Planchón-Peteroa: Ascheemissionen und erhöhte Erdbebenaktivität

Planchón-Peteroa emittiert Vulkanasche und generiert LP-Erdbeben – Neue Luftaufnahmen zeigen Krater

Der Vulkankomplex Planchón-Peteroa liegt in der chilenischen Region Maule an der argentinischen Grenze und ist u.a. für sein Skigebiet bekannt. Der Wintersportspaß ist momentan nicht nur aufgrund des Sommers auf der Südhalbkugel der Erde getrübt, sondern auch wegen Ascheablagerungen auf den verbleibenden Schneefeldern in höheren Regionen des Vulkans. Zuletzt gab es größere Ascheemissionen am 14. November, die beim VAAC VONA-Warnungen auslösten. Aber auch danach emittierte der auf einer Hochebene liegende Krater Asche-Dampf-Wolken, wie jüngst gefertigte Luftaufnahmen belegen.

Die jüngsten Ascheeruptionen sorgten aufgrund der Windrichtung vor allem in der argentinischen Region Bardas Blancas und den ländlichen Gebieten der Gemeinde Malargüe für Aufregung, da es Ascheniederschlag gab, der laut Presseberichten das öffentliche Leben beeinträchtigt haben soll: Anwohner klagten über eingeschränkte Sicht und schwefeligen Geruch, wodurch Sorgen um die Gesundheit entstanden. Bürgern wurde empfohlen, sich mit dem Tragen von Atemschutzmasken zu schützen, alle Körperteile mit Kleidung zu bedecken und Wassertanks abzudecken. Zudem sollte man in Wohnungen eingedrungene Asche mit feuchtem Wischen anstatt trockenem Besen beseitigen.

Ein Rückgang der Aktivität ist nicht in Sicht. Im Gegenteil, die geophysikalischen Daten deuten an, dass sich die Aktivität weiter verstärken könnte, denn seit Sonntag hat die Erdbebentätigkeit unter dem Planchón-Peteroa zugenommen: Während die Anzahl vulkanotektonischer Beben nur leicht zunahm, verstärkte sich die Aktivität der langperiodischen Erdbeben deutlich und verfünffachte sich auf 309 Erschütterungen am Sonntag. Am Montag wurden 287 dieser Beben festgestellt.


Seit Anfang Oktober nahm auch die Anzahl thermischer Anomalien signifikant zu. Das deutet darauf hin, dass glühendes Magma hoch im Förderkanal steht. Die von MIROVA detektierte Wärmestrahlung hat allerdings nur geringe Leistungen im einstelligen Megawatt-Bereich.

Infokasten Aschewolken: Gefahren und Schutzmaßnahmen

Das medizinische Protokoll für von Vulkanasche betroffene Bevölkerungsgruppen der Universität Mendoza:

  • Reizungen der Atemwege, trockener Husten, Atembeschwerden
  • Verschlimmerung von Asthma, Bronchitis und Herzproblemen
  • Augenreizungen, Fremdkörpergefühl, Bindehautentzündung
  • Hautreizungen bei längerem Kontakt

Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Menschen, Schwangere sowie Personen mit Atemwegs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Schutzmaßnahmen bei Aschefall

Die wichtigste Empfehlung lautet: Während des Aschefalls in geschlossenen Räumen bleiben und alle Öffnungen wie Türen und Fenster abdichten. Weitere Schutzmaßnahmen sind:

  • Aktivitäten im Freien vermeiden
  • FFP2-/N95-Maske, Schutzbrille und hautbedeckende Kleidung tragen
  • Räume feucht reinigen, nicht trocken fegen
  • Wassertanks, Brunnen und andere Wasserquellen abdecken
  • Wegen der schlechten Sicht möglichst nicht mit dem Auto fahren
  • Kontaminierte Kleidung vor dem Betreten der Wohnung ausziehen

Da es kein spezifisches Gegenmittel gegen Vulkanasche gibt, basiert die Behandlung ausschließlich auf Prävention und Linderung der Symptome. Bei einer Verschlechterung des Gesundheitszustands sollte umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Planchón-Peteroa: Vulkanasche in 4600 m Höhe detektiert

