Kilauea: Eruption Nr. 30

Eruptive Phase Nr. 30 förderte zwei Lavafontänen und bildete neuen Riss

Nach langem Zögern kam sie dann doch: die 30. eruptive Episode des Weihnachtsausbruchs am Kilauea auf Hawaii. Nachdem das Pausenintervall fast doppelt so lang war wie gewohnt, startete die Eruption am 06. August gegen 0:55 Uhr Hawaii-Zeit.

Innerhalb weniger Stunden ereignete sich eine dynamische Eruptionsphase, die am 6. August gegen Mittag (Ortszeit) bereits wieder beendet war. Besonders bemerkenswert war die Öffnung eines neuen Risses im südlichen Bereich des Halemaʻumaʻu-Kraters, die von kleinen Lavafontänen, Bodenverformungen und einer plötzlichen Druckentlastung im Vulkansystem begleitet wurde.

Bereits am 4. August begannen erste Anzeichen für eine mögliche Aktivitätssteigerung. Lava stieg im Nordschlot auf und floss in geringer Menge über, bevor sie wieder ins Fördersystem zurücksank, was ein mögliches Zeichen für die Entstehung von Gaspistons ist. Am folgenden Tag bestätigte ein Beobachtungsflug, dass sich entgaste Lava nur wenige Meter unter der Oberfläche befand und langsam durch ein unterirdisches Röhrensystem abfloss.

In den frühen Morgenstunden des 6. August kam es dann zum Ausbruch: Gegen 0:55 Uhr HST war im Nordschlot erstmals wieder Lavaaktivität in Form von Spritzern zu beobachten. Nur wenige Minuten später begann dort ein heftiger Lavaausfluss. Wie bei der vorherigen Eruption stieg die Lavafontäne nicht sehr hoch auf, sondern schoss seitwärts. Um 1:12 Uhr öffnete sich schließlich ein neuer Schlot im südlichen Kraterbereich – begleitet von leichten Erdbeben und Bodenbewegungen. Beide Schlote steigerten ihre Aktivität rasch: Gegen 1:20 Uhr stiegen die Lavafontänen im Nordschlot auf eine Höhe von bis zu 20 Metern.

Die Aktivität hielt jedoch nur wenige Stunden an. Bereits um 12:50 Uhr hörte der südliche Schlot auf zu eruptieren, der Nordschlot folgte um 12:55 Uhr. Gleichzeitig registrierten Neigungsmesser am Kraterrand einen deutlichen Neigungsverlust von über 22 Mikroradian – ein klares Zeichen für den Druckabbau im Inneren des Vulkans.

Kilauea: Eruptive Episode No. 29

Am Kilauea hat die 29. eruptive Phase begonnen – Verlauf langsamer als sonst

Hilo, 20.07.2025Am Kilauea auf Hawaii hat vor gut 4 Stunden die 29. eruptive Phase des Weihnachtsausbruchs begonnen. Im Gegensatz zu den vorherigen Vulkanausbrüchen ist bis jetzt eine hoch aufsteigende Lavafontäne ausgeblieben. Stattdessen sprudelt aus dem nördlichen der beiden Förderschloten munter Lava hervor und generiert einen Lavastrom, der über den Boden des Halema’uma’u-Kraters läuft. 

Das aktuelle Geschehen könnte man noch für das Vorspiel halten, würde nicht so viel Lava eruptiert werden, dass die Tiltmeter steil abfallen und eine deutliche Deflation anzeigen würden. Die eruptive Hauptphase begann gegen 5:15 Uhr Ortszeit (17:15: MESZ). Etwa 10% des Kraterbodens sind von der frischen Lava bedeckt. Das HVO definiert den Beginn der Hauptphase durch das Auftreten eines vertikalen Lavajets von gut 60 m Reichweite.

