Zwei sehr schwache Erdbeben 10 Kilometer südlich vom Laacher-See-Vulkan in der Vulkaneifel
Heute Mittag ereigneten sich in der Vulkaneifel zwei Mikrobeben mit den Magnituden 0,7 und 0,6. Sie wurden 15 km südsüdwestlich von Andernach verortet. Tatsächlich lagen sie östlich von Mayen und gut 10 Kilometer südlich vom Laacher See-Vulkan. Die Hypozentren wurden in 4 Kilometer Tiefe verortet. In Mayen wird Schiefer abgebaut, daher kann ein Zusammenhang mit dem Bergbau nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Doch die Stollen reichen nur wenige Hundert Meter in die Tiefe. Wenn die Verortung der Beben stimmt, lagen sie deutlich unterhalb eventueller Stollen. Die wahrscheinlichste Ursache für die Beben sind tektonische Prozesse an einer Störung. Fluidbewegungen können auch nicht ausgeschlossen werden.
Die Erschütterungen bedeuten nicht, dass der Laacher-See-Vulkan dabei ist zu erwachen. Ich war selbst im September mal wieder vor Ort an den Mofetten unterwegs gewesen und konnte keine signifikanten Veränderungen gegenüber früheren Besuchen feststellen, obgleich es schon am Ufer munter blubberte.
Dass diese extrem schwachen Erdbeben überhaupt detektiert werden konnten, dürfte dem Ausbau des seismischen Netzwerkes in der Vulkaneifel geschuldet sein. Noch vor einigen Jahren wären die Beben nicht registriert worden.
Neben dem regulär betriebenen Ausbau des seismischen Netzwerkes wurde 2023 eine einjährige Messkampagne gestartet, die mittlerweile zu Ende gegangen sein dürfte und auf deren Forschungsergebnisse wir gespannt sein dürfen. Im Rahmen des Projektes unter Federführung vom GFZ wurden 350 Geofone in der Vulkaneifel ausgebracht, die den Vulkanen den Puls fühlten. Ein Ziel der Kampagne ist es, dem Magmatismus genauer auf die Spur zu kommen. Noch besteht eine gewisse Unsicherheit darüber, wie tief der Schlaf der Eifelvulkane ist und ob sie noch einmal ausbrechen werden, wobei es sehr unwahrscheinlich ist, dass sie noch zu unseren Lebzeiten aktiv werden.
Geomagnetischer Sturm der Stärke G4 erwartet – Nordlichter über Deutschland möglich
In den vergangenen Tagen und Wochen ist es bereits öfter zu starken Nordlichtern gekommen, die in Teilen von Deutschland sichtbar waren. Heute Nacht könnte es wieder der Fall sein, denn uns erreicht in diesen Stunden ein starker Sonnensturm der Stärke G4. Doch um die Nordlichter Beobachten zu können bedarf es einen wolkenfreien Himmel und das sieht in vielen Teilen Deutschlands heute Nacht nicht gut aus.
Sonnenstürme entstehen infolge von Sonneneruptionen, die geladene Teilchen bis weit in den Weltraum hinauswerfen. Die Sonneneruptionen gehen meistens von schwarzen Flecken auf der Sonne aus. Doch nicht alle Sonneneruptionen sind in Richtung Erde gerichtet, so dass uns die Wolke aus geladenen Teilchen erreicht. Das ist eher die Ausnahme als die Regel. Doch kürzlich kam es sogar zu zwei sich überlagernden koronalen Massenauswürfen infolge von Sonneneruptionen direkt hintereinander, die in Richtung Erde zeigten, und der Sonnenwind des Doppelwumms erreicht uns jetzt. Sobald die geladenen Teilchen auf das Magnetfeld der Erde treffen, entsteht der Geomagnetische Sturm.
Die Geomagnetischen Stürme sind ähnlich der Hurrikanskala in 5 Klassen eingeteilt. Sie reichen von G1 bis G5, wobei höhere Zahlen für zunehmende Stärke der Stürme stehen. Ein Geomagnetischer Sturm der Klasse G4 ist als ein Ereignis der zwietstärksten Kategorie.
Die NOAA warnt vor einem intensiven Sonnensturm am 10. und 11. Oktober. Diese Ereignisse könnten Polarlichter verursachen und sogar Störungen im Strom- und Mobilfunknetz und in der Satellitennavigation hervorrufen.