Planchón-Peteroa

Planchón-Peteroa steigerte seine Aktivität – 5 VONA-Meldungen seit gestern

Der Andenvulkan Planchón-Peteroa liegt in der argentinisch-chilenischen Grenzregion und steigerte seit gestern seine Aktivität, indem er mehrere Ascheeruptionen erzeugte. Das VAAC Buenos Aires brachte 5 VONA-Meldungen heraus, die den Flugverkehr vor Aschewolken warnen. Demnach stieg zuletzt Vulkanasche bis auf eine Höhe von 4600 m auf und driftete in Richtung Südosten.

Auch die zuständigen Observatorien in Chile und Argentinien berichteten über die Eruptionen. Demnach manifestierte sich die jüngste Eruption um 9:58 Uhr Ortszeit und förderte eine Asche-Dampf-Wolke gut 1.100 Meter über den Kraterrand. Die Eruptionswolke driftete in südöstliche Richtung und beeinflusste vor allem die Gebiete in der unmittelbaren Umgebung des Vulkans, wo es zu leichtem Ascheniederschlag kam.

Die Eruption war von anhaltendem Tremor begleitet. Bereits am Mittwoch und besonders während des Abends wurden Tremorphasen registriert, die bis zu einer Stunde lang anhielten. Sie traten ebenfalls im Zusammenhang mit Ascheemissionen auf. Nach der bislang größten Eruption um 9:58 Uhr kam es zu weiteren schwachen Ascheemissionen.

Seismische Anzeichen der Aktivitätssteigerung begannen bereits im Juli, als es zu einem plötzlichen Anstieg der vulkanotektonischen Erdbeben gekommen ist. Diese Erdbeben entstehen, wenn Magma entlang von Schwächezonen aufsteigt und Gesteinsbruch verursacht. Diese Erdbebenart ist in den letzten Tagen nur untergeordnet aufgetreten – ein Anzeichen dafür, dass entweder kein frisches Magma aus der Tiefe mehr aufsteigt oder dass die Aufstiegswege frei sind und Magma durch ein Leitungssystem aufsteigen kann.

Die Behörde belässt die technische Alarmstufe unverändert und setzt die kontinuierliche Beobachtung des Komplexes in Zusammenarbeit mit dem Vulkanologischen Observatorium der Südlichen Anden (OVDAS) in Chile fort.

Die Aktivität wird von den Vulkanologen derzeit als schwach bis mittelstark eingestuft, sie schließen weitere Eruptionen aber nicht aus.

Planchón-Peteroa: Über 9100 Erdbeben innerhalb von 15 Tagen

Mehr als 9.100 Erdbeben am Vulkankomplex Planchón-Peteroa: Gemeinden bleiben in Alarmbereitschaft

Der chilenisch-argentinische Vulkankomplex Planchón-Peteroa befindet sich seit Mitte Juli auf einem erhöhten seismischen Aktivitätsniveau, weshalb weiterhin die Alarmstufe Gelb gilt. Der Grund hierfür liegt in einem massiven Schwarmbeben begründet, das am 10. Juli begann und bis heute anhält.

Wie das zuständige Observatorium SERNAGEOMIN in einem Bericht für den Beobachtungszeitraum 16. bis 31. August mitteilte, wurden in diesem Zeitraum insgesamt 9.178 seismische Signale vulkanischen Ursprungs registriert. Von diesen waren 116 vulkanotektonischer Natur. Das energiereichste Erdbeben erreichte eine Magnitude von 1,0 und ein Hypozentrum in 4 Kilometern Tiefe. Zusätzlich wurden 5.581 langperiodische Beben und 3.841 Tremorphasen verzeichnet, die mit der Fluiddynamik der Lava in Zusammenhang stehen.

