Barren Island: Aschewolken und Lavastrom mit Ocean Entry

Effusive und explosive Eruption am indischen Vulkan Barren Island geht weiter – Lava fließt ins Meer

Auf der entlegenen indischen Insel Barren Island findet gerade eines der faszinierendsten Naturspektakel statt, leider weitestgehend unter Ausschluss der Weltöffentlichkeit: Im Norden der kleinen Vulkaninsel erreicht ein Lavastrom die Küste und fließt ins Meer, was normalerweise spektakuläre Bilder hervorbringt. Doch nicht in diesem Fall: Aufgrund der abgelegenen Lage der Insel und eines strikten Betretungsverbots aus Naturschutzgründen sind keine Menschen da, die den Vulkanausbruch fotografieren könnten. Auch Livecams gibt es nicht. Damit gehört Barren Island zu den wenigen weißen Flecken der Erde.

Barren Island, © Copernicus

Dem nicht genug veröffentlichte das VAAC Darwin heute eine VONA-Meldung, nach der um 01:21 UTC eine Aschewolke detektiert wurde, die von Barren Island ausging. Die Asche erreichte eine Höhe von 2100 m und driftete mit dem Wind in Richtung Südosten und verteilte sich bei einer Windgeschwindigkeit von 3 Knoten über ein großes Areal. Die Information basiert auf Satellitendaten des Himawari-9. Der Vulkan wurde mit dem Aviation Colour Code „Orange“ bewertet. Es bestand also eine moderate bis hohe Gefahr für den Flugverkehr.

Die aktuellen Satellitenbilder zeigen, dass die Aschewolke vom Barren Island inzwischen zerfallen ist. Keine weiteren Datenquellen deuten auf eine fortdauernde Eruption hin. Die Warnung wurde daher beendet. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass es in den nächsten Stunden oder Tagen zu weiteren Explosionen kommen wird. Barren Island ist für seine strombolianischen Eruptionsphasen bekannt, die oft wochenlang anhalten.

Der Vulkan Barren Island liegt im Andamanen-Archipel des Indischen Ozeans und ist der einzige aktive Vulkan auf dem indischen Hoheitsgebiet. Mit einer Gipfelhöhe von 354 Metern ist es ein eher kleiner Vulkan, wobei zu bedenken gilt, dass sich nur die Spitze des Vulkans als Insel über dem Meeresspiegel erhebt. Barren Island zeigt typischerweise phasenweise Aktivität, unterbrochen von Ruhezeiten. Diese Ausbrüche sind meist strombolianischer Natur, es kommen aber auch stärkere Eruptionen vor.

Barren Island: Aschewolke in 2700 m Höhe

Aschewolke über Barren Island – Indiens einziger aktiver Vulkan erneut ausgebrochen

Der indische Inselvulkan Barren Island ist erneut ausgebrochen und förderte eine Aschewolke, die bis auf 2700 m Höhe aufstieg und in Richtung Nordosten driftete. Das geht aus einer VONA-Meldung des VAAC Darwin hervor. Es bestand eine Gefahr für tiefliegende Flugzeuge. Der Alarmcode wurde auch „Orange“ erhöht.

Das „Volcanic Ash Advisory Centre“ meldete die Ascheeruption von Barren Island in der Andamanensee in den frühen Morgenstunden des 3. Oktober. Die Beobachtungen stützten sich auf Satellitendaten des japanischen Wettersatelliten Himawari-9. Bereits wenige Stunden später war die Aschewolke jedoch nicht mehr erkennbar. Da auch keine weiteren Eruptionen registriert wurden, hob das VAAC die Warnung wieder auf und beendete die Serie von Hinweisen für den Flugverkehr.

Barren Island liegt rund 135 Kilometer nordöstlich von Port Blair, der Hauptstadt der Andamanen und Nikobaren. Der Vulkan erhebt sich 354 Meter über den Meeresspiegel und bildet eine karge, nur spärlich bewachsene Insel. Im Zentrum des Kraters wächst ein aktiver Schlackenkegel, aus dem regelmäßig kleinere Ausbrüche erfolgen.

