stunden wurden 20 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt, deren Hypozentren über dem Meeresspiegel lagen. Die Beben fanden dementsprechend direkt im Vulkan und nicht darunter statt. Sie sind ein Indiz für weiteren Magmenaufstieg. Der Lavastrom bewegt sich im oberen Bereich der Außenflanke des Piton Fournaise und ist von der Küstenstraße aus sichtbar. Die Lavafront befindet sich ca. 4 km von der Straße entfernt.

Semeru eruptiert Vulkanasche

Der Semeru liegt auf der indonesischen Insel Java und eruptierte eine Aschewolke, die eine Höhe von 4700 m erreichte. Der Vulkan hat eine Gipfelhöhe von 3676 m. Die Aschewolke stieg somit gut 1000 m über Kraterhöhe auf. Im Krater wächst ein Lavadom. Vor der Phase mit Domwachstum war der Semeru ständig explosiv tätig. Nun sind Explosionen relativ selten geworden. Mehrtägige Trekkingtouren auf den Vulkan sind in Indonesien sehr beliebt und ein einmaliges Naturerlebnis.

Anak Krakatau mit thermischen Signal

Der Krakatau emittiert heute eine schwache thermische Strahlung in Höhe von 4 MW. Das ist kein alarmierender Wert, zeigt jedoch, dass zumindest sehr heiße Gase entweichen und Magma hoch im Fördersystem stehen könnte. Mich würde eine weitere phreatische Eruption in den nächsten Tagen nicht überraschen.

Island: Erdbeben M 4,2 unter Bardarbunga

Unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,2. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Es war das stärkste Beben in der Region seit mehreren Monaten. Vor dem Hauptbeben gab es mehrere schwächere Erdstöße.

Der Bardarbunga zeichnet sich für eine der größten Eruptionen der letzten Jahrzehnte verantwortlich. Im Jahr 2014 öffnete sich eine Eruptionsspalte im nördlich des Gletschervulkans und schuf ein großes Lavafeld.

Mikroseismik am Yellowstone

Im Yellowstone Nationalpark (USA) hat es 2 kleines Schwarmbeben gegeben. Das erste manifestierte sich westlich der Parkgrenze, in der Nähe des Yellowstone Flughafens.  Es wurden 17 Erschütterungen mit geringen Magnituden registriert. Der 2. Erdbebencluster findet sich nordwestlich der Grand Prismatic Spring. Dort wurden bisher 13 Beben registriert. Die Hypozentren liegen in ca. 8 km Tiefe. Mikroseismik ist in Vulkanregionen nicht ungewöhnlich und nicht gleich Grund zur Sorge. Diese Erdbeben stehen wahrscheinlich im Zusammenhang mit Fluid-Bewegungen im Untergrund. sie zeigen, dass der Vulkan als potenziell aktiv eingestuft werden muss, liefern aber noch keine Hinweise auf einen bevorstehenden Vulkanausbruch.

Campi Flegrei mit schwachen Erdbeben

In den letzten Tagen kam es in der Campi Flegrei bei Pozzuoli (Italien) ebenfalls zu einigen Schwachen Erdbeben. In der Nähe der Solfatara ereigneten sich in den letzten 2 Tagen 7 Erdbeben geringer Magnituden. Hier gilt ähnliches wie am Yellowstone: es bewegen sich Fluide im Untergrund, doch als Anzeichen einen bevorstehenden Ausbruchs können sie nicht interpretiert werden. Die Beben deuten an, dass es Magma im Magmenkörper gibt und der Vulkan potenziell aktiv ist.

Am benachbarten Vesuv gab es ebenfalls eine Handvoll schwacher Erdbeben. Hier wurden in den letzten 3 Tagen 12 Mikrobeben aufgezeichnet. Diese zeigen, dass der Vulkan noch lebt, stellen aber keine direkte Bedrohung dar.

Island: Beben unter dem Öræfajökull und am Langjökull

Seismik gab es in den letzten Tagen auch unter dem isländischen Gletschervulkan Öræfajökull. Hier verhält es sich anders als an den beiden oben aufgeführten Caldera-Vulkanen: Die Beben sind stärker und mit Inflation gekoppelt. Sie deuten direkt auf Magmenaufstieg hin. Das Reservoir unter dem Vulkan füllt sich und die isländischen Vulkanen sind davon überzeugt, dass sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereitet. Bisher lässt sich allerdings nicht vorhersagen, wann es zu einem Ausbruch kommen wird. Auf jeden Fall übt man den Notfall.

