Vulkan-News 20.11.21: Vulcano

Am Cumbre Vieja stieg die Bodenhebung innerhalb von 2 Tagen um 6 cm an. Auf Vulcano werden Evakuierungen wegen hoher Gaskonzentrationen im Ort vorbereitet.

Cumbre Vieja: Bodendeformation steigt

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Während die sichtbare Aktivität am Cumbre Vieja weiter fluktuiert und sich Aschephasen mit relativ ruhigen Phasen abwechseln, stieg die Bodendeformation erneut deutlich an: sie sprang von 8,5 auf 13 cm. Doch dieser Wert ist mit Vorsicht zu genießen, es könnte sich auch um einen Messfehler handeln. Wenn nicht, dann sollten wir bald wieder eine deutliche Zunahme des Lava-Ausstoßes erleben. Darüber hinaus ereignete sich heute wieder ein moderates Erdbeben mit der Magnitude 4,6 in einer Tiefe von 37 km. Die Anzahl der Erdbeben hat abgenommen. Das IGN registrierte gestern 69 Erdstöße.

Vulcano: Evakuierungen werden vorbereitet

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Auf der Liparischen Insel Vulcano hat der Zivilschutz nun beantragt die Warnstufe von „gelb“ auf „orange“ anzuheben. Grund hierfür sind vor allem die hohen Gaskonzentrationen in Teilen von Porto di Levante. Sie sind weiter gestiegen und haben so kritische Werte erreicht, dass ein Übernachten in den betroffenen Gebieten nicht mehr gestattet werden kann. Eine entsprechende Verfügung wurde erlassen. Kurzum, es müssen ca. 250 Personen evakuiert werden. Für diese Menschen braucht es nun neue Unterkünfte. Diese stehen auf der Insel allerdings bestenfalls in Hotels zur Verfügung, die außerhalb der Zone mit den Gasemissionen liegen. Die Krise begann im Oktober mit einer erhöhten Seismizität, die, genauso wie der Gasausstoß, von einem intrudierten Magmenkörper verursacht wurde. Man befürchtet einen Vulkanausbruch.

Der Regionalpräsident Musumeci erklärte: „Die in den letzten Tagen vom Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie festgestellte weitere Zunahme der Emission giftiger Gase erfordert in der Tat die Verabschiedung dringender Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz der öffentlichen und privaten Sicherheit , einschließlich der Überwachung von Phänomenen und Gasen, des Verbots von gefährdeten Gebieten und der möglichen Umsiedlung der Bevölkerung aus ihren Häusern. Unsere Regierung steht der Gemeinde nahe und verpflichtet sich, mit dem Bürgermeister und allen nationalen Strukturen bei der Bewältigung des Notfalls zusammenzuarbeiten“.

In den letzten Wochen wurde das vulkanologische Beobachtungsnetzwerk um den Vulkan massiv ausgebaut. Tatsächlich ist im Wochenbulletin vom 16. November allerdings ehr von einer leichten Entspannung der Situation zu lesen, allerdings mit der Einschränkung, dass starke Regenfälle einige Messwerte verfälschten. Aber seitdem sind wieder 4 Tage vergangen und bei der Dynamik eines sich möglicherweise anbahnenden Vulkanausbruchs können die Werte inzwischen anders aussehen.

Vulkan-News 19.11.21: Cumbre Vieja, Stromboli

Am Cumbre Vieja kam es zu einem Lavaüberlauf. Der Semeru eruptierte eine Aschewolke. Der Stromboli zeigte sich munter.

