Bildergalerie: Hochwasser an der Elbe

Am 5. Juni 2013 entschloss ich mich zu einem spontanen Kurzbesuch im Hochwassergebiet der Elbe, um die Naturkatastrophe zu dokumentieren. Mein Hauptziel war der Raum um Dresden und die „Sächsische Schweiz“.

Während zumindest die Altstadt von Dresden noch größtenteils von den Fluten verschont blieb, standen zahlreiche Ortschaften in der „Sächsischen Schweiz“ bereits unter Wasser. Bei Königstein und Bad Schandau fließt die Elbe durch das „Nadelöhr“ einer Schlucht: das Wasser hat keinen Platz um auf Äcker und Wiesen auszuweichen und überflutet sofort die Straßen der Ortschaften. Selbst wenn die Hochwassergefahr in den letzten Jahren scheinbar zunimmt, gehört hier Hochwasser seit Beginn der Besiedelung zum Leben der Menschen. So wurden bereits vor Jahrhunderten höher gelegenen Hochwasserwege angelegt, die die Ortschaften verbinden.

Für mich ergab sich ein wenig der Eindruck, dass Ortschaften in diesem Gebiet mit Siedlungen an einem Vulkanhang vergleichbar sind. Jedem Anwohner ist es klar, dass er sehr wahrscheinlich irgendwann von den Kräften der Natur heimgesucht wird, doch Jeder lebt sein Leben, als würde es keine Bedrohung geben. Eigentlich ist es erstaunlich, dass die Bauweise hier nicht dem gefährdeten Siedlungsraum angepasst wird. Langfristig gesehen wären Stelzbauten sinnvoller, als immer wieder Geld in die Renovierung überfluteter Gebäude mit Keller zu pumpen.

Natürlich ist es für die Betroffenen ein schlimmer Schlag, innerhalb von 11 Jahren 2 Mal von so einem dramatischen Hochwasser getroffen zu werden. Zu allem Überfluss haben zahlreiche Versicherungsgesellschaften bereits angekündigt, dass die Hochwasserschäden nicht durch normale Gebäude- und Hausratversicherungen gedeckt sind. Versicherungen gegen Elementarschäden sind in diesem besonders gefährdeten Raum entweder sehr teuer, oder werden erst gar nicht angeboten.

Hochwasser in Deutschland

Die Hochwasserlage in Deutschland wird immer dramatischer. Betroffen sind weite Teile von Bayern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.  Tagelange Regenfälle ließen die Flüsse über die Ufer treten. Entwarnung kann noch nicht gegeben werden, für die nächsten Tage sind weitere Regenfälle angesagt, die zwischen 20 und 30 Liter Niederschlag pro Quadratmeter bringen sollen.

In Passau wurden bereits Rekord-Pegelstände von über 12,20 m erreicht, die Altstadt steht unter Wasser. Hier sind Donau und Inn für das Hochwasser verantwortlich.

In Chemnitz und Gera trat die „Weiße Elster“ über die Ufer und überflutete die Ortschaften. Es wurde Katastrophenalarm ausgerufen. Die Bundeswehr kommt zum Einsatz.

Die Pegelstände der Elbe steigen auch immer weiter und die Schifffahrt auf Rhein und Mosel kam zum Erliegen.

Unwetter weltweit: USA und Indien

USA: in weiten Teilen Nordamerikas herrscht eine Hitzewelle, die Waldbrände und Stürme auslöst. Im Bundesstaat Virginia brach das Stromnetz nach Stürmen zusammen und 4 Millionen Haushalte waren ohne Strom.

Indien:  ungewöhnlich heftiger Monsun hat zu Überschwemmungen in Ostindien und Bangladesch geführt. Mehr als 1,3 Millionen Menschen sind auf der Flucht. 39 Personen sind in den Fluten umgekommen.

Flutkatastrophen in Thailand und Italien

Italien: Sintflutartige Regenfälle haben in den letzten Tagen für Überschwemmungen in Nordwest-Italien gesorgt. Die Regionen Ligurien und Toskana waren besonders stark betroffen. Die schlammigen Fluten rissen Teile von Häusern fort und unterspülten Straßen. Es starben mindestens 9 Menschen. Zahlreiche Menschen werden noch vermisst; man befürchtet, dass sie ins Meer geschwemmt wurden.

Thailand: In der Hauptstadt Bangkok droht eine größere Katastrophe, als befürchtet. Die Dämme können das Hochwasser des Flusses Chao Phraya nicht mehr standhalten und die Fluten dringen in die Innenstadt vor. Mittlerweile überlegt man dort Straßen aufzureißen und als Ablaufkanäle umzufunktionieren. Der Höhepunkt der Überflutung wird für das Wochenende erwartet.

Hochwasser bedroht weite Teile Asiens

In Teilen Asiens halten seit fast 3 Monaten die schlimmsten Monsun-Regenfälle der letzten Jahrzehnte an. Besonders in Vietnam, Kambodscha und Thailand heißt es „Land unter“. Selbst die thailändische Hauptstadt Bangkok kämpft verzweifelt gegen das Hochwasser an. Hunderte Menschen sind bereits gestorben, Hunderttausende sind auf der Flucht. Viele Menschen werden krank und leiden unter Hautausschlag und Pilzbefall aufgrund der ständigen Nässe.

