Poás erzeugte am Donnerstag phreatische Eruption

Poás weiterhin aktiv – zweite Eruption in dieser Woche

Der costa-ricanische Vulkan Poás bleibt aktiv und erzeugte gestern eine zweite Eruption in dieser Woche. Wie die Lokalpresse berichtet, wurde am Donnerstag eine phreatische Eruption gesichtet, die eine sedimentreiche Wasser-Dampf-Fontäne gut 40 m hoch aufsteigen ließ. Das Ereignis wurde via Webcam aufgezeichnet und von Touristen bestätigt, die sich zum Zeitpunkt der Eruption auf der Besucherterrasse am Kraterrand aufhielten. Glühende Lava wurde diesmal offenbar nicht ausgestoßen. Die Augenzeugen berichteten aber, dass auch etwas Vulkanasche in der Eruptionswolke enthalten war.




Poás. © OVISCORI UNA

Phreatische Eruptionen entstehen, wenn die Hitze des Magmas auf Grundwasser trifft. Dabei kommt es zu explosionsartigen Ausdehnungen von Dampf und abgelagerten Gesteinsfragmenten, ohne dass zwangsläufig frische Lava eruptiert wird.

Bereits am 21. Oktober hatte der Vulkan eine phreatomagmatische Eruption gezeigt, bei der glühende Blöcke rund 100 Meter weit geschleudert wurden. Damals erfolgte der Ausbruch an Mündung A, wobei die Säule aus Wasserdampf und Gasen bis zu 500 Meter über den Krater aufstieg. Beobachter stellten fest, dass dieser Ausbruch ohne vorherige Anzeichen eintrat, was den plötzlichen Charakter der Eruptionen unterstreicht.

Im heute veröffentlichten OVISCORI-UNA-Update zum Status der Vulkane in Costa Rica heißt es, dass weiterhin Tremor registriert wird, wobei die Amplitude im Frequenzbereich von 3 Hz am stärksten ist. Im Wochenverlauf traten auch langperiodische Erdbeben auf, die wie der Tremor auf Fluidbewegungen im Untergrund hinweisen. Heute Morgen gab es zudem ein vulkanotektonisches Erdbeben. Es sieht nicht so aus, als würde sich der Poás komplett zur Ruhe setzen wollen.

Aufgrund der anhaltenden Aktivität und der bisherigen Geschichte des Vulkans wird der Poás kontinuierlich überwacht, und die Warnstufe bleibt bestehen. Der Nationalpark Vulkan Poás bleibt unter Einhaltung spezieller Sicherheitsprotokolle und ständiger Überwachung für Besucher zugänglich.