Frankreich: Unwetter tötet 2 Menschen

Unwetter in Frankreich lösen Chaos aus: Zwei Tote, massive Schäden und ein überflutetes Parlament

Paris, 26.06.2025Obwohl die Unwetter gestern Abend nicht völlig überraschend kamen und die Meteorologen warnten, traf es viele Menschen unvorbereitet und richteten große Schäden an. Zwei Menschen kamen ums Leben, über 100.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom, und das Parlamentsgebäude in Paris wurde überflutet.

Nach einer Schönwetterphase mit Temperaturen deutlich über 30 Grad brachten starke Gewitter mit Starkregen, großen Hagel und orkanartige Böen das öffentliche Leben in weiten Teilen des Landes und besonders in der Hauptstadt Paris zum Erliegen. Laut der europäischen Sturmwarnzentrale Estofex wurde für große Teile Frankreichs eine Level-2-Warnung ausgegeben, was die zweithöchste Unwetter-Warnstufe darstellt.

Besonders im Südwesten trafen heiße, feuchte Mittelmeerluft und kühle Nordwestströmungen aufeinander, was ideale Bedingungen für sogenannte Superzellen schuf. Das Extremwetter ist somit eine Folge der extrem hohen Mittelmeertemperaturen, über die ich erst gestern Mittag schrieb. In der Region um Bordeaux und Toulouse kam es zu Hagelschlag mit Körnern von bis zu zehn Zentimetern Durchmesser. Böen über 100 km/h richteten starke Schäden an Gebäuden, Fahrzeugen und Stromleitungen an.

Im Département Tarn-et-Garonne im Südwesten Frankreichs wurde ein zwölfjähriger Junge getötet, als ein Baum durch den Sturm umknickte und auf ihn stürzte. Im Nordwesten des Landes starb ein Mann, nachdem er mit seinem Quad gegen einen umgestürzten Baum prallte.

Auch die Hauptstadtregion erlebte dramatische Szenen, die zum Teil in Videos dokumentiert wurden: Wasser strömte über Treppen in die U-Bahn-Stationen und setzte die Metro unter Wasser, der Verkehr war zeitweise lahmgelegt. Besonders die Straßen entlang der Seine waren überflutet, so dass während einer Sitzung im französischen Parlament Wasser ins Gebäude eindrang und die Debatte unterbrochen werden musste. Auf dem Eiffelturm wurden Windgeschwindigkeiten von 112 km/h gemessen. Innerhalb von 20 Minuten fiel die Temperatur in Paris um elf Grad Celsius.

Unwetterfront zieht weiter Richtung Deutschland

Insgesamt galten Unwetterwarnungen für 57 Départements. Die Einsatzkräfte waren im Dauereinsatz. Premierminister François Bayrou rief die Bevölkerung zur Vorsicht auf. In der Nacht zog die Gewitterfront weiter nach Nordosten und erreichte in den frühen Morgenstunden Deutschland, wo heute ebenfalls Unwetter drohen.

Frankreich: Heftiges Unwetter verursacht mehrere Todesopfer

Starke Unwetter an Frankreichs Mittelmeerküste – mindestens 3 Tote, Stromausfälle und massive Schäden

Saint-Tropez, 20.05.25Ein schweres Unwetter hat die südfranzösische Mittelmeerküste heimgesucht und in einer der beliebtesten Urlaubsregionen Europas Chaos und Verwüstung hinterlassen. Heftige Gewitter und sintflutartiger Regen führten zu Überschwemmungen, Stromausfällen und tödlichen Zwischenfällen. Mindestens drei Menschen kamen ums Leben.

Nachdem in einigen Regionen Frankreichs bereits gestern Nachmittag heftige Unwetter gewütet hatten, verlief die Nacht relativ ruhig. In den frühen Morgenstunden begannen sich die Regenfälle zu intensivieren und steigerten sich am Vormittag so weit, dass es zu massiven Überflutungen kam und sich Straßen in reißende Flüsse verwandelten. Ein Bild, das wir in den letzten Monaten besonders häufig aus dem Mittelmeerraum gesehen haben. Hunderte Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Besonders betroffen ist das Département Var, eine Region zwischen Toulon und Saint-Tropez, die im Sommer viele Urlauber anzieht.