Das Pausenintervall dauerte mit 11 Tagen 2 Tage länger, als es vor den anderen Phasen der Fall gewesen war. Die Bodenhebung war dementsprechend größer und verursachte eine Flankenversteilung von 18 µrad. Warum trotzdem nicht genug Druck aufgebaut wurde, um eine mehrere hundert Meter hohe Lavafontäne zu erzeugen, ist Gegenstand von Spekulationen. Möglicherweise war das Magma weniger gasreich als zuvor oder das Gas konnte durch den Schlot vor der Eruption entweichen. Es ist auch denkbar, dass sich die Architektur des Förderschlots verändert hat und er größer geworden ist, weshalb sich eher eine niedrige, kuppelförmige Fontäne bildete, die in die Breite statt in die Höhe ging.

Betrachtet man den Graphen der langfristigen Bodenhebung, dann erkennt man, dass trotz der eruptiven Episoden immer etwas Schmelze im Speichersystem verbleibt und sich der Boden hebt.

Die Vulkanologen vom HVO warnen vor den Vulkangefahren und insbesondere vor Luftverschmutzung durch Gase und Peles Haar.

Update: 21.07.2025: Der Ausbruch endete in den frühen Abendstunden gegen 18:30 Uhr Hawaii-Zeit. Bei uns war es 06:30 Uhr morgens. Eine hohe Lavafontäne hat sich nicht aufgebaut, doch offensichtlich wurde so viel Lava wie sonst auch gefördert, denn die Bodenhebung seit der letzten Eruption wurde in einem ähnlichen Zeitraum wie bei den letzten Eruptionen abgebaut.

Kilauea: Der 28. Vulkanausbruch in Serie beginnt

Kilauea wieder aktiv: die 28. Ausbruchsphase beginnt mit steigender Intensität

Hilo, 09.07.2025Der Kilauea auf Hawaii ist einer der aktivsten Vulkane der Erde und macht seinem Ruf alle Ehre: er ist heute in eine neue Eruptionsphase eingetreten. Gegen 4:10 Uhr Hawaiizeit (14:10 Uhr UTC) begann Episode 28 des anhaltenden Ausbruchs im Halemaʻumaʻu-Krater, der am 23. Dezember letzten Jahres seinen Anfang nahm. 

Vulkanausbruch am Kilauea

Aus dem nördlichen der beiden Schlote steigen ersten Lavafontänen auf, die Lavaströmen speisen. In einem ersten Puls erreichten die Fontäne eine Höhen von etwa 25 Meter, bevor sie sich wieder reduzierte. Aktuell ist sie keine 10 Meter hoch. Doch es ist zu erwarten, dass die Fontänenhöhe blad kräftig steigt. Bei den vorherigen Eruptionen wurden Höhen von 300 m erreicht.

Noch zeigt die Bodenhebung eine leicht steigende Tendenz. Seit dem Ende der letzten Phase hob sich der Boden um 14 µrad. Mit Einsetzen der hohen Fontänen ist zu erwarten, dass die Hebung in eine Senkung umschlägt und eine schnelle Subsidenz einsetzt, solange, bis die Aktivität stoppt.

Die aktuelle Eruption folgt einer Phase zunehmender Aktivität in den vergangenen Tagen. Bereits am 7. Juli kam es gegen 15:00 Uhr zu ersten Überläufen aus dem nördlichen Schlot. Diese kurzen Ausflüsse standen im Zusammenhang mit sogenannten Gaskolbenzyklen – einem Phänomen, bei dem Gasblasen rhythmisch aufsteigen und Lava nach oben drücken. Diese Prozesse trieben die Lava näher an die Oberfläche und bereiteten offenbar den Weg für die jetzige Episode.

Auch in den Nächten zuvor waren gelegentlich glühende Spritzer im Schlot zu erkennen, die ebenfalls auf diese Gaskolbenzyklen zurückzuführen sind. Die rhythmischen Entladungen traten alle fünf bis zehn Minuten auf, blieben aber meist unterhalb des sichtbaren Bereichs.