Am Südrand des Gletschers Langjökulls ereignete sich ein seismischer Schwarm. Es wurden 20 Einzelbeben registriert, von denen das Stärkste die Magnitude 2,4 hatte. Die Hypozentren liegen in 5 km Tiefe. Die Beben könnten im Zusammenhang mit Magmatischer Aktivität am Geitland-Vulkansystem liegen.

Gunung Agung eruptiert eine Aschewolke

Der Gunung Agung auf Bali eruptierte heute eine Aschewolke. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in 4700 m Höhe und gab eine Warnung für den Flugverkehr heraus. Auf dem Seismogramm erkennt man eine länger anhaltende Tremorphase. Der Vulkan zeigt seit gestern Abend eine leichte Aktivitätszunahme und stößt wieder permanent Dampf aus. Mittlerweile scheinen sich Anwohner und Touristen an die Kapriolen des Feuerbergs gewöhnt zu haben, in Panik verfällt niemand mehr. Dennoch halten die Behörden die 2. höchste Warnstufe aufrecht. Der Vulkan darf immer noch nicht bestiegen werden. Es könnte jeder Zeit zu größeren Explosionen kommen.

Ecuador: Erdbeben M 7,5

In Ecuador bebte die Erde mit einer Magnitude von 7,5. Das Hypozentrum lag in 140 km Tiefe. Genaugenommen muss man also von einem Mantelbeben sprechen. Das Epizentrum manifestierte sich im Süden des Landes, nahe der Grenze zu Peru. Nächstgelegenen Stadt ist Palora, welche in einer Entfernung von 116 km zum Epizentrum liegt. Aufgrund der Tiefe des Erdbebenherdes dürften sich die Schäden in Grenzen halten. Ein weiteres Erdbeben der Magnitude 5,5 ereignete sich an der Westküste des Landes, Hier lag der Erdbebenherd in 80 km Tiefe. In Ecuador gibt es zahlreiche Vulkane. Es könnte sein, dass die seismische Aktivität einen Einfluss auf die Feuerberge ausübt. Erdbeben stehen im Verdacht Vulkanausbrüche auslösen zu können. Jüngste Studien lassen vermuten, dass der Gegenteilige Effekt ebenfalls eintreten kann.

Piton Fournaise: Eruption hält an

Am Piton de la Fournaise geht die Eruption weiter. Auf MIROVA wird ein thermisches Signal in Höhe von 741 MW registriert, was auf eine eher geringe Lava-Effusion hindeutet. Laut OVPF schwankt die Förderrate zwischen 2 und 8 Kubikmeter in der Sekunde. Der Tremor ist auf niedrigem Niveau stabil. Trotz der relativ geringen Förderrate sorgt die Eruption bei den Einheimischen für Aufsehen: Nachts versammeln sich viele Schaulustige auf der Küstenstraße RN2 um sich das Naturspektakel anzuschauen. Obwohl der Fournaise mehrmals im Jahr ausbricht, sind nur wenige Eruptionen für Neugierige sichtbar. Die meisten Ausbrüche ereignen sich in der Caldera. Diesmal öffnete sich die Eruptionsspalte am Ostrand der Caldera, was zuletzt im Jahr 2001 geschah. damals dauerte der Ausbruch 25 Tage und die Lava erreichte das Meer. Allerdings gab es in den letzten Jahren mehrere Gelegenheiten, bei denen die Lava den Ozean erreichte: Die Eruptionen der Jahre 2004 und 2007 waren sehr spektakulär. Das Video zeigt einen Bericht von damals.

Karangetang eruptiert Aschewolke

Am Karangetang erreichte ein Lavastrom vor gut 2 Wochen den Ozean. Doch nach nur 2 Tagen stoppte der Lavafluss ins Meer. Im Oberen Bereich der Vulkanflanke ist die Lava noch aktiv. Vom Lavadom geht ein zäher Lavastrom aus. Zudem eruptierte der Vulkan heute eine Aschewolke. Diese erreichte eine Höhe von 4 km.

Shiveluch mit Domwachstum

Der Dom im Krater des Vulkans Shiveluch wächst weiter. Von diesem geht eine Thermalstrahlung in Höhe von 52 MW aus. Nach einigen Tagen ohne Meldungen über Aschewolken, werden diese nun wieder generiert. Das VAAC meldet Vulkanasche in 5 km Höhe.

Karymsky mit explosiven Eruptionen

Auf Kamtschatka liegt auch der Karymsky. Dieser erzeugt seit einigen Tagen explosive Eruptionen. Vulkanasche steigt bis in einer Höhe von 4700 m auf. Das VAAC Tokyo brachte in den letzten 24 Stunden 6 Meldungen zum Karymsky raus. Die Vulkanasche kann den Flugverkehr gefährden.