Zerstörung in Le Lavandou und Vidauban

Nach Angaben der Behörden wurden zwei der Todesopfer in Le Lavandou gefunden, einem Küstenort an der Côte d’Azur. Der bei Touristen beliebte Ort liegt etwa 25 Kilometer östlich von Toulon und ist bekannt für seine Strände und seine Nähe zum Massif des Maures. Die dritte Leiche wurde in Vidauban entdeckt, einer Gemeinde im Hinterland, rund 60 Kilometer nordwestlich von Le Lavandou. Mehr als 300 Einsatzkräfte waren rund um die Uhr im Einsatz, um überflutete Straßen zu räumen, Menschen in Sicherheit zu bringen und Stromleitungen zu reparieren.

In Cavalière, einem Ortsteil von Le Lavandou, fielen innerhalb einer Stunde 255 Liter Regen pro Quadratmeter – eine Menge, die sonst in mehreren Monaten zusammenkommt. „Eine Wolke blieb über Cavalière stehen“, sagte Bürgermeister Gil Bernardi gegenüber lokalen Medien. „Das Wasser hat eine riesige Flutwelle ausgelöst. Es ist alles zerstört.“ Entlang der Flüsse Môle und die Giscle stürzten Brücken ein und wurden Straßen unterspült. Zahlreiche Zufahrtsstraßen mussten gesperrt werden.

Das Département Var gehört zur Region Provence-Alpes-Côte d’Azur und erstreckt sich zwischen dem Mittelmeer und den Ausläufern der Alpen. Die Region ist bekannt für ihre steilen Küsten, Badebuchten und Weinberge – und für ihre Wetterextreme. Im Sommer herrscht hier in der Regel trockenes, heißes Mittelmeerklima, doch heftige Unwetter mit Starkregen treten immer wieder auf, vor allem bei sogenannten „épisodes cévenols“, bei denen warme Mittelmeerluft auf kalte Höhenluft trifft.

Stromausfälle und unterbrochener Bahnverkehr

Bereits gestern Abend trafen die Unwetter im Südwesten Frankreichs auf Land. Bei Tonneins, nördlich von Agen in der Region Nouvelle-Aquitaine, mussten Reisende aus einem stehenden Zug evakuiert werden, nachdem Überschwemmungen das Gleisbett beschädigt hatten. Der Zugverkehr zwischen Bordeaux und Toulouse war heute noch teilweise unterbrochen. Am Montag waren dort Hagelkörner von der Größe von Tischtennisbällen niedergegangen und hatten Dächer sowie Autoscheiben beschädigt.

Vergleichbare Unwetter: 2010 und 2019

Ähnliche dramatische Wetterereignisse erlebte die Region zuletzt 2010 und 2019. Im Juni 2010 kamen im Département Var 25 Menschen bei schweren Überschwemmungen ums Leben, besonders hart getroffen wurde damals die Stadt Draguignan. Auch 2019 kam es in der Region zu extremen Regenfällen, bei denen mehrere Menschen starben und große Schäden entstanden.

Die aktuellen Ereignisse erinnern daran, wie verwundbar gerade touristisch geprägte Küstenregionen gegenüber extremen Wetterereignissen sind – insbesondere in Zeiten des Klimawandels, der die Häufigkeit und Intensität solcher Unwetter begünstigt. Die Aufräumarbeiten in Südfrankreich werden noch Tage andauern – die Sorge vor weiteren Regenfällen bleibt.

Verletzte und Sachschäden durch Unwetter in Mitteleuropa

Kaltluftfront beendete sommerliches Wetter mit starken Unwettern in Teilen von Mitteleuropa

Das frühsommerliche Wetter der letzten Woche endete gestern jäh, als über Mitteleuropa zwei unterschiedlich temperierte Luftmassen aufeinanderprallten, wodurch starke Gewitter verursacht wurden, die neben Sturmböen, Starkregen und Blitzen auch Hagel hervorbrachten. In der Folge der Unwetter entstanden nicht nur Sachschäden, sondern es gab auch Verletzte.

