Deutschland: Spürbares Erdbeben im Vogtland

Spürbares Erdbeben manifestierte sich im Deutsch-Tschechischen Grenzgebiet – Schwarmbeben hält an

Datum 25.04.2024 | Zeit: 04:28:59 UTC | Lokation: 50.364 ; 12.435 | Tiefe: 7 km | Mb 2,5

In den frühen Morgenstunden des 25. Aprils manifestierte sich ein weiteres Erdbeben, das von den Anwohnern des Vogtlandes gespürt werden konnte. Es hatte eine Magnitude von 2,5 und einen Erdbebenherd in nur 7 Kilometern Tiefe, was der Grund dafür sein dürfte, dass mehrere Wahrnehmungsmeldungen von Anwohnern nahe des Epizentrums eingegangen sind. Das Beben wurde wieder 13 km süd-südöstlich von Falkenstein lokalisiert.

Betrachtet man die Erdbebenkarte beim EMSC, könnte man meinen, dass es bei diesem einen Erdbeben geblieben ist, doch tatsächlich ist seit einem Monat ein recht massives Schwarmbeben in Gang. Die meisten Erschütterungen haben zu geringe Magnituden, um beim EMSC angezeigt zu werden, doch auf der tschechischen Erdbebenseite des geophysikalischen Instituts erkennt man 1641 Erdbebenmarkierungen.

Zu Anfang der Erdbebenserie verteilten sich die Beben auf zwei Cluster, die inzwischen aber zusammengewachsen sind. Geoforscher geben als Erdbebenursache Bewegungen magmatischer Fluide an. Hierbei wird es sich sehr wahrscheinlich um Tiefenfässer und Kohlendioxidgas handeln, doch ein echter Magmenaufstieg kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Ich persönlich halte es auch für möglich, dass die Beben tektonischen Ursprungs sind und mit der Mariánské-Lázně-Störungszone in Verbindung stehen könnten. Für diese These spricht die Tiefe der Erdbebenherde. Sie liegen zum größten Teil in Tiefen von weniger als 10 Kilometern. Es wurde nicht beobachtet, dass sich die Erdbeben von größeren Tiefen in geringere Tiefen verlagerten oder sich horizontal verschoben, so dass eine Migrationstheorie nicht gestützt wird. Außerdem fehlen Daten zu einer etwaigen Bodenhebung, die man erwarten würde, wenn sich in größerer Tiefe ein Magmenkörper bilden würde, von dem Fluide nun aufsteigen. Allerdings wurde so ein Magmenkörper bereits 30 Kilometer weiter südlich lokalisiert.

Wie dem auch sei, reagieren die Anwohner der Region bei jedem spürbaren Erdbeben besorgter, was auch ein normaler psychologischer Effekt ist. Die Bewohner von Pozzuoli in Italien können ein Lied davon singen!

Deutschland: Weitere Erdbeben im Vogtland

Im Deutsch-Tschechischen Grenzgebiet gab es weitere Erdstöße – 999 Beben seit März registriert

Datum 10.04.2024 | Zeit: 15:43:25 UTC | Lokation: 50.361 ; 12.432 | Tiefe: 5 km | Mb 2,7

Am Ostrand des Vogtlandes hält das Schwarmbeben an. Seit dem 18. März wurden vom Tschechischen Erdbebendienst 999 Erschütterungen detektiert, und das Tausendste wird nicht lange auf sich warten lassen.

In den letzten 24 Stunden manifestierten sich auch wieder zwei Erschütterungen mit Magnituden im Zweierbereich, die diesmal sogar vom EMSC angezeigt werden. Das stärkere der beiden Beben hatte eine Magnitude von 2,7 und eine Herdtiefe von nur 5 Kilometern. Obwohl der Erdstoß eigentlich unter der magischen Grenze von M 3,0 lag, ab dem man Erdbeben normalerweise spüren kann, liegen dem EMSC mehrere Wahrnehmungsmeldungen aus einem Umkreis von über 40 Kilometern um das Epizentrum vor, das 14 km südsüdöstlich von Falkenstein bei Klingenthal lokalisiert wurde. Das zweite Beben mit der Magnitude 2,1 ereignete sich heute in den frühen Morgenstunden und hatte ein Hypozentrum in nur 4 Kilometern Tiefe. Schäden richteten die beiden Erschütterungen nicht an. Sollte es allerdings über Monate so weitergehen – was theoretisch möglich ist – könnten die ständigen schwachen Erschütterungen zur beschleunigten Alterung von Gebäuden beitragen.

