Naturkatastrophen: Wasserknappheit trifft Energiekrise

Dem Wetter beliebt es extrem zu bleiben, wobei es die unterschiedlichsten Manifestationen annehmen kann. Während einige Erdteile von ungewöhnliche lang anhaltenden Hitzewellen und Dürren heimgesucht werden, kommt es an anderen Orten zu extremen Unwettern mit Starkregen, die Überflutungen verursachen. Ganz klar: Wasser das verdunsten kondensiert in den oberen Atmosphärenschichten und kommt irgendwo wieder runter, nur nicht unbedingt dort wo es benötigt wird. Paradox ist, dass scheinbar sehr viele Menschen den Ernst der Lage nicht erkennen und meinen, in den Medien würde Unfug verbreitet werden. Sicherlich braucht man nicht alles zu glauben, was einem erzählt wird, aber einige Fakten sind nachprüfbar. Sicher hat es Extremwetter schon immer gegeben, aber statistisch zu belegen ist, dass dieses immer häufiger aufkommt und immer stärker wirkt. Die Folgen sind nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich.

Niedrigwasser am Great Salt Lake

[twenty20 img1=“830678″ img2=“830680″ offset=“0.5″ before=“Der Salt Lake im Jahr 1985″ after=“und im Jahr 2022. © ESA“]

Aktuell macht man sich im US-Bundesstaat Utah große Sorgen, weil der Great Salt Lake zu zwei Drittel trockengefallen ist. In den 1980iger Jahren bedeckte der See eine Fläche von 3300 Quadratkilometern, im Juli dieses Jahres maß er nur noch 1000 Quadratkilometer. Auch hier gilt: Jahreszeitliche Schwankungen gab es immer, doch nun wurde ein Rekordtiefstand des Pegels notiert, wie es ihn seit Beginn der Klimaaufzeichnungen noch nicht gegeben hat. Die Daten reichen zurück bis in das Jahr 1847. Dabei wurde erst im letzten Oktober ein neues Rekordtief eingestellt. Nun fiel der Pegel des gigantischen Sees noch einmal um einige Zentimeter unter diese Marke. Doch wir haben erst August, mit einem weiter fallenden Pegel ist zu rechnen. Davon betroffen ist nicht nur der Tourismus von Utah, sondern das gesamte Ökosystem des Großen Salzsees droht zu kippen. Ein Debakel für die Artenvielfalt, um die es sowieso schlecht bestellt ist. Obwohl der See ein Salzgehalt von 27% aufweist, haben sich einige spezialisierte Tierarten an diese Extrem angepasst: vor allem leben hier  Salzwassergarnelen und Kiemenfußkrebse, aber ob sie einen weiter steigenden Salzgehalt vertragen werden ist ungewiss.

Neben der lang anhaltenden Trockenheit im Südwesten der USA, gibt es einen weiteren Grund für das Niedrigwasser im Great Salt Lake: in den letzten Jahrzehnten wurden zahlreiche Kanäle angelegt, die das Wasser der Zuflüsse ableiten, um es für Landwirtschaft und Industrie zu nutzen. Einen Trend, den es auch in Europa gibt. Tatsächlich werden in Deutschland auch Grundwasserreserven angegriffen, um den unersättlichen Durst der Industrie zu stillen. Ein Beispiel ist die e-Autofabrik von Tesla vor den Toren Potsdams. Von grünem Fahren kann hier nicht die Rede sein. Auch dürfte sich bald die Frage stellen, was mit den Stromautos passiert, wenn es im Winter zur Überlastung des Stromnetztes kommen sollte? Dürfen die dann noch an der Steckdose getankt werden, wenn Gas und Kohle knapp sind und eine Netzüberlastung droht? Dass es dazu kommen könnte, wird vom aktuellen Wassermangel in vielen Regionen Deutschlands gefördert.