Blitzschlag in Tschechien verletzte zwei deutsche Wanderer

Die Luftmassen prallen in einem West-Ost verlaufenden Streifen zusammen, der vom Westen Frankreichs, über die Mitte Deutschlands zog und sich bis auf die Tschechei auswirkte, wo infolge eine Blitzschlags zwei Deutsche schwer verletzt wurden. Bei den Verletzten handelt es sich um einen älteren Mann und eine Frau, die sich auf eine Wanderung befanden und offenbar unter einem Baum Schutz suchten, in dem dann der Blitz einschlug. Für gewöhnlich verdampft durch einen Blitzschlag das Wasser im Baum schlagartig, wodurch der Baum explodiert und Holzsplitter durch die Gegend fliegen. Zudem kann der Strom auch auf Schutzsuchende überspringen. Rettungskräfte bargen die Verletzten und brachten sie ins Krankenhaus.

Mehrere Verletzte in Deutschland

Auch in Deutschland wüteten Unwetter, von denen besonders die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Sachsen betroffen waren. Mehrere Personen erlitten durch umstürzende Bäume Verletzungen. Fotos zeigen von Sturmjägern zeigen, dass sich Superzellen gebildet haben, aus denen auch Tornados hätten entstehen können.

In Trier stürzte eine Baumkrone auf zwei Autos – ein Fahrer wurde eingeklemmt und verletzt. In Mittelhessen traf ein umfallender Baum zwei junge Männer im Auto, beide wurden leicht verletzt. Auch in Nordhessen kam es zu zahlreichen Unfällen mit Sachschäden.

In Fulda versperrte ein umgestürzter Baum den Eingang eines Hotels, rund 60 Gäste saßen kurzzeitig fest. In Osthessen und dem Vogelsbergkreis beschädigten Äste, Dachziegel und lose Metallteile geparkte Fahrzeuge. Die Bahn meldete Streckensperrungen durch Bäume auf den Gleisen.

In Lauterbach deckte der Sturm das Dach eines Sägewerks ab. Im Kreis Hersfeld-Rotenburg musste eine Bundesstraße gesperrt werden; aufgebrachte Autofahrer griffen Einsatzkräfte an. In einer Grundschule in Alsfeld löste ein Blitzeinschlag Alarm aus.

Hagelsturm in Paris

Die gleiche Kaltluftfront löste am Samstagnachmittag einen Hagelsturm in der französischen Hauptstadt Paris aus und verursachte Sachschäden. Auch hier knickten Äste von Bäumen ab und murmelgroße Hagelkörner beschädigten Fahrzeuge und Fensterscheiben. Der Hagel sammelte sich in einer dicken Schicht auf Plätzen und Straßen und verursachte Verkehrschaos. Davon betroffen war auch der Flug- und Nahverkehr: Einige Metrostationen mussten wegen Überflutungen geschlossen werden und am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle kam es zu Verspätungen.

Schweiz: Mehrere schwache Erdbeben

Auffallend hohe Seismizität im Bereich der Schweizer Alpen und im Grenzgebieten zu Deutschland und Frankreich

Schaut man sich die Shakemap beim EMSC an, dann fallen die zahlreichen schwachen Erdbeben auf, die in den vergangenen Tagen vermehrt im Bereich der Schweizer Alpen, aber auch entlang der Grenzgebiete zu Frankreich und Deutschland aufgetreten sind. Tatsächlich gab es am vergangenen Wochenende auch schwache Erdbeben in Süddeutschland, von denen eines laut Medienberichten am Hochstaufen bei Bad Reichenhall sogar die Magnitude 2,1 gehabt haben soll. Dieses Beben kann ich beim EMSC nicht nachvollziehen, wurde aber vom bayrischen Erdbebendienst bestätigt. Darüber hinaus zeigt das EMSC ein Beben der Magnitude 2,2 bei Basel an. Das Hypozentrum lag in 5 Kilometern Tiefe. Während die Erschütterungen dort oft mit Erdgasförderungen in Verbindung gebracht werden, hat man für einige der anderen Beben der letzten Tage eine andere Erklärung gefunden: Die Beben sollen aufgrund starker Regenfälle entstanden sein. Das stark zerklüftete Kalkgestein, das in vielen Regionen der Alpen zu finden ist, ist sehr wasserdurchlässig. Bei starken Regenfällen, wie sie seit Mitte September in der Alpenregion oft vorkamen, versickert das Wasser schnell und erhöht den Druck in den Gesteinsporen. Dieser Druck führt zu Schwarmbeben – mehrere kleinere Erdbeben in kurzer Abfolge, meist mit einer Magnitude zwischen eins und zwei. Diese Beben sind typisch für die Region. Darüber hinaus darf man nicht vergessen, dass die Alpen eine tektonisch aktive Region sind und sich immer noch anheben. Die Prozesse der Orogenese können ebenfalls Erdbeben verursachen.