Darüber hinaus wurden drei Phasen erhöhter Schwefeldioxid-Emissionen festgestellt sowie schwache thermische Signale, die parallel zu den Erdbeben auftauchten. Kameras rund um den Vulkan dokumentierten Entgasung, wobei am 23. August eine Dampfwolke bis zu 500 m über den Krater aufstieg. Auf Livecamaufnahmen sieht man aktuell aber nur Mini-Dampfwolken.

Laut dem jüngsten Bericht des Nationalen Dienstes für Geologie und Bergbau könnten die aktuellen Aktivitäten zu Ascheemissionen führen, vergleichbar mit denen, die zwischen 2018 und 2019 beobachtet wurden. Zudem werden mögliche Explosionen geringer bis mittlerer Stärke nicht ausgeschlossen, wobei ein Gefahrenradius von etwa zwei Kilometern um das Kraterzentrum prognostiziert wird.

Aufgrund dieser Entwicklungen gibt der Nationale Katastrophenschutz in den Gemeinden Molina, Curicó, Romeral und Teno in der Region Maule weiterhin Frühwarnungen aus. Bis auf weiteres bleibt eine vier Kilometer große Sperrzone um den Hauptkrater bestehen.

Der Vulkankomplex Planchón-Peteroa liegt in den zentralen Anden an der Grenze zwischen Chile und Argentinien, rund 200 km südlich von Santiago de Chile. Er besteht aus mehreren überlappenden Stratovulkanen, darunter Planchón, Peteroa und Azufre, die zusammen einen langgestreckten, komplexen Vulkankörper bilden. Das Vulkansystem fördert überwiegend andesitisch-dazitische Lava und weist zahlreiche Krater und Fumarolenfelder auf.

Die letzte größere Eruption fand zwischen 2010 und 2011 statt. Dabei kam es zu einer anhaltenden Ascheemission, die mehrere Monate anhielt und in Teilen Chiles und Argentiniens zu Ascheregen führte.

Planchón-Peteroa: Erhöhte Seismizität

Alarmstufe Gelb am Vulkan Planchón-Peteroa: Erhöhte Ausbruchsgefahr in der Grenzregion zwischen Chile und Argentinien

Malargüe, 24.07.2025 – Der Vulkan Planchón-Peteroa liegt in der argentinisch-chilenischen Grenzregion und wurde nach verstärkten seismischen Aktivitäten unter erhöhte Beobachtung der zuständigen Observatorien beider Länder gestellt. Die Behörden in Argentinien (SEGEMAR) und Chile (SERNAGEOMIN) haben gemeinsam die Alarmstufe auf „Gelb“ gesetzt – ein Hinweis auf anomale vulkanische Prozesse, die zwar keinen unmittelbaren Ausbruch bedeuten, aber eine erhöhte Wachsamkeit erfordern.

Histogram der Seismik am Planchón-Peteroa

Seit dem 10. Juli registrierten seismologische Netzwerke eine signifikante Zunahme langperiodischer Beben (LP) und kontinuierlichen Tremors, was typische Anzeichen für Fluidbewegungen im Inneren des Vulkansystems sind. Tatsächlich wurde eine sehr hohe Anzahl von LP-Beben registriert: Seit Einsetzen der seismischen Krise waren es mehr als 5000 dieser Bebenart. Ein Rekord von 678 Beben innerhalb von 24 Stunden wurde am 15. Juli festgestellt. Die Anzahl vulkanotektonischer Beben bewegte sich auf normalem Niveau, allerdings gab es hier bereits im März eine seismische Krise, die von diesem Bebentyp dominiert wurde. Damals stieg wahrscheinlich Magma auf und akkumulierte sich in einem Magmenkörper. Nun könnten sich Fluide im Fördersystem bewegen bzw. aufsteigen.

Die Messwerte deuten auf eine Phase innerer Unruhe hin, wie sie auch vor den moderaten Eruptionen von 2018 und 2019 beobachtet wurde. Die Eruptionen vom Planchón-Peteroa sind normalerweise explosiver Natur: Asche sowie pyroklastisches Material können über weite Strecken transportiert werden.

Der Planchón-Peteroa liegt im Departement Malargüe, direkt an der Grenze zur chilenischen Region Maule.