Sonnenstürme entstehen durch Flares und koronale Masseauswürfe (CMEs), bei denen große Mengen Plasma von der Sonne ins All geschleudert werden. Flares sind plötzliche Energieausbrüche auf der Sonnenoberfläche, während CMEs massereiche Plasmawolken sind, die mit Geschwindigkeiten von über 1.000 km/s ins All schießen. Treffen diese Wolken auf das Magnetfeld der Erde, können sie geomagnetische Stürme auslösen. Diese Stürme stören nicht nur technische Systeme, sondern erzeugen auch die faszinierenden Polarlichter.
Aktuell befinden wir uns im 25. Sonnenzyklus seit 1755, der 2019 begann und bis 2030 andauern wird. Die höchste Aktivität wird in den Jahren 2024 und 2025 erwartet.
Aschewolke vom Manam in PNG erreicht am 10. Oktober eine Höhe von 2400 m
Am 10. Oktober 2024 um 13:23 UTC wurde vom VAAC Darwin ein Hinweis zur Aktivität des Vulkans Manam in Papua-Neuguinea ausgegeben. Der Vulkan befindet sich auf der Position S 04°05′, E 145°02′ mit einer Gipfelhöhe von 1807 Metern. Die Himawari-9-Satellitenbilder zeigen, dass eine Vulkanaschewolke bis in eine Höhe von FL080 (ca. 2400 m) aufgestiegen ist. Diese Wolke wurde um 13:00 UTC beobachtet und erstreckt sich in nordwestlicher Richtung. Der Flugfarbcode wurde auf „Orange“ gesetzt, was bedeutet, dass der Vulkan aktiv ist, aber keine unmittelbare Gefahr für den Flugverkehr besteht.
Intensives Lavaspattering speiste Lavastrom am Stromboli – Aktivität hielt 40 Stunden an
Der Stromboli ist weiterhin sehr munter und verzaubert seine Besucher mit starken strombolianischen Eruptionen und Phasen intensiven Lavaspatterings, das für gewöhnlich einen Lavastrom speist, der über die Sciara del Fuoco fließt. Über eine dieser Phasen berichtete ich bereits gestern. Wie das INGV heute mitteilte, hielt sie bis in die frühen Morgenstunden an und bebte dann ab. Auf dem Tremorgraph lässt sich die Hochphase gut ablesen, da die Peaks der Kurve bis in den roten Bereich gingen und nun stark fallen.
Vnet Leserin Brigitta bestätigte von Stromboli aus, was ich bereits vermutete: Es finden wieder geführte Touren bis auf Quota 400 statt und trotz der erhöhten Aktivität sind wenigstens die Aussichtpunkte zugänglich.
Das LGS veröffentlichte in seinen Updates aktuelle Messwerte zum Geschehen, allerdings ohne direkt auf die Lavastromtätigkeit einzugehen. Da die Lava in einer tief eingeschnittenen Schlucht fließt, die von den Standpunkten der Messstationen nicht einsehbar ist. gibt es praktisch auch keine Bilder des Stroms und auch direkte Messwerte fehlen.
Die vulkanische Aktivität des Stromboli-Vulkans ist nach den Worten des LGS weiter durch strombolianische Explosionen und Ascheauswürfe geprägt, die sich hauptsächlich im nordöstlichen Kratersektor ereigneten. Die Entgasungsaktivitäten und das Lavaspattering im nordöstlichen Krater zeigten sehr hohe Werte, mit einem Schalldruck der Explosionen von bis zu über 2 bar.
Die Anzahl der VLP-Ereignisse lag gestern bei einem mittleren Niveau von etwa 8,4 Ereignissen pro Stunde. Satellitenbilder registrierten geringe thermische Anomalien mit einer Leistung von 9 MW. Der Schwefeldioxidausstoß war mit 230 Tonnen pro Tag hoch, und der CO2-Ausstoß erreichte mit 3788 Tonnen pro Tag sehr hohe Werte. Die Steinschlagaktivität blieb mit drei registrierten Ereignissen niedrig. Insgesamt wurde der Vulkanaktivitätsindex als hoch eingestuft.
