Bogoslof: weitere Eruptionen

Auf den Aleuten ist der Bogoslof erneut ausgebrochen. In den letzten 3 Tagen erzeugte der Vulkan je einen Ausbruch. Die Vulkanasche stieg dabei bis zu 7,5 km hoch auf. Damit sind die explosiven Eruptionen immer noch sehr kraftvoll, allerdings bereits weitaus schwächer als zu Beginn der eruptiven Phase. Im Dezember stiegen die Aschewolken bis zu 11 km hoch auf.

Der Colima in Mexiko ist weiterhin aktiv, allerdings sind die explosiven Eruptionen etwas seltener und schwächer geworden. Doch dies kann sich schnell ändern.

Am Erta Alé wird immer noch ein sehr hohes thermisches Signal registriert. Die Wärmeabstrahlung scheint ebenfalls geringer zu werden. Trotzdem liegt sie noch deutlich über dem, was man in den letzten Jahren am Lavasee erleben konnte. Es wird derzeit auch eine Flankeneruption nicht ausgeschlossen.

Der Fuego in Guatemala heizt heute weiter auf. Möglicher Weise steuert er nun endlich dem lang erwarteten Paroxysmus entgegen. Zuletzt war die Aktivität überraschend zurück gegangen.

Last, but not least wurde am Ätna seit gestern Abend ein Rückgang der strombolianischen Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater festgestellt. Dennoch kann man sagen, dass in der Vergangenheit sehr häufig Paroxysmen folgten, wenn die strombolianische Tätigkeit erst einmal einsetzte. Diese ebbte in der Startphase eines neuen eruptiven Zyklus oft erst einmal wieder ab, um nach einigen Tagen neu einzusetzen. Nur selten verpufften Strombolianer ohne das früher, oder später weitere Aktivität folgte. Es bleibt auf jeden Fall spannend!

Erta Alé: erste Augenzeugenberichte

Von der Eruption am Erta Alé trudeln langsam erste Augenzeugenberichte ein. Diese stammen von einer Reisegruppe von Tom Pfeiffer, den örtlichen Soldaten und Olivier Grunewald. Demnach überströmten am Abend des 20.01.17 großflächige Lavaströme die Caldera. Diese wurden von gigantischen Lavablasen gespeist die bis zu 30 m hoch gewesen sein sollen. Diese drängten aus dem Lavasee. Danach begann der Calderaboden um den Lavasee zu kollabieren und es entstand ein neuer, etwa doppelt so großer Lavasee. Auch im Nordkrater kam es zu einem Kollaps und es soll ebenfalls ein neuer Pitkrater entstanden sein. Es dürfte die wohl spannendste Eruption seit Jahren gewesen sein. Ob Beobachter zu Schaden kamen ist noch nicht geklärt. Unklar ist auch, wie weit sich die Lavaströme aus der Caldera ergossen. Ein Update folgt!

Über den Vulkan: Der Erta Alé liegt in der äthiopischen Wüste Dankail. Im Pitkrater der Caldera brodelt seit Jahrzehnten ein aktiver Lavasee. Die Danakil war im 20. Jahrhundert schwer zu bereisen. erst in den letzten Jahren etablierte sich der Tourismus,

Ätna: strombolianische Eruptionen

Nach einem dreiviertel Jahr ohne eruptive Tätigkeit kehrte heute das Leben in Europas mächtigsten Vulkan zurück: aus dem Förderschlot auf dem Sattel zwischen Neuen- und Alten-Südostkrater manifestieren sich gelegentliche strombolianische Eruptionen. Diese sind recht klein, lassen sich aber via LiveCam (Studio 7) beobachten. Tremor ist noch unauffällig und es bleibt spannend abzuwarten, ob ein Paroxysmus in den nächsten Tagen folgen wird.

Erta Alé: extremes Thermalsignal

 

Update 23.01.2017: Das thermische Signal ist weiterhin sehr hoch und schwankt in dem Bereich des Vortages. Ein Satellitenbild vom 19.01. (2 Tage nach dem ersten Überlauf in diesem Monat) zeigt, dass ein Lavastrom entlang des Calderarandes in Richtung der Bresche in der Südost-Wand floss. Gut möglich das die Lava bereits außerhalb der Caldera unterwegs ist.