Historische Eruptionen sind seit 1787 dokumentiert, doch lange Zeit galt der Vulkan als inaktiv. Erst 1991 brach er nach mehr als 150 Jahren Ruhephase wieder aus und erzeugte Lavaströme, die bis ins Meer reichten. Seitdem meldet sich Barren Island in unregelmäßigen Abständen. Besonders nach dem Sumatra-Beben 2004 wurde verstärkte Aktivität registriert, mit wiederholten strombolianischen Ausbrüchen, Lavafontänen und Aschewolken. In den letzten Jahren kam es mehrfach zu kurzen eruptiven Phasen, zuletzt zwischen 2018 und 2021.

Mit der aktuellen Ascheemission zeigt der Vulkan erneut, dass er aktiv bleibt, wenn auch auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Für den Flugverkehr in der Region bedeutet dies erhöhte Aufmerksamkeit, für die Bewohner der Andamanen besteht jedoch derzeit keine Gefahr.

Asien: Extremer Niederschlag verursacht Flutkatastrophen

Extremregen verursachte Kontinent übergreifende Flutkatastrophen –  Südostasien am stärksten betroffen

In den letzten Tagen wurde in den Medien viel über die Flutkatastrophen in Italien und Bosnien-Herzegowina berichtet, wo starke Unwetter mit extremen Niederschlägen für Überflutungen sorgten. In Bosnien-Herzegowina fielen dabei innerhalb weniger Stunden bis zu 300 mm Niederschlag. Doch auch in anderen Erdteilen kommt es aktuell zu extremen Regenmengen, die sich zudem nicht nur in kurzen Unwettern entladen, sondern teils tagelang anhalten. Besonders betroffen sind die Teile Asiens, in denen Monsunzeit ist. Der Monsun trifft dabei auf atmosphärische Störungen, die die Regenzeit verstärken.

In den letzten Tagen gab es von Indien über Indonesien bis nach Japan außergewöhnlich heftige Regenfälle, die Straßen überfluteten, Häuser zerstörten und den Alltag von Millionen Menschen lahmlegten. Meteorologen sehen darin kein Zufallsereignis, sondern ein Symptom der sich verändernden Klimabedingungen.

Auf der indonesischen Ferieninsel Bali standen in den vergangenen Tagen ganze Stadtviertel unter Wasser. Die Hauptstadt Denpasar sowie die Touristenzentren Canggu und Ubud waren besonders betroffen. Schlauchboote mussten eingesetzt werden, um Touristen aus ihren Hotels zu evakuieren. Nach Angaben der Behörden kamen allein auf Bali mindestens 16 Menschen ums Leben, wobei die Opferzahlen weiter steigen. Zahlreiche Einwohner mussten ihre Häuser verlassen und in Notunterkünfte umsiedeln. Auch die weiter östlich gelegene Insel Flores verzeichnete schwere Fluten mit mehreren Toten und Vermissten. Erst allmählich gehen die Wassermassen zurück, während Einsatzkräfte Trümmer beseitigen und Wasser aus den überfluteten Gebieten abpumpen. Zurück bleiben zerstörte Häuser und on den Wassermassen mobilisierte Schutt- und Müllmassen.

Ähnlich dramatisch war die Lage in Indien, wo der Monsun in diesem Jahr besonders heftig ausgefallen ist. In den Bundesstaaten Punjab, Haryana und Rajasthan fiel innerhalb von 24 Stunden mehr als das Zehnfache der üblichen Niederschlagsmenge. Punjab erlebte die schlimmsten Überschwemmungen seit 1988. Flüsse traten über die Ufer, Dörfer wurden weggespült, und in mehreren Regionen kam es zu Erdrutschen. Allein im Nordwesten Indiens lagen die Niederschläge zwischen Ende August und Anfang September 180 Prozent über dem Durchschnitt.

Auch Japan blieb nicht verschont: Ein plötzlicher Wolkenbruch in Tokio setzte Straßen unter Wasser und führte zu einem teilweisen Stillstand des öffentlichen Lebens. Der Flughafen Haneda musste wegen Blitzeinschlägen den Betrieb zeitweise einstellen, der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen und mehrere Regionalstrecken standen still. Mehr als 7.000 Haushalte waren vorübergehend ohne Strom.