Erdbeben in der Auvergne

Eine ähnlich hohe Anzahl an Erdbeben mit geringen Magnituden wurde in den letzten Tagen auch in Frankreich festgestellt. Neben der Region Basel-Straßburg wurde auch die Auvergne von mehreren Erschütterungen heimgesucht. Hier liegt das französische Äquivalent zur Vulkaneifel, mit dem Unterschied, dass manche Autoren hier einen Vulkanausbruch eher für möglich halten als bei uns in der Eifel.

Waldbrände im Mittelmeerraum wüten weiter

Sommerzeit ist Waldbrandzeit! Besonders im Mittelmeerraum wüten im August wieder mehrere Waldbrände, die Metropolen besonders nahe kommen, Häuser zerstören und Evakuierungen nötig machen. Nachdem die verheerenden Waldbrände bei Athen in der letzten Woche gestoppt wurden, brennt es nun in der Türkei und Frankreich.

Bei einem Waldbrand bei Izmir in der Türkei kämpfen 3000 Einsatzkräfte gegen die Flammen

In den letzten Tagen wurden 131 Brände gemeldet, die auf türkischem Gebiet Wälder vernichten, landwirtschaftliche Nutzflächen schädigen und auch auf Ortschaften übergreifen. Sie wüten vor allem in den Provinzen Manisa und Bolu, wobei nun auch die Ägäisregion um Izmir von Flammen heimgesucht wird. Dichte Rauchschwaden ziehen zeitweise über die Stadt hinweg und beeinträchtigen die Luftqualität.

Izmir liegt im Westen der Türkei und die Waldbrände rücken an der Küstenmetropole an mehreren Stellen gefährlich nahe auf die Pelle. Erste Vororte sind bereits direkt von den Feuern betroffen. Einer dieser Vororte ist Karşıyaka, wo ein außer Kontrolle geratener Waldbrand auf den Ort übergesprungen ist und mehrere Häuser abfackelt. Darunter befanden sich ein Industriepark und ein zehnstöckiges Wohnhaus. Laut Behördenangaben wurden gut 4000 Anwohner des Wohngebietes evakuiert. Die Evakuierungsmaßnahmen lösten Panik bei der Bevölkerung aus.

Eine ähnlich hohe Zahl Einsatzkräfte hat den Kampf gegen die Flammen aufgenommen, denn es wird berichtet, dass gut 3000 Feuerwehrleute und Helfer in der Region Izmir sein sollen. Zum Einsatz kommen auch Löschflugzeuge. Bei ihnen handelt es sich um eine der wichtigsten Waffen gegen die immer weiter ausufernden Waldbrände.

Löschflugzeuge kommen insbesondere beim Kampf gegen einen Waldbrand bei am Berg Yamanla zum Einsatz. Das Feuer dort ist am Donnerstagabend ausgebrochen und war gestern noch nicht unter Kontrolle. Ähnlich wie wir es in der vergangene Woche in Griechenland sahen, sind es auch hier starke Winde, die für eine rasante Ausbreitung der Feuer sorgen. Diese wird man wahrscheinlich erst unter Kontrolle bekommen, wenn der Wind nachlässt.

Im Zusammenhang mit den Bränden wurden in Izmir und Bolu insgesamt sechs Personen festgenommen, die verdächtigt werden, einige der Feuer absichtlich gelegt zu haben. Die Ermittlungen dazu dauern an.