Noch am 30. Juni war der Ausbruch unterbrochen gewesen. Seismische Erschütterungen und anhaltende Gipfelinflation deuteten jedoch bereits darauf hin, dass die vulkanische Aktivität bald wieder zunehmen könnte. Eine Prognose für den Beginn der neuen Episode war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht möglich.

Mit dem Beginn von Episode 28 zeigt sich nun erneut, wie dynamisch und unvorhersehbar das Verhalten des Kīlauea ist. Die Entwicklung der Eruption wird von der USGS Hawaiian Volcano Observatory (HVO) rund um die Uhr überwacht.

Kilauea: Eruptive Episode No. 27 ist am Start

Die 27. eruptive Episode am Kilauea beginnt – Lavafontäne bat sich auf

Hilo, 29.06.2025Am Kilauea auf Hawaii beginnt die 27. eruptive Episode des Ausbruchs, der am 23. Dezember letzten Jahres begann. Zwischen den Episoden liegen immer mehrere Tage der Ruhe, in denen sich wieder Magma akkumuliert.

Die Lavafontäne fing gegen 19:15 Uhr UTC an, sich langsam aufzubauen, und erreichte gegen 21:00 Uhr eine Höhe von ca. 20 m, Tendenz steigend. Auf Hawaii ist es gerade Sonntagmorgen 07:00 Uhr. Hier binde ich erstmal nur den Livestream ein.

Nachdem die Lavafontäne die 30-Meter-Marke geknackt hatte, wuchs sie sehr schnell weiter an und verzehnfachte ihre Höhe binnen einer Stunde und entwickelte den charakteristischen Bogen, der das ausgestoßene Material auf eine Seite niedergehen lässt, wo eine Menge Asche aufgewirbelt wurde. Außerdem entstand Palas-Haar: Die Lavafäden driften mit dem Wind und verteilen sich über ein großes Areal. Man sollte sie tunlichst nicht einatmen und auch den Kontakt mit Haut und Augen gilt es zu vermeiden.

Die wechselnden Windbedingungen machten eine Prognose zur Ausbreitung der Förderprodukte schwierig. Da am Sonntag besonders viele Schaulustige zum Vulkan eilten, um sich das Spektakel von der Besucherterrasse aus anzuschauen, veröffentlichte der Zivilschutz eine Warnung und rief die Schaulustigen auf, Geduld mitzubringen, da es zu Staus im und um den Nationalpark gekommen ist. Zudem sollte man auf Fußgänger besonders aufpassen. Der Highway 11 südlich des Vulkans lag letztendlich in der Zone, in der die meiste Asche niederging, wodurch die Straße rutschig wurde.

Wie in den vorangegangenen Episoden auch baute sich in der 8-tägigen Pausenphase eine respektable Bodenhebung auf. Die Vulkanflanke im Gipfelbereich versteilte sich dabei um 14 µrad. Die Inflation ging in Deflation über, als die Lavafontänentätigkeit einsetzte. Zeitgleich setzte Tremor ein. Inzwischen hat der Tremor stark nachgelassen und die Lavafontäne ist kollabiert. Auch die Lavaströme versiegen und die eruptive Phase endet nach gut 13 Stunden um 20:30 Uhr Hawaii-Zeit.

Kilauea: Eruptive Episode No 26 beginnt

Eruptive Episode No 26 hat am Kilauea begonnen – Lavafontäne baut sich auf

Hilo, 20.06.2025Am Kilauea auf Hawaii beginnt gerade die 26. eruptive Episode des Ausbruchs, der am Vorweihnachtstag letzten Jahres seinen Anfang nahm. Aus dem Nordschlot wird bereits eine Lavafontäne gefördert, die schnell an Höhe gewinnt. Der Südschlot ist noch mit Lavaspattering beschäftigt.