Cumbre Vieja: Zunahme der Inflation

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Unter dem Cumbre Vieja hat die Akkumulation von Magma weiter zugenommen. An der Messtation LP 3 beträgt die Bodenhebung heute ca. 9 cm. Die Seismizität hat abgenommen, konnte gestern mit gut 90 Erdbeben aber durchaus noch als hoch eingestuft werden. Heute Nacht ereignete sich eine Erschütterung mit einer Magnitude von 4,9. Das Hypozentrum lag 40 km tief. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist wieder auf hohe Werte geschnellt und liegt bei 24.000 Tonnen am Tag. Der Tremor fluktuiert. Soviel zur grauen Theorie der Messwerte. Interessanter dürfte die Meldung sein, dass es gestern wieder zu einem Lavaüberlauf kam. Es gibt Berichte, nach denen ein Teil der nördlichen Kraterwand kollabierte. Andere Augenzeugen sprechen von einer allgemeinen Aktivitätssteigerung ohne vorherigen Kollaps. Wie schon bei früheren Ereignissen, schoss ein Schwall Schmelze den Hang hinab. Der resultierende Lavastrom fraß sich durch bebautes Gebiet und zerstörte einige Häuser. Das VAAC detektierte abends Vulkanasche in 3700 m Höhe. Aktuell steigt Tephra bis zu 2400 m hoch auf. Unter der Aschelast ist gestern das Dach einer Sporthalle eingestürzt. Es wurde zusätzlich durch Regenwasser beschwert, welches von der Asche am Abfließen gehindert wurde.

Semeru: Ascheeruption detektiert

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Auf der indonesischen Insel Java eruptiert der Semeru weiter. Gestern wurde wieder eine Aschewolke detektiert. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4300 m auf. Die Daten stammten von Beobachtern am Boden. Tatsächlich ist der Vulkan viel aktiver, als die sporadischen VONA-Meldungen vermuten lassen: Das VSI registriert täglich um 70 seismische Signale, die von Eruptionen ausgelöst werden. Die Seismizität ist allerdings gering und es gibt nur selten vulkanisch bedingte Erdbeben.

Stromboli zeigt sich aktiv

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der italienische Dauerbrenner Stromboli zeigt sich von seiner aktiven Seite und erzeugte gestern zahlreiche Explosionen. Das LGS detektierte 316 thermische Durchgänge, die mit Eruptionen in Verbindung standen. Der Durchschnittswert liegt bei 100. Der akustische Explosionsdruck betrug maximal 0,6 bar, was ein vergleichsweiser geringer Wert ist. Hoch dagegen, war die Anzahl der VLP-Beben. Sie belief sich auf fast 14 Ereignissen pro Stunde. Die restlichen Parameter waren unauffällig. Dafür gab es in Vulkannähe weitere schwache Erdbeben im Tyrrhenischen Meer. Sie zeugen von den Prozessen der Subduktion, die sich in Tiefen von mehr als 100 km abspielen.

Vulkan-News 18.11.21: Cumbre Vieja, Sakurajima

Am Cumbre Vieja nahmen Seismik und Inflation gestern zu. Heute ist der Tremor niedrig. Der Sakurajima eruptierte eine Aschewolke.

Cumbre Vieja: Tremor runter, Inflation rauf

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern war mal wieder ein spannender Tag am Cumbre Vieja: die Seismizität zog deutlich an und es wurde ein neuer Bebenrekord aufgestellt: das IGN detektierte ca. 330 Erdbeben. Einige davon hatten Magnituden im 4-er Bereich und konnten von unserem Mann vor Ort deutlich gespürt werden. Die schwereren Erschütterungen befanden sich wieder im Bereich des unteren Magmenkörpers und wurden sehr wahrscheinlich vom Magmenaufstieg ausgelöst. Zumindest stieg die Inflation leicht an und beträgt nun etwas mehr als 6 cm. Der Tremor fiel heute allerdings deutlich, doch nichtsdestotrotz stößt der Vulkan eine respektable Menge an Tephra aus. Die Satelliten sind allerdings nicht in der Lage die Höhe der Aschewolke zu bestimmen.

Lavaströme sind ebenfalls aktiv. Nachts war die LiveCam auf die Mündung einer Tube gerichtet, aus der ein Lavastrom entspringt. Die Lava fließt überwiegend auf der Bahn des bekannten Lavadfeldes, wodurch dieses mächtiger wird, aber nicht wesentlich mehr Fläche einnimmt. Diese wird mit 10,4 Hektar angegeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist mit 2500 Tonnen am Tag verhältnismäßig niedrig.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aktivität am Cumbre Vieja fluktuiert. Ein baldiges Ende der Eruption lässt sich noch nicht postulieren, auch wenn der allgemeine Trend der Aktivität rückläufig ist. Doch über die Prozesse im Erdinneren können wir nur spekulieren, so kann die Eruption langsam auslaufen, oder aber es könnte weiteres Magma aufsteigen und den Ausbruch zeitweise wieder verstärken.

