Erta Alé: Lavaströme weiterhin aktiv

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Diese beiden Vergleichsfotos zeigen den Fortschritt der Lavaströme am Erta Alé in der äthiopischen Wüste Danakil. Das Erste Bild stammt vom 17.08.27, das zweite Foto wurde 10 Tage später aufgenommen. Das Farbspektrum der Satellitenaufnahmen ist gefiltert, damit die „hot spots“ der Lava besser sichtbar werden. Quelle der Bilder: Sentinel Hub

Anmerkung: Die Funktion der Vergleichsbilder ist neu bei VNN. Klickt auf das Schiebersymbol in der Bildmitte und haltet die linke Maustaste gedrückt. Nun könnt ihr den Schieberegler über das Bild ziehen und die beiden Fotos vergleichen.

Erta Alé: erste Augenzeugenberichte

Von der Eruption am Erta Alé trudeln langsam erste Augenzeugenberichte ein. Diese stammen von einer Reisegruppe von Tom Pfeiffer, den örtlichen Soldaten und Olivier Grunewald. Demnach überströmten am Abend des 20.01.17 großflächige Lavaströme die Caldera. Diese wurden von gigantischen Lavablasen gespeist die bis zu 30 m hoch gewesen sein sollen. Diese drängten aus dem Lavasee. Danach begann der Calderaboden um den Lavasee zu kollabieren und es entstand ein neuer, etwa doppelt so großer Lavasee. Auch im Nordkrater kam es zu einem Kollaps und es soll ebenfalls ein neuer Pitkrater entstanden sein. Es dürfte die wohl spannendste Eruption seit Jahren gewesen sein. Ob Beobachter zu Schaden kamen ist noch nicht geklärt. Unklar ist auch, wie weit sich die Lavaströme aus der Caldera ergossen. Ein Update folgt!

Über den Vulkan: Der Erta Alé liegt in der äthiopischen Wüste Dankail. Im Pitkrater der Caldera brodelt seit Jahrzehnten ein aktiver Lavasee. Die Danakil war im 20. Jahrhundert schwer zu bereisen. erst in den letzten Jahren etablierte sich der Tourismus,

Vulkanauten: Expedition zum Erta Alé

Ein Bildbericht von Rafael Werndli

Der Bildbereicht von Vulkanaut Rafael dokumentiert eine Expedition zum äthiopischen Vulkan Erta Alé. Unter Leitung von Chris Weber (vulkanexpeditionen.de) wurde die Reise im Januar 2014 durchgeführt. Der Lavasee stand bemerkenswert hoch: 5-6 Meter unter dem Kraterrand.

Bildergalerie: Reisebilder Äthiopien und Danakil

Die Fotos zu dieser Bildergalerie entstanden im Februar 2008 auf unserer Reise in die äthiopische Wüste Danakil. Im Land der Afar besuchte unsere kleine Expedition den Vulkan Erta Alé, das Thermalgebiet Dallol, den Assale-Salzsee und die Felsenkirchen von Lalibela.

Für Wüstenfans ist Danakil ein verheißungsvoller Begriff: trocken und heiß präsentiert sich die Landschaft aus Felsen, Lava und Salz. Hier findet man magische Orte die bisher nur von wenigen Menschen bereist wurde. Dass dem so ist verdankt man nicht nur den höllischen Temperaturen und dem Fehlen von Wasser, sondern auch den Ureinwohnern vom Volk der Afar. Ihr schrecklicher Ruf als Krieger hat sich in vielen schaurigen Geschichten über die Zeit gerettet und den Sprung in die Moderne geschafft. Zwar tragen auch heute noch viele Männer den traditionellen Krummdolch, doch jene die es sich leisten können, haben heute ein Sturmgewehr Marke AK 47 bei sich; das moderne Statussymbol des erbarmungslosen Kriegers. Dass sie dieses auch einsetzten zum Kampf um ihre Unabhängigkeit ist mehr als nur Mythos. Immer wieder leiden darunter auch Touristen, die sich mit ihren Jeeps in die lebensfeindliche Gegend wagen. Oft kommt es zu Entführungen, Mord und Raub. Das Grenzgebiet zwischen Äthiopien und Eritrea ist mit besonderer Vorsicht zu bereisen. Rebellen machen die Gegend unsicher und an einigen Orten schlummern Landminen im trockenen Boden.

Trotz des negativen Bildes ist die Mehrzahl der Wüstenbewohner relativ friedliebend und Reisenden gegenüber zusehends aufgeschlossen. Diese Aussage sollte allerdings niemanden ermutigen ungefragt zu Fotografieren, denn darauf reagieren viele Menschen hier immer noch allergisch. Besonders Ältere glauben noch, dass Fotoapparate die Seele stehlen.

Die Geonauten machten sich im Jahr 2008 auf den Weg in die Danakil. Auf unserer 2 wöchigen Reise zu den Vulkanen Erta Alé und Dallol  besuchten wir auch den Awash Nationalpark am Eingang zum Afar-Gebiet und den Assale Salzsee mit den Salzarbeitern. Im Frühjahr und Herbst sieht man mit etwas Glück endlose Kamelkarawanen durch die Wüste ziehen. Sie transportieren das Salz zur nächst größeren Stadt, die immerhin 5 Tagesmärsche entfernt liegt. Im Winter verwandeln gelegentliche Regenfälle die flachen Salzebenen in sumpfigen Morast. Im Sommer dagegen ist es hier so heiß, dass selbst die hartgesottenen Wüstenbewohner die Tiefebenen der Danakil meiden. Denn dann werden Bodentemperaturen bis zu 70 Grad Celsius gemessen; eindeutig zu viel für Mensch und Tier.