Ursachen von Flutkatastrophen: ein veränderter Wasserkreislauf

Wissenschaftler machen ein Zusammenspiel aus Klimawandel, atmosphärischen Strömungen und regionalen Gegebenheiten für die Häufung dieser Ereignisse verantwortlich. Ein zentraler Faktor ist der globale Temperaturanstieg: Wärmere Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen – rund sieben Prozent mehr pro ein Grad Celsius. Das bedeutet, dass sich bei Regenereignissen größere Wassermengen entladen, was zu extremen Niederschlägen führt.

Hinzu kommt, dass der Monsun selbst immer unregelmäßiger verläuft. Früher verteilten sich die Regenfälle gleichmäßig über die vier Monsunmonate Juni bis September. Heute kommt es nach langen Trockenphasen immer häufiger zu sintflutartigen Regenfällen innerhalb weniger Stunden. Besonders in Bergregionen prallen feuchte Luftmassen auf Gebirgshänge und entladen sich als Wolkenbrüche. Die Folgen sind reißende Sturzfluten und verheerende Erdrutsche, wie sie zuletzt in den Himalaya-Staaten Uttarakhand und Himachal Pradesh beobachtet wurden.

Eine weitere Rolle spielen die Jetstreams. Hierbei handelt es sich um starke Windbänder in der oberen Atmosphäre, die auf der Nordhalbkugel von West nach Ost strömen. Sie sind durch den Klimawandel instabiler geworden und mäandrieren stärker, als es früher der Fall gewesen ist. Dadurch bleiben Regengebiete länger über einer Region liegen, was die Regenmengen zusätzlich erhöht. In Teilen Indiens führte zudem das Zusammentreffen des Monsuns mit Tiefdruckgebieten aus dem Mittelmeerraum zu einer gefährlichen Wetterlage, die über Tage anhielt. Auch die Tiefdruckrinne, die zunächst für die Unwetter in Italien und Bosnien-Herzegowina verantwortlich war, könnte in einigen Tagen das Wetter in Indien beeinflussen. Die Tiefdruckrinne ihrerseits wurde vom Ex-Hurrikan Erin beeinflusst, der zuvor die Ostküste der USA heimgesucht hatte. Erstaunlich, wie auf der Erde vieles interkontinental zusammenhängt.

Experten warnen, dass solche Ereignisse in den kommenden Jahren häufiger und intensiver auftreten werden. Besonders gefährdet sind dicht besiedelte Regionen mit unzureichender Infrastruktur und geringer Wasserrückhaltefähigkeit. In Städten wie Tokio, Mumbai oder Jakarta verstärken versiegelte Flächen die Überschwemmungen, weil das Wasser nicht versickern kann.

Die aktuellen Flutkatastrophen sind damit nicht nur lokale Tragödien, sondern ein Vorgeschmack auf die Herausforderungen, die der Klimawandel für Asien bereithält. Anpassungsstrategien wie verbesserte Frühwarnsysteme, widerstandsfähigere Infrastruktur und eine kluge Stadtplanung werden entscheidend sein, um die Folgen künftiger Extremregenfälle abzumildern.

Indien: Katastrophale Sturzflut löscht Dorf aus

Katastrophale Sturzflut im Himalaya-Dorf Dharali in Indien – Tote und Vermisste

Ein ungewöhnliches Starkregenereignis löste im nordindischen Bundesstaat Uttarakhand eine Sturzflut aus, die das Himalaya-Dorf Dharali verwüstete. Mindestens vier Menschen kamen ums Leben, mehr als 50 werden vermisst. Die Fluten rissen ganze Häuser mit sich und verwandelten die Region innerhalb von Minuten in eine Schlamm- und Trümmerlandschaft. Experten machen nicht nur den Klimawandel für die Katastrophe verantwortlich, sondern auch die besondere Topografie des Himalaya-Hinterlandes.

Dharali liegt im Distrikt Uttarkashi, etwa 2.500 Meter über dem Meeresspiegel, in unmittelbarer Nähe des Flusses Kheer Ganga. Die Region ist Teil des Garhwal-Himalayas, einem geologisch jungen Gebirge mit steilen Hängen, tief eingeschnittenen Tälern und instabilen Gesteinsformationen. Diese geomorphologischen Merkmale machen das Gebiet besonders anfällig für Erdrutsche, Sturzfluten und Hangrutschungen – insbesondere während der Monsunzeit von Juni bis September.