Erste Anzeichen der neuen Episode gab es bereits am 16. Juni in Form von starken Entgasungen und gelegentlichem Lavaspattering. Nachts war rot illuminierter Dampf über den beiden Schloten zu sehen. Final begann sich die Eruption bereits Stunden vor dem Einsetzen der Lavafontänentätigkeit langsam aufzubauen. Um 23:27 Uhr Hawaii-Zeit begann ein Lavastrom aus dem Schlot überzulaufen. Im Laufe von 2 Stunden steigerte sich die Aktivität so weit, dass eine kleine Lavafontäne einsetzte. Seit etwa 01:30 Uhr nahm sie schnell an Höhe zu und erreichte innerhalb von Minuten eine Höhe von gut 100 m, Tendenz steigend.

Wie bei den Vorgänger-Episoden setzte bereits am Ende der vorherigen Episode Bodenhebung ein. Sie summierte sich seit dem 12. Juni auf 13 µrad. Die Eruptionspause betrug 8 Tage. Auffällig ist, dass trotz der regelmäßigen Eruptionen und dem Abbau der Bodenhebung in den Eruptionsphasen eine kleine Nettobodenhebung übrig blieb. Sie summiert sich seit dem 23. Dezember auf gut 50 mm.

Die Seismizität am Kilauea ist moderat, in den letzten 24 Stunden ereigneten sich 28 schwache Erdbeben. Die meisten hatten Magnituden im Bereich der Mikroseismizität und werden nicht auf der HVO-Shakemap angezeigt, wohl aber in den Statistiken. Massive Schwarmbeben ereignen sich nicht, so dass man davon ausgehen kann, dass die Magma-Aufstiegswege frei sind.

Prognosen darüber, wie lange diese On-off-Eruption anhalten wird, lassen sich nicht aufstellen, es kann aber durchaus sein, dass sie noch eine Weile weitergehen werden.

Studie zeigt: Mantelplumes dienen als Gold-Pipelines

Lavastrom am Kilauea auf Hawaii könnte Gold enthalten. © Marc Szeglat

Vulkane vom Hawaii-Typ fördern Edelmetalle aus dem Erdkern – Mantelplumes dienen als Pipelines

Gold ist ein begehrtes Edelmetall außerirdischen Ursprungs, das besonders in Krisenzeiten, wie wir sie aktuell erleben, als Wertanlage gefragt ist. Dabei war es lange rätselhaft, wie das schwere Edelmetall bis an die Erdoberfläche gelangt, denn eigentlich dürfte es nur im Erdkern vorkommen: Gold ist nicht irdischen Ursprungs und das Element mit der Ordnungszahl 79 entsteht nur bei der Kollision von Neutronensternen und in Supernovaexplosionen. Die gängige Theorie zu seinem irdischen Ursprung besagt, dass es in der Frühphase der Erdentstehung – als unser Planet noch keine feste Kruste hatte – durch die Kollision extrasolarer Asteroiden auf die Erde gelangte, die mit ihr verschmolzen. Aufgrund der Schwere des Goldes ist es bis in den Erdkern abgesackt, wo es aufgrund einer kaum überwindbaren Übergangsschicht zum Erdmantel eigentlich noch heute gefangen sein müsste.

Eine neue Studie von Forschern der Universität Göttingen zeigt nun, dass Gold und andere schwere Edelmetalle wie Platin und Ruthenium mit Hilfe von tief wurzelnden Mantelplumes bis in die Erdkruste und sogar darüber hinaus gelangen konnten, was sich darauf bezieht, dass die Edelmetalle mit der Lava an Vulkanen gefördert werden können. Bei diesen Vulkanen handelt es sich um Hotspot-Vulkane vom Hawaii-Typ, die von solchen tief wurzelnden Mantelplumes gespeist werden.

So untersuchten die Forscher Lavagesteine von Hawaii und folgten der Spur von Rutherium und Wolfram-Isotopen. Dank neuer hochpräziser Analysemethoden gelang es, feine Unterschiede im Isotopenverhältnis von Ruthenium, insbesondere beim Isotop ¹⁰⁰Ru, sichtbar zu machen. Diese Unterschiede lassen sich nicht durch Mantelprozesse allein erklären, sondern deuten auf eine Komponente hin, die ursprünglich aus dem Erdkern stammt.