Piton Fournaise: Kleine seismische Krise

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Seismik

Am Piton Fournaise kam es gestern Nachmittag zu einer kleinen seismischen Kriese: das OVPF detektierte 47 vulkantektonische Erdbeben, die sich nahe der Erdoberfläche ereigneten. Das aufsteigende Magma schaffte es aber nicht bis zur Oberfläche.

Sakurajima mit Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

Es ist schon ein paar Wochen her, dass es etwas über den südjapanischen Vulkan Sakurajima zu berichten gab. Heute steht er mit einer Eruption in den News, bei der Vulkanasche bis auf 2400 m Höhe aufstieg und in Richtung Südosten driftete. Die Seismik des Vulkans ist unauffällig und es schaut nicht danach aus, dass sich eine größere Eruptionsserie zusammenbraut, obwohl sicher noch weitere Explosionen folgen könnten.

Vulkan-News 16.11.21: Cumbre Vieja, Kilauea

Der Cumbre Vieja steigerte gestern seine Aktivität, der Tremor stieg leicht an. Der Kilauea eruptiert weiter einen Lavasee.

Cumbre Vieja mit Aktivitätssteigerung

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Der Vulkan auf La Palma legte sich gestern Abend noch einmal richtig ins Zeug und produzierte eine Lavafontäne, nebst Aschewolke und Lavaströmen. Unser Vereinsmitglied Philippe befindet sich vor Ort und berichtete von einem starken vulkanischen Gewitter mit vielen Blitzen in der Aschewolke. In den sozialen Medien wird auch über einem kleinen Tornado geschrieben, der sich über dem Lavafeld bildete. Solche Tornados entstehen aufgrund der starken Thermik über der Lava und können durchaus gefährlich werden, da sie große Trümmerteile herumwirbeln können. Mir selbst ist am Vulkan Fogo einmal ein Dachblech entgegen gewirbelt.

Der Tremor stieg parallel zu der gesteigerten Tätigkeit an und fällt aktuell wieder leicht. Auf der Livecam sieht man heute Morgen nur noch Dampf mit gelegentlichen Tephraschüben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 13500 Tonnen am Tag. Die Seismizität ist vergleichsweise niedrig, dafür stieg die Bodenhebung an der Messstation LP3 auf gut 5,5 cm. Obwohl die Daten langfristig einen rückläufigen Trend anzeigen, ist es zu früh um Entwarnung zu geben: im Untergrund wird sich noch einiges an Magma befinden und es ist nicht möglich vorherzusagen, wann die Eruption stoppen wird.

Das 72 Jahre alte Todesopfer vom Freitag wurde obduziert und die Todesursache konnte nicht ermittelt werden. Die Leiche zeigte keine Spuren von äußeren Einwirkungen. Zuerst wurde mitgeteilt, dass der Mann von seinem einstürzenden Hausdach erschlagen wurde.

Kilauea: Kegelspitze eingestürzt

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Die Eruption im Halemaʻumaʻu-Krater des Kilaueas auf Hawaii geht weiter. Es ist ein Förderschlot auf der Westseite des Kraters aktiv. Um ihn bildete sich ein kleiner Kegel, dessen Spitze vorgestern einstürzte. Im Förderschlot sammelt sich Lava, bevor sie sich in den Krater ergießt und es kommt zu Lavaspattering. Der Lavasee zeigte sich gestern aktiver und dehnte sich etwas weiter aus. Der Gesamtanstieg der Lavafüllung im Krater beträgt 59,5 Metern. Das gesamte eruptierte Volumen seit Beginn der Eruption, wurde am 9. November auf etwa 27 Millionen Kubikmeter geschätzt.

Vulkan-News 15.11.21: Cumbre Vieja, Hekla

Die Eruption auf La Palma stabilisierte sich und geht weiter. Die Vulkane Karymsky und Suwanose-jima eruptierten Aschewolken. Der Merapi erzeugt Schuttlawinen und auf Island gab es weitere Erdbeben bei den Vulkanen Vatnafjöll-Hekla.

