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Ätna: deutliche Abkühlung

Am Sonntagabend hat die Eruption am Ätna auf Sizilien deutlich nachgelassen. Der Tremor ist auf Normalniveau zurückgegangen. Der Lava-Ausstoß endete fast: gestern Abend gab es wieder sporadische strombolianische Eruptionen aus dem Südostkrater. Aus dem Förderschlot an seiner Basis und aus der Voragine entwichen rot illuminierte Gaswolken. An einigen Stellen im Lavastrom glüht es noch. Ich denke, dass die Show noch nicht vorüber ist und dass es in einigen Tagen, oder Wochen wieder eine neue eruptive Episode geben wird.

Derweilen heizt der Fuego in Guatemala wieder auf. MIROVA registriert eine moderate thermische Strahlung, welche auf häufige strombolianische Eruptionen schließen lässt. Der nächste Paroxysmus wird sehr wahrscheinlich nicht lange auf sich warten lassen.

Am Kilauea auf Hawaii fließt Lavastrom 61g weiterhin in den Ozean. Der Lavasee im Halemaʻumaʻu Krater steht wenige Meter unterhalb der Kante und ist von offiziellen Aussichtspunkten aus sichtbar.

 

Ätna: Eruptionen steigerten sich

Die strombolianischen Eruptionen am Ätna hatten sich zuletzt weiter gesteigert. Aktivster Krater ist die Voragine. Der dortige Intrakraterkegel feuert aus 2 Schloten. Glühende Tephra steigt dabei bis gut 300 m über Kraterhöhe auf. Vulkanasche wird nur sporadisch gefördert. Gestern gab es unter der Südflanke einen Erdstoß der Magnitude 2,8. Ansonsten gibt es deutlich weniger Erdbeben als es noch im November der Fall war. Der Tremor ist unauffällig. MIROVA registriert eine moderate Wärmeabstrahlung mit einer Leistung von 28 MW. Die Mikrofone des LGS nehmen heute nur wenige Explosionsgeräusche auf. Gestern waren es dafür umso mehr. Livedaten findet ihr unter dem Link.

Anak Krakatau eruptierte wieder

Der Vulkan im indonesischen Sunda Strait ist weiterhin aktiv. Nach mehrtägiger Pause gab es heute wieder einen Ausbruch. Vulkanasche stieg einige Hundert Meter hoch auf. In unserer FB-Gruppe wurde ein Foto geteilt, auf dem man erkennen kann, dass sich im Krater ein neuer Kegel bildet. Der seewärts gerichtete Teil des Kraters ist noch mit Wasser geflutet. Leider wurde die frisch geputzte LiveCam gleich wieder eingedreckt. Die Seismik ist gering.

Nishinoshima mit thermischen Signal

Der japanische Inselvulkan Nishinoshima ist weiterhin aktiv. MIROVA registriert eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 202 MW. Man kann davon ausgehen, dass en Lavastrom unterwegs ist. Das neue Vulkaneiland liegt fast 1000 km südlich von Tokio un wird nur selten von Wissenschaftlern inspiziert. Daher sind aktuelle Daten rar gesäht.

Fuego: Lavastrom bestätigt

Was gestern noch eine Vermutung von mir war, wurde heute von den INSIVUMEH-Vulkanologen bestätigt: Die Wärmesignatur auf dem Copernicus-Satellitenbild wurde tatsächlich von einem Lavastrom hervorgerufen. Seine Länge soll 600 m betragen. Er fließt durch die Schlucht von Ceniza. Nächste Woche bin ich am Fuego und versuche für die Vulkanologische Gesellschaft e.V. eine LiveCam zu installieren. Ein paar technische Hürden gilt es noch zu meistern.

Ätna: kleiner Erdbebenschwarm

Im Nordwesten des Vulkans Ätna gab es heute Morgen ein kleines Schwarmbeben. Es manifestierte sich 2 km von Bronte entfernt. Die 6 Einzelbeben hatten Magnituden zwischen 2,7 und 2, 0. Die Hypozentren lagen zwischen 36 und 28 km Tiefe und damit an der Grenze Erdmantel-Erdkruste. Es ist wahrscheinlich, dass die Beben durch Magma ausgelöst wurden, das aufsteigt und sich seinen Weg in die Erdkruste sucht. In der Vergangenheit haben wir viele solcher Schwarmbeben gesehen. Sie markieren meistens den Anfang einer neuen Eruptionsphase. Bis es zu Eruptionen kommt, kann es allerdings noch einige Monate dauern. Mit weiteren Schwarmbeben ist zu rechnen. MIROVA registriert heute eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 15 MW. Das ist ein weiteres Indiz für die Aufheizung des Vulkans.