Niedriger Rheinpegel erschwert Schifffahrt

Nicht nur die Gewässer der USA leiden unter Wassermangel. Dieser macht sich auch bei uns in Deutschland immer mehr bemerkbar. Der Pegel des Rheins ist bereits wieder so weit gefallen, dass die Schifffahrt beeinträchtigt wird. Bei Köln steht der Pegel bei 0,94 m. Schiffe können bestenfalls nur noch zu einem Drittel beladen werden. Ein Desaster droht, denn in Zeiten der Gasknappheit gewinnt Kohle an Bedeutung, die oft mit Schiffen transportiert wird. Somit könnte auch der Kohlestrom erheblich teurer werden. Dem nicht genug, könnten bald einige Kraftwerke nicht mehr genug Kühlwasser bekommen und müssen dann ihre Leistung reduzieren, oder ganz den Betrieb einstellen. Es ist also möglich, dass hier Klimakatastrophe auf Energiekrise stößt und sich beide gegenseitig noch verschärfen werden.

Naturkatstrophen News 24.07.22: Dürre USA

Hitze und Dürre sind nicht nur in Europa ein Thema, sondern dominieren auch die US-Amerikanischen Nachrichten. Die lang anhaltende Dürre wird im Westen der USA zunehmend problematisch und führt zu einem Wassermangel. Außerdem kommt es wieder zu massiven Waldbränden.

Kalifornien: Ausnahmezustand im Waldbrandgebiet

Ein Waldbrand in der Nähe des kalifornischen Yosemite Nationalparks ist außer Kontrolle geraten und entwickelte sich rasant zu einem Großfeuer. Bis gestern Nachmittag stand die Vegetation eines 48 Quadratkilometer großen Areals in Flammen. 2100 Einsatzkräfte stellten sich dem Flammeninferno und versuchten die Lage vergeblich unter Kontrolle zu bringen.  Die Feuerwehr rückte mit schwerem Gerät an, neben 200 Löschfahrzeugen sind 17 Hubschrauber im Einsatz. Dass so viele Einsatzkräfte zur Verfügung standen, war nur dem Umstand zu verdanken, dass ein ein erstes Feuer im Nationalpark nach 2 Wochen Dauereinsatz fast gelöscht werden konnte. Gestern wurde der Notstand ausgerufen und somit die rechtliche Grundlage für Zwangsevakuierungsmaßnahmen geschaffen. Tatsächlich wurden dann auch mehr als 6000 Personen evakuiert. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Flammen bereits 10 Gebäude gefressen. 2700 weitere Häuser werden von den Feuern bedroht und könnten noch ihre Opfer werden. Die Stromversorgung dieser Gebäude wurde aus Sicherheitsgründen bereits unterbrochen.

Wie alle Großfeuer in den USA, so erhielt auch dieses einen Namen und wird Oak Feuer genannt. Neben den Häusern bedroht das Oak-Feuer auch mehrere Straßen. Unter ihnen befindet sich der Highway 140, der eine der bedeutendsten Routen zum Yosemite-Nationalpark darstellt.

Laut einem Sprecher der Forstbehörde, herrschen aktuell „außerordentliche Waldbrandbedingungen“. Kalifornien ist im dritten Dürrejahr und die Böden sind ausgetrocknet wie Zunder. Das Gleiche gilt auch für die Vegetation. Oft reicht eine unachtsam weggeworfene Zigarettenkippe, um ein Inferno auszulösen. Beim aktuellen Feuer ist die Brandursache noch nicht bekannt. wahrscheinlich wird man sie auch nicht ermitteln können.

Dürre lässt Wasserstände fallen

Weiter im Süden der USA wird der Wassermangel an den fallenden Pegeln der Seen für alle sichtbar. Besonders spektakulär ist das Niedrigwasser des Lake Powell, einem gigantischen Stausee des Colorado-Rivers, der nicht nur das Wasser für den Stausee liefert, sondern auch den Grand Canyon schuf. Im April dieses Jahres hatte der Wasserpegel seinen niedrigsten Stand seit der Aufstauung des Sees erreicht. Zuletzt strömte wieder etwas mehr Wasser zu, doch aktuell geht die Kurve erneut nach untern und bleibt auf einem Allzeittief. Vor 5 Jahren war der Seepegel gut 30 m höher als jetzt. Längst ist man im Südwesten der USA nur mehr als besorgt und hat zum ersten Mal in der Geschichte des Landes den Wassermangelnotstand ausgerufen.