Die Ergebnisse zeigen, dass bestimmte Lavaproben aus Hawaii eine Ruthenium-Isotopensignatur enthalten, die nur durch eine Beimischung von kernbürtigem Material entstehen kann. Dies legt nahe, dass tief im Erdinneren thermochemische Prozesse stattfinden, bei denen kleine Mengen metallischen Materials – darunter auch Gold – aus dem Kern in den unteren Mantel migrieren können.

Begleitende Modellrechnungen deuten darauf hin, dass riesige Mengen überhitzten Gesteins an der Kern-Mantel-Grenze entstehen und über geologische Zeiträume hinweg mit Hilfe von Mantelplumes bis an die Erdoberfläche aufsteigen können. Solche Mantelplumes bilden unter anderem die Grundlage für die Entstehung ozeanischer Inseln wie Hawaii.

Doch woher stammt etwa das Gold, das am russischen Vulkan Tolbatschik eruptiert wird? Diese Frage beantwortet die Studie nicht, sie liefert aber Raum für Spekulationen. Der Vulkan liegt auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka und seine Lava enthält bekanntermaßen vergleichsweise viel des edlen Metalls. Bei den Vulkanen Kamtschatkas handelt es sich aber nach den gängigen Lehrmeinungen um Subduktionszonenvulkane, deren Schmelze im oberen Erdmantel durch partielles Schmelzen subduzierten Ozeanbodens entsteht. Nun gibt es die Möglichkeit, dass unter Kamtschatka ein bis jetzt nicht bekannter Mantelplume liegt (was von einigen Forschern tatsächlich diskutiert wird), oder aber, dass die Ozeankruste, aus der die Schmelzen entstehen, besonders goldreich ist. Hier käme dann wieder Hawaii ins Spiel, denn entlang des Kamtschatka-Grabens taucht der Ozeanboden des Teils der pazifischen Platte, auf dem die Inselkette von Hawaii liegt, in den Erdmantel ab. Tatsächlich werden bereits erodierte Seamounts subduziert, die vor Jahrmillionen über dem Hawaii-Hotspot entstanden. Kamtschatka ist also das Krematorium von Hawaii und das Gold, das mit der Lava dort gefördert wurde, wird recycelt. Die Erde verschwendet nichts.

Man könnte den Ruthenium-Isotopen-Nachweis auch als Methode benutzen, um einen möglichen Kamtschatka-Mantelplume nachzuweisen. Natürlich liefert die Erkenntnis aus der Studie auch Hinweise auf mögliche Goldlagerstätten. Nicht zu leugnen ist, dass viele Goldlagerstätten in der Nähe von Hotspotvulkanen und anderen tief hinab reichenden Magmaquellen wie Plutone liegen. (Quellen: Pressemeldung Uni Göttingen, Studie in natur.com)

Kilauea: Eruptive Episode No 25

Die 25. eruptive Episode am Kilauea förderte 300 m hohe Lavafontänen und dauerte 8 Stunden

Hilo, 12.06.2025Am Kilauea auf Hawaii manifestierte sich in den letzten Stunden die 25. eruptive Episode in Folge. Es wurde wieder eine über 300 m hohe Lavatfontäne gefördert, die einen Lavastrom speiste, der einen großen Teil des Kraterbodens überfloss. Die Lavafontänenphase dauerte gut 8 Stunden.

Über 300 m hohe Fontäne. © HVO

Die Hauptphase der Episode 25 begann am Mittwochmittag gegen 12:00 Uhr HST mit dem Aufbau der Lavafontäne und endete um 20:08 Uhr, als die letzten Lavafontänen aus dem Südschlot verebbten. Bei uns war es bereits Donnerstagmorgen, 08:08 Uhr MESZ.