Update: Es wurde nun ein weiteres, sehr hohes thermisches Signal in Höhe von 6221 MW registriert. Somit wird es immer wahrscheinlicher, dass es zu einem großen Überlauf am Lavasee gekommen ist. Ich bin gespannt ob in nächster Zeit Augenzeugenberichte, oder Fotos auftauchen. Dieser Tage ist eine Reisegruppe von „volcano discovery“ in der Gegend unterwegs.

Update 22.01.17: Via MODVOLC konnte ich die Richtigkeit der Messung von MIROVA bestätigen. Allerdings zeigt eine höhere Auflösung des Satellitenfotos, dass das Signal aus einzelnen Pixeln besteht, die nicht zusammenhängen. Dies lässt Raum für Spekulationen, ob das thermische Signal tatsächlich Lavaströme wieder spiegelt, oder ob es sich um eine heiße Dampfwolke o.ä. gehandelt haben könnte. Die heutige Messung vom MIROVA war nicht vollständig und lieferte keinen brauchbaren Wert. So müssen wir uns wohl bis zu einem weiteren Überflug des Satelliten gedulden, bis wir etwas mehr Klarheit haben.

Originalmeldung 21.01.2017: MIROVA registriert heute Abend ein extremes Thermalsignal vom Vulkan Erta Alé in der äthiopischen Wüste Danakil: 13434 MW! Es ist das mit Abstand stärkste thermische Signal, dass ich bisher von einem Vulkan gesehen habe. Falls dieses Signal tatsächlich von einem Vulkanausbruch stammt muss am Erta Alé derzeit die Hölle los sein! Heute Morgen betrug die Wärmeabstrahlung noch 67 MW. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit einer Fehlmessung durch den Satelliten. Also, bevor dieser Wert nicht durch weitere belegt werden kann, ist alles, oder nichts möglich. Dank an Martin der mich auf diesen ungewöhnlichen Wert aufmerksam machte.

Derweilen konnte ich den hohen Messwert vom 17. Januar (siehe unten) mittels Abgleich mit Daten von MODVOLC verifizieren. Es muss tatsächlich zu einem größeren Überlauf des Lavasees gekommen sein.

Katla: neues Schwarmbeben

Update: unter der Katla manifestierte sich ein weiterer Erdbebenschwarm. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 3,0.

Originalmeldung: Unter dem isländischen Gletschervulkan Katla kam es heute Morgen zu einem Erdbebenschwarm. Es wurden in den letzten 48 Stunden 26 Einzelbeben registriert. Die Hypozentren liegen zwischen o,1 km und 7 km Tiefe. Rein eisbedingte Erdbebewegungen erscheinen somit unwahrscheinlich.

Die isländischen Vulkanologen rechnen bereits seit mehreren Jahren mit einem baldigen Ausbruch des Vulkans. Wann dieser tatsächlich kommt kann derzeit niemand vorhersagen.

Dank an Daniel für den Hinweis.

Ätna: thermisches Signal

In den letzten Stunden wird am Ätna auf Sizilien ein moderates thermisches Signal registriert. Die Strahlung hat eine Energie von 20 MW und manifestiert sich im Bereich des Zentralkraters. Vermutlich liegt der genauere Ursprung im neuen Schlot am Hang der Voragine. Die Mikrobeben, die sich in den letzten Tagen am Ätna ereigneten, liegen überwiegend in geringen Tiefen weniger als 5 km. Sie konzentrieren sich östlich des Neuen Südostkraterkegels im Bereich des Valle del Bove.

Am mexikanischen Vulkan Colima registriert MIROVA derzeit eine hohe thermische Strahlung von 224 MW. Diese Strahlung geht vom wachsenden Lavadom aus. Würde mich nicht wundern wenn bald wieder ein zäher Lavastrom aus dem Krater überläuft.

Auf den Kurilen eruptierte der Vulkan Ebeko eine Aschewolke. Das VAAC Tokyo registrierte 3 Explosionen und Vulkanasche in 2 km Höhe.