Naturkatastrophen-News 19.07.22: Salz im Po

  • Im Norden Italiens ist es weiterhin zu trocken
  • Der Fluss Po droht zu versalzen
  • Den Reisfeldern an seinem Ufer droht die Zerstörung

Salz bereitet Probleme im Po

Salz im Po brennt nicht nur, sondern stellt auch eine zunehmende Gefahr im Norden Italiens dar. Dort herrscht weiterhin eine Dürre, die von vielen Experten als eine Folge des Klimawandels angesehen wird. Was das mit Salz zu tun hat? Durch den extrem niedrigen Wasserstand des Flusses Po, der aktuell 3 m unter Normal liegt, kann das salzige Meerwasser der Adria den Fluss hinauffließen. Das Salzwasser gelangt auf die Reisfelder, die sowieso schon zu trocken sind. Nun droht der Boden zu versalzen und die Ernte komplett auszufallen. Als Gegenmaßnahme denkt man darüber nach, Wasser aus den Gardasee über einen Kanal in den Po zu leiten. Von diesem Plan sind natürlich die Anwohner des Gardasees wenig begeistert, denn sie fürchten um das ökologische Gleichgewicht des oberitalienischen Sees. Dabei gelangte dieses Jahr bereits nicht genug Schmelzwasser in den Gardasee, da es in den Alpen zu wenig geschneit hatte. Dafür schmelzen nun die wenigen verbliebenen Alpengletscher im Eiltempo ab. Zum Glück hatte ich dieses Jahr noch Gelegenheit, meinem Sohn den See so zu zeigen, wie ihn nicht nur Urlauber lieben. Tatsächlich wurde am Tag unserer Anreise der Wassernotstand für die Po-Ebene ausgerufen. Neben der generellen  Wasserknappheit, ist es ein Problem, dass die Wasserleitungen der Region in desolaten Zustand sind. Presseberichten zufolge versichern bis zu 40 % des Leitungswassers ungenutzt im Boden. Kaputte Infrastruktur ist wohl nicht nur für Deutschland symptomatisch, sondern tritt in zahlreichen Staaten zutage.

Für mich kristallisiert sich immer mehr heraus, dass sich der Klimawandel beschleunigt hat und dass wir auf die schlimmsten Prognosen der Wissenschaftler zusteuern. Im Angesicht der Energiekrise durch den Ukraine Krieg, bzw. infolge unüberlegter Schnellschüsse in Punkto Russlandsanktionen, auf die der Westen nicht im geringsten vorbereitet war, sieht es so aus, als würden Maßnahmen ergriffen werden, die den Klimawandel weiter beschleunigen könnten: es werden wohl mehr fossile Energieträger (sprich Kohle und Öl) verstromt werden müssen. Dabei habe ich bereits zweifelnd den Kopf geschüttelt, als Gas von der EU als nachhaltig und klimagünstig eingestuft wurde. Was bereits im Angesicht des russischen Aufmarsches an der Grenze zur Ukraine durchgeführt wurde. Ein weiteres Indiz für die naive Unfähigkeit unserer Führungseliten. Es sieht leider nicht danach aus, als würde es in bald politische Lösungen geben, die unsere immer mächtiger werdenden Dauerkrisen lösen würden. Im Gegenteil: eine Fehleinschätzung folgt der anderen und da darf man sich berechtigt Fragen, wohin das noch führen soll. Salz im Po hilft da bestimmt nicht! Genauso wenig helfen da die zahlreichen Klimaanlagen, die seit neustem an den Fassaden benachbarter Häuser kleben. Doch dazu später mehr.