Die Sturzflut wurde am Dienstagmorgen durch einen sogenannten Cloudburst ausgelöst. Hierbei handelt es sich um einen extrem kleinräumigen, aber intensiven Regenfall, der in diesem Fall innerhalb kurzer Zeit 210 Millimeter Niederschlag freisetzte. Das Wasser sammelte sich an den steilen Berghängen und stürzte mit gewaltiger Kraft talwärts.

Augenzeugen berichteten von einer schwarzen Wand aus Wasser und Geröll, die über Dharali hereinbrach. Zahlreiche Gebäude, darunter Hotels und Wohnhäuser, wurden zerstört. Videos dokumentierten das Ereignis. In Anbetracht des gewaltigen Impakts der Fluten sind weitaus höhere Opferzahlen als zunächst angegeben zu befürchten.

Die State Disaster Response Force (SDRF), die Nationale Katastrophenschutztruppe (NDRF) und Einheiten der indischen Armee sind im Einsatz. Bislang konnten etwa 15 bis 20 Menschen aus den Trümmern gerettet werden. Drei Hubschrauber wurden für Luftrettungen angefordert, doch das unwegsame Gelände erschwert den Zugang zur Katastrophenregion.

Gegenüber den Medien erklärte der Geologe Dr. Anil Thapa, dass der Ort Dharali in einer besonderen Region des Himalayas liegt, die nicht nur geologisch instabil ist, sondern durch unkontrollierte Baumaßnahmen zusätzlich destabilisiert wurde. Das schafft ein hohes Katastrophen-Potenzial bei extremen Wetterereignissen.
Derartige Katastrophen häufen sich in den letzten Jahren. 2013 forderte ein ähnlicher Wolkenbruch in Kedarnath über 6.000 Todesopfer. Wissenschaftler warnen davor, dass sich diese Katastrophen im Zuge des Klimawandels weiter intensivieren könnten.

Nikobaren: Erdbeben Mw 6,5

Starkes Erdbeben bei der Inselgruppe der Nikobaren vor Sumatra- Hauptinsel betroffen

Datum: 29.07.2025 | Zeit: 18:41:51 UTC | Koordinaten: 6.851 ; 93.161 | Tiefe: 20 km | Mw 6,5

Indira Point, 29.07.2025Die indische Inselgruppe der Nikobaren wurde erneut von einem starken Erdbeben erschüttert. Die Magnitude wurde mit Mw 6,5 angegeben. Das Epizentrum befand sich vor der Westküste von Great Nicobar Island, wurde vom EMSC aber mit Bezug zu Indonesien verortet und 261 km westlich von Sabang lokalisiert. Der Erdbebenherd befand sich in 20 Kilometern Tiefe.

Größere Schäden wurden nicht bekannt, eine Tsunamigefahr bestand aufgrund der Tiefe des Hypozentrums ebenfalls nicht. Der Erdstoß wurde aber von den Bewohnern der Inselgruppe deutlich wahrgenommen. Wahrnehmungsmeldungen gibt es sogar von der Nordspitze Sumatras.

Die Nikobaren liegen zwar in der Nähe der indonesischen Insel Sumatra, gehören aber zum Hoheitsgebiet Indiens.

Tektonisch betrachtet stand das Erdbeben mit der Subduktion der Indoaustralischen Platte unter die Burma-Mikroplatte, die dem eurasischen Kontinent vorgelagert ist, im Zusammenhang. Die Subduktion findet am Sundagraben statt, der schon für manch starkes Erdbeben mit katastrophalen Folgen verantwortlich war.

Betrachtet man die Shakemap genauer, dann erkennt man, dass es heute eine Reihe mittelstarker Erdbeben gab, die sich an weiter entfernten Plattengrenzen zutrugen, die parallel zum Sundagraben verlaufen und ebenfalls als Subduktionszonen angelegt sind. Diese Erdbeben reihten sich zum einen entlang der Philippinen auf und zum anderen entlang des Mariannengrabens und seiner Verlängerung, dem Izu-Bonin-Trench. Eine Verbindung zwischen diesen Beben gibt es nicht.