Cumbre Vieja: Tremor stabilisiert

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Nachdem der Tremor gestern stark fluktuierte und zeitweise aussetzte, ist er heute wieder auf niedrigem Niveau stabil. Der Vulkan eruptierte Nachts glühende Tephra und Lavaströme. Heute Morgen steigt wieder eine Aschewolke auf. Das VAAC detektiert sie in einer Höhe von 2400 m. Die Seismizität ist relativ gering. Gestern wurden 38 Erdstöße registriert. MIROVA detektiert eine Wärmestrahlung mit 3723 MW Leistung. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto ist eine ausgeprägte thermische Anomalie sichtbar, die vom unteren Bereich des Lavafeldes ausgeht. Demnach stoppt die Lava kurz vor der Küste.

Hekla: Erdbeben unter Flanke und Gipfel

Staat: Island | Lokation: 63.98-19.67 | Eruption: Fumarolisch

Die Seismizität am Vatnafjöll Vulkan ist weiterhin erhöht. Innerhalb der letzten 48 Stunden wurden 56 Erschütterungen detektiert. Sie streuten bis rüber zur Hekla. Unter der Flanke des Vulkans gab es 4 Erdstöße, ein weiterer manifestierte sich unter dem Gipfel der Hekla. Es bleibt spannend abzuwarten, ob der Vulkan in den nächsten Tagen reagieren wird.

Karmsky: Weitere Ascheeruptionen

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Am Karymsky kam es zu weiteren Ascheeruptionen. Einige waren durchaus stärker:  das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von fast 8000 m. Die Wolken drifteten in südöstlicher Richtung und stellten in dieser Höhe schon eine Gefahr für den Flugverkehr dar. Seit gestern wurden 5 VONA-Warnungen veröffentlicht.

Merapi: Glühende Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Auf der indonesischen Insel Java ist der Merapi weiter aktiv. Von seinem Dom im Südwesten des Kraters gehen zahlreiche glühende Schuttlawinen ab. In den ersten 6 Stunden des Tages registrierte das VSI 51 Abgänge. Sie erzeugten seismische Signale mit Amplituden zwischen 6 und 52 mm und dauerten bis zu 130 Sekunden.

Suwanose-jima ist aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der Südjapanische Inselvulkan Suwanose-jima steht ebenfalls auf der VONA-Warnliste. Hier erreichen die Aschewolken Höhen von bis zu 2700 m. Sie wurden vom Wind in Richtung Süden verfrachtet. Gestern wurden gut 20 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert.

Vulkan-News 14.11.21: Cumbre Vieja, Vatnafjöll

Am Cumbre Vieja kam ein Mann ums Leben. Am Vatnafjöll ereignete sich ein neues Erdbeben. Der Ätna zeigt sich ruhig.

Cumbre Vieja mit Todesopfer

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

 

Auf La Palma ist das erste Todesopfer der Eruption zu beklagen: ein 72 Jahre alter Mann wurde im Sperrgebiet getötet, als er versuchte die Vulkanasche vom Dach seines Hauses zu beseitigen. Dabei stürzte das Dach ein und der Mann kam ums Leben. Presseberichten zufolge, hatte er eine Sondergenehmigung, um nach seinem Haus zu schauen.

Der Vulkan selbst ist weiter aktiv, allerdings auf niedrigerem Niveau, als wir es vom letzten Monat her kannten. Der Tremor stottert und fluktuiert, wobei er zeitweise gegen Null geht. Die Erdbebenaktivität ist gering. Die Bodendeformation nahm in den letzten Tagen kontinuierlich ab und belief sich gestern auf ca. 6 cm, erhöhte sich heute aber wieder auf gut 8 cm. MIROVA detektiert eine sehr hohe Wärmestrahlung. Sie hat eine Leistung von 5032 MW und zeigt, dass sehr wohl noch Lavaströme aktiv sind. An ihren Rändern kann es immer wieder zur Bildung neuer Lava-Arme kommen, die dann schnell voranschreiten. Die Zahl der zerstörten Gebäude erhöhte sich auf 2616. Am Ocean Entry kommt aktuell nur noch wenig Lava an. Das VAAC detektiert Vulkanasche in einer Höhe von 2400 m. Der Tephra-Ausstoß war zuletzt gering. Heute Morgen ist die LiveCam leider überbelichtet, so dass man nichts erkennen kann.