Dürre und Hitzewelle verursachen Naturkatastrophen im Südwesten Europas

Der Süden und Westen Europas befindet sich fest im Griff einer ungewöhnlich frühen Hitzewelle. Zuerst traf es nur Spanien, dann Italien und nun Frankreich. Auch in Deutschland soll es heiß werden. Doch auch ohne Hitzewelle ist in manchen Regionen Deutschlands das Trinkwasser knapp geworden. In anderen Ländern des Kontinents herrscht bereits wieder eine richtige Dürre.

  • Eine Dürre hat viele Regionen Südwesteuropas fest im Griff
  • Betroffen sind vor allem der Nordosten Spaniens und Norditalien
  • Jetzt kommt eine Hitzewelle dazu
  • Sie breitet sich bis nach Frankreich und Deutschland aus

Spanien: Hitzewelle verursacht Waldbrände

Bereits in der letzten Woche berichtete ich über Waldbrände in Spanien. Seitdem hat sich die Situation weiter verschärft und es lodern 3 große- und mehrere kleine Waldbrände. Sie werden durch starke Winde und einer ungewöhnlich früh einsetzenden Hitzewelle begünstigt. Die Waldbrände beschränken sich nun nicht mehr auf Katalonien, sondern griffen auch auf andere Regionen im Nordosten Spaniens über. Bis jetzt sind über 1100 Hektar Wald- und Macchia-Flächen abgefackelt. Seit Jahresanfang waren es sogar mehr als 19.000 Hektar. Sollte die Situation bald nicht unter Kontrolle gebracht werden, dann könnten dieses Jahr weitere 20.000 Hektar Waldfläche verloren gehen. Die Feuerwehren und andere Einsatzkräfte sind mit großem personellen Aufgebot im Einsatz und kämpfen rund um die Uhr gegen die Feuerwalzen. Dabei werden nicht nur Löschflugzeuge und Hubschrauber verwendet, sondern auch Drohen, die zur Brandüberwachung genutzt werden. Sie fliegen vor allem in den Gebieten, in denen es in den letzten Monaten zu wenig geregnet hat. Die Dürre ist aber nicht nur ein Problem in Spanien, sondern auch in Italien.

Trockenheit in der Po-Ebene

In Italien hat es auch im Winter zu wenig geregnet und in den Alpen war zu wenig Schnee gefallen. Daher ist es in der norditalienischen Po-Ebene nun besonders trocken und der Fluss führt Niedrigwasser. Die Pegel haben den niedrigsten Stand der letzten 70 Jahre erreicht. Eigentlich sollte der Fluss im Frühjahr über die Ufer getreten sein und seine mineralstoffreichen Sedimente auf den Feldern und Auen abgelagert haben, ähnlich, wie es einst der Nil in Ägypten tat. Doch davon konnte in diesem Jahr keine Rede sein. Im Gegenteil: das Wasser ist mittlerweile knapp. So knapp, dass es in 125 Gemeinden in den Regionen Piemont und Lombardei rationiert werden muss. Nachts wird die Trinkwasserversorgung an Haushalten eingestellt oder gedrosselt. Mehrere Gemeinden werden inzwischen per Tankwagen mit Wasser versorgt. Mancherorts hat es seit 110 Tagen nicht mehr geregnet, die Wasserspeicher sind erschöpft.

Für Morgen ist ein Krisentreffen in Rom geplant. Der Präsident der Region Lombardei, Attilio Fontana, bezeichnete in einem Interview die Situation als „dramatisch“ und kündigte an, den Notstand auszurufen. Ähnliches könnte für die anderen Regionen diskutiert werden.