Eine Ursache für die Waldbrände steht schon fest: ungewöhnlich hohe Temperaturen, die teilweise über 40 Grad lagen, haben die Wälder und Böden ausgetrocknet.

Waldbrände in Frankreich machen Evakuierungen nötig

Im Südwesten Frankreichs ähnelt die Situation jener in der Westtürkei: Hier loderten am Wochenende Waldbrände in der Nähe von Montpellier auf und gestern Abend kam es zu ersten Evakuierungen in der Ortschaft Frontignan. 600 Einsatzkräfte bekämpfen im Verbund mit 11 Löschflugzeugen und 2 Hubschraubern das Flammenmeer, das einen Pinienwald erfasst hat. Dieses Beispiel verdeutlicht einmal mehr, welcher Bedeutung den Löschflugzeugen zukommt. Diese sind mittlerweile oft veraltet und nicht in genügender Stückzahl vorhanden. Daher hat die EU-Kommission nun beschlossen, den Staaten unter die Arme zu greifen, und hat die Firma Canadian Commercial Corporation mit dem Bau von 12 amphibischen Löschflugzeugen beauftragt. Die Maschinen vom Typ CL 415 und auch der neue Typ CL 515 kosten mehr als 45 Millionen Euro pro Stück und können 6000 Liter Wasser fassen. Eine Flugstunde kostet mehr als 40.000 Euro. Das zeigt, wie teuer die Bekämpfung der Waldbrände ist, einmal von dem Schaden abgesehen, den sie anrichten.

Schweiz: Erneut schwere Unwetter mit Erdrutschen

Schwere Unwetter im Alpenraum verursachen Überflutungen und Erdrutsche – Vier Todesopfer in der Schweiz

Am Wochenende gab es erneut schwere Unwetter im Alpenraum, von denen die Schweiz und die französischen Alpen besonders hart getroffen wurden. Die Unwetter hatten Starkregen, Gewitter und Hagel im Gepäck und die Wassermassen verursachten Erdrutsche, Muren und Gerölllawinen. Starke Winde deckten Dächer ab und entwurzelten Bäume. In Nordfrankreich wurden drei Menschen getötet, als ihr Auto von einem Baum getroffen wurde. In der Schweiz gab es vier Todesopfer und zwei Vermisste.

 

Schwere Verwüstungen im Tessin

Drei der Menschen starben im Kanton Tessin infolge eines Erdrutsches, der im Maggiatal abging. Eine Person wird noch unter den Gesteinsmassen vermutet und gilt als vermisst. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch dieser Bürger tot ist, ist relativ groß.

Im Maggiatal wurden mehrere kleine Orte wegen Hochwasser evakuiert. Dort waren Bäche und Flüsse über die Ufer getreten. Die Visletto-Brücke in Cevio konnte dem Wasserdruck nicht standhalten und stürzte teilweise ein. Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten. Die Stromversorgung fiel aus und teilweise kam auch die Versorgung mit Trinkwasser zum erliegen.

Aus einem Ferienlager in Mogno mussten 70 Personen in Sicherheit gebracht werden. Zusätzlich prüfte der Katastrophenschutz die Evakuierung von zusätzlichen 300 Personen, die für eine Sportveranstaltung zusammengekommen waren.

Hochwasser im Kanton Wallis

Im Kanton Wallis starb ein Mann, der tot in einem Hotel aufgefunden worden war, nachdem Wassermassen in das Gebäude eingedrungen waren. Vermutlich wurde er vom Wasser überrascht und ertrank. Im Binntal gilt eine weitere Person als vermisst.

Die Rhône und viele ihrer Zuflüsse traten nach Starkregen über die Ufer. Zusätzlich verstärkt die immer noch anhaltende Schneeschmelze die Überflutungen. In Zermatt gab es ebenfalls erneutes Hochwasser.

Vielerorts kam es zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen. So musste der Simplon-Pass gesperrt werden. Auch der Zugverkehr wurde beeinträchtigt.

