Vulkane weltweit

Ätna: gestern zeigte sich der Sizilianer von seiner aktiven Seite und erzeugte Ascheemissionen aus dem Nordost-Krater. Diese förderten allerdings wohl überwiegend altes Material, dass durch Kollaps der Kraterwände mobilisiert wurde. Tom Pfeiffer berichtet davon, dass auch nächtliche Rotglut gesichtet wurde.

Bardarbunga: ein neuer seismischer Schwarm erschütterte gestern den subglazialen Vulkan auf Island. Innerhalb von 48 Stunden wurden gut 50 Beben registriert.

Sakurajima: auf der japanischen Insel Kyushu eruptierte der Sakurajima mehrmals. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 3,3 km. Laut diversen Berichten soll sich die Aktivität mittlerweile mehr auf den Krater Minamidake verlagert haben.

Ätna: geringe Aktivitätserhöhung

Hauptsegment der Eruptionsspalte von 1981. © Salvatore Cucuzza / Boris Behncke

Gestern gab der Ätna auf Sizilien mal ein kleines Lebenszeichen von sich und eruptierte eine wenig Vulkanasche aus dem Neuen Südostkrater. Vielleicht wollte Europas mächtigster Vulkan an eine seiner größten Eruptionen des 20. Jahrhunderts erinnern, die sich zum 35. Mal jährte. Damals öffnete sich auf der Nordwestflanke des Vulkans eine 8 km lange Eruptionsspalte. Gewaltige Lavaströme verfehlten die Stadt Randazzo nur knapp. Dieses Bild wurde von Salvatore Cucuzza geschossen und von unserem Vereinsmitglied Dr. Boris Behncke (INGV) veröffentlicht.

Zur Feier des Tages habe ich auch die Ätnaseite neu überarbeitet online gebracht.

Ätna: neue Daten der Bodendeformation

Bodendeformation am Ätna © INGV

Das INGV Catania hat heute diese Animation veröffentlicht. Grundlage hierfür sind die Daten des Sentinel-Satelliten, der Bodendeformationen registriert. Die Animation gibt die Situation vom Februar 2015 bis Februar 2016 wieder. Die blauen Flächen zeigen Inflation an, gelbe und rote Farben Deflation. Bis zu den Paroxysmen im Dezember letzten Jahres wurde kontinuierliche Inflation registriert, seitdem nur noch Deflation. Wer also mit einer baldigen Fortsetzung vulkanischer Aktivität an Europas mächtigstem Vulkan rechnet, wird wahrscheinlich enttäuscht werden. Ich selbst hätte damit gerechnet, da der Vulkan im Januar von zahlreichen Erdbeben heimgesucht wurde.

Ätna: Ascheeruption aus dem NE-Krater

Kleine Ascheeruption aus dem NEC. © INGV

Letzte Nacht ereignete sich aus dem Nordostkrater eine kleine Ascheeruption. Glühende Tephra erreichte eine Höhe von weniger als 100 m über den Kraterrand. Das INGV berichtet zudem von kleinen vulkanischen Blitzen in der Eruptionswolke. Der Tremor blieb unauffällig, allerdings wurden in den letzten Tagen wieder einige vulkanisch bedingte Erdbeben am Ätna aufgezeichnet.

In den ersten Wochen des Jahres registrierte das INGV zudem einige kleine Explosionen aus dem neuen Förderschlot des Neuen Südostkraters.

Ätna und so…

Kleine Ascheeruption vom NSEC. © Rifugi Citelli

Heute ließ der Ätna auf Sizilien einen kleinen „Rülpser“ und eruptierte Vulkanasche aus dem Neuen Südostkrater. Gestern stieg der Tremor kurzfristig leicht an. Im Nordwesten des Vulkans wurde ein leichtes Erdbeben registriert.

Der Japaner Sakurajima ist heute ruhig geblieben, nachdem er sich gestern mit 5 Eruptionen zu Wort gemeldet hatte.

In Guatemala brach der Santiaguito gestern aus. Pyroklastische Ströme flossen über die Flanke des Domvulkans. Auch heute wurden Eruptionen gemeldet bei denen pyroklastische Ströme entstanden. Vulkanasche stieg bis auf eine Höhe von 4000 m auf.

Der Soputan auf Sulawesi ist heute mit einem größeren „Rülpser“ ausgebrochen. Vulkanasche stieg fast 8 km hoch auf und regnete auf Ortschaften in der Nähe nieder.

UPDATE: Am Soputan wird derzeit eine ungewöhnlich starke Thermalstrahlung registriert: 5175 MW sind es auf MIROVA. So einen Wert konnte ich bisher nicht beobachten. Das VAAC Darwin registrierte indes eine weitere Eruption die Vulkanasche gut 6,5 km hoch aufsteigen ließ.

 

Ätna: Schlammeruption bei Paternò

Vorgestern Nacht ereignete sich aus der „Salinelle dello Stadio“ bei Paternò eine größere Schlammeruption. Abseits der bekannten Schlammpools öffneten sich Förderschlote im Hof eines angrenzenden Hauses. Es wurde sehr viel Schlamm gefördert, der sich durch die Straßen wälzte.