Colima: starke Explosion

https://www.facebook.com/bullriv.colima.5/videos/691725740999186/

 

Am mexikanischen Vulkan Colima gab es letzte Nacht eine starke vulcanianische Eruption. Auf LiveCam-Aufnahmen ist zu sehen, wie glühende Lavabomben den gesamten Vulkanhang eindeckten. In der Eruptionswolke zuckten zahlreiche Blitze. Seit einigen Tagen scheint sich die Aktivität dahingehend zu ändern, dass es weniger Explosionen gibt, diese aber stärker werden. Vermutlich verstopft der Förderschlot aufgrund zäherer Lava, so dass sich im System größerer Druck aufbauen kann, bis der Schlot frei gesprengt wird.

Am Ätna auf Sizilien kam es gerade zu 3 Erdbeben der Magnituden 3,1 und 2,6. Ihre Hypozentren lagen südlich des Ortes Linguaglossa in nur 1 – 3 km Tiefe. In den Jahren 2001 und 2002 kündigten Beben entlang des Pernicana-Störungssystems die Spalteneruptionen an.

Italien: Erdbeben M 5,9

Update 19.01.2017: Eines der Erdbeben löste gestern eine Lawine am Berg „Gran Sasso“ aus und begrub das Hotel Rigopiano unter Schneemassen. Die Behörden rechnen mit zahlreichen Toten. Einige Leichen wurden bereits geborgen, insgesamt werden 30 Personen vermisst. Es gibt weiterhin zahlreiche Nachbeben die weitere Lawinen auslösen könnten.

Update: In Mittelitalien kommt die Erde nicht zur Ruhe! Heute manifestierten sich insgesamt 4 Erdbeben mit Magnituden über 5 und zahlreiche schwächere Nachbeben. Zudem erschweren gewaltige Schneemengen den Zugang zum Erdbebengebiet. Mehrere Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten. Seismologen sprechen von einer ungewöhnlichen Erdbebenserie. 

Originalmeldung: Vor wenigen Minuten ereignete sich in der mittelitalienischen Erdbebenregion um Amatrice ein weiteres starkes Erdbeben der Magnitude 5,9. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und ca. 8 km nordöstlich von Amatrice in den Abruzzen. 50 Minuten zuvor gab es ein erstes starkes Erdbeben Mw 5,4. Dieses manifestierte sich in 9 km Tiefe und ca. 10 km südwestlich von Amatrice. Nahe dieses Epizentrums liegen mehrere kleine Dörfer. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor, aber ich rechne mit neuen Zerstörungen, sofern es dort noch etwas zu zerstören gibt. Mit weiteren Beben ist zu rechnen!

Chronik: Die aktuellen Erdbeben sind Teil einer Serie die am 24. August 2016 begann. Mittelitalien wurde von einem Beben der Magnitude 6,2 erschüttert. Zahlreiche Ortschaften in den Abruzzen wurden zerstört. Am schlimmsten traf es Amatrice. Ende Oktober setzten neue Erdbeben ein: am 26. (M 6,1), am 29. (M 5,8) und am 30. (M 6,5). Die Epizentren verlagerten sich zunächst Richtung Norden und zerstörten den Ort Norcia. Durch diese nordwärts gerichtete Migration schlossen die Beben eine seismische Lücke. Viele Seismologen dachten damit sei die Angelegenheit erledigt. Doch die Erde kam nicht zur Ruhe. Bereits Anfang Januar nahm die Anzahl leichter Erdbeben wieder zu (vulkane.net berichtete)  und diese Zunahme gipfelte im aktuellen Beben. Dieses lag wieder weiter südlich.

Erta Alé: hohes thermisches Signal

Update: MIROVA registriert heute Abend am Erta Alé ein sehr hohes thermisches Signal von 2942 MW. Wenn es keine Fehlmessung ist, dann müssen derzeit größere Lavaströme durch die Caldera des Erta Alé ziehen!

Originalmeldung: Am Vulkan Erta Alé registriert MIROVA derzeit ein hohes thermisches Signal von 124 MW. Typischer Weise korrelieren solche Peaks mit einem Überlaufen des Lavasees. Dieser ist in den letzten Wochen auf ca. 28 m Durchmesser geschrumpft und baut sich einen Schild auf. Dadurch werden Einblicke immer Schwieriger. 

Unterdessen lässt Fuego in Guatemala weiterhin auf einen neuen Paroxysmus warten. Es werden seit Tagen zahlreiche strombolianische Eruptionen generiert, diese steigern sich bisher aber nicht zu einer Lavafontäne.