Es gab auch einige Erschütterungen mit Magnituden zwischen 1 und 2. Die Magnituden des allergrößten Teils der fast tausend Erdbeben lagen im Bereich der Mikroseismizität.

Über die Ursache der Beben wurde von offiziellen Seiten der Seismologen noch nichts kommuniziert. Wie ich bereits im letzten Artikel zum Thema schrieb – und von Boulevardblättern wie Merkur.de aufgegriffen wurde – vermute ich einen tektonischen Zusammenhang zur Mariánské-Lázně-Fault. Allerdings ist es auch nicht gänzlich ausgeschlossen, dass hier magmatische Fluide ihre Finger im Spiel haben, so wie es bei den Schwarmbeben weiter südlich der Fall war, die in den Nullerjahren das Cheb-Becken erschütterten.

Tatsächlich gibt es Absichten, die magmatischen Fluide im Untergrund des Vogtlandes nutzbar zu machen, denn die Gemeinden um Schönbrunn planen ein Geothermikraftwerk. Bereits Ende nächsten Jahres könnte mit einer Tiefenbohrung begonnen werden. Es soll ein 3-Kilometer tiefes Loch geteuft werden, um an das warme Wasser des Untergrundes zu kommen. Die Fluide werden von einem Magmenkörper aufgeheizt, der in ca. 30 Kilometern Tiefe vermutet wird. Oft verursachen solche Geothermieanlagen durch die Verpressung von Wasser Schwarmbeben.

Update: Heute manifestierte sich laut GFZ um 12:45 Uhr ein weiteres Erdbeben Mb 2,6 in 5 Kilometer Tiefe!

Neuer Erdbebenschwarm im Vogtland im April

Erdbebenschwarm tritt an der Deutsch-Tschechischen-Grenze des Vogtlandes auf – Fast 700 Erschütterungen detektiert

Nach einigen Jahren der relativen Ruhe kam es im Deutsch-Tschechischen-Grenzgebiet am Rand des Vogtlandes zu einem erneuten Erdbebenschwarm. Er begann bereits am 18. März und hält bis heute an, wobei sich die drei stärksten Erdbeben am 7. April ereigneten. Laut dem tschechischen Erdbebendienst hatte der stärkste Erdstoß eine Magnitude von 2,6 und ein Hypozentrum in 10 Kilometern Tiefe. Insgesamt wurden 692 Erdbeben detektiert. Die meisten davon hatten Magnituden im Bereich der Mikroseismizität und wurden von anderen Erdbebendiensten wie dem EMSC und GFZ nicht angezeigt, was ein Grund dafür ist, warum ich erst jetzt darüber berichte. Das EMSC zeigt auch die drei stärksten Erdbeben nicht an, sondern detektierte am 4. April ein paar Erschütterungen mit M 1,0 bis 1,3. Ungewöhnlich, dass die stärkeren Erdbeben offenbar nicht festgestellt wurden.

Die Beben konzentrieren sich in drei Haufen, die nordöstlich von Klingenthal auf deutscher Seite und südlich von Bublava auf der tschechischen Seite liegen. Die Tiefe der Hypozentren lässt eher auf einen tektonischen Ursprung des Schwarmbebens schließen, denn auf einen magmatischen. Ja, magmatisch, richtig gelesen, denn wie eingangs angedeutet gab es bereits früher Schwarmbeben im Vogtland, die zum größten Teil magmatischen Ursprungs waren. Sie manifestierten sich allerdings rund 30 Kilometer südlich bei Mühlessen im Cheb-Becken. Dort gibt es an der Bublak-Quelle Mofetten, aus denen Gase magmatischen Ursprungs ausströmen, und man geht davon aus. Das sich im Grenzbereich zur Asthenosphäre Magma ansammelt. Doch auch wenn es in der Tiefe eine Magmenakkumulation gibt, heißt es nicht, dass es noch zu unseren Lebzeiten zu einem Vulkanausbruch kommen wird. Zwar gab es im Südosten Deutschlands und in der Tschechei Vulkanismus, aber viele plutonische Gesteine zeugen davon, dass nur ein Bruchteil des Magmas aus der Tiefe die Oberfläche erreichte.