Taal-Caldera erzeugt eine phreatische Eruption und förderte eine 3000 m hohe Dampfwolke
Auf der philippinischen Insel Luzon ist der Taal-Vulkan weiterhin phreatisch aktiv: Am 10. Oktober 2024 ereignete sich eine weitere phreatische Eruption. Diese wurde als klein beschrieben, doch trotz ihrer geringen Intensität erzeugte sie eine beeindruckende Dampfwolke, die laut PHIVOLCS eine Höhe von 3000 Metern erreichte und in nord-nordwestliche sowie nordöstliche Richtungen abdriftete.
Die Eruptionsdauer wurde mit 2 Minuten angegeben. Phreatische Eruptionen sind typischerweise kurze explosive Ereignisse, bei denen Wasser durch das Aufeinandertreffen von Magma und Grundwasser plötzlich verdampft und eine Wasser-Schlammfontäne aus dem Kratersee auf Volcano Island in die Höhe schießt. Dabei wird auch eine Dampfwolke freigesetzt. Der Entgasungsprozess, der der eigentlichen Explosion folgt, kann jedoch über mehrere Minuten hinweg andauern.
Die seismischen Messungen registrierten zwei vulkanisch-bedingte Erschütterungen in Form von Tremor, die ebenfalls jeweils 2 Minuten lang anhielten. Diese Tremore sind charakteristisch für vulkanische Aktivitäten, die auf Magmabewegungen oder Flüssigkeitsdruck hinweisen.
Die Temperatur des Kratersees von volcano Island liegt weiterhin bei 72,7 °C, ein Hinweis auf intensive vulkanische Aktivität unter dem See. Allerdings stammt dieser Wert von einer Messung im Februar 2024. Aufgrund der anhaltenden phreatischen Eruptionen wagt sich derzeit offenbar niemand an den Kratersee heran, um neue Daten zu erheben. Ein automatisches Messsystem könnte hierbei Abhilfe schaffen, wäre jedoch anfällig für Beschädigungen durch die vulkanische Aktivität.
Der Schwefeldioxidausstoß (SO₂) betrug am 9. Oktober 2024 etwa 2256 Tonnen pro Tag, was auf das Aufsteigen von heißen vulkanischen Gasen und Flüssigkeiten aus dem Inneren des Vulkans hinweist. Zudem wurde das Aufsteigen heißer vulkanischer Flüssigkeiten im Kratersee beobachtet, was ein weiteres Zeichen für eine anhaltende Aktivität ist.
Die Bodenverformungen um den Taal-Vulkan zeigen eine langfristige Deflation der Caldera, die auf einen Abbau des Drucks in der Magmakammer hindeutet. Gleichzeitig wurde jedoch eine kurzfristige Inflation an den nördlichen und südöstlichen Flanken der Taal-Vulkaninsel registriert, was auf lokale Druckanstiege in diesen Bereichen schließen lässt.
Die andauernden Beobachtungen deuten darauf hin, dass die Gefahr weiterer vulkanischer Aktivitäten besteht. Zwar hat die Aktivität in den letzten Tagen etwas abgenommen, doch bleibt die Situation unberechenbar. Das Betreten von Volcano Island, dem aktiven Zentrum des Vulkans, ist weiterhin strengstens verboten.
Der Taal-Vulkan ist einer der aktivsten Vulkane auf den Philippinen. Er bildet eine große Caldera mit einem See, in dem die Vulkaninsel Volcano Island liegt. Sie ist nach der Calderabildung entstanden und stellt das aktuelle Eruptionszentrum des Calderavulkans dar.
Hurrikan Milton traf heute Nacht auf Floridas Küste – Im Vorfeld entstanden tödliche Tornados
Gestern Abend gegen 19 Uhr Lokalzeit (1:00 Uhr nachts MESZ) traf der Horrorhurrikan Milton bei Tampa auf die Küste des US-Bundesstaates Florida und brachte nicht nur starke Winde, sondern auch ungeheure Regenmengen mit sich. Doch der Hurrikan schwächte sich bereits vor seinem Landfall deutlich ab und wurde innerhalb weniger Stunden von Kategorie 5 auf 2 abgestuft. Zum Zeitpunkt des Landfalls wurden Winde mit bis zu 195 km/h Spitzengeschwindigkeit registriert, was einer Kategorie „3“ auf der Saffir-Simpson- Hurrikanskala entspricht. Damit war Milton sicherlich noch ein sehr starker Sturm, doch was die Windgeschwindigkeiten anbelangt, war er bei seinem Landfall deutlich schwächer als zunächst befürchtet. Dennoch richtete und richtet der Hurrikan große Schäden an und aktuell stehen 2 Millionen Menschen ohne Strom da.