In Paternò am Fuße des Ätnas gibt es 2  Salinellen. Bei diesen handelt es sich im Prinzip um Mofettenfeldern, an denen relativ kaltes Kohlendioxid magmatischen Ursprungs austritt. Das Kohlendioxid vermischt sich mit salzhaltigen Tiefenwasser und sammelt sich an der Oberfläche in Schlammpools. Den Begriff Schlammvulkan vermeide ich in diesem Zusammenhang bewusst, da dieser eigentlich für ein anderes Phänomen verwendet wird.

Im Allgemeinen geht man davon aus, dass eine Verstärkung der Aktivität in den Salinellen vor einen größeren Ausbruchs des Ätnas auftritt. Das Kohlendioxid stammt aus Magma in 10 -15 km Tiefe (laut Dr. Boris Behncke) und erreicht die Oberfläche einige Monate bevor das Magma eventuell am Ätna eruptiert. Allerdings liegen noch keine genauen wissenschaftlichen Studien vor. Geowissenschaftler des INGV forderten bereits im August letzten Jahres Gelder für ein Forschungsprogramm. Bisher ohne Erfolg. Im August letzten Jahres wurde eine Erhöhung der Aktivität der Salinelle registriert. Allerdings war diese bei weitem nicht so stark wie jetzt.

Dieses Ereignis könnte im Zusammenhang mit dem Schwarmbeben am Ätna stehen, welches vor gut 2 Wochen stattfand (vulkane.net berichtete) und ist ein weitere Indikator dafür, dass es am Ätna in den nächsten Monaten eine größere Eruption geben könnte.

Ätna: Schwarmbeben

Seismik am Ätna. © INGVAuf der Westseite des Ätnas  ereignete sich heute Vormittag ein Schwarmbeben. Die Hypozentren der Beben lagen in Tiefen zwischen 28 und 24 km. Das stärkste Einzelbeben hatte eine Magnitude von 2, 3. Vermutlich kam das Schwarmbeben durch Magma zustande, dass in die Erdkruste eingedrungen ist. Zudem gab es in den letzten Tagen zahlreich flache Mikrobeben im Osten des Vulkans. Es würde mich nicht wundern, wenn das aufsteigende Magma zu neuen Vulkanausbrüchen führen würde. Da es aber noch einen langen Weg vor sich hat, wird es noch einige Wochen dauern, bis es die Oberfläche erreichen kann.

Vulkane weltweit

Die Lava steht hoch im Förderschlot des Masaya. © Teletica

Ätna: in den letzten Tagen gab es eine Serie schwacher Erdbeben im Nordosten des Vulkans. Die Hypozentren lagen in Tiefen weniger als 5 km. Ein etwas stärkeres Erdbeben der Magnitude 4,5 ereignete sich nordöstlich von Palermo. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe unter dem Meeresboden.

Bardarbunga: unter dem isländischen Zentralvulkan manifestierten sich gestern einige Erdbeben. Das Stärkste brachte es auf eine Magnitude von 3,5. Zudem begann bereits Mitte November eine neue Episode mit Inflation. Es ist also nicht auszuschließen, dass sich die Magmakammer unter dem Vulkan langsam wieder füllt.

Masaya: der Vulkan in Nicaragua ist vor 3 Wochen paroxysmal ausgebrochen und förderte eine Lavafontäne, sowie einen Lavastrom. Nun hat sich im Förderschlot ein kleiner Lavapool gebildet. Sollte er nur wenige Meter aufsteigen, dann flutet die Lava den Kraterboden und es kann sich ein richtiger Lavasee bilden.

Shiveluch: der Vulkan auf Kamtschatka eruptierte heute eine Aschewolke die 5 km hoch aufstieg. Vulkanasche regnete auf den Ort Kliutsch nieder. Shiveluch ist in den letzten Jahren einer der aktivsten Vulkane der Region.

Vulkane weltweit

Ätna: vorgestern kam es am Ätna auf Sizilien noch zu kleineren Ascheeruptionen, heute ist der Tremor auf Background-Niveau gesunken.

Colima: in Mexiko ist die Aktivität das Colima erhöht. Unsere Kollegen vor Ort berichten von stärkeren Explosionen die Asche und glühende Tephra produzieren. Gelegentlich bilden sich vulkanische Blitze in den Eruptionswolken.

Fuego: der Vulkan in Guatemala ist heute wieder besonders aktiv und produziert kontinuierliche stromboliansiche Eruptionen und Aschewolken, die bis zu 7 km hoch aufsteigen. Zudem werden 3 Lavaströme gefördert, welche Längen bis zu 2 km erreichen.

Shiveluch: auf der sibirischen Halbinsel Kamchatka ist der Shiveluch besonders aktiv. Gestern registrierte das VAAC Tokyo 8 Aschewolken, die von dem Vulkan ausgingen. Asche stieg bis in einer Höhe von 6 km auf. Die Aktivität geht mit erhöhtem Domwachstum einher: thermische Signale sind derzeit besonders hoch.