Vatnafjöll: Neues Erdbeben

Staat: Island | Koordinaten: 63.92-19.67 | Eruption: Keine

Am isländischen Vulkan Vatnafjöll ereignete sich heute ein neues Erdbeben mit einer Magnitude von 3,4. Der Erdbebenherd lag in 8 km Tiefe. Es folgten einige Mikrobeben. Wahrscheinlich sind die Erschütterungen tektonischer Natur, doch sie könnten indirekt durch die Inflation am benachbarten Vulkan Hekla ausgelöst werden. Die Bodenhebung der Hekla startete bereits kurz nach dem letzten Ausbruch im Jahr 2000 und hatte 6 Jahre später den gleichen Wert erreicht, wie kurz vor der Eruption. Mich würde es nicht wundern, wenn wir an der Hekla den nächsten Vulkanausbruch auf Island erleben würden.

Ätna zeigt sich ruhig

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Fumarolisch

Nach tagelangem schlechten Wetter in der Ätnaregion, verzogen sich heute die Wolken und gaben den Blick auf einen schneebedeckten Ätnagipfel frei. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto ist nichts aufregendes zu erkennen. Zum ersten Mal seit Monaten gibt es keine thermische Anomalie in den Kratern zu sehen. Ätna zeigt uns die kalte Schulter. Der Tremor bewegt sich im unteren Drittel des gelben Bereichs.

Vulkan-News 13.11.21: Campi Flegrei, Cumbre Vieja

Der Calderavulkan Campi Flegrei ist seismisch aktiv. Der Cumbre Vieja eruptiert Lavaströme.

Campi Flegrei: Zunahme der Mirkoseismizität

Staat: Italien | Koordinaten: 40.826, 14.138 | Eruption: Fumarolisch

Seit gestern ereigneten sich unter dem italienischen Calderavulkan Camip Flegrei (Phlegräische Felder) 12 schwache Erdbeben. Sie lagen im Bereich der Mikroseismizität und hatten Hypozentren in geringen Tiefen. Die meisten Beben konzentrierten sich in den oberen Erdschichten bis in 2 km Tiefe. Bereits im Oktober wurde eine Zunahme der Mikroseismizität festgestellt. Das INGV registrierte 212 schwache Erschütterungen im Bereich der Caldera. 126 Beben ereigneten sich zwischen Pozzuoli, dem Gebiet Solfatara-Pisciarelli und dem Golf von Pozzuoli. Die Bodenhebung lag weiterhin bei ca. 1 cm im Monat. Die seit November 2005 verzeichnete Hebung beträgt etwa 87 cm, gemessen an der GPS-Station Rione Terra. Der Gasausstoß steigt weiter, insbesondere der CO2-Ausstoß aus dem Boden bei Pisciarelli zeigt -nach einem Rückgang in den vorangegangenen Monaten- im Oktober 2021 ähnliche Werte, wie in den ersten Monaten des Jahres 2020. Die Vulkanologen vermuten, dass die Bodenhebung im Zusammenhang mit dem Bradyseismos steht. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass diese periodischen Bodenhebungen und Bodenabsenkungen durch die Zirkulation magmatischer Fluide im Hydrothermalsystem der Caldera verursacht werden und nicht unbedingt direkt von aufsteigendem Magma hervorgerufen werden.

Cumbre Vieja: Lavaströme aktiv

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Auf La Palma tritt weiterhin Lava aus und fließt Richtung Küste. Nachts zeigten die LiveCams einen verzweigten Lavastrom, der an einigen Stellen relativ schnell floss. Das Lavafeld bedeckt eine Fläche von 10 Quadratkilometern, wobei sich die Lava an manchen Stellen bis zu 50 m hoch auftürmt. Für die Straßenbauer dürften die klippenartigen Lavaströme eine Herausforderung darstellen, wenn es darum geht die unterbrochenen Straßenverbindungen wieder herzustellen. Nachts sah man auch, dass aus 2 Kratern glühende Tephra eruptiert wurde, die einige 10er Meter hoch aufstieg. Zudem dampft der Krater mächtig. Der Tremor ist gegenüber dem Vortag etwas gestiegen, bewegt sich aber auf relativ niedrigem Niveau. Die Seismizität ist ebenfalls rückläufig, allerdings gab es morgens einen Erdstoß M 4,7. Der Erdbebenherd lag in 60 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 4 km nördlich von Los Llanos de Aridane lokalisiert.