Historische Stätten wie die Tempelanlagen von Ayutthaya sind ebenfalls bereits überflutet. Dort sind auch einige Weltkonzerne wie Honda, Canon und Nikon angesiedelt, deren Fabriken still stehen. Der Ausfall der Anlagen wird die Lieferprobleme der Japaner verstärken, die bereits durch Erdbeben und Tsunami in Japan ausgelöst wurden.

Philippinen: Überschwemmungen nach Taifunen

Der Archipel wurde in den letzten Tagen von 2 Taifunen heimgesucht. Die tropischen Wirbelstürme „Nesat“ und „Nalage“ richteten auf der Hauptinsel Luzon große Schäden an. Weite Landstriche wurden überflutet. Mehr als 360.000 Menschen mussten Zuflucht in Notunterkünften suchen. Zahlreiche Menschen wurden in ihren Ortschaften eingeschlossen, Viele retteten sich vor den Wassermassen auf Hausdächer. Mindestens 58 Menschen starben.

Klimakatastrophen weltweit

Landunter in Deutschland, Hitzewelle im Osten der USA und Dürrekatastrophe in Somalia: Das Klima spielt während des Sommers auf der Nordhalbkugel verrückt!

Deutschland: seit Tagen hängt über Deutschland eine fast geschlossene Wolkendecke. Besonders im Süden und Osten der Republik ist Dauerregen angesagt. Südlich der Donau können heute bis zu 20 l Regen niedergehen, in Brandenburg bis zu 40 l. Die Flüsse des Oder-Neiße Gebiets schwellen an und verursachen Vielerorts Hochwasser. Zahlreiche Straßen und Keller wurden bereits überflutet.

USA: im Mittleren Westen und an der Ostküste herrscht eine Hitzewelle mit Temperaturen über 40 Grad Celsius. Höchstwerte von 51 Grad wurden registriert. In Chicago wurden Kühlzentren eingerichtet.22 Menschen starben infolge der hohen Temperaturen.

Somalia: das Bürgerkriegsland wird von einer Dürre- und Hungerskatastrophe unvorstellbaren Ausmaßes getroffen. Seit 3 Jahren hat es dort nicht mehr richtig geregnet. 12 Millionen Menschen hungern, eine halbe Millionen Kinder sollen vom Hungertod bedroht sein. Flüchtlingslager in Kenia sind überfüllt und der Lage nicht Herr. Hilfe läuft nur langsam an; die Helfer dürfen Somalia nicht betreten, da sie von somalischen Milizionären bedroht werden. Die Dürre soll durch das Klimaphänomen „La Ninja“ hervorgerufen werden, bei dem sich das Wasser des Pazifiks stark abkühlt und sich Niederschläge neu verteilen.

Ob diese Häufung klimatischer Phänomene direkt mit den anthropogenen Klimawandel in Verbindung stehen lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Allerdings sollte es langsam auch den letzten Skeptikern klar werden, dass  unsere Gesellschaftsform der „freien Marktwirtschaft“  ein Auslaufmodell ist: ein System, dass auf beständigem Wirtschaftswachstum basiert (= stetig wachsender Konsum) kann in einer Welt beschränkter Ressourcen und regenerativer Kräfte auf Dauer nicht funktionieren, wenigstens nicht, wenn dieses System zum globalen Modell wird. Wenn wir nachhaltig etwas Ändern möchten, müssen alternative Lebensformen gesucht und gefunden werden und schon Schulkinder auf eine ökologische Lebensweise trainiert werden. Leider ist der Trend wohl absolut gegenläufig. Mit einer Politik der „kleinen Schritte“ wie sie Kanzlerin Merkel vor einigen Jahren postulierte kommen wir nicht weiter!

Naturkatastrophen in Deutschland

Die Debatte um die Sicherheit der Atomkraftwerke in Deutschland wirft die Frage nach der Häufigkeit und Stärke von Naturkatastrophen bei uns auf. Oft ist in dieser Diskussion zu hören, dass es solch heftige Naturkatastrophen wie in Japan bei uns nicht geben könne. Solche Aussagen von Politikern und Lobbyisten der Atomenergie verblüffen mich. Grundlage dieser Aussage sind statistische Betrachtungen der Naturkatastrophen der letzten 300 Jahre. Doch in geologischen Zeiträumen gerechnet sind 300 Jahre ein Wimpernschlag. Für eine verlässlichere Analyse müsste man viel weiter zurückblicken. Zugegeben, die Wahrscheinlichkeit einer dramatischen Naturkatastrophe, vergleichbar mit dem Erdbeben und Tsunami vom 11.03.2011 in Japan, ist bei uns in Deutschland wesentlich geringer, als an den Kontinentalrändern und anderen tektonisch aktiven Gegenden, dennoch kommen auch in Deutschland Erdbeben und andere Naturkatastrophen vor, die Ereignissen in anderen Ländern in nichts nachstehen.

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