Verwandte Fotogalerien: Lavasee Erta Alé, Thermalgebiet Dallol.

Erta Alé: Touristen erschossen

Update: Wie Tom Pfeiffer berichtet, fand der Überfall tatsächlich am Krater des Erta Alé statt!

Die Bildzeitung berichtet über eine Touristengruppe, die in der Nähe des Vulkans Erta Alé (meiner Meinung nach möglicherweise am Dallol) überfallen wurde. Bei dem Überfall wurden 2 Personen erschossen, vermutlich ein Deutscher und ein Österreicher. Zwei weitere Touristen wurden entführt. Andere Quellen berichten von 5 Toten. Die 9-köpfige Reisegruppe bestand aus Deutschen und Österreichern. Normalerweise werden Reisegruppen von mindestens 2 Polizisten, bzw. Soldaten begleitet.

Das Grenzgebiet zwischen Äthiopien, Eritrea und Dschibuti gilt seit jeher als unsicher. Marodierende Rebellengruppen, Räuber und Terroristen stellen eine ernste Gefahr dar, hinzu kommt eine Gefährdung durch Landminen. Fast jährlich gibt es dort Überfälle, Entführungen und Schießereien, in denen Touristengruppen verwickelt sind. Möglicherweise handelt es sich bei den Betroffenen um Vulkantouristen.

Bildergalerie Dallol

Die Fotos dieser Bildergalerie vom Dallol entstanden auf einer Expedition durch die äthiopische Wüste Danakil im Jahr 2008. Hauptziel der Reise war der Vulkan Erta Alé.

Das Thermalgebiet des Vulkans Dallol zählt zu den sonderbarsten Orten, die ich jemals bereiste. Es liegt in der äthiopischen Wüste Danakil am Rande des Assale Salzsees und unterhalb des Meeresspiegels. Dass dieses Gebiet bereits einmal vom Meer überflutet war zeigen nicht nur die Salzmassen, sondern auch versteinerte Korallen, die in der Gegend rumliegen. In der Danakil regnet es nur sehr wenig, allerdings verändert jeder Niederschlag die Landschaft. Wasser und Wind modellieren die Landschaft, die zum größten Teil aus Salz und Ton besteht. Zudem unterliegt der Wasserspiegel des Sees den Wind- und Gezeitenkräften. Selbst wenn diese nur minimale Schwankungen im Wasserstand verursachen, reichen sie aus um Feuchtigkeit in vorher trockene Gebiete wandern zu lassen. Auf nassem Salz wird eine Jeepfahrt dann zu einem abenteuerlichen Unterfangen.
Abenteuerlich ist es in der Danakil auch aus einem anderen Grund: Die Wüste befindet sich im Grenzgebiet zu Eritrea und Freiheitskämpfer, Rebellen, Terroristen und einfache Banditen mache die Gegend um den Assale Salzsee besonders unsicher. Immer wieder kommt es zu Überfällen auf Touristen. Beim jüngsten dieser Ereignisse im Januar 2012 starben mehrere Touristen auf dem Weg zum Vulkan Erta Alé. Unter den Opfern befanden sich 2 Deutsche. Eine weitere Gefahr geht von Minen aus, die zum größten Teil Überreste aus dem eritreischen Befreiungskrieg sind, zum Teil aber auch neu ausgelegt werden.
Trotz all dieser Gefahren wartet der Dallol mit einer unbeschreiblichen Landschaft auf, die kaum näher am Urzustand unseres Planeten sein könnte.  Das Thermalgebiet bildet ein Plateau das sich wie ein niedriger Tafelberg von einigen 10er Metern Höhe über die flache Salzebene erhebt. Am Rand wird der Dallol von Salzcanyons und Erosionstürmen begrenzt.  Die Landschaft der Wüste ist ganz in gelb- und ockertönen gehalten, dazwischen die weißen Türme der Mineralquellen und das Grün der Salzlake in den Wasserbecken. Die erbarmungslose Sonne dampft das Wasser ein und lässt Salzkristalle wachsen, die wie Schneeflocken auf dem Wasser treiben. Die Mineralsalze lassen einige exzentrische Gebilde wachsen, die in ihrem Aussehen den Naturgesetzen zu trotzen scheinen. Am sonderbarsten sind Mineraleier die innen hohl sind.

Erta Alé

Der Lavasee des Vulkans in der äthiopischen Wüste Danakil ist übergelaufen! Wissenschaftler des Afar Consortium Projects besuchten den Erta Alé zwischen dem 21. und 23. November. Der Pitkrater war von einem, bis zu 4 m hohen Lavawall umgeben, der von zwei Lavaströmen durchbrochen wurde, die sich in die Caldera ergossen. Ein Förderschlot im Lavasee war strombolianisch aktiv.

Thermale Anomalie am Dallol

Auf den Bildern des Thermalsatelliten MODIS zeigen sich am 27.07 und 05.08. thermale Anomalien im Gebiet von Dallol (Äthiopien). Der Ursprung der Hitzeentwicklung ist unklar, allerdings gibt es in der vegetationslosen Wüste Danakil praktisch nichts was brennen könnte.
Auffällig ist, das seit einer Woche kein thermisches Signal vom benachbarten Vulkan Erta Alé aufgezeichnet wurde. Möglicherweise ist die Aktivität des Lavasees rückläufig.