Der aktuelle Erdbebenschwarm könnte mit der grob Nordwest-Südost streichenden Mariánské-Lázně-Fault in Verbindung stehen. Sie ist eine der prägnantesten Störungszonen der Gegend. In einiger Entfernung gibt es parallel verlaufende Störungszonen, die von der senkrecht dazu verlaufenden Erzgebirgsstörung gestreift werden. Ein altes, aber durchaus komplexes tektonisches Setting, das Erdbeben in der Region verursachen kann.

Apropos Vogtland: Genaugenommen liegt das Erdbebengebiet knapp außerhalb des Vogtlandes in Böhmen. Wenn es Berichte zu den Beben gibt, dann werden diese aber oft dem Vogtland zugeschrieben.

Neuer Wärmerekord für erste Aprildekade in Deutschland

In Deutschland wurde gestern ein neuer Wärmerekord für Anfang April aufgestellt: 30,1 Grad in Baden Württemberg

Am 6. April 2024 wurde in Ohlsbach im Kinzigtal nahe des Rheins in Baden-Württemberg ein neuer Wärmerekord für die erste Dekade des Aprils in Deutschland aufgestellt. Die Temperaturen erreichten einen bemerkenswerten Wert, der den bisherigen bundesweiten Höchstwert von 27,7 Grad Celsius übertraf. Der alte Rekord wurde dabei deutlich übertroffen, denn es wurden 30,1 Grad Celsius gemessen.

Nicht nur in Baden-Württemberg erreichte das Thermometer in den letzten Tagen neue Höchstwerte, denn bereits am Freitag wurden in Bayern lokale Rekorde geknackt:

Laut vorläufigen Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurden nachmittags an einigen Orten mehr als 27 Grad gemessen. Dies war der höchste Wert, der je im ersten Drittel des Aprils festgestellt wurde, seit Aufzeichnungen vorliegen. Nach Angaben des DWD-Wetterberaters Jens Kühne wurde der Höchststand am Samstagnachmittag noch nicht einmal erreicht. Das Temperaturmaximum könnte erst eine Stunde vor Sonnenuntergang erreicht werden. Die endgültigen Tageswerte werden daher später ermittelt.

Am Nachmittag erreichte die Temperatur beispielsweise in Regensburg und Burgheim im oberbayerischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen 27,6 Grad. In München stieg die Temperatur auf 26 Grad – auch das ist laut ersten Angaben ein örtlicher Rekord für das erste Drittel des Aprils.

Der bisherige Höchstwert für die Zeit vom 1. bis zum 10. April lag im Freistaat bei 26,8 Grad im Jahr 1961 in Wasserburg; die Messstation ist jedoch mittlerweile geschlossen. Ähnlich warm war es 2011 am Alpenrand, damals lag Garmisch-Partenkirchen mit 26,7 Grad vorne. In München wurden damals 25,2 Grad erreicht. Der bisherige Rekord für April auf der Zugspitze lag bei 9,3 Grad im Jahr 1985. Dieser Maximalwert könnte laut Kühne am Sonntag gebrochen werden.

Die ungewöhnliche Frühlingswärme kommt durch südwestliche Luftströmungen zustande, die letztendlich warme Luft aus dem Mittelmeerraum und der Sahara zu uns bringt. Außerdem dürfte ein viel zu warmer Atlantik seinen Teil zu den warmen Temperaturen bei uns beitragen. Meteorologen gehen davon aus, dass der Klimawandel eine Mittschuld an den hohen Frühlingstemperaturen trägt.

Deutschland: Erdbeben Mb 3,7 in Niedersachsen

Spürbares Erdbeben Mb 3,7 erschütterte Norddeutschland – Möglicherweise Erdgasförderung schuld am Beben

Datum 25.03.2024 | Zeit: 11:07:46 UTC | Lokation: 52.881 ; 8.763 | Tiefe: 9 km | Mb 3,7

Heute Vormittag ereignete sich in Niedersachsen ein spürbares Erdbeben der Magnitude 3,7. Während das Hypozentrum in 9 Kilometern Tiefe verortet wurde, lokalisierte man das Epizentrum 5 Kilometer südwestlich von Syke, wo ca. 24.200 Menschen leben. Diese Daten stammen vom EMSC. Beim GFZ wird eine Magnitude von 3,5 angegeben und ein Erdbebenherd in 5 Kilometern Tiefe.

