Bodenhebung bei Svartsengi auf Island erreicht Parität zur Hebung vor dem letzten Ausbruch
Reykjavik, 13.06.2025 – Während manche über das Ende der Eruptionsserie entlang der Sundhnúkur-Kraterreihe bei Svartsengi auf Island spekulieren, hat die Bodenhebung wie erwartet den Gleichstand wie vor der letzten Eruption Anfang April erreicht. Das Eruptionsrisiko steigt weiter an.

Medial erfährt die aktuelle Hebungsphase auf der isländischen Reykjaneshalbinsel kaum noch Aufmerksamkeit, entweder, weil man sich daran gewöhnt hat, oder weil andere Themen wie die Kapriolen des amerikanischen Präsidenten und die Kriege in der Ukraine und Israel die Nachrichten dominieren. Dennoch bleibt die Lage nördlich des isländischen Fischerstädtchens Grindavik angespannt: Die Bodenhebung beläuft sich seit dem 3. April – dem Ende des letzten großen Ereignisses bei Sundhnúkur – auf 250 mm und hat damit wieder in etwa das Niveau erreicht, wie es unmittelbar vor der letzten Eruption gemessen wurde. Das gilt allerdings noch nicht für das Magmavolumen. Bei den meisten Vorgängereruptionen verhielt es sich so, dass die Bodenhebung noch einige Wochen weiterging, bevor es dann tatsächlich zum nächsten Ausbruch kam. So kann es noch 6 bis 8 Wochen dauern, bis wir die nächste Eruption sehen werden, wobei natürlich immer die Möglichkeit besteht, dass die Bodenhebung aufhört und gar keine Eruption stattfinden wird.
Die Erdbebentätigkeit in dem Gebiet schätze ich als moderat ein: In den letzten 48 Stunden ereigneten sich 51 Erdbeben auf Reykjanes. Diese verteilten sich aber auf mehrere Risssysteme. Bei Grindavik und der Kraterreihe gab es nur wenige Erschütterungen, was in den Bodenhebungsphasen nicht unüblich ist. Oftmals steigert sich die Seismizität erst wenige Tage vor einer Eruption und nur wenige Minuten vorher gibt es eine seismische Krise. So könnte die finale Vorwarnzeit auch diesmal gering ausfallen.
Unter ganz Island ereigneten sich in dem bekannten Zeitraum 97 Erdbeben, überwiegend an den Lokationen, die hier in den letzten Monaten im Fokus standen.