Heute Nacht ereignete sich das bislang schwerste Erdbeben einer Serie, die bereits am Wochenende begann: im chilenischen Valparaíso bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,7 (EMSC). Laut USGS hatte es sogar M 7,1. Das Hypozentrum lag 8 km vor der Küste in 10 km Tiefe. Es erfolgten zahlreiche Nachbeben.
Erdbeben
Unter einem Erdbeben versteht man eine Erschütterung der festen Erdkruste die sich Wellenförmig ausbreitet. Ein Erdbeben erzeugt unterschiedliche Wellenarten. Die bedeutendsten sind Primärwellen (P-Wellen) und Sekundärwellen (S-Wellen). Starke Erdbeben können große Zerstörungen anrichten und Naturkatastrophen auslösen.
Türkei: 2 x Mw 5,0 Erdbeben
In der Türkei gab es heute 2 Erdbeben mit der Magnitude 5,0. Das erste Hypozentrum lag in 6 km Tiefe westlich des Ortes Usak. Das Zweite in 10 km Tiefe östlich von Izmir. Gerade hier ist ein weitaus stärkeres Erdbeben möglich. Es folgten zahlreiche Nachbeben.
Peru: Erdbeben Mw 6,0
Heute Abend hat es 2 starke Erdbeben mit Magnituden von 6,0 gegeben: in Nordperu und bei den Fiji Inseln. Das Hypozentrum von Peru lag in 20 km Tiefe, das bei den Fiji Inseln in 627 km. Diese Tiefe ist schon extrem und liegt im Grenzbereich der Maximaltiefe in der Erdbeben entstehen können. In beiden Regionen gab es Nachbeben.
Bardarbunga: Erdbeben M 4,2
Gestern manifestierte sich unter dem Bardarbunga auf Island ein Erdbeben der Magnitude 4,2. Das Hypozentrum lag in 8 km Tiefe am Westrand der Caldera. Es folgten zahlreiche Nachbeben. In den letzten 48 Stunden wurden in der Vatnajökull-Region 46 Erschütterungen registriert. Unter anderen Vulkangebieten wie der Katla kommt es ebenfalls immer wieder zu Schwarmbeben. Diese könnten mit dem Aufstieg von Magma zusammenhängen. im falle der Katla rechnet man schon seit längerem mit einem Vulkanausbruch.
Insgesamt ist die Seismik unter Island in den letzten Wochen und Monaten sehr hoch. Diese muss nicht unbedingt mit magmatischer Aktivität zusammen hängen, sondern mit dem Umstand, dass Island auf der kontinentalen Nahtstelle zwischen Nordamerika und Europa liegt. Da die meisten Vulkan Islands entlang der assoziierten Störungszonen liegen, finden dort auch die meisten Erdbeben statt.
Nichts desto trotz sind mindestens 2 Vulkane auf Island bereit für eine Eruption, zumindest, wenn man den örtlichen Vulkanologen Glauben schenkt: Katla und Hekla. Die beiden Vulkane liegen im Süden Islands quasi in Sichtweite voneinander. Katla liegt unter dem Gletscher Myrdalsjökull und hat das Potenzial eine Naturkatastrophe größeren Ausmaßes hervorzurufen. Gefürchtet sind vor allem Gletscherläufe, die benachbarte Ortschaften zerstören könnten. Zudem fürchtet man große Aschewolken, die eine Gefahr für den Flugverkehr werden könnten.
Erdbeben fanden auch in der Karibik statt: gestern bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,6 in 40 km Tiefe. Das Epizentrum lag nordöstlich der Insel Antigua. Es gab mehrere Nachbeben. Auch hier ist eine Region mit aktiven Vulkanen involviert. Der Soufrière Hills volcano auf Montserrat liegt nur 100 km entfernt. Etwa doppelt soweit entfernt liegt der Schicksalsberg von Martinique: Montagne Pelée. Als dieser Vulkan 1902 katastrophal ausbrach fanden mehr als 30.000 Menschen den Tod.
Italien: Erdbebenschwarm
In der mittelitalienischen Erdbebenregion bei Amatrice gab es heute wieder einen Erdbebenschwarm. Das stärkste Einzelbeben hatte eine Magnitude von 3,6. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Die aktuellen Beben manifestieren sich nördlich von Amatrice, in der Nähe von Muccia. In der Region muss mit weiteren starken Erdbeben gerechnet werden.
Im Südosten der Philippinen bebte die Erde ebenfalls: vor der Küste kam es zu zahlreichen mittelstarken Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,9 und lag in 49 km Tiefe. Der indonesische Vulkan Karangetang liegt im Wirkungskreis dieser Erdbeben.
Philippinen: Erdbeben M 5,7
Auf der philippinischen Hauptinsel Luzon bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,7. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und 4 km westlich des Ortes Bolo. Dort leben 8400 Menschen. Bis zur Hauptstadt Manila sind es 91 km. Dort wurde das Erdbeben deutlich gespürt. Es gab bereits zuvor mehrere Erdbeben. Eines brachte es auf M 5,3. Ich rechne mit Schäden in der Nähe des Epizentrums. Bemerkenswert ist, dass der Calderavulkan Taal nur 15 km entfernt ist. Dieser gigantische Vulkan zeigte vor wenigen Jahren Zeichen des Erwachens.
Am Rande sei erwähnt, dass es in der Bucht von San Francisco in den USA mehrere schwache Erdbeben mit Magnituden zwischen 2 und 3 gab. Seit Jahren wartet man dort schon auf das „Big One“. Sollte sich die Zahl der schwachen Erdbeben in der nächsten Zeit deutlich erhöhen, könnten diese als Vorbeben interpretiert werden.