Bei den Tiefseegräben, die sich entlang der Subduktionszonen bilden, handelt es sich um die tiefsten Stellen der Erde. Während der Sundgraben bis zu 7290 m tief ist, liegt der tiefste Punkt der Erde im Mariannengraben: die sogenannte Challengertiefe misst 10.984 m unter dem Meeresspiegel.

Barren Island: Thermische Anomalie detektiert

Thermische Anomalie auf Barren Island legt Vulkanausbruch nahe

Der entlegene Inselvulkan Barren Island emittiert aktuell eine sehr hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 1342 MW. Das geht aus satellitengestützten Messungen hervor, die auf der Website von MIROWA veröffentlicht wurden. Bereits in den letzten Tagen wurden schwächere Anomalien detektiert, so dass es wahrscheinlich ist, dass die Wärmequelle vulkanischen Ursprungs ist und nicht von einem Waldbrand herrührt, was allerdings zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden kann. Die Insel besteht eigentlich nur aus dem Vulkan und ist in entlang der Küste bewaldet.

Bei Barren Island handelt es sich um einen 354 m hohen Stratovulkan im Indischen Ozean mit einer Fläche von 8 Quadratkilometern. Die Insel gehört zum Andamanen-Archipel, das zu Indien gehört. Der Vulkan erinnert mich ein wenig an die Fossa von Vulcano, die ebenfalls relativ niedrig ist und sich aus einer Caldera erhebt. Auch die bei beiden Vulkanen vorherrschenden Eruptionstypen sind ähnlich, mit dem Unterschied, dass Barren Island deutlich häufiger eruptiert: In den letzten 10 Jahren ereigneten sich 5 Eruptionsphasen auf Barren Island, wobei die stärksten Ausbrüche zwischen Dezember 2022 und August 2023 erfolgten und einen VEI von 2 erreichten. Wenn die aktuelle Wärmestrahlung von einem Vulkanausbruch verursacht wird, ist es naheliegend, dass glühende Lava gefördert wird. Aschewolken werden bis jetzt nicht gemeldet.

Die Insel ist unbewohnt und liegt westlich der Hauptinseln der Andamanen. Daher sind Augenzeugenberichte selten. Zudem steht Barren Island unter striktem Naturschutz und ein Betreten des Eilands ist strikt untersagt. Ausnahmegenehmigungen bekommen für gewöhnlich nur Forscher, die das sensible Ökosystem der Insel untersuchen. Hier leben viele geschützte endemische Arten, darunter Vögel, Fledermäuse und Meereslebewesen. Die Mergui-Inselgruppe, zu der Barren Island gehört, ist von einem intakten Korallenriff umgeben, was wohl auch so bleiben soll. Darüber hinaus studieren Wissenschaftler, wie sich das Leben auf einer jungen Vulkaninsel ohne menschlichen Einfluss entwickelt.

Barren Island ist darüber hinaus der einzige Vulkan Indiens und einer der wenigen aktiven Feuerberge in Südasien bzw. dem Indischen Ozean.

Indien: Sturzflut mit Gerölllawine fordert Todesopfer

Sturzfluten und Erdrutsche in Indien verursachten drei Todesopfer und massive Zerstörung in Jammu und Kaschmir

Starke Regenfälle haben in der Nacht zum Sonntag im Distrikt Ramban eine Naturkatastrophe ausgelöst. Besonders betroffen war das abgelegene Bergdorf Dharamkund, wo ein über die Ufer getretener Nebenfluss des Chenab zu einer Sturzflut nebst Erdrutsch führte. Drei Menschen, darunter zwei Kinder, kamen ums Leben, eine weitere Person wird vermisst. Zehn Wohnhäuser wurden vollständig zerstört, 25 bis 30 weitere beschädigt. Über 100 Menschen konnten gerettet bzw. evakuiert werden.

Die Katastrophe wurde durch Starkregen ausgelöst, der von Hagelstürmen und Sturmböen begleitet wurde, die weitere Schäden anrichteten. Die strategisch wichtige Nationalstraße NH-44 zwischen Jammu und Srinagar wurde an mehreren Stellen durch Schlamm- und Gesteinsmassen blockiert. Zwei Hotels, mehrere Geschäfte und zahlreiche Fahrzeuge wurden beschädigt oder zerstört. In mehreren Orten des Distrikts herrscht weiterhin Ausnahmezustand und einige Dörfer sind nicht erreichbar.