Kurz vor dem Landfall des Augenwalls des Sturms – dem eigentlichen Zentralgeiet des Hurrikans – entstanden mindestens 19 Tornados, weswegen ich den Wirbelsturm als Horrorhurrikan bezeichnet habe. Die Tornados zerstörten ersten Angaben zufolge 125 Häuser und verursachten mehrere Todesopfer. Das geht aus einem Bericht des Sherrifs der betroffenen Region hervor, der inzwischen von Floridas Gouverneur Ron DeSantis bestätigt wurde. Die genauen Opferzahlen wurden noch nicht bekanntgegeben. Sehr wahrscheinlich standen die meisten zerstörten Häuser leer, da im Vorfeld des Hurrikans Evakuierungsmaßnahmen getroffen wurden.
Glück im Unglück hatte man auch, dass der Hurrikan vor Einsetzen der Flut seinen Landfall probte, so dass die befürchtete Sturmflut schwächer ausfiel als zunächst prognostiziert.
Milton bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 26 km/h in Richtung Nordost und wird nach der Überquerung der Halbinsel von Florida erst einmal wieder über das offene Meer ziehen. Sollte er den prognostizierten Kurs beibehalten, müsste er andere US-Bundesstaaten verschonen. Anders sah es vor 2 Wochen aus, als Hurrikan Helene auch über benachbarte Bundesstaaten hinwegzog.
Fragwürdige Methoden im Kampf gegen den Klimawandel Dass es zu immer stärkeren Stürmen und Wetterextremen kommt, soll dem anthropogenen Klimawandel geschuldet sein. Der Kampf gegen den Klimawandel wird meiner Meinung nach mit merkwürdigen Mitteln durchgeführt. Anstatt dass die Welt geeint mit gemeinsamen Kräften dagegen vorgeht, kommt es zu seltsamen Scharmützeln und Zwangsmaßnahmen, die die Bevölkerung nicht mitnehmen, sondern zu Blockadehaltungen führen. Unverständlich auch Strafzölle auf e-Autos aus China, weil die Fahrzeugpreise mit Hilfe von Staatssubventionen die europäischen Mitbewerber unterbieten. Schaut man sich z.B. die Preise deutscher e-Autos in China an und vergleicht man sie mit den Preisen bei uns, kommt man schon etwas ins Grübeln. Die Überregulierung der EU hilft auch nicht im Kampf gegen den Klimawandel: Wegen unrealistischer Kohlendioxidemissionsziele für die Fahrzeuge müssen die Hersteller demnächst Strafen zahlen, weswegen man die Preise für Verbrenner anzieht, was dem Gesamtmarkt schadet: Da sich die wenigsten Autos für 40.000 € leisten können und wollen, verkauft man dann halt nichts mehr. Sinnvoll wäre es doch wohl, Elektroautos BILLIGER zu machen, als die Preise von Verbrennern denen von überteuerten e-Autos anzugleichen. Wenn das nicht möglich ist, dann ist die Technik einfach nicht so weit, dass sie für den Massenmarkt geeignet ist. Würgt man die Wirtschaft zugunsten des vermeintlichen Klimaschutzes weiter ab, dann erreicht man nur, dass nicht genug Geld für zukunftsorientierte Investitionen zur Verfügung steht. Für den Kampf gegen den Klimawandel ist es unerheblich, ob Deutschland 5 Jahre früher oder später Klimaneutral wird, dafür sind wir global betrachtet viel zu klein. entscheidend ist, was China, USA und Indien machen. Ach so, da kosten die E-Autos ja bereits ein Bruchteil von dem, was sie bei uns kosten!
Thermische Anomalie sorgt am La Soufrière für Verunsicherung – Vulkanologen analysieren Daten
Der Vulkan La Soufrière auf St. Vincent und den Grenadinen in der Karibik eruptiert derzeit nicht, dennoch wird der Öffentlichkeit empfohlen, das Gebiet zu meiden. Den Grund hierfür lieferte am Sonntag eine schwache thermische Anomalie am Gipfel des Vulkans, was auf Temperaturen über dem Normalniveau hindeutet. Diese Anomalie dauert weiterhin an und wird vom FIRMS-Hot-Spot-Erkennungssystem der NASA detektiert.