Von der Warnung betroffen sind vor allem die Ortschaften Las Loicas, Bardas Blancas und Malargüe sowie die Skigebiete Las Leñas und El Azufre. Die Behörden raten der Bevölkerung, offizielle Informationen zu beachten und bei Veränderungen der Warnstufe potenziell gefährdete Zonen zu meiden.

Auch wenn derzeit keine Eruption unmittelbar bevorsteht, bleiben plötzliche Explosionen geringer bis mittlerer Stärke ein latentes Risiko. Die Überwachung wird daher intensiv fortgeführt.

Chile: Erdbeben Mw 6,3 erschüttert Atacama

Starke Erdbeben Mw 6,3 an der Küste im Norden von Chile – Leichte Schäden entstanden

Datum: 06.06.2025 | Zeit: 17:15:05 UTC | Koordinaten: -26.635 ; -70.479 | Tiefe: 72 km | Mw 6,3

Antofagasta, 067.06.2025An der Küste der chilenischen Provinz Atacama ereignete sich gestern Nachmittag um 17:15:05 UTC (13:15:05 Uhr Lokalzeit) ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,3. Das Hypozentrum befand sich in 72 Kilometern Tiefe. Diese Daten stammen vom GFZ. Das Epizentrum wurde 51 km südwestlich der Kleinstadt Diego de Almagro verortet. Trotz der Tiefe des Erdbebenherds entstanden leichte Schäden an der Infrastruktur.

Erdbeben Chile. © GFZ

In den sozialen Medien geteilte Aufnahmen zeigen zersplitterte Glasfronten und abgeplatzte Fassadenteile. Waren stürzten in Geschäften aus den Regalen. Zudem bildeten sich Risse in Straßen und es kam zu Felsstürzen. Gut 20.000 Menschen wurden von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Bewohner der Region berichten von dem Erdstoß, der sie durchrüttelte und aufschreckte. Zu einer Panikreaktion kam es aber offenbar nicht. Es liegen keine Meldungen über Todesopfer oder Schwerverletzte vor.

Der Erdstoß war in einem großen Umkreis von ca. 800 Kilometern zu spüren gewesen und dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor. Dieser Erdbebendienst meldete zudem abweichende Daten: Demnach hatte das Beben eine Magnitude von 6,5 und lag nur 60 Kilometer tief.

Im Norden Chiles ist man Erdbeben gewohnt, schließlich befindet man sich in einer der aktivsten Erdbebenzonen der Welt. Grund für die Seismizität ist die Subduktion entlang des Peru-Chilegrabens vor der Küste. Hier wird die der pazifischen Platte vorgelagerte Nazca-Platte unter jener Südamerikas subduziert und in der Tiefe teilweise geschmolzen, was die Schmelze erzeugt, die an den Vulkanen der Anden eruptiert wird. Dementsprechend gibt es auch in der Nähe des Epizentrums Vulkane, die als aktiv eingestuft werden. Einer der bekanntesten Feuerberge der Atacama ist sogar der höchste als aktiv eingestufte Vulkan der Erde: der 6.893 m hohe Ojos del Salado. Er liegt 170 Kilometer südöstlich des Epizentrums, zeigt aber jetzt keine Anzeichen einer bevorstehenden Eruption.

Chile: Erdbeben Mw 5,7 in der Atacama

Chilenische Wüste Atacama von starkem Erdbeben Mw 5,7 erschüttert – Vulkane in der Nähe

Datum: 26.05.2025 | Zeit: 03:50:25 UTC | Koordinaten: -19.593 ; -69.314 | Tiefe: 99 km | Mw 5,7

Iquique, 26.05.2025Der Norden der chilenischen Wüste Atacama wurde heute Nacht um 03:50:25 UTC von einem starken Erdbeben der Magnitude 5,7 erschüttert. Während das Hypozentrum in 99 Kilometern Tiefe nachgewiesen wurde, lag das Epizentrum 66 km nordöstlich von Huara. In dem kleinen Ort leben gut 1000 Menschen.