Erste Anzeichen der Episode 25 wurden bereits am frühen Morgen des 10. Juni registriert: Gegen 5:54 Uhr begannen Lavaströme aus dem Nordschlot in der Halemaʻumaʻu-Kraterregion zu fließen – ein klares Signal für den bevorstehenden Beginn einer neuen Episode des Ausbruchs, der bereits am 23. Dezember letzten Jahres begann. Die Aktivität intensivierte sich kontinuierlich, bis am 11. Juni um 11:57 Uhr eine neue Fontänenphase einsetzte.

Die Eruption steigerte sich im Laufe des Tages signifikant: Lavafontänen aus dem Nordschlot erreichten Spitzenhöhen von über 305 Metern – fast so hoch wie der Eiffelturm. Dennoch bleiben sie noch hinter dem Spitzenwert der letzten Eruptionsphase zurück, als sie sogar Höhen von rund 365 Metern erreichten, was einen neuen Rekord für den laufenden Ausbruch darstellt. Die Aktivität des Südschlots blieb vergleichsweise moderat: Hier wurden die Fontänen zwischen 50 und 150 Meter hoch.

Die Eruption wurde von deutlichen seismischen Erschütterungen begleitet. Wie bei den anderen eruptiven Phasen auch setzte mit Beginn der Lavafontänentätigkeit eine schnelle Deflation ein, in deren Folge sich die Neigung des Gipfels um 12 µrad verringerte, was auf die Entleerung des unterirdischen Speichersystems hinweist.

Gegen Abend flaute die Aktivität merklich ab: Zuerst verstummte der Nordschlot um 19:36 Uhr, wenig später begann auch die Aktivität im Süden deutlich nachzulassen. Um 20:08 Uhr endete die Episode offiziell, als die letzten Fontänen versiegten und die seismische Unruhe abklang.

Kilauea: Vulkanausbruch No 24 fördert hohe Lavafontäne

Lavafontäne am Kilauea. © HVO

Eruptive Episode No 24 am Kilauea auf Hawaii – Lava fliegt bis auf den Kraterrand

Hilo, 05.06.2025Am Kilauea auf Hawaii hat vor wenigen Stunden der 24. Vulkanausbruch der aktuellen Phase begonnen, die ihren Anfang bereits am 23. Dezember letzten Jahres nahm. Eine 300 m hohe Fontäne fördert Lava bis auf den Rand des Halema’uma’u-Kraters. Lavaströme fließen über seinen Boden.

Die Hauptphase der eruptiven Episode begann am 4. Juni gegen 21:15 Uhr HST (07:15 Uhr UTC am 05. Juni 2025) als sich eine bis zu 30 Meter hohe Lavafontäne anfing aufzubauen.

Um 22:27 Uhr HST war klar, dass Episode 24 voll im Gange ist. Die zunächst kleinen Fontänen hatten an Intensität gewonnen und erreichten nun bereits Höhen von etwa 150 Metern. Auch die Lavaströme wurden stärker. Wenige Minuten später stiegen Lavafontänen auf über 300 Meter empor. Der gesamte Kraterboden wurde von großen Lavaströmen überzogen.

Die höchste Lavafontäne manifestiert sich aus dem Nordschlot. Der Südschlot begnügt sich bis jetzt mit einer kleinen, ca. 50 Meter hohen Fontäne.

Der Vulkanausbruch kündigte sich bereits am Nachmittag an, als gelegentliches Lavaspattering auftrat. Kurz vor Einsetzen der Lavafontänentätigkeit begann ein Lavastrom zu fließen. Ein typisch paroxysmales Verhalten, so wie wir es jüngst auch bei Ätna und Fuego gesehen haben.

Die Entwicklung von Episode 24 innerhalb weniger Stunden zeigt einmal mehr die Dynamik des Kīlaueas. Die Bodenhebung setzte direkt nach der vorherigen Episode vom 26. Mai ein und betrug 12 µRad. Das ist einer der größten Werte seit Beginn der episodialen Eruptionen. Dementsprechend muss man mit einem starken Paroxysmus rechnen, der noch steigerungsfähig ist.

