Kick ‚em Jenny: erhöhte Seismik

Kick-'em-Jenny. © GVNKick ‚em Jenny ist ein submariner Vulkan in der Karibik. Er liegt 8 km vor der Küste der Insel Grenada und sein höchster Punkt des Kraterrandes reicht bis auf 185 m an die Wasseroberfläche heran. Der Boden des Kraters liegt 264 m unter der Wasseroberfläche. Seit dem 11. Juli registriert das zuständige Observatorium erhöhte Seismik unter dem Vulkan und gestern setzte eine seismische Krise ein. Es wurde fast kontinuierlicher Tremor aufgezeichnet. Nun rechnet man mit einem baldigen Ausbruch. Taucher beobachteten bereist fumarolische Aktivität. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ gesetzt. Es wurde eine 5 km Sperrzone eingerichtet.

Kick ‚em Jenny ist einer der aktivsten Unterwasservulkane der Welt. Seit seiner Entdeckung 1939 wurden 12 Eruptionen registriert. Die Letzte fand 2001 statt. Dieser Ausbruch dauerte 4 Tage und konnte nur mit Instrumenten (Seismik und Akustik) wahrgenommen werden. Bei früheren submarinen Vulkanausbrüchen wurden aber auch Phänomene an der Wasseroberfläche beobachtet werden. Die Eruption von 1939 durchschlug die Wasseroberfläche und brachte es auf einen VEI 1.

 

Vulkane weltweit

Chirinkotan: der Vulkan der russischen Kurrilen eruptierte vor zwei tagen 3 Aschewolken die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Vulkanasche wurde in 6 km Höhe nachgewiesen.

Cleveland: das AVO registrierte gestern eine Explosion des Vulkans in Alaska. Allerdings wurde keine Vulkanasche detektiert.

Cotopaxi: in Ecuador gibt es immer noch Anzeichen für ein Erwachen des Cotopaxi. Gestern wurden 105 Tremor_Episoden und 3 Vulkanotektonische Erdbeben aufgezeichnet. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 2996 t/d.

Zhupanovski: bereits in der letzten Woche kam es zu einer Ausbruchsserie auf Kamtschatka. Dabei kam es zum Kollaps einer Kraterwand am Zhupanovski.

Unterwasser vor Santorin und Kueishantao

Heute bestimmen zwei Vulkanthemen aus den Tiefen der Meer die Berichterstattung der Neuen Medien und Sozialen Netzwerke:

In Griechenland wurden am Grund der Caldera von Santorin seltsame Unterwasserseen entdeckt. Das Wasser dieser „Seen“ enthält 100 Mal mehr Kohlendioxid und Methan als üblich. Das gasreiche Thermalwasser ist dichter als das umgebende Meereswasser und sammelte sich in Senken in gut 250 m Wassertiefe, wo es von Tauchrobotern entdeckt wurde. Dort bildet es weißliche Wasserlinsen die den Namen „Schöne Seen“ bekommen haben. Das Thermalwasser ist 5 Grad wärmer als das Meereswasser und steht im Zusammenhang mit der magmatischen Aktivität des Vulkans. Seit einigen Jahren finden sich immer wieder Hinweise darauf, dass der Vulkan bald erwachen könnte.

Die zweite Meldung kommt aus Taiwan. Dort filmte man mit Drohnen an der kleinen Insel Kueishantao. Vor deren Küste gibt es auffällige Wasserverfärbungen die von unterseeischen Solfataren verursacht werden. Einige Pressevertreter bliesen die Berichterstattung um die Fotos gewaltig auf und postulierten einen submarinen Vulkanausbruch vor Taiwan. Diesen gibt es nicht!

Ätna: Vulkanasche aus NE-Krater

Rotbraune Vulkanasche aus dem NE-Krater. ©INGVAuf der LiveCam sieht man derzeit gelegentlich rotbraune Vulkanasche aus dem NE-Krater aufsteigen. Die Farbe des Materials lässt darauf schließen, dass es sich um alte Asche handelt, die durch Kollaps der Kraterwände aufgewirbelt werden könnte, oder durch tief sitzende Dampfexplosionen mobilisiert wird. Zudem stößt dieser Krater auch viel Dampf aus.

In den letzten Tagen gab es einige leichte Erdbeben unter dem Ätna deren Hypozentren in Tiefen kleiner als 10 km lagen. Der Tremor ist allerdings niedrig und es scheint keine unmittelbare Eruption bevorzustehen.