Erdbeben in der Atacama. © GFZ

Aufgrund der Tiefe des Erdbebenherds und der abgeschiedenen Lage des Epizentrums gab es keine größeren Schäden an Gebäuden oder anderer Infrastruktur. Dennoch wurde das Beben in einem großen Umkreis deutlich wahrgenommen. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen bis aus dem Ort Cayma in Peru vor, der mehr als 420 Kilometer vom Epizentrum entfernt liegt.

Obwohl das Epizentrum des Bebens weit von der Küste Chiles entfernt lag, steht es tektonisch betrachtet mit der Subduktion entlang des Tiefseegrabens in Verbindung, der vor der Küste von Chile und Peru verläuft: Dort wird die Nazca-Platte unter die Platte Südamerikas subduziert und taucht schräg bis in den Erdmantel ab. Die große Tiefe des Hypozentrums deutet darauf hin, dass sich das Beben an einem Stück subduzierter Ozeankruste in der Asthenosphäre (der Grenzschicht zwischen Erdmantel und Erdkruste) manifestierte.

Starke Erdbeben können Vulkanausbrüche beeinflussen und Eruptionen triggern oder verhindern. In der unmittelbaren Nähe des Epizentrums befinden sich mehrere Vulkane, von denen aber nicht bekannt wäre, dass sie sich auf eine Eruption vorbereiten. Anders sieht es mit dem fast 500 Kilometer entfernten Lascar aus, der im Südosten der Atacama liegt. Wie erst am Freitag erneut bestätigt wurde, befindet sich der Lascar in einer Aufheizungsphase und von seinem Förderschlot geht eine erhöhte Wärmestrahlung aus. Zumindest theoretisch ist es möglich, dass der Vulkan auf das Erdbeben reagieren wird.

Zuletzt brach der Lascar im Dezember 2022 aus, nachdem sich in seiner Nähe ein Erdbeben Mw 5,6 ereignet hatte. Damals lag das Beben aber deutlich näher am Vulkan als jetzt.

Lascar: Gelbe Alarmstufe bleibt bestehen

Erhöhte Aktivität am Vulkan Láscar – Gelber Alarm bleibt aufgrund thermischer Anomalien bestehen

Seit Anfang Februar befindet sich der chilenische Vulkan Láscar in einem Stadium erhöhter Unruhe und der Alarmstatus wurde auf Gelb erhöht, was nun in einer neuen Gefahrenanalyse des Southern Andes Volcanological Observatory mit dem Nationalen Dienst für Geologie und Bergbau (SERNAGEOMIN) bestätigt wurde.

Demnach beobachtet das Observatorium in San Pedro de Atacama weiterhin eine gesteigerte vulkanische Aktivität am Vulkan Láscar. Besonders auffällig ist eine vergleichsweise schwache thermische Anomalie mit einer Leistung von 7 MW, die gestern im Krater nachgewiesen wurde.

Laut dem aktuellen Special Volcanic Activity Report, der am 16. März veröffentlicht wurde, wurden seit dem 6. Februar drei eng beieinander liegende Zonen thermischer Strahlung im Krater identifiziert. Sie sind auf dem aktuellen Sentinel-Satellitenfoto im Infrarotspektrum zu erkennen und markieren drei heiße Förderschlote. Auf em Bild oben erscheinen sie als ein Punkt links der Bildmitte.

Überwachungskameras zeichneten zudem weißliche Entgasungen auf, jedoch ohne Anzeichen dafür, dass Tephra ausgestoßen wurde. Gleichzeitig zeigt das seismische Netzwerk des Vulkans einen anhaltenden Rückgang der langperiodischen Erdbeben, ein Trend, der seit einer kurzen Hochphase Anfang Februar zu beobachten ist.

Trotz dieser Entwicklung bleibt die Alarmstufe auf Gelb, was auf einen instabilen Zustand des Vulkans hinweist. Eine weitere Intensivierung der Aktivität in den kommenden Wochen oder Monaten kann nicht ausgeschlossen werden. Als Vorsichtsmaßnahme bleibt der Zugang innerhalb eines Kilometers um den Krater gesperrt, auch wenn pyroklastisches Material potenziell über diesen Bereich hinaus gelangen könnte.