Die Behörden beobachten die Situation weiterhin genau. Für die Bevölkerung besteht derzeit keine akute Gefahr, doch Besucher des Hawaii-Volcanoes-Nationalparks werden eindringlich aufgefordert, die markierten Sicherheitszonen strikt einzuhalten.

Heute geht es Schlag auf Schlag und ich kann mit den Ereignissen kaum noch mithalten. Trotzdem… jetzt erstmal einen Kaffee, bevor ich mit dem Ätna weitermache!

Kilauea: Eruptive Episode No 23 fördert Lavafontäne

Eruptive Episode No 23 fördert am Kilauea bis zu 300 m hohe Lavafontäne – Eruption begann mit Verzögerung

Hilo, 26.05.2025 – Heute Nacht europäischer Sommerzeit startete die 23. eruptive Episode des Weihnachtsausbruchs vom Kilauea auf Hawaii durch und förderte zu ihrem Höhepunkt eine bis zu 300 m hohe Lavafontäne. Sie speist einen starken Lavastrom, der über den Boden des Halema’uma’u-Kraters fließt und diesen zum großen Teil bedeckt.

Kilauea aus Sicht von Kamera V3. © HVO

Nach einem ungewöhnlich langen Vorspiel begann die Eruption am Sonntagnachmittag gegen 16:15 Uhr Hawaii-Zeit (Montagnacht 04:15 MESZ) durchzustarten. Aus dem zuvor stattfindenden Lavaspattering entwickelte sich innerhalb von 20 Minuten eine bis zu 30 m hohe Lavafontäne, die dann um 17:15 Uhr HST gut 300 m hoch war. Zu diesem Zeitpunkt stimmte der Südschlot in den Ausbruch mit ein. Hier schoss die Lava 150 m hoch in die Luft. Dort, wo die Lava auf den Kraterboden krachte, stieg eine sekundär erzeugte Aschewolke auf. Außerdem entstand Peles-Haar.

Die eruptive Episode begann mit 5 Tagen Verzögerung, wodurch ein langes Pausenintervall zustand kam. Bereits am Mittwoch betrug die Versteilung der Flanke 9 µrad und hatte damit wieder das erforderliche Niveau für den Beginn einer neuen Episode erreicht. Bereits zu diesem Zeitpunkt konnte man rot illuminierten Dampf aus den beiden Schloten aufsteigen sehen und es kam zu gelegentlichem Lavaspattering. Doch anstatt mit einer Eruption zu beginnen, kam es zu Fluktuationen der Bodenhebung und es passierte ansonsten tagelang nichts. Spekulativ ist, dass das Erdbeben vom 20. Mai Einfluss auf die magmatische Aktivität genommen hatte und den Start der Eruption störte. Erst am Samstag kam es noch einmal zu einem beschleunigten Magmenaufstieg und eine Flankenversteilung auf insgesamt 11 µrad, bevor die Eruption dann einsetzte.

In den ersten zweieinhalb Stunden der Eruption senkte sich der Boden um 7 µrad ab, so wie wir es von den vorherigen Episoden her kennen. Die Schwefeldioxid-Emissionen lagen zu diesem Zeitpunkt bei geschätzten 50.000 bis 75.000 Tonnen pro Tag. Eine Aschewolke mit hoher Konzentration an Schwebeasche stieg über den Krater auf.

Gegen 19:15 HST zeigte sich eine beginnende Abschwächung der Tätigkeit und die Fontäne des Südschlots erreichte nur noch eine Höhe von bis zu 250 Metern, während die nördliche Fontäne auf etwa 150 Meter zurückging.

Das HVO warnt weiterhin von Vulkangefahren und insbesondere vor dem starken Gasausstoß: Die Gase können mit dem Wind in bewohnte Gegenden am Kilauea ziehen und dort eine Gesundheitsgefährdung darstellen. Außerdem kann Peles-Haar Hautirritationen und Augenreizungen verursachen. Der Alarmstatus steht auf „Orange“.