Wassernotstand ist aber nicht nur ein italienisches, oder spanisches Problem, sondern ruft auch in Deutschland immer mehr Lokalpolitiker auf den Plan. Sie appellieren an die Bevölkerung Wasser zu sparen. Auf der anderen Seite ist es unverantwortlich Paradox, dass z.B. die Tesla-Gigafactory jährlich 1,4 Millionen Kubikmetern Grundwasser entnehmen darf, um „umweltfreundliche“ Elektrofahrzeuge herzustellen. Im Gegenzug deckelte der lokale Wasserversorger private Neuverträgen, indem der pro Kopfverbrauch auf 100 L pro Tag beschränkt wird. Der Kampf ums Wasser hat längst begonnen und dürfte sich nur noch verstärken. Denn auch bei uns wurde eine neue Hitzewelle prognostiziert. In Frankreich ist sie bereits angekommen.

Hitzewarnung für Teile Frankreichs

Der Wetterdienst Météo France prognostizierte am Donnerstag in seiner Vorhersage, dass man sich in Frankreich örtlich bis auf Temperaturen von bis zu 42 Grad einstellen müsse. Flächendeckend können aber Werte von bis zu 40 Grad erreicht werden. In zwölf Départements sei die Hitze-Warnstufe Rot ausgerufen worden. Doch auch jetzt ist es bereits heiß und trocken.

Während es im Südwesten Europas zu heiß und trocken ist, heißt es im Südosten des Kontinents Landunter. Schwere Unwetter mit Starkregen und Überschwemmungen gibt es weiterhin in Bosnien, Griechenland und der Türkei. Omega lässt Grüßen.

Naturkatastrophen-News 06.05.22: Wasserknappheit USA

 

  • In großen Teilen der USA herrscht Dürre
  • Die Pegel der Gewässer sind extrem niedrig
  • Die Wasser-Abflussmenge des Lake Powell wurde reduziert
  • Extremwetter in Florida

Stauseen des Colorados trocknen aus

Die Dürre in Teilen der USA wird immer dramatischer und wirkt sich überregional aus. Besonders betroffen ist der Südwesten des Landes, in dem es ausgedehnte Trockengebiete gibt. Um dem entgegenzuwirken und um die Wasser- und Energie Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, wurden große Stauseen angelegt. Zu den bekanntesten zählen Lake Powell und Lake Mead, die den Colorado aufstauen, wobei Schluchten überflutet wurden, die mit dem Grand Canyon assoziiert sind. Der Pegel des Lake Powell sind nun soweit gefallen, dass der Abfluss reduziert werden musste, damit die Turbinen im Sommer noch genug Wasser erhalten, um Strom zu erzeugen. Das gefährdet die Wasserversorgung der stromabwärts gelegenen Regionen. Vielerorts wurde die Bevölkerung aufgerufen, noch mehr Wasser zu sparen, als sie es sowieso schon tut.

Tanya Trujillo, stellvertretende Ministerin für Wasser und Wissenschaft im Innenministerium, erklärte am Dienstag gegenüber Reportern, dass man noch nie diesen Schritt im Colorado River Basin unternehmen musste. Die Abflussmenge wurde um 6,4 % reduziert. Wasser, dass dann flussabwärts fehlt. Um die Wasserversorgung des Lake Powell zu verbessern, wurde sogar die Abflussmenge anderer Stauseen erhöht, die sich oberhalb des Lake Powell befinden.

Mit Dürre-Notfallplan gegen Wasserknappheit

Diese Maßnahmen wurden bereits 2019 in einem Dürre-Notfallplan beschlossen. Viele hohe Beamte und Vertreter der Wasserwirtschat im Südwesten der USA erkennen den Ernst der Lage und denken über weitere Notfallmaßnahmen nach.

Die durch den Klimawandel verursachte anhaltende Dürre hat dazu geführt, dass der Lake Powell, einer der wichtigsten Wasserspeicher des Westens der USA und eine regionale Quelle für Wasserkraft, auf den niedrigsten Stand seit seiner ersten Befüllung in den 1960er Jahren gesunken ist.