Der Nationale Dienst für Katastrophenvorsorge und -reaktion (SENAPRED) hat in Zusammenarbeit mit der regionalen Präsidentendelegation von Antofagasta das präventive Frühwarnsystem für San Pedro de Atacama aufrechterhalten, das seit dem 12. Februar 2025 in Kraft ist. Zusätzlich gilt ein 10 Kilometer breiter Sicherheitsbereich, um Einwohner und Touristen zu schützen.

Die Behörden mahnen zur Vorsicht und fordern die Bevölkerung auf, die Sicherheitsmaßnahmen zu respektieren und sich über die offiziellen Kanäle über mögliche Entwicklungen zu informieren.

Der Láscar ist ein aktiver Stratovulkan in der Atacama-Wüste im Norden Chiles, etwa 70 km südöstlich von San Pedro de Atacama. Er gilt als einer der aktivsten Vulkane Chiles und gehört zur Andenvulkan-Kette, die durch die Subduktion der Nazca-Platte unter die Südamerikanische Platte entstanden ist. Der Vulkan hat eine Gipfelhöhe von 5.592 m. Das ist aber nicht die Nettohöhe des Vulkans, denn er erhebt sich von einer Hochebene aus. So befindet sich San Pedro de Atacama bereits in 2400 m Höhe.

Der Láscar ist auch nicht der einzige Vulkan in Chile, der auf Alarmstufe Gelb steht, denn der Komplexvulkan Puyehue-Cordón Caulle zeigt ein ähnliches Verhaltensmuster wie der Láscar.

Lascar: Erdbeben und Wärmestrahlung detektiert

Vulkan Lascar zeigt Anzeichen des Erwachens – Erdbeben und Wärmeanomalien

In Chile sendet der Vulkan Lascar Anzeichen des Erwachens aus. Auf MIROVA wird angezeigt, dass es seit Mitte Februar vermehrt zu Wärmeanomalien kommt. Sie sind zwar vergleichsweise schwach und haben meistens eine Leistung im einstelligen MW-Bereich, doch treten sie so gehäuft auf, dass man davon ausgehen kann, dass heiße Gase austreten, die von einem flach liegenden Magmenkörper aus aufsteigen. Möglicherweise steht auch bereits Schmelze im Förderschlot.
Wie das zuständige Observatorium SERNAGEOMIN in einem Bulletin für den Monat Februar mitteilte, bestätigen Messungen, dass Schwefeldioxidemissionen auftreten. Der Durchschnittswert lag im Februar bei 421 Tonnen am Tag. Ein Spitzenwert von 1442 Tonnen am Tag wurde am 25. Februar registriert.

Neben den heißen Gasen wurden am Lascar auch Erdbeben registriert. Die Häufigkeit an langperiodischen Erdbeben überstieg die der vulkanotektonischen Erdbeben leicht, doch bei beiden Erdbebenarten wurden pro Tag weniger als 10 registriert.

Die geodätischen Messungen enthüllten eine geringe Bodendeformation und es wurde eine Bodenhebung von 5,5 mm pro Monat festgestellt. Die Deformationen wurden von den Forschern als unbedenklich eingestuft.

Auf Satellitenbildern war eine moderate Entgasungstätigkeit in Form einer Dampfwolke zu sehen gewesen. Sie erreichte eine Höhe von 1220 m über dem Krater. Nachts konnte man an einigen Tagen rot illuminierten Dampf sehen, der davon zeugte, dass bereits Magma im Förderschlot gestanden hatte.

Die Vulkanologen kommen zu dem Schluss, dass der Lascar weiterhin Abweichungen von seiner normalen Aktivität zeigt, die als eine langsame Aufheizphase interpretiert werden. Aufgrund der erhöhten Schwefeldioxidemission kann man davon ausgehen, dass der magmatische Einfluss gegenüber den Vormonaten stieg. Der Alarmstatus des Vulkans bleibt auf Gelb. Um den Krater besteht eine 1-Kilometer-Sperrzone, da es zu spontan auftretenden Eruptionen kommen könnte.