Laut einer Erklärung des Seismic Research Centre von heute, um 14:38 Uhr, könnten verschiedene Szenarien für diese Anomalie verantwortlich sein: Ein Schwefelfeuer im Krater, eine kleine phreatische (Dampf-)Eruption, die heißes Gestein freigelegt hat, oder möglicherweise der Beginn einer neuen Lavaextrusion.
Multigasdaten, die am 4. Oktober vom NEMO-Soufrière-Überwachungsteam gesammelt wurden, werden derzeit analysiert, ebenso wie Beobachtungen entlang der Westküste. NEMO bestätigt, dass sich der Vulkan weiterhin auf der grünen Alarmstufe befindet, was bedeutet, dass seismische und Dampfaustrittsaktivitäten auf oder unter dem historischen Niveau liegen. Es wurden keine weiteren ungewöhnlichen Aktivitäten festgestellt.
Der letzte größere Ausbruch des Vulkans La Soufrière fand im Frühjahr 2021 statt. Nach einer mehrmonatigen Aktivitätsphase, in der ein Lavadom im Krater wuchs, kam es zu starken Explosionen, die zur Evakuierung Tausender Menschen auf St. Vincent führten. Nach den Explosionen, bei denen der Dom ausgeblasen wurde, begann ein neuer Dom zu wachsen, doch dann endete die Eruption. Kurz zuvor hatte man neue Überwachungsstationen des bis dahin nur rudimentär überwachten Vulkans installiert. Die Daten dieser Stationen sollen nun ausgewertet werden. Bis dahin geht man davon aus, dass eine latente Gefahr besteht, und es wird davon abgeraten, den Vulkan zu besteigen, weshalb der La Soufrière-Trail gesperrt bleibt.
Auf den Antillen, zu denen die Insel St. Vincent gehört, gibt es vier Inselvulkane, die den Namen „Soufrière“ tragen. Daher ist eine genauere Spezifizierung des gemeinten Vulkans mit Nennung der Insel, auf der er sich befindet, nötig. Der Begriff „Soufrière“ stammt aus dem Französischen und bedeutet „Schwefelgrube“ oder „Schwefelfeld“.
Starke Regenfälle in Guatemala verursachen Lahare am Santiaguito und Agua – Katastrophenschutz warnt eindringlich
Es ist Regenzeit in Guatemala, die dieses Jahr besonders heftig ausfällt. Eine Mitschuld hieran könnten die Hurrikane im Golf von Mexiko tragen, die ihre Ausläufer bis nach Mittelamerika ausstrecken. Bereits Mitte September kam es zu Laharen am Vulkan Agua, der in der Nachbarschaft zu Antigua liegt. Die Stadt ist auch als Tor zum Doppelvulkan Acatenango/Fuego bekannt, an dem ebenfalls Schlammströme gesichtet wurden.
Ganz aktuell ist die Meldung, dass es am Santiaguito zu mehreren Lahren kam, die in verschiedenen Kanälen des Domkomplexes flossen. Vor diesem Hintergrund hat das CONRED-System in Zusammenarbeit mit INSIVUMEH mehrere Bulletins veröffentlicht, um die Bevölkerung über diese Ereignisse zu informieren.
Hervorgehoben wird ein Lahar im Flussbett des Zanjón Seco, einem Nebenfluss des Tambor. Dabei handelt es sich um eine pastöse Mischung aus Wasser, Gesteinsblöcken von bis zu einem Meter Durchmesser und feinen Sedimenten. Sollte der Regen weiterhin anhalten, besteht die Gefahr, dass auch in anderen Kanälen weitere Lahare entstehen.
Ein weiterer Lahar war im Fluss Cabello de Ángel, einem Nebenfluss des Flusses Nimá I unterwegs. Dieser Lahar wies zum Zeitpunkt des Berichts zwar eine geringe Intensität auf, jedoch könnten sich die klimatischen Bedingungen verschärfen: Bei anhaltendem Regen könnte auch dieser Lahar enorm anwachsen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Überwachung weiterer Kanäle, wie San Isidro und Tambor, die ebenfalls von diesem Phänomen betroffen sein könnten.
Die Katastrophenschutzbehörde CONRED warnt eindringlich davor, sich dem Vulkan nicht zu nähern und sich insbesondere von der Nähe der Flussbetten und Ablaufrinnen fern zu halten.