Der Distrikt Ramban im autonomen Bundesstaat Jammu und Kaschmir liegt im südlichen Teil des westlichen Himalayas und ist geprägt von engen Tälern, steilen Hängen und zahlreichen Wasserläufen, von denen der Chenab einer der bedeutendsten ist Die Topografie macht die Region besonders anfällig für Naturgefahren wie Erdrutsche und Sturzfluten – insbesondere bei starkem Niederschlag. Solche Ereignisse treten dort regelmäßig während der Monsunzeit auf, doch in diesem Fall handelte es sich um einen besonders intensiven Regenfall außerhalb der typischen Saison.

Experten weisen darauf hin, dass die Häufung extremer Wetterereignisse in der Himalaya-Region zunimmt, was unter anderem auf den Klimawandel und eine Verschiebung der Monsunzyklen zurückgeführt wird. Lokale Wolkenbrüche mit sehr hohen Niederschlagsmengen innerhalb kürzester Zeit verursachen besonders in engen Bergtälern schwere Schäden.

Hinzu kommt, dass infrastrukturelle Eingriffe die Instabilität der Hänge erhöhen. Sprengungen, Abholzungen und Bauarbeiten tragen zur Erosion bei und erhöhen das Risiko von Hangrutschungen zusätzlich.

Die Rettungs- und Aufräumarbeiten in Ramban dauern an, sind jedoch durch anhaltend schlechtes Wetter erschwert. Die Behörden arbeiten an Notunterkünften und Hilfslieferungen und warnen  vor weiteren Erdrutschen. Die Katastrophe macht deutlich, wie verletzlich Bergregionen wie Jammu und Kaschmir gegenüber extremen Wetterlagen sind – und wie wichtig nachhaltige Vorsorgemaßnahmen werden. Auch Touristen sollten in solchen Regionen immer damit rechnen, in eine Naturkatastrophe zu geraten und die wichtigsten Gegenstände einer Survivalausrüstung bei sich tragen. Dazu zählen ein stabiles Messer oder Multitool, Signalpfeife, Taschenlampe, Feuerzeug, Paracord (Fallschirmschnur), Verbandszeug, Wasserfilter in Stiftform. Ausweis, Geld und Smartphone sind obligatorisch.

Indien: Über 100 Todesopfer durch Unwetter

Schwere Unwetter in Indien und Nepal forderten mehr als 100 Todesopfer – starke Gewitter während der Vormonsunzeit typisch

Der Osten Indiens und das angrenzende Nepal wurden in den vergangenen Tagen von starken Unwettern heimgesucht. Es kam zu starken Gewittern mit Blitzeinschlägen und Hagel, sowie Sturzfluten und Überschwemmungen. Nach neusten Angaben starben in Bihar, Uttar Pradesh und Jharkhand mindestens 102 Menschen durch die Unwetter.

Besonders heftig traf es den indischen Bundesstaat Bihar wo nach offiziellen Angaben 63 Menschen ums Leben kamen. Wie das staatliche Katastrophenschutzministerium am Freitag mitteilte, verzeichnete der Distrikt Nalanda mit 23 Todesfällen die höchste Opferzahl.

Allein am Donnerstag forderten Hagelstürme und wetterbedingte Unfälle 39 Menschenleben, 22 weitere Personen starben durch Blitzeinschläge. In einer offiziellen Pressemitteilung hieß es: „Die Zahl der Todesopfer durch Blitzeinschläge, Hagel und wetterbedingte Vorfälle stieg am Donnerstag in mehreren Distrikten Bihars auf 61.“

Bihar liegt südlich von Nepal und grenzt im Westen an Uttar Pradesh, im Süden an Jharkhand und im Osten an Westbengalen. Die Hauptstadt von Bihar ist Patna, die am Fluss Ganges liegt.

Bihar gehört zu den bevölkerungsreichsten, aber auch ärmsten Bundesstaaten Indiens. Die Region ist landwirtschaftlich geprägt, hat aber auch mit Infrastrukturproblemen, häufigen Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Gewittern sowie sozioökonomischen Herausforderungen zu kämpfen.