Cascata di Noasca in Italien erzeugt spektakuläre Wasserfontänen

Auch Norditalien blieb von den Unwettern nicht verschont. Besonders hart traf es den Ort Noasca, wo Touristen in Sicherheit gebracht werden mussten. Ein sonst kleiner Wasserfall führte so viel Wasser, dass gewaltige Wassermassen aus dem Berg hervorschossen und den Bach am Fuße des Wasserfalls in einen reißenden Strom verwandelten. Normalerweise ist die Cascata di Noasca ein beliebtes und beschauliches Touristenziel.

In Frankreich wütete ein Unwetter mit Todesfolge

Starke Unwetter forderten in Frankreich mindestens drei Menschenleben

Am Wochenende wüteten im Südosten von Frankreich schwere Unwetter, die das Tiefdrucksystem „Monica“ mit sich brachte. Besonders hart traf es die Provence bei Avignon, kurz vor dem Rhone-Delta, und die Camargue am Mittelmeer. Die drei bestätigten Todesopfer ertranken in den Fluten des hochwasserführenden Flusses Cèze, der zum System der Rhone gehört. In dem überspülten Fahrzeug wurden zwei der Opfer entdeckt. Eine dritte Person starb ebenfalls in ihrem Wagen, als das Fahrzeug auf einer Brücke bei Goudargues von einer Flutwelle erfasst und mitgerissen wurde. In dem Wagen befand sich eine weitere Person, die sich retten konnte. Insgesamt galten gestern noch sieben Personen als vermisst – die Opferzahlen könnten also weiter steigen. Unter den Vermissten befinden sich zwei Kinder.

Neben den Todesopfern brachten die Überflutungen weitere Folgen mit sich. So fiel für Tausende Haushalte der Strom aus und Straßen in Gewässernähe waren unpassierbar.

In den letzten Jahren mehren sich vergleichbare Flutkatastrophen, bei denen die Pegel kleinerer Flüsse und Bäche in Minutenschnell extrem Ansteigen. Besonders in bergigen Regionen und in Mittelgebirgen sit das der Fall: Starkregen bringt in kürzester Zeit gewaltige Wassermassen, die die Berghänge hinabfließen und nicht so schnell genug im Boden versickern können.

Das Tiefdrucksystem „Monica“ traf aber nicht nur den Südosten Frankreichs, sondern zog in Richtung der Alpenregion weiter. Im Bergland gab und gibt es teils heftige Schneefälle und die Lawinengefahr ist erhöht. Im Grenzgebiet zu Italien kam es zu Stromausfällen.

Mittlerweile haben die starken Niederschläge auch die italienischen und österreichischen Alpen erreicht. In Tirol kam es zu einem starken Steinschlag, der Felsbrocken auf eine befahrene Straße stürzen ließ, wobei Fahrzeuge beschädigt wurden. Die Pegelstände des Flusses Po steigen dramatisch an und es drohen auch hier Überflutungen. Bis vor Kurzem litt die Region noch unter einer Dürre. Sie könnte nun gebrochen sein. Aber wie so häufig fallen dann am Ende von Dürreperioden zu starke Niederschläge, die auch niemand wirklich haben will.

Erdbeben News 19.06.23: Frankreich

Nach einem kleinen Wochenendausflug nach Berlin, melde ich mich am Schreibtisch zurück und versorge Euch wieder mit Nachrichten über Vulkanausbrüche und Erdbeben. Zuerst eine kleine Zusammenfassung in Bezug zu der weltweiten Seismizität:

Frankreich: Erdbeben Mb 5,0

Datum 16.06.23 | Zeit: 16:38:28 UTC | 46.21 N ; 0.77 W | Tiefe: 10 km | Mb 5,0

Am Freitag ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,0, das nicht nur seismische Wellen schlug, sondern auch medial für Aufregung sorgte. Es manifestierte sich um 16:38:28 UTC (18:38:28 Uhr Lokalzeit? am der Atlantikküste bei La Rochelle. Das Epizentrum wurde vom EMSC 11 km nord-nordwestlich von Surgères verortet. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Es gab Vor- und Nachbeben. Das stärkste hatte eine Magnitude von 4,4. Diese beiden Erdstöße konnten von den Anwohnern der Region deutlich wahrgenommen werden. Die Erschütterungen des Hauptbebens wurden sogar noch in Paris gespürt und in der Nähe des Epizentrums entstanden leichte Gebäudeschäden: Dachpfannen und einzelne Mauersteine lösten sich von Häusern und fielen auf die Straßen. Es gab Risse in Gebäuden. In den Wohnungen und Geschäften fielen Gegenstände aus den Regalen. Eine Person erlitt Verletzungen.