Syke liegt im Landkreis Diepholz, südlich der Hansestadt Bremen, in der das Erdbeben ebenfalls gespürt werden konnte. Bebenzeugen aus Syke berichten, dass es einen lauten Knall gegeben hätte. Dann wackelten die Häuser. Tatsächlich soll es zu leichten Gebäudeschäden gekommen sein.

In der Region wird Erdgas gefördert und dort befindet sich das Förderfeld „Klosterseelte/Kirchseelte/Ortholz“. Der Betrieb der Gasförderung ist ExonMobil. Obgleich im Zusammenhang mit der Erdgasförderung öfter leichte Erdbeben vorkommen, sind sie für gewöhnlich zu schwach, als dass sie wahrnehmbar wären. So war der Erdstoß heute auch der Stärkste seit mehreren Jahren.

Im Zusammenhang mit der Erdgasförderung können Erdbeben aus verschiedenen Gründen auftreten. Hier sind sehr wahrscheinlich durch die Förderung des Gases Spannungen im Untergrund entstanden, die sich im Erdbeben entladen haben. Durch die Entnahme des Gases entstehen Druckunterschiede in den Gesteinen des Gasfeldes, so dass es zu plötzlichen unterirdischen Entgasungen kommen kann, die Bewegungen in den Gesteinsschichten auslösen. Der laute Knall, den die Anwohner im Zusammenhang mit dem Erdbeben gehört haben wollen, könnte ein Indiz hierfür sein.

Besonders häufig kommen Erdbeben bei der Erdgas- und Ölförderung zustande, wenn Flüssigkeiten in den Boden injiziert werden, um den Förderdruck zu erhöhen. Besonders beim umstrittenen Fracking ist das der Fall. Diese Fördermethode gilt als besonders umweltschädlich und ist in Deutschland verboten.

Nordlichter über Deutschland am 25. März

Erneute Nordlichter über Deutschland möglich – Auslöser ist ein Sonnensturm

Ende 2023 wurden Polarlichter in Teilen von Sachsen, Bayern und Thüringen gesichtet sowie von Brandenburg bis Baden-Württemberg. Der Nachthimmel zeigte verschiedene Farben wie Grün, Lila, Gelb und Rot, besonders gut sichtbar im ländlichen Bereich. Nun könnte sich das Himmelsspektakel widerholen, denn vor einigen Tagen gab es auf der Sonne einen stärkeren koronalen Massenauswurf, der uns heute in Form eines Sonnensturms erreicht. Bereits vor 2 Tagen konnte man bei Rügen Polarlichter beobachten. Heute könnten sie weiter in den Süden Deutschlands vordringen.

Die US-Behörde NOAA schätzt die Wahrscheinlichkeit für Polarlichtsichtungen in mittleren Breiten der USA und Europas in den kommenden Tagen als „moderat“ ein, mit dem Höhepunkt voraussichtlich in der Nacht vom 25. März 2024.

Die Sichtbarkeit von Polarlichtern über Deutschland hängt von der Stärke der Sonnenstürme ab, gemessen am KP-Index. Ein höherer KP-Index ermöglicht Sichtungen auch in südlicheren Breiten. Anfang November 2023 wurden Polarlichter über Mitteldeutschland gesichtet, als der KP-Index einen hohen Wert von 7 erreichte. Die kommende Nacht wird einen maximalen KP-Wert von 5,00 haben.

Für eine gute Sichtung sind klarer Himmel und freie Sicht nach Norden erforderlich. Die beste Beobachtungszeit liegt oft in der ersten Nachthälfte, fern von Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Die Chancen auf Polarlichtsichtungen steigen ab etwa 20 Uhr, mit dem Höhepunkt laut US-Experten zwischen 0 und 3 Uhr.

Experten erwarten weitere Sichtungen in Deutschland, auch weiter südlich, aufgrund erhöhter Sonnenaktivität. Sonneneruptionen, insbesondere koronale Masseauswürfe, beeinflussen die Sichtbarkeit von Polarlichtern. Das Maximum der Sonnenfleckenaktivität wird voraussichtlich im kommenden Jahr erreicht.

