Serie starke Ascheexhalationen am Sakurajima – Ausbruchscharakter variiert
Der japanische Vulkan Sakurajima befindet sich weiterhin in einer Phase erhöhter Aktivität. Seit gestern wurden zwölf VONA-Warnungen herausgegeben – ein deutliches Zeichen für die anhaltende eruptive Aktivität, die vor allem vom Minamidake-Gipfelkrater ausgeht. Die jüngste Eruption wurde am 07. Dezember 2025 um 11:53 UTC registriert – Vulkanasche driftete in 2700 m Höhe in Richtung Südosten. Unter der Aschewolke kam es zu Ascheniederschlag, vor dem die Behörden warnten.
Obgleich es eine große Anzahl an Eruptionen gibt, sind diese eher exhalativer Natur: Es werden zwar größere Mengen feiner Vulkanasche ausgestoßen, die bei schwachem Wind vergleichsweise hoch aufsteigen, doch es fehlt der Druck stärkerer Explosionen und der Ausstoß glühender Tephra. Somit wirken die Eruptionen kraftlos. Unter diesen Bedingungen entstehen auch keine vulkanischen Blitze, für die der Sakurajima bekannt ist.
Laut dem letzten JMA-Bericht, veröffentlicht am 5. Dezember um 16:00 Uhr, wird die Vulkanwarnstufe 3 aufrechterhalten. Das Betreten des Vulkangebietes bleibt stark eingeschränkt.
Zwischen dem 1. und 5. Dezember wurden am Minamidake insgesamt zehn Ausbrüche, darunter fünf Explosionen, registriert. Ballistisch ausgeworfene Gesteinsblöcke erreichten dabei die Zone um die achte Station, nur etwa 60 Meter vom Kraterrand entfernt. Die Aschewolken stiegen zeitweise bis zu 2 100 Meter über den Kraterrand auf. In den Nächten beobachteten Überwachungskameras zudem deutliche Glutreflexionen im Kraterinneren. Der benachbarte Showa-Krater blieb dagegen ohne eruptive Aktivität.
Seismisch zeigt der Vulkan weiterhin geringe, aber konstante Bewegung. Vulkanische Erdbeben traten im Beobachtungszeitraum nur vereinzelt auf, vulkanische Erschütterungen gelegentlich. Langzeitmessungen der GNSS-Stationen weisen jedoch auf eine langsame Aufwölbung tief unter der Aira-Caldera hin – ein Hinweis darauf, dass sich in größerer Tiefe weiterhin Magma ansammelt. Gleichzeitig bleiben die Schwefeldioxid-Emissionen auf einem erhöhten Niveau, was auf anhaltende Magmazufuhr schließen lässt.
Für die umliegenden Gemeinden bedeutet die Aktivität fortgesetzte Wachsamkeit: In einem Radius von zwei Kilometern um die Krater besteht Gefahr durch vulkanische Bomben und mögliche pyroklastische Ströme. Druckwellen starker Explosionen können zudem Fensterscheiben beschädigen, und bei Regenfällen drohen auf der Basis frischer Ascheablagerungen Schlammlawinen.