Der französische Umweltminister Christophe Béchu sprach von einem der stärksten Erdbeben, dass sich jemals auf dem französischen Festland ereignete, und dass noch fernab der eigentlichen Bebenspots in den Alpen und Pyrenäen. Statistisch gesehen sind ähnlich starke Erdbeben in Frankreich nicht ganz so selten, wie man es vermuten würde, denn sie ereignen sich ca. alle 10 Jahre. Ganz im Westen Frankreichs gab es allerdings zuletzt 1985 einen vergleichbaren Erdstoß. Seine Magnitude wurde zunächst noch höher eingeschätzt und in ersten Meldungen war die Rede von einer Magnitude zwischen 5,3 und 5,8.

Tektonisch betrachtet ereignete sich das Erdbeben an einer lokalen Störungszone am Südrand des Armorican Massif. Die Störungen dort streichen in Nordwest-Südost-Richtung und sind vergleichsweise kurz. Die Gesteine bildeten sich während des Erdzeitalters Jura. In der Region stoßen mehrere geologische Einheiten Frankreichs aufeinander.


Weitere Erdbebenmeldungen:

Mexiko Erdbeben Mw 6,4

Datum 18.06.23 | Zeit: 16:38:28 UTC | 23.32 N ; 108.53 W | Tiefe: 10 km | Mw 6,4

Das stärkste Erdbeben des Wochenendes hatte eine Magnitude von 6,4 und manifestierte sich in der mexikanischen Region Baja California. Das Epizentrum wurde am Eingang zum Golf von Kalifornien lokalisiert und lag 122 km ost-nordöstlich von Las Veredas. Das Hypozentrum wurde in 10 km Tiefe ausgemacht.


Tonga Erdstoß Mw 6,2

Datum 16.06.23 | Zeit: 19:10:54 UTC | 23.85 S ; 175.83 W | Tiefe: 25 km | Mw 6,2

Beim Tonga-Archipel bebte es mit einer Magnitude von 6,2. Der Erdbebenherd befand sich in 25 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 303 km südlich von Vaini verortet. Es gab zahlreiche Nachbeben. der Erdstoß ereignete sich am Tonga-Graben.

Erdbeben-News 17.01.23: Spitzbergen

Erdbeben Mw 4,9 zwischen Spitzbergen und Grönland

Datum: 17.01.23 | Zeit: 06:19:02 UTC | 82.03 N ; 4.73 W | Tiefe: 10 km |  Mw 4,9

An der nördlichen Fortsetzung des Mittelatlantischen Rückens manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 4,9. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 568 km west-nordwestlich von Longyearbyen auf Spitzbergen verortet. In den letzten Wochen ist relativ viel Bewegung entlang der kontinentalen Naht zwischen Europa und Nordamerika.


Frankreich: Erdbeben in der Auvergne

Datum: 15.01.23 | Zeit: 09:14:49 UTC | 46.03 N ; 3.18 E | Tiefe: 10 km |  Ml 2,6

Das französische Vulkangebiet der Auvergne wurde in den letzten Tagen von mehreren schwachen Erdbeben erschüttert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,6 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 8 km südlich von Gannat festgestellt. Erst im letzten Jahr gab es mehrere schwache Erdstöße in der Region.


Deutschland mit schwachen Erdbeben

Datum: 16.01.23 | Zeit: 20:46:59 UTC | 47.78 N ; 8.80 E | Tiefe: 2 km |  Ml 2,3

In Deutschland bebte es in den letzten Tagen auch häufiger. Die Beben zeichnen sich durch geringe Magnituden aus, zeigen aber, dass der Untergrund bei uns in Bewegung ist. Der stärkste Erdstoß brachte es auf ML 2,3. Der Erdbebenherd lag in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 4 km westlich von Singen festgestellt.