Vulkan-News 12.11.21: Cumbre Vieja, Lewotolok

Am Cumbre Vieja ist ein Ocean Entry aktiv. Die Vulkane Karymsky und Lewotolok eruptieren Aschewolken. Stromboli eruptiert häufig. Der Taal wackelt und dampft.

Cumbre Vieja: Lavastrom weiter aktiv

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Lavafall am Ozean. © I love the world

Die explosive Aktivität am Cumbre Vieja fluktuiert auf niedrigem Niveau. Es wechseln sich Dampf-Phasen mit Pulsen ab, bei denen Tephra gefördert wird. Der Tremor ist wieder etwas gestiegen, bewegt sich aber auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die Förderung von Lava geht weiter. Die Lavaströme fließen zum Teil durch Tubes und treten in größerer Entfernung vom Kegel zutage. Gestern Abend war ein Ocean Entry aktiv. Die Bodenhebung ist recht stabil und beträgt 8 cm. Die Seismizität ist seit gestern Abend deutlich rückläufig und heute Vormittag werden nur noch vereinzelte Erdbeben registriert. Was dafür noch rigoroser geworden ist, sind die Zugangsbestimmungen in die Sperrzone. Dorthinein gelangen jetzt nur noch Forscher, die einen Forschungsauftrag von einem Institut nachweisen können.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Der Karymsky auf Kamtschatka eruptiert weiterhin Aschewolken. Heute Nacht stiegen sie bis auf einer Höhe von 6100 m auf und drifteten Richtung Norden. Tom Pfeiffer von Volcanodiscovery plant eine Expedition zum derzeit aktivsten Vulkan der sibirischen Halbinsel und sucht noch Mitreisende.

Lewotolok weiter aktiv

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Der Lewotolok liegt auf der indonesischen Insel Lembata. Aktuell kann man ihn als einen der aktivsten Vulkane des Archipels bezeichnen. Gestern wurden 2 explosive Eruptionen registriert. Sie erzeugten seismische Signale mit Maximalamplituden von 21,7 mm und 38 Sekunden Dauer. Die Seismizität ist gering. Es wurden 2 Tremorphasen und ein vulkanotektonisches Beben registriert.

Stromboli mit zahlreichen Explosionen

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Die Anzahl der stündlichen Eruptionen am Stromboli ist hoch: das INGV attestiert dem Vulkan zwischen 19-25 Ereignisse pro Stunde. Allerdings handelt es sich überwiegend um schwache Explosionen. Die Bebentätigkeit ist ebenfalls erhöht. Der Tremor war in den letzten Tagen erhöht, zeigt nun aber eine rückläufige Tendenz. Der Gasausstoß ist niedrig-moderat. Generell geht der Vulkan seinem normalen Tagesgeschäft nach. Der Aufstieg zur Gipfelregion ist aber weiterhin gesperrt.

Taal: Seismizität hoch

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Am philippinischen Taal-Vulkan wurden gestern 108 vulkanische bedingte Erdbeben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf 9448 Tonnen am Tag. Die Situation bleibt angespannt.

Vulkan-Update 10.11.21: Cumbre Vieja

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Nach der kurzen Unterbrechung von heute Vormittag, stiegen Tremor und Aktivität wieder an. Zur Stunde stößt der Vulkan wieder eine Aschewolke aus und auch Lavaströme werden aktiv sein. Die Seismizität zog im Tagesverlauf an: es ereigneten sich 2 Erdstöße mit Magnituden im 4-er Bereich. Zudem gab es wieder einige Erdbeben in größeren Tiefen von mehr als 30 km. Insgesamt detektierte das EMSC bis um 18 Uhr gut 90 Erdbeben unter La Palma.