Dürre auch in Florida

Die Dürre beschränkt sich aber längst nicht mehr nur auf den Südwesten der USA, auch wenn er am schlimmsten betroffen ist. Inzwischen kommt es selbst im -ansonsten ehr feuchten- Florida zu länger anhaltende Trockenperioden. Sie werden gelegentlich von Starkregenereignissen unterbrochen, in deren Folge es zu Überflutungen kommt. In einigen Regionen Floridas hat es seit 7 Monaten nicht geregnet und auch hier wurde zum Wassersparen aufgefordert. Infolge der Dürre steht in Palm Beach ein großes Naturreservat in Flammen. Einige Hundert Kilometer weiter kam es Anfang der Woche zu Starkregen. In Fort Meyers wurde innerhalb ein neuer Regenrekord aufgestellt. Meteorologen hoffen, dass die Regenzeit in der nächsten Woche endlich einsetzten könnte.

Kein Regen in Sicht, heißt es für New Mexico und Arizona, wo die Waldbrandsaison dieses Jahr ungewöhnlich früh begonnen hatte. Seit Tagen fackeln große Areale Buschland ab. Zahlreiche Häuser wurden bereits zerstört.

USA: Waldbrände durch Dürre im Südwesten

  • Im Südwesten der USA hat die Waldbrandsaison ungewöhnlich früh begonnen
  • Die Waldbrände zerstörten mehr als 230 Häuser
  • Die Dürre begünstigt nicht nur Waldbrände, sondern es herrscht Wassermangel

Waldbrände in New Mexiko und Arizona

Im Südwesten der USA herrscht seit Jahren eine verheerende Dürre, die nur gelegentlich durch sintflutartige Regenfälle unterbrochen wird, die dann ihrerseits zu Katastrophen führen, anstatt die Probleme zu mindern. Durch die Trockenheit fallen nicht nur die Pegel der Binnengewässer dramatisch, sondern es kommt immer wieder zu verheerenden Waldbränden. Aktuell werden die Bundesstaaten New Mexiko und Arizona besonders stark von den Naturkatastrophen heimgesucht. Es gibt dutzende Wald- und Buschbrände und ganze Ortschaften fackeln ab.

Alleine in New Mexiko gibt es 20 Großbrände. In 5 Bezirken rief Gouverneurin Michelle Lujan Grisham den Notstand aus und mehrere Ortschaften wurden evakuiert. Tausende befinden sich auf der Flucht vor dem Flammeninferno. Bis zum Samstag waren 200 Gebäude bis zu den Grundmauern abgebrannt.

Obwohl die Dürre seit Jahren anhält, hat die Waldbrandsaison noch nie so früh im Jahr angefangen wie dieses Mal. Normalerweise beginnt es erst im Sommer zu brennen, wenn die Temperaturen ihrem Maximum entgegenstreben. Die Gouverneurin zeigt sich extrem besorgt, dass es nun schon im April so starke Waldbrände gibt. Hohe Lufttemperaturen und starke Winde, die in der Spitze Böen von bis zu 140 km/h erzeugen, fachen die Glut immer wieder an und verteilen sie großflächig. Östlich von Santa Fe sind so 2 Brände zusammengewachsen und verwüsteten bereits eine Fläche von 170 Quadratkilometern. Die eigentliche Ursache für die Brände ist nicht geklärt. Oft spielt Fahrlässigkeit eine Rolle, oder aber Brandstiftung.

Die Brände in Arizona sind bislang nicht ganz so dramatisch, doch auch hier wurden gut 30 Häuser Opfer der Flammen. Bereits am Donnerstag wurde im Bezirk Coconino der Notstand ausgerufen.

Neben den Bränden ist die Wasserknappheit ein immer signifikanteres Problem, was natürlich auch die Brandbekämpfung erschwert. Besonders betroffen zeigen sich die Regionen um den Rio Grande. Die große Wasserader des amerikanischen Südwestens, ist für die Bewässerung der Felder von immenser Wichtigkeit. Aufgrund der Dürre, dem Bau eines neuen Staudamms und der hohen Wasserentnahme durch die Landwirtschaft, droht der Fluss im Sommer Streckenweise zu versiegen. Das hätte nicht nur schlimme Folgen für die Fische, sondern auch für die Landwirtschaft. Stauseen der Region sind am Ende des Frühlings nur zu 20% gefüllt.