In der Region kommen im Allgemeinen ungewöhnlich viele Menschen durch Gewitter und Blitzschlag um: Der Bihar Economic Survey dokumentierte für das Jahr 2023 insgesamt 275 Todesopfer durch Blitzeinschläge und Gewitter.

Unwetterwarnung für die kommenden Tage

Der indische Wetterdienst hat eine orangefarbene Warnstufe ausgegeben: Am Donnerstag wurden in mehreren Regionen Bihars schwere Regenfälle, Gewitter, Blitze und Windgeschwindigkeiten von bis zu 50 km/h erwartet. Eine Beruhigung der Situation ist nicht in Sicht. In einigen Medienberichten heißt es, dass die Unwetter auch eine willkommene Abkühlung von der Hitze der letzten Wochen bringen.

Zu dieser Jahreszeit herrscht im Osten Indiens die Vormonsunzeit, während der es häufig zu Gewittern kommt. Die Monsunzeit beginnt im Juni und dauert bis September. Inwieweit der Klimawandel für die Unwetter mitverantwortlich ist, bleibt unklar, doch Experten gehen davon aus, dass er Wetterextreme verstärkt.

Indien: Felssturz schneidet Autofahrer ab

Erdrutsch in Uttarakhand blockiert wichtige Nationalstraße – Fahrzeuge stecken fest

Im indischen Pithoragarh, Uttarakhand, hat ein massiver Erdrutsch die Nationalstraße Dharchula-Tawaghat blockiert, wodurch Dutzende Fahrzeuge auf beiden Seiten der Straße festsitzen. Ausgelöst durch Risse im Hügel brach ein großer Teil einer steilen Felswand plötzlich ein und schleuderte innerhalb weniger Sekunden eine riesige Staubwolke in die Luft. Ein Video dokumentiert das beeindruckende Ausmaß des Ereignisses.

Einsatzkräfte der Polizei und der Border Roads Organisation sind vor Ort und arbeiten mit Hochdruck daran, die Straße freizuräumen. Ein Bezirksrichter bestätigte gegenüber der lokalen Presse, dass die betroffene Strecke bald wieder für den Verkehr geöffnet werden soll.

Uttarakhands Ministerpräsident Pushkar Singh Dhami forderte die zuständigen Behörden auf, die Gesteinstrümmer so schnell wie möglich zu beseitigen und den Verkehr unverzüglich wiederherzustellen. Er betonte die Bedeutung schneller Maßnahmen, um die Beeinträchtigungen für die Bevölkerung zu minimieren.

Der Bundesstaat Uttarakhand sieht sich durch den schnellen Ausbau von Infrastruktur zunehmend mit Erdrutschen konfrontiert. Allein während der Monsunzeit 2024 wurden 292 Erdrutsche gemeldet, bei denen mindestens 84 Menschen ums Leben kamen. Besonders betroffen waren die Distrikte Almora, Chamoli, und Dehradun.

Erdbeben könnte Felssturz begünstigt haben

Uttarakhand liegt in einer der tektonisch aktivsten Regionen der Erde, da es Teil des Himalaya-Gebirges ist, das durch die Kollision der Indischen und Eurasischen Platte vor etwa 50 Millionen Jahren entstanden ist. Diese Plattenbewegung ist immer noch aktiv, weshalb die Region erdbebenanfällig ist und oft unter massiven geologischen Prozessen leidet. Eine der wichtigsten Störungszonen der Region ist der Main Central Thrust. Diese Störung markiert die Grenze zwischen den hochgradig metamorphisierten Gesteinen des Zentralhimalaya und den niedriggradig metamorphisierten Gesteinen des Lesser Himalaya.

Tatsächlich ereignete sich nördlich von diesem Störungssystem gestern Abend in 10 Kilometern Tiefe ein Erdbeben Mb 5,0. Das Epizentrum dieses Bebens lag in Nepal unweit der Grenze zum indischen Bundesstaat Uttarakhand und es ist nicht ausgeschlossen, dass die Erschütterung den Felssturz an der bereits destabilisierten Felswand triggerte.