Der Lascar liegt in der Atacama-Wüste und zählt zu den aktivsten Vulkanen Chiles. Die letzte Eruption manifestierte sich vor 2 Jahren.

Südamerika: Hitzewellen und Waldbrände

Waldbrände in Argentinien und Chile – Hitzewelle in Brasilien

Auf der Südhalbkugel ist jetzt Sommer, und in mehreren Staaten leiden die Menschen unter Hitze und Dürre. Dies führt nicht nur zu gesundheitlichen Problemen, sondern begünstigt auch Waldbrände. In den letzten Tagen wüteten diese besonders heftig in Argentinien und Chile, wo zehntausende Hektar Wald zerstört wurden und Menschen vor den Flammen flüchten mussten.

Besonders betroffen ist die Region Patagonien, die sich über den Süden beider Länder erstreckt. Aufgrund starker Winde und anhaltender Trockenheit breiten sich die Flammen ähnlich rasant aus, wie es zuletzt aus Los Angeles in den USA berichtet wurde – mit dem Unterschied, dass hier keine Luxusvillen in Flammen aufgehen, sondern unter Naturschutz stehende Wälder.

In Argentinien meldete Greenpeace die schlimmsten Waldbrände der vergangenen 30 Jahre. Nach Angaben örtlicher Behörden stehen mehr als 37.000 Hektar in Flammen. Greenpeace-Sprecher Hernán Giardini warnte in einem Statement, dass man sich darauf einstellen müsse, dass sich die Situation infolge des Klimawandels weiter verschärfen wird. Laut der Organisation sind rund 95 Prozent der Brände auf menschliches Handeln zurückzuführen – sei es durch Fahrlässigkeit, Unachtsamkeit oder vorsätzliche Brandstiftung. Die Regierung macht unter anderem radikale Gruppen des indigenen Mapuche-Volkes für die Brände verantwortlich und stufte die Organisation Resistencia Ancestral Mapuche (RAM) als terroristische Vereinigung ein.

Auch in Chile ist die Lage kritisch. In der Region La Araucanía im Süden des Landes ordneten die Behörden die Evakuierung von rund 860.000 Menschen an. Die Brände haben dort bereits über 33.000 Hektar Land verwüstet und mindestens ein Todesopfer gefordert. Präsident Gabriel Boric erklärte, einige Feuer seien absichtlich gelegt worden, und forderte eine umfassende Untersuchung.

Die Waldbrände in beiden Ländern verdeutlichen die zunehmende Bedrohung durch extreme Wetterbedingungen in Südamerika, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Eine weitere Folge der Erderwärmung konnte unser Vereinsmitglied Manfred Meyer selbst beobachten: Er ist derzeit in Patagonien unterwegs und besuchte den Perito-Moreno-Gletscher, dessen Eiszunge dramatisch geschrumpft ist.

Auch Brasilien bleibt von den Folgen des Klimawandels nicht verschont. Teile des Landes werden von einer extremen Hitzewelle heimgesucht. In Rio de Janeiro stiegen die Temperaturen auf bis zu 44 Grad – ein neuer Rekord für dieses Jahrzehnt. Aufgrund der extremen Hitze mussten bereits erste Karnevalsumzüge abgesagt werden, und auch für die kommenden Tage ist keine Abkühlung in Sicht.

Ein möglicher Grund für die immer weiter steigenden Extremtemperaturen ist die Erwärmung der Ozeane. Da sich das Meerwasser zunehmend aufheizt, kann es immer weniger als Puffer für den atmosphärischen Temperaturanstieg dienen. Bisher haben die Ozeane etwa 92 % der zusätzlichen Wärme aus der Luft aufgenommen. Verlieren sie diese Fähigkeit, steigt die Lufttemperatur umso schneller an.