Naturkatastrophen-News 17.06.21: Hitzewelle und Dürre in den USA

Während bei uns gerade die erste Hitzewelle des Jahres angekommen ist, leidet man im Südwesten der USA bereits länger unter extrem hohen Temperaturen nebst Dürre. Im Death Valley kletterte das Thermometer bereits jetzt auf über 53 Grad Celsius, was noch vor dem kalendarischen Sommeranfang bisher sehr selten vorkam. Viele Talsperren, Seen und Flüsse weisen niedrige Pegel auf, oder sind bereits trockengefallen. Der Lake Mead ist ein großer Stausee östlich des Spielerparadieses Las Vegas und versorgt die Stadt mit Trinkwasser und Strom, der von den Generatoren im Hoover-Damm produziert werden. Der Damm staut den Colorado auf, wodurch ein Stück des Black Canyons geflutet wurde. Jetzt weist der Stausee seinen niedrigsten Wasserstand seit Inbetriebnahme des Damms auf: der Pegel steht bei nur noch 36%  der Maximalfüllung. Dieser Stand wurde vorausgesehen, doch erst für den Monat August! Da damit gerechnet werden muss, dass der Pegel weiter dramatisch abfällt, könnten Wasser- und Stromversorgung der Region am Ende des Sommers gefährdet sein. Bereits jetzt werden die Menschen zum sparen aufgerufen. Besonders Klimaanlagen verbrauchen extrem viel Strom.

Dürre-Notstand in weiten Teilen des Westens

Der Apell zum Strom- und Wassersparen gilt nicht nur für den Großraum Las Vegas, sondern für viele Regionen im Westen der USA. Besonders schlimm ist die Situation in den Staaten Kalifornien, Nevada, Oregon und Utah, Insgesamt gilt für 88% der Weststaaten der Dürrenotstand. Von niedrigem Pegelstand ist auch der 2 größte Wasserspeicher des Westens betroffen: Lake Oroville in Nordkalifornien. Hier steht der Pegel 50 m unter dem Stand von 2019.

Zu dem Dürreproblem gesellt sich die Baufälligkeit vieler kleinerer Stauanlagen, die derzeit saniert werden und außer Betrieb sind. So rechnen die Experten der amerikanischen Wasserversorgung mit erheblichen Schwierigkeiten in diesem Jahr. Die Probleme seine unausweichlich und es wird zu starken Einschränkungen nebst Sparmaßnahmen kommen. Bereits jetzt reißen Farmer ihre Plantagen-Bäume aus um Wasser zu sparen.

Hitze und Dürre

Ach, was waren das noch für Zeiten, als man sich im Sommer auf die Sonne freute, sich gemütlich in den Garten setzte und ein Corona-Bier getrunken hat. Diese Zeiten scheinen vorbei zu sein! Sommer bedeutet heute schnell Hitze und mit der Hitze kommen Dürre und Gedanken über den Klimawandel (der den schlimmsten Szenarien folgt) und das Bier wurde umbenannt. Seit einigen Tagen wird Deutschland wieder von einer Hitzewelle heimgesucht, die durch eine Omega-Wetterlage ausgelöst wird. Schon nach wenigen Tagen kommt es Vielerorts zu Problemen mit der Wasserversorgung. Besonders dort, wo die Wasserversorgung via Grundwasserentnahme aus geringer Tiefe erfolgt, muss jetzt bereits gespart werden. Die seit 3 Jahren anhaltende Dürre in Deutschland bedingt, dass die flach liegenden Grundwasserreserven nicht mehr ausreichend aufgefüllt werden. Kommt jetzt noch eine starke Entnahme von Großstädten hinzu, ist schnell Schicht im Brunnen! So gibt es in den Gemeinden um den vulkanischen Vogelsberg seit Monaten Streit ums Wasser, denn dort muss man Wasser sparen, damit die Mainmetropole Frankfurt nicht auf dem Trockenen sitzt. Auch in Teilen Nordrhein-Westfalens wird das Trinkwasser knapp, etwa im Münsterland und Ostwestfalen. Im Ort Borgholzhausen spricht man mittlerweile von einer kritischen Situation, die sich bald weiter verschärfen wird. Die Talsperren hingegen sind noch gut gefüllt, mit Ausnahme der Wuppertalsperre, die nur noch zu 40% gefüllt ist.