Update 16.45 Uhr: Am Mauna Loa auf Hawaii manifestiert sich derzeit ein (bisher) kleines Schwarmbeben unter der Westflanke des Vulkans. Zahlreiche Erdbeben haben Magnituden zwischen 2 und 3,1 und liegen in geringer Tiefe zwischen 1 und 2 km. Sollten diese Beben im Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen (was ich für wahrscheinlich halte) könnte es in nächster Zeit spannend werden!
In Albanien rappelte die Erde mit einer Magnitude von 5,0. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe in der Nähe der Ortschaft Kurbnesh.
Erdbeben Philippinen
Auf der philippinischen Hauptinsel Luzon bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,7. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und 4 km westlich des Ortes Bolo. Dort leben 8400 Menschen. Bis zur Hauptstadt Manila sind es 91 km. Dort wurde das Erdbeben deutlich gespürt. Es gab bereits zuvor mehrere Erdbeben. Eines brachte es auf M 5,3. Ich rechne mit Schäden in der Nähe des Epizentrums. Bemerkenswert ist, dass der Calderavulkan Taalnur 15 km entfernt ist. Dieser gigantische Vulkan zeigte vor wenigen Jahren Zeichen des Erwachens.
Ätna: Lavastrom und neue Erdbeben
Am Ätna auf Sizilien fließt weiterhin ein Lavastrom. Dieser entspringt auf gut 3000 m Höhe an der Basis des Südostkraterkegels und fließt in Richtung Monte Frumento Supino. Es hat sich ein relativ breites Lavafeld gebildet und der Kanal des aktiven Teils des Stromes liegt relativ zentral, so dass man erst die erkaltete Lava queren muss, bevor man zum aktiven Teil kommt. Sehr wahrscheinlich bilden sich bald auch Lavatubes. Zudem gab es heute wieder 3 Erdbeben mit Magnituden größer als 2. Die Hypozentren lagen unter der Südwestflanke in Tiefen zwischen 30 und 17 km. Es könnte also gut weiteres Magma aufsteigen.
Unterdessen ist eine skurrile Diskussion in den verschiedenen Gemeinden am Ätna entbrannt. Einige Kommunen reichen die Zugangsbeschränkungen noch nicht und haben eigenen Regeln erlassen. Nähert man sich am Ätna nun einem Gebiet, dass zu anderen Kommunen als Nicolosi gehört, so darf man nicht höher als 2100 m aufsteigen. Für den Teil der zu Nicolosi zählt, liegt die Zugangsbeschränkung ohne Führer bei 2500 m. Scheinbar fürchten die Kommunen verklagt zu werden, falls doch was ernstes passieren sollte, bei dem Personen zu Schaden kommen. Paradoxer Weise entwickelt sich die relativ ungefährliche Lavastromtätigkeit gerade zu einem Touristenmagneten und man muss dann aufpassen, dass man mit Strafzetteln nicht abgezockt wird, so wie es ja gerne unsere niederländischen Nachbarn in Bezug auf Falschparken machen!
Erdbeben Iran
Im Nordosten des Iran gab es heute Morgen ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe in einer dünn besiedelten Gebirgsregion. In der Nähe des Epizentrums liegen allerdings einige kleinere Dörfer und Bauernhöfe. Das Beben könnte an diesen Gebäuden beträchtliche Schäden angerichtet haben. Offizielle Meldungen über Schäden und mögliche Opfer stehen allerdings noch aus. Es folgten mehrere Nachbeben.
In Deutschland gab es ein sehr schwaches Erdbeben der Magnitude 1,5 in 16 km Tiefe. Das Epizentrum liegt zwischen Aachen und Roermond. Bei Roermond ereignete sich 1992 ein Erdbeben der Magnitude 5,9, dass selbst mich im Ruhrgebiet aus dem Schlaf gerüttelt hatte. Die schwachen Erdbeben in der Eifel (s.u.) und dieses von heute, erinnern uns daran, dass es auch in Deutschland schwerere Erdbeben geben kann. Gerade entlang des Rheingrabens können Erdbeben auftreten, die große Schäden anrichten können. Meiner Meinung nach wird der staatliche und private Katastrophenschutz in Deutschland sträflich vernachlässigt. Es gilt die Empfehlung, dass jeder Haushalt für 14 Tage Nahrungsmittel und Wasser vorrätig haben sollte, dazu ein batteriebetriebenes Radio und eine kleine Notfallausrüstung. Mal Hand aufs Herz: wer hält sich an diese Empfehlungen? In Zeiten des Terrors kann es überdies sinnvoll sein, ein wenig autark zu sein. Ein größerer Anschlag auf zentrale Versorgungseinrichtungen wie Stromnetze, Brücken etc. könnten schnell eine ganze Region lahmlegen.
Botswana: Erdbeben M 6,5
Im afrikanischen Land Botswana gab es heute Abend ein schweres Erdbeben der Magnitude 6,5. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe in einer recht dünn besiedelten Region am Rand der Kalahari. Mit Toten, oder großen Schäden rechne ich daher nicht. Das Gebiet liegt weitab vulkanisch aktiver Regionen, oder dem Ostafrikanischen Riftvalley, von daher kam das Erdbeben dort überraschend.
Fuego: erneuter Paroxysmus
In den letzten 24 Stunden legte der Fuego in Guatemala einen erneuten Paroxysmus hin. Dieser wäre bei mir beinahe unbemerkt geblieben, doch ein Blick auf die Detaildarstellung bei MIROVA enthüllte entsprechend hohe thermische Strahlung.
Auf Island bebte die Erde in mehreren vulkanisch aktiven Regionen. Hervorzuheben sind 2 Erschütterungen am Vulkan Hekla. Dieser soll zu einer Eruption bereit sein und brach in der Vergangenheit meistens ohne eine langandauernde seismische Krise aus.