Colima: erneute Eruptionen

Heute kam es zu erneuten explosiven Eruptionen am mexikanischen Vulkan. Die Vulkanausbrüche haben Teile des Lavadoms zerstört und es entstand eine hufeisenförmige Depression im Krater. Die Reste des Doms sind instabil und es drohen neue pyroklastische Ströme. Zudem vergrößern starke Regenfälle die Gefahr von Lahare.

Erst gestern wurde die Evakuierungszone von 12 auf 8 km reduziert, da die Eruption schwächer geworden war.

Vulkane weltweit

Ätna: auf Sizilien dampft es in den letzten Tagen verstärkt aus dem NE-Krater. Heute Mittag mischte sich unter dem Dampf etwas rötlich-braune Vulkanasche. Sehr wahrscheinlich handelt es sich dabei um altes Material.

Bulusan: auf den Philippinen eruptierte der Bulusan für 11 Minuten und stieß dabei eine Asche-Dampfwolke aus. Es war eine vergleichsweise kleine Eruption.

Nevado del Ruiz: der Vulkan in Kolumbien scheint langsam zu erwachen. Seit einigen Wochen wird immer wieder gemeldet, dass der Vulkan verstärkt Dampft. Vor 2 Tagen kam es dann zu einer ersten kleinen Ascheeruption.

Raung: der Vulkan in Ostjava sorgte zur Sperrung des Flughafens von Surabaya. Raung stößt weiterhin Vulkanasche aus. Auf MODIS sieht man Thermalaufnahmen, nach denen im Krater auch Lavaströme gefördert werden.

Sinabung: der Dom wächst weiter und es kommt gelegentlich zum Abgang kleinerer pyroklastischer Ströme. Derweilen sind mehrere Tausend Personen evakuiert worden und leben in Notunterkünften.

Ubinas: der Vulkan in Peru kommt nicht zur Ruhe und eruptierte vor 6 Tagen erneut eine Aschewolke. Sie stieg gut 3000 m über den Krater auf.

Yellowstone: neue Thermalaktivität im Gebiet der Mammoth Hot Springs veranlasste Parkranger zur Sperrung des Terrace Drive. Die Straße durch die Kalksinterterrassen droht von einer Quelle überspült zu werden. Das Wasser ist 67 Grad heiß.

Vulkanausbruch auf Ternate

Auf der indonesischen Insel Ternate ist der Vulkan Gamalama ausgebrochen. Der 1700 m hohe Vulkan stieß am Dienstag eine Asche- und Dampfwolke aus, die gut 1500 m über den Krater aufstieg. Bereits einige Tage zuvor mehrten sich die Anzeichen für einen bevorstehenden Vulkanausbruch, da Tremor registriert wurde. Der Flughafen auf Ternate musste kurzzeitig gesperrt werden. Der Alarmstatus bleibt auf „gelb“.

Somit eruptieren in Indonesien derzeit 7 Vulkane: Batu Tara, Dukono, Gamalama, Karangetang, Raung, Semeru und Sinabung. Für Vulkan-Spotter bietet sich während der Ferienzeit also gute Gelegenheiten in Indonesien vulkanische Aktivität zu beobachten. Allerdings sind kurzfristige Flüge derzeit kaum für weniger als 1100 € zu kriegen.

Colima: Aktivität rückläufig

Update 16.07.2015: In den letzten 2 Tagen war Colima überwiegend effusiv tätig und fördert mehrere Lavaströme die vom Dom gespeist werden. Ein Großteil des Domes wurde während der starken Tätigkeit am Wochenende abgebaut. Allerdings wächst er wieder und es können weitere größere Eruptionen entstehen.

Originalmeldung: Die Aktivität ist zum Wochenanfang rückläufig. Gestern wurden keine pyroklastischen Ströme gesichtet. Dafür finden häufig explosive Eruptionen statt die Tephra ausstossen. Der Gipfel des Vulkan liegt die meiste Zeit in den Wolken und es lässt sich nicht sagen wie stark das Domwachstum ist. Es ist aber durchaus möglich, dass es in den nächsten Tagen wieder zum Abgang pyroklastischer Ströme kommt, wenn der Dom wieder eine kritische Größe erreicht hat.

Raung: weitere Ascheeruption

Der indonesische Vulkan sorgte auch in den letzten Tagen für weiteres Chaos am Flughafen von Denpasar. Auf Bali kam es zu Flugausfällen und Tausende Urlauber strandeten zunächst am Flughafen. In der Ferienzeit ist sowas natürlich besonders tragisch. Der Raung war auch heute fleißig und eruptierte Vulkanasche. Laut VAAC Darwin stieg diese bis in eine Höhe von 5 km auf.