Steigende Waldbrandgefahr

Die anhaltende Trockenheit erhöht die Waldbrandgefahr und tatsächlich ereigneten sich erste Feuer. In Brandenburg wurde die höchste Alarmstufe ausgelöst. Bei einem Waldbrand nahe des Frankfurter Flughafens gab es eine Explosion. Darüber hinaus drohen in den nächsten Tagen heftige Gewitter mit Unwetterpotenzial. Diese gab es auch bereits am Wochenende und in einigen Gemeinden flossen Keller voll.

Kenia: Heuschrecken breiten sich aus

Kenia bereitet sich auf eine der schlimmsten Heuschreckenplagen in historischen Zeiten vor. Tatsächlich droht die größte jemals beobachtete Heuschreckenplage in Ostafrika und Teilen von Arabien und Asien. Gerade brütet die 2 Welle der Plage. Sie wird 20 Mal größer sein als die erste Welle, was der normale Multiplikator zwischen jeder Heuschrecken-Generation ist.

In Kenia droht die Lage außer Kontrolle zu geraten: Die Heuschrecken haben Baringo-County erreicht und sich somit innerhalb weniger Wochen durch 3 Countys gefressen. Auf einer Fläche von 48 Quadratkilometern haben sich 50 Millionen  Heuschrecken gütig getan. Man versucht die Plagegeister von Flugzeugen aus mit Insektiziden zu bekämpfen, doch der Erfolg ist spärlich. Zudem drohen große Kollateralschäden. Es gibt Vorwürfe, dass die Regierung im Januar auf die drohende Gefahr nicht angemessen reagiert hätte. Irgendwie drängen sich da Parallelen mit dem zögerlichen Handeln unserer Politiker auf das Corona-Virus auf.

Eine Mitschuld an die rasante Verbreitung der Heuschrecken trägt der Klimawandel: Zyklone und eine besonders langanhaltende Regenzeit bedingten die guten Brutbedingungen. Beides ist auf ungewöhnlich hohe Wassertemperaturen im Indischen Ozean zurückzuführen. Während es in Ostafrika zu feucht ist, leidet Australien unter Trockenheit, was zu den bekannten Waldbrandproblemen führt.

Droht Deutschland ein neues Dürrejahr?

Ähnliche Probleme stellen die Landwirte Deutschlands vor große Herausforderungen: Obwohl es im Winter viel regnete, bleiben im Frühling die Niederschläge aus. Gerade jetzt, wo die Samen auf den Feldern Wasser zum Keimen benötigen. Im April fielen bisher nur 3% der üblichen Niederschlagsmengen. Für die nächste Woche wurde zudem starker Ostwind vorhergesagt, der Staubstürme verursachen könnte. Bodenerosion wird auch bei uns zunehmend zu einem Thema. Umso wichtiger wäre es jetzt, neue Infrastrukturen zu schaffen, um sich auf die Änderungen -die der Klimawandel mit sich bringt- vorzubereiten. Solche Vorhaben sind kostspielig und dauern Jahrzehnte! Doch auch hier fehlt es an Weitsicht der Politiker. Ähnlich wie bei der Pandemie, gibt es entsprechende Warnungen, die ebenfalls ignoriert werden. Dazu addieren sich die Probleme der fehlenden Saisonarbeiter im Zuge des Corona-Lockdowns, wovon überwiegend der Obst- und Gemüseanbau betroffen sind. 2020 könnte ein hartes Jahr für Landwirte werden und damit letztendlich für uns alle.