Nach einer Serie von Abstürzen mit Todesfolgen wurde der Aufstieg zum Mount Rinjani gesperrt – alle Wanderwege zur Urlaubszeit dicht
Mataram, 21.07.2025 – In den vergangenen Wochen kam es am Mount Rinjani auf der indonesischen Insel Lombok zu mehreren schweren Unfällen, bei denen internationale Bergsteiger verletzt oder tödlich verunglückt sind. Die Behörden reagierten nun mit der vorübergehenden Schließung sämtlicher Wander- und Kletterrouten.
Der Krater des Mount Rinjani gehört wohl zu den schönsten der Welt und eine Tour hinauf ist bei Bergwanderern und Trekkern sehr beliebt. Doch der Aufstieg auf den 3726 m hohen Vulkan ist alles andere als einfach und ist nur für geübte und erfahrene Bergwanderer und Vulkanpotter zu empfehlen. Nichtsdestotrotz machen sich jährlich auch zahlreiche Touristen ohne jegliche Alpinerfahrung auf den Weg zu dem Naturwunder, was nicht immer gut ausgeht. Ende Mai kam eine brasilianische Touristin ums Leben, nachdem sie mehrere hundert Meter tief eine Schlucht an der Kraterinnenwand hinuntergerutscht und gestürzt war. Doch wie jetzt bekannt wurde, war es nicht das einzige Unglück, sondern nur eines von vielen.
Bereits Anfang Mai stürzte ein 57-jähriger Mann aus Malaysia in den Tod. Am 16. Juli 2025 verunglückte der 46-jährige Schweizer Benedikt Emmenegger zwischen Sembalun und dem Segara-Anak-See ab. Er wurde per Helikopter nach Bali ausgeflogen. Bereits einen Tag später, am 17. Juli, verunglückte die 26-jährige Niederländerin Sarah Tamar van Hulten in der Nähe derselben Route.
Zwischen 2016 und 2024 verzeichnete das Zentrum des Mount-Rinjani-Nationalparks (TNGR) insgesamt 273 Unfälle, darunter 17 Todesfälle und 200 Verletzte. 44 der Betroffenen waren ausländische Bergsteiger.
Von April bis Juli 2025 zählte das TNGR-Zentrum über 40.000 Besucher. Die Buchung für die beliebte Route Sembalun–Segara Anak wurde bereits am 17. Juli über die App e-Rinjani vorübergehend ausgesetzt.
Als Reaktion auf die Unfallserie gaben die indonesischen Behörden am Freitag die vorläufige Sperrung aller Wanderwege am Mount Rinjani bekannt. Während der Sperrung will man die Wanderwege sicherer machen. Dazu gehört meiner Meinung nach auch, dass man die Berg- bzw. Vulkanführer ausbildet und nicht jeden mit auf eine Tour zum Gipfel nimmt. Nur allzu oft sind unerfahrene Gipfelstürmer schlecht ausgerüstet und übermütig, solange bis die Kräfte versagen, woraufhin sie unsicher werden. Unfälle sind da vorprogrammiert.