Shiveluch mit weiteren Eruptionen

Auf Kamtschatka ist der Shiveluch wieder etwas munterer geworden. In den letzten 2 Tagen gab das VAAC Tokio 8 Meldungen zu diesem Vulkan heraus. Es wurden Aschewolken beobachtet, die bis auf einer Höhe von 4500 m über dem Meeresspiegel aufstiegen. Im Krater wächst weiterhin ein Lavadom. Diese birgt ein großes Gefahrenpotenzial. Jederzeit sind Explosionen möglich, bei denen Vulkanasche so hoch aufsteigt, dass sie eine Gefährdung für den Flugverkehr darstellt.

Fuego mit Lavastrom

Der Fuego in Guatemala erzeugt eine zähen Lavastrom. Er fließt in Richtung der Schlucht von Seca und ist ca. 400 m lang. Die Wärmestrahlung ist mit 127 MW entsprechend hoch. Zudem gibt es zahlreiche explosive Eruptionen: INSIVUMEH berichtete gestern von bis zu 22 Explosionen pro Stunde. Vulkanasche stieg bis zu 5000 m hoch auf. Der Wind verfrachtet die Asche bis zu 225 km weit. Glühende Tephra stieg bis zu 300 m über dem Krater auf. Alles im Allem ist die Aktivität auf hohem Niveau. Seit mehreren Monaten blieben die Paroxysmen aus, die früher charakteristisch für den Fuego waren. Stattdessen entlädt sich die Lava in konstanten schwachen-moderaten Eruptionen.

Ätna: Schwarmbeben im Südwesten

Dieser Artikel erhielt um 21:45 Uhr ein Update zum Fuego und Krakatau.

Update 23:00 Uhr: Das Schwarmbeben wurde heute Nachmittag von den Forschern des INGV für beendet erklärt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden 40 Erschütterungen mit Magnituden zwischen 1,6 und 3,5 registriert. Nichts desto Trotz kommt es noch zu vereinzelten Beben. Dr. Boris Behncke meldet einen kleinen Lavastrom im Bereich des Seitenschlotes des NSEC. Nicht selten markieren Lavaströme den Beginn einer Phase zunehmender Aktivität. Mehrere Schlote der Gipfelkarter sind zudem strombolianisch aktiv. Die Chancen auf einen größeren Ausbruch in den nächsten Tagen stehen gar nicht mal so schlecht.

Originalmeldung: Im Südwesten des Vulkans Ätna ereignet sich ein weiteres Schwarmbeben. EMSC registrierte in den letzten Stunden 16 Erschütterungen mit Magnituden größer als 2. Die beiden stärksten Beben brachten es auf M 3,5 und 3,1. Die Hypozentren liegen in Tiefen zwischen 20 und 25 km. Auslöser ist sehr wahrscheinlich Magma, dass im unteren Bereich der Erdkruste eindringt. Es dürfte sich auf den Weg in den Magmenkörper unter dem Ätna befinden und dort für zusätzliche Inflation sorgen. Diese ist seit Monaten konstant. Wissenschaftler des INGV sehen Anzeichen dafür, dass sich der Vulkan auf eine Flankeneruption vorbereitet. Bisher lässt sich allerdings nicht bestimmen, wann diese einsetzen wird und wo sich Risse öffnen könnten. Der Zeitrahmen, in dem sich die Flankeneruption ereignen könnte, beläuft sich auf Monate-Jahre. Kurzfristig rechne ich mehr mit einer weiteren eruptiven Episode aus dem Neuen Südostkrater.

Fuego: Lage normalisiert

Am Fuego in Guatemala hat sich die Lage wieder normalisiert. Der Paroxysmus ist vorüber: INSIVUMEH berichtet von der Rückkehr zur gewohnten Tätigkeit, die dennoch stärker ist, als sie es nach früheren Paroxysmen war. Es werden bis zu 13 Eruptionen pro Stunde registriert. Die Explosionen sind schwach bis mittelstark. Glühende Tephra steigt bis zu 200 m über den Krater auf. Vulkanasche erreicht einen Höhe von 4600 m ü.NN.

Anak Krakatau: moderate Wärmesignatur

Weniger klar ist die Situation am Anak Krakatau. MIROVA registriert eine moderate Wärmesignatur von 117 MW. Diese deutet auf einen Lavastrom hin. Der Seismograf zeigt ein fast kontinuierliches Signal niedriger Amplitude, das nur von kurzen Pausen unterbrochen wird. Es könnten fast kontinuierliche Strombolianer erzeugt werden. Allerdings kann es sich auch um eine Fehlfunktion des Gerätes handeln. Kollege und Vereinsmitglied Tom Pfeiffer von Volcano Discovery ist derzeit auf der Insel und wird uns am Wochenende bestimmt mit aktuellen Fotos und Berichten updaten.