Lahare entstehen, wenn auf Vulkanhänge abgelagerte Tephra durch heftige Regenfälle oder das Schmelzen von Gletschern mobilisiert werden. Lahare bestehen aus einer Mischung aus Wasser, Schlamm, vulkanischen Aschen und Gesteinsbrocken. Das Material wird durch die Schwerkraft talwärts transportiert und kann mit hoher Geschwindigkeit fließen, wodurch in Flusstälern große Schäden entstehen.
Am Santiaguito gibt es derzeit besonders viele Ascheablagerungen, die vom Regen mobilisiert werden könnten. Vom Domkomplex gehen immer wieder Ascheeruptionen aus und gelegentlich werden pyroklastische Ströme generiert. Sie erzeugen besonders feinkörnige Ablagerungen, die sich von den Wassermassen leicht mobilisieren lassen.
Lavaspattering generierte weiteren Lavaüberlauf – Hoher Schalldruck der Explosionen gemessen
Stromboli ist der aktive Vulkan des Liparischen Archipels, der seit mindestens 2000 Jahren daueraktiv ist. Bereits die römischen Seefahrer berichteten von dem roten Lichtschein, der von seinem Krater ausgeht. Sie nutzten ihn als natürliches Leuchtfeuer. Das Leuchtfeuer des Mittelmeers leuchtet dieser Tage besonders hell, denn Lavaspattering aus einem Schlot im nordöstlichen Kraterbereich sorgt immer wieder für einen Lavaüberlauf aus dem Krater. So auch gestern Nachmittag, als das INGV gegen 16:30 eine Sondermeldung herausbrachte. Der aus dem Lavaspatttering resultierende Lavastrom floss gestern Abend über die Nordflanke des Vulkans, die unterhalb des Kraters als Feuerrutsche bekannt ist.
Die Sciara del Fuoco heißt so, weil dort normalerweise glühende Lavabrocken, die bei den täglichen Eruptionen des Vulkans ausgestoßen werden, bis ins Meer rollen. Gestern war so ein Tag, an dem besonders viele Lavabrocken unterwegs waren, denn das LGS berichtete von 23 Steinschlägen, die stark genug waren, dass sie seismische Signale erzeugten, die vom Netzwerk aus Geophonen aufgezeichnet wurden. Darüber hinaus war auch der Schalldruck der Explosionen mit 2 bar doppelt so stark wie sonst. In der Tremorgrafik spiegelte sich die gesteigerte Aktivität des Strombolis in einem Peak wieder, der aber erst heute Morgen bis in den roten Bereich vorgedrungen ist. Ein Indiz dafür, dass die gesteigerte Aktivität anhält.
Der Gasausstoß des Strombolis war gestern ebenfalls hoch. Besonders hervor stach der Kohlendioxidausstoß, der bei 2080 Tonnen am Tag lag und darauf hindeutet, dass in der Tiefe ein Magmenkörper dabei ist, in das Speicherreservoir des Vulkans einzudringen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 118 Tonnen am Tag, was einen mittelhohen Wert darstellte.
Der INGV-Wochenbericht für den Zeitraum 30. September bis 6. Oktober 2024 attestiert dem Vulkan eine hohe Aktivität und weist insbesondere auf die beiden Ereignisse am 1. und 6. Oktober hin, über die auch Vnet berichtete. Anders, als es im ersten INGV-Bericht zur Explosion am 6. Oktober hieß, wurde an der Messstation TDF doch eine signifikante Bodenhebung festgestellt. Sie betrug 5 µrad, was einen beachtlichen Wert darstellt. IM LGS-Bericht war von 1,5 µrad die Rede. Da sieht man mal, wie unterschiedlich die Messwerte an verschiedenen Messtationen sein können.
Übrigens werden offenbar wieder geführte Touren bis auf Quota 400 angeboten. Zumindest geht das aus einem Bericht in unserer FB-Gruppe hervor, in dem von dort gemachte Fotos gezeigt werden. In dem Text zu den Bildern hieß es, dass der Fotograf mit einer geführten Gruppe unterwegs gewesen wäre.
Ein weiterer als potenziell aktiv eingestufter Vulkan der Liparischen Inseln ist Vulcano. Hier gab es in den letzten Tagen zwei weitere schwache Erdbeben. Eines von ihnen manifestierte sich unter dem Gipfelkrater der Fossa 2.