In Nordeuropa gab es in den letzten beiden Nächten bereits intensive Nordlichter zu beobachten. Zu einem besonderen Spektakel kam es dabei auf Island, wo sich zwei Naturphänomene begegneten und Polarlichter über dem Vulkanausbruch auf Reykjanes schwebten.

Sturm über Deutschland – News vom 25.01.24

Stürme über Britannien und Deutschland richteten Schäden an

In den letzten Tagen wurden Irland und die Britischen Inseln von mehreren Sturmtiefs getroffen, die einige Stunden später auch bei uns für Turbulenzen sorgten. Die Rede ist von den Sturmtiefs „Isha“, „Jocelyn“ und „Jitka“. Das erste Sturmtief traf Irland besonders hart: Mindestens 2 Menschen kamen in Verbindung mit dem Sturm ums Leben. Die Stürme lösten mit bis zu 156 km/h schnellen Windböen Verkehrschaos aus. Dieses betraf den Verkehr zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Meterhohe Wellen brandeten an die Küsten und störten den Schiffsverkehr. Viele kleinere Inseln im Atlantik und der Nordsee waren von der Außenwelt abgeschnitten, weil die Fähren nicht fuhren. Überschwemmungen und umgestürzte Bäume blockierten Straßen und Bahnstrecken. Der starke Wind zwang Flugzeuge dazu, große Umwege zu fliegen: Statt im schottischen Edinburgh landeten umgeleitete Flieger im deutschen Köln/Bonn. Auch Flüge an den Flughäfen in Dublin und Glasgow wurden gestrichen, und mehrere Autobahnbrücken, darunter die Queen-Elizabeth-II.-Brücke über die Themse östlich von London, wurden aufgrund hoher Windgeschwindigkeiten geschlossen. In Südwales wurde die Suche nach einer Person, die ins Meer gefallen war, eingestellt, während in der nordenglischen Stadt York Überschwemmungen auftraten.

Auch Deutschland erlebte in den letzten Tagen ebenfalls sehr stürmisches Wetter, insbesondere an den Küsten und im höheren Bergland, mit schweren Sturmböen und sogar orkanartigen Böen. Die Auswirkungen der Stürme zeigten sich in Beeinträchtigungen von Fährverbindungen an Nord- und Ostsee.

Die Fährgesellschaft Scandlines hat vorübergehend den Betrieb auf der Ostseefährverbindung zwischen Rostock und dem dänischen Gedser eingestellt. Zunächst hoffte das Unternehmen, den Betrieb bereits am Mittwochabend wieder aufnehmen zu können, musste jedoch am Nachmittag auch die für den Abend geplanten Abfahrten absagen.

Auch an der Nordsee waren die Fährverbindungen zwischen Dagebüll und den Inseln Amrum und Föhr beeinträchtigt. Aufgrund des Sturms fielen einige Fahrten zwischen den Inseln und dem Festland aus. Darüber hinaus hat das Sturmwetter in Hamburg zu einer Sturmflut gesorgt, und am Hamburger Hafen hieß es Land unter. Es kam auch zu einem Unfall auf der U-Bahn-Linie 1, als ein Baum auf die Gleise stürzte.

In Ostwestfalen ist eine Regionalbahn bei Bad Driburg aufgrund eines umgestürzten Baumes entgleist. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, und die etwa 50 Fahrgäste wurden mit Bussen weiterbefördert.

Nach einer kurzweiligen Wetterberuhigung droht am Wochenende wieder starker Wind.

Asteroid verglüht über Brandenburg

Asteroid sorgt für Himmelsspektakel in Ostdeutschland – Kurz vor Eintritt entdeckt

In der Nacht von Samstag auf Sonntag verglühte ein Asteroid beim Eintritt in die Erdatmosphäre über Brandenburg. Der Feuerball war nicht nur im Großraum Berlin zu sehen gewesen, sondern auch Leipzig und der tschechischen Hauptstadt Prag. Es wird vermutet, dass Bruchstücke des Himmelskörpers im Havelland zu finden sind, wo ein regelrechter „Goldrausch“ ausgebrochen ist: Wissenschaftler und Privatleute machten sich auf der fieberhaften Suche nach Bruchstücken des Asteroiden. In den NTV-Nachrichten -die ich eigentlich ganz gerne gucke- wurde dann auch eine Anwohnerin präsentiert, die ein dunkles Gesteinsbruchstück in die Kameras hielt, dass ihr Mann im Garten gefunden hatte. Leider fehlte dem Bruchstück die glasige Schmelzkruste, die typisch für Asteroidenbruchstücke und Tektite ist.