Ätna: Update 31.10.20

Der Ätna ist weiterhin strombolianisch aktiv. Die Tätigkeit manifestiert sich im sogenannten Sattelvent, einem Krater auf einem Sattel zwischen dem Alten- und dem Neuen Südostkrater. Die Eruptionen werfen glühende Tephra einige Zehner Meter hoch aus. Die Schlacken landen überwiegend wieder im Krater, wobei es gelegentlich auch zu größeren Strombolianern kommt, die glühende Bomben bis auf die Flanke des Kegels auswerfen. Die kleineren Explosionen erfolgen in relativ kurzen Abständen.

Die seismische Aktivität der letzten beiden Tage war ehr bescheiden. Das INGV zeigt nur 5 Erschütterungen an. Der Tremor bewegt sich im gelben Bereich seitwärts, wobei er in den letzten Stunden 2 Mal den roten Bereich ankratzte. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung. Auf Sentiel-Satellitenbildern erkennt man 2 thermische Anomalien. Neben einer im Sattelvent sieht man einen Hotspot im Nordostkrater.

Sinabung mit weiteren pyroklastischen Strömen.

Gestern wurden am Sinabung auf Sumatra 2 pyroklastische Ströme registriert. Sie legten Entfernungen von 2500 m und 2000 m zurück. 77 seismische Signale deuteten auf den Abgang von Schuttlawinen hin. 16 Beben mit niedriger Frequenz sind Magmenbewegungen im Untergrund zuzuordnen gewesen. Es sieht so aus, als würde der Dom kontinuierlich wachsen. Je länger diese Phase anhält, desto größer die Gefahr, dass sich bald wieder eine Situation wie 2014 einstellt. Damals gingen zahlreiche pyroklastische Ströme am Tag ab, die Entfernungen von 6 km und mehr zurücklegten.

Fuego weiter aktiv

In Guatemala eruptiert der Fuego wieder regelmäßiger, bzw. das Wetter ist besser, so dass Meldungen über die Aktivität rein kommen. Explosionen fördern Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4500 m. Allerdings hat die Häufigkeit der Eruptionen stark nachgelassen: INSIVUMEH registrierte gestern nur 2-5 Ereignisse pro Stunde. Berichte über glühende Tephra stehen aus.

Popoctepetl eruptiert Vulkanasche

Der mexikanische Popocatepetl war nun schon mehrere Wochen nicht mehr in den News vertreten, doch heute detektierte das VAAC eine Aschewolke. Sie erreichte eine Höhe von 5500 m über dem Meeresspiegel. Gestern registrierte CENAPRED zwar viele Gasexhalationen, meldet aber keinen Tremor.

Ätna: Zunahme der Aktivität

Update 20:15 Uhr: Die Aktivität am Ätna geht weiter. Neben dem „Puttusiddu“ eruptieren noch andere Schlote schwach. Auf der LiveCam ist gelegentlich roter Lichtschein über dem NE-Krater und der Bocca Nouva sichtbar. Zudem ist Stromboli heute ausgesprochen munter.

Originalmeldung: Am Ätna auf Sizilien ist es gestern Abend zu kleineren Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater gekommen. Ort des Geschehens war der „Puttusiddu“ genannte Förderschlot in der oberen Ostflanke des Kegels. Auf der Thermalcam konnte man ein ganz schwaches Wärmesignal erkennen. Strombolianische Eruptionen können ein Anzeichen eines bevorstehenden Paroxysmus sein. Allerdings kam es in den letzten 2 Jahren nur noch zu einer abgeschwächten Art dieser Vulkanausbrüche. Diese erreichten nicht mehr die Explosivität früherer Paroxysmen, dauerten dafür aber wesentlich länger.

Auf Satellitenbildern der letzten Woche erkennt man auch wieder Wärmesignaturen in 4 Förderschloten: 2 Schlote im Zentralkrater und jeweils einer im NE-Krater und im Neuen Südostkrater. Das Magma scheint also wieder hoch im Fördersystem zu stehen. Zudem bestätigte Dr. Boris Behncke vom INGV, dass weiterhin Inflation registriert wird. Es mehren sich die Anzeichen, dass sich der Ätna auf eine Flankeneruption vorbereitet. Allerdings ist noch nicht klar, wann und wo (an welcher Flanke) sich so ein Vulkanausbruch ereignen wird.

Fuego: Paroxysmus im Gange?

Die Aktivität des Vulkans steigerte sich weiter. MIROVA registriert eine sehr hohe thermische Strahlung von 327 Mw. INSIVUMEH berichtete gestern davon, das der Lavastrom 600 m lang sein soll und das 15 explosive Eruptionen pro Stunde stattfinden. Glühende Tephra wurde bis zu 300 m über Kraterhöhe ausgeworfen. Inzwischen könnte sich die Aktivität zu einem neuen Paroxysmus gesteigert haben. Eine Bestätigung steht allerdings noch aus.