Das Asteroidenwarnprojekt der amerikanische Weltraumbehörde NASA entdeckte den kleinen Himmelskörper kurz vor seinen Eintritt in die Erdatmosphäre und berechnete, dass der Asteroid um 1:32 Uhr bei Nennhausen im Kreis Havelland niedergehen sollte. Trotz der spektakulären Erscheinung gibt es bisher keine Berichte über Schäden oder Verletzte aufgrund des herabstürzenden Gesteinsbrockens oder möglicher Meteoriten.

In den Sozialen Medien wurden zahlreiche Videos von dem Ereignis hochgeladen, und auch der Wissenschaftler Michael Aye teilte ein Video bei X (ehemals Twitter) unter Berufung auf einen Kollegen beim SETI Institute. Webcams in Leipzig und Prag zeichneten ebenfalls den glühenden Feuerball auf. Richard Moissl, Physiker der Europäischen Weltraumorganisation ESA, äußerte gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, dass möglicherweise Meteoritenreste auf dem Boden eingeschlagen sein könnten.

Der Asteroid mit einem Durchmesser von etwa einem Meter erhielt die vorläufige Bezeichnung „Sar2736“, wird nun jedoch als „2024 BX1“ beim Minor Planet Center (MPC) geführt. Die Entdeckung des Himmelskörpers wurde wenige Stunden zuvor vom ungarischen Astronomen Krisztián Sárneczky gemacht.

Deutschland: Unwetter und Schneechaos in Teilen der Republik

Schneechaos und Blitzeis legen Verkehrt teilweise lahm – Unwetterwarnungen auch für NRW

Blitzeis und Schnee haben in der Mitte und im Süden Deutschlands teilweise für Chaos gesorgt und den Verkehr lahmgelegt. Besonders stark traf es Flugreisenden, denn am Frankfurter Flughafen fielen hunderte Flüge aus. Am Morgen wurden vor allem Starts gecancelt. Mittlerweile dürfen auch keine Flieger mehr landen. Tausende Transitpassagiere auf Zwischenstopp in Frankfurt waren bereits gestern Abend im Flughafen gestrandet. Den Stuttgarter Flughafen traf es noch schlimmer, denn er war den ganzen Tag über geschlossen.

Aber auch andere Verkehrsteilnehmer traf es hart, insbesondere Bahnkunden. Hier kam es zu vielen Verspätungen. Für ICE-Verbindungen gilt, dass man generell mit Verspätungen rechnen muss, da aufgrund der Witterungsbedingungen die zulässige Höchstgeschwindigkeit der Züge auf 200 km/h begrenzt wurde.

Besonders in den Höhenlagen der Mittelgebirge fiel viel Schnee, so dass es auf den Straßen zu Verkehrsbehinderungen kam.

Bereits gestern hagelte es Unwetterwarnungen vom DWD. Diese gelten nun auch für NRW. Am stärksten von Schnee und Eis betroffen sind wieder die Höhen des Rheinischen Schiefergebirges. Heute Nachmittag setzte auch in Niederungen Schneeregen ein.

Grund für die heftigen Schneefälle ist eine Grenzwetterlage: Über der Mitte Deutschlands stoßen unterschiedlich temperierte Luftmassen zusammen: Warme Luft aus dem Süden stößt auf eine nordische Kaltfront.

Die Unwetterwarnungen gelten bis Morgenmittag. Ab dann soll es schrittweise wieder wärmer werden. Anfang nächster Woche könnten wieder zweistellige Plusgrade erreicht werden.

Vergleicht man das Wetter heute mit den Wintern meiner Kindheit vor 50 Jahren, verwundert es mich schon, dass ich heute einen Artikel über das Winterchaos in der Rubik „Naturkatstrophen“ schreiben muss. Damals war man noch viel mehr an vergleichbare Situationen angepasst: Wir nannten es Winter! Kinder packten ihre Schlitten aus und die Eltern sind trotz Schnee zur Arbeit gekommen. Von Chaos sprach man erst, wenn die Bäume so mit Schnee beladen waren, dass sie umknickten und Straßen blockierten.