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Fuego: paroxysmale Eruption

Update: Im Laufe des Tages steigerte sich der Paroxysmus weiter! MIROVA registrierte eine sehr hohe thermische Strahlung von 2148 MW, welches der 2 höchste Wert der letzten 12 Monate war. Die Vulkanasche stieg 7 km hoch auf und es wurden pyroklastische Ströme gemeldet.

Originalmeldung: Am Fuego in Guatemala findet derzeit der lang erwartete Paroxysmus statt. Es ist der Erste in diesem Jahr. Gestern Abend steigerte sich die Aktivität schnell. Die strombolianischen Eruptionen gingen in eine 500 m hohe Lavafontäne über, welche zwei Lavaströme speist. Diese waren gestern 800 m und 600 m lang. Vulkanasche steigt bis zu 4800 m ü.NN auf. Über pyroklastische Ströme liegen noch keine Meldungen vor. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung von 215 MW. Diese liegt noch deutlich unter den Spitzenwerten anderer Paroxysmen. Die Eruption kann per LiveCam verfolgt werden. Die Daten stammen von INSIVUMEH.

Mayon mit weiteren Lavafontänen

Die Aktivität am Mayon auf den Philippinen hat sich auf moderatem Niveau stabilisiert. In den letzten 3 Tagen ereigneten sich 11 Paroxysmen, welche kleine Lavafontänen förderten. Das VAAC Tokyo registrierte zuletzt etwa alle 6 Stunden eine dieser Phasen. Laut PHILVOLCS erreicht die Vulkanasche eine Höhe von 1000 m über dem Krater und enthält relativ viel Wasserdampf. Gestern ereigneten sich 4 Lava-Kollapse am Dom, welche pyroklastische Ströme erzeugten, die eine Entfernung von 2 km zurücklegten. Dampfexplosionen erzeugten gestern Mittag laute Explosionsgeräusche. Die beiden Lavaströme haben inzwischen Distanzen von 3,6 und 3,2 km zurück gelegt.

Die Seismik scheint deutlich zugelegt zu haben. Es wurden 273 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert, 15 Tremor-Episoden und 7 Steinschlag-Signale. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 2299 Tonnen am Tag. Magmaintrusion hält weiterhin an.

Batur mit Seismik

Am Batur auf der indonesischen Insel Bali steigt die Seismik etwas an. Auf dem Seismogramm erkennt man zahlreiche schwache Ausschläge und Tremor-Phasen. Das PVMGB liefert derzeit keine Interpretation dazu. In unserer Facebookgrupe wurde darüber diskutiert, in wie weit die Seismik vom benachbarten Gunung Agung mit aufgezeichnet werden könnte.

Sangeang Api mit Tremor

Auf dem Seismogramm des indonesischen Inselvulkans Sangeang Api ist eine Phase mit starkem Tremor zu erkennen. Unklar ist, ob er mit einer entsprechenden Eruption assoziiert war. In den vergangenen Monaten war der Vulkan sporadisch aktiv. Genaue Berichte sind mir nicht bekannt. Allerdings wurde die Vulkaninsel vor einigen Monaten evakuiert, da man einen größeren Ausbruch fürchtete.

Fuego: Paroxysmaler Vulkanausbruch am 05. Juni

Paroxysmus am Fuego via Livecam zu beobachten – 7 Jahre nach der Katastrophe

Antigua, 05.06.2025Am Fuego in Guatemala gibt es zurzeit eine paroxysmale Eruption, die in wolkenfreien Momenten via Livecam beobachtet werden kann. Der Vulkan speit eine kontinuierliche Lavafontäne, die mehrere hundert Meter über den Krater aufsteigt und glühende Schuttlawinen im oberen Hangbereich verursacht. Interessanterweise gibt es keine VONA-Warnung über Vulkanaschewolken.

Der Vulkanausbruch begann sich gestern Abend gegen 19:00 Uhr Lokalzeit aufzubauen und hält seit nunmehr fast 8 Stunden an. Die Vulkanologen von INSIVUMEH berichteten in ihrem letzten regulären Update, das vor dem Einsetzen des Paroxysmus veröffentlicht wurde, von 5 bis 8 strombolianischen Eruptionen die Stunde, was eine deutliche Steigerung gegenüber den zuletzt gemeldeten Eruptionsfrequenzen darstellt. Glühende Tephra wurde bei diesen Ausbrüchen bis zu 150 m hoch ausgeworfen, Vulkanasche erreichte sogar eine Höhe von bis zu 4800 m. In einem Sonderbulletin, das um 20:30 Uhr Lokalzeit veröffentlicht wurde, heißt es, dass sich die Eruptionsfrequenz auf 10 Explosionen pro Stunde gesteigert hat. Zudem wurde ein 600 m langer Lavastrom gefördert. Der Tremor zog deutlich an.

Der Paroxysmus fällt ausgerechnet fast mit dem 7. Jahrestag der Vulkankatastrophe zusammen: Am 3. Juni 2018 gingen vom Fuego massive pyroklastische Ströme ab, die ebenfalls im Zuge eines Paroxysmus entstanden. Sie erreichten Siedlungen am Fuß des Vulkans und richteten große Zerstörungen an. Mehr als 300 Menschen starben, zahlreiche Personen erlitten Verletzungen.

Trotz der Katastrophe und den potenziellen Vulkangefahren lassen sich Touristen nicht von einer Besteigung des Nachbarvulkans Acatenango abschrecken, von dem aus man die Eruptionen am ca. 3 Kilometer entfernten Fuegogipfel beobachten kann. Zahlreiche Taschenlampenlichter, die auf Webcamaufnahmen sichtbar sind, zeugen davon, dass auch jetzt wieder Touristen dort unterwegs sind. Während man am Acatenango relativ sicher ist, bringt sich allzu wagemutige Vulkanspotter oft in Gefahr, indem sie den Grat zwischen den beiden Vulkanen erklimmen und bis unterhalb des Fuegokraters wandern. Obwohl das strengstens untersagt ist, werden solche Extratouren von den Vulkanführern angeboten.

Die Paroxysmen am Fuego manifestieren sich in unregelmäßigen Abständen. Seit Anfang dieses Jahres ist die reguläre Aktivität des Vulkans nicht mehr so berechenbar wie in früheren Jahren und unterliegt starken Fluktuationen. Es wechseln sich Phasen mit geringer und starker Aktivität ab. Für Vulkanspotter ist das suboptimal, denn wer die Eruptionen beobachten will, muss sich darauf unter Umständen einstellen, erfolglos zu bleiben.

Fuego: Paroxysmus

Etwas später als erwartet produzierte der Fuego in Guatemala heute seinen 4. Paroxysmus in diesem Jahr. Legt man die abgegebenen Wärmestrahlung als Maßstab zu Grunde war es der Stärkst der aktuellen Serie: es wurden 2 Mal Werte über 6000 MW registriert. Vermutlich wurde die Wärmestrahlung während des Abganges pyroklastischer Ströme gemessen.

Am Ätna auf Sizilien kam es heute zu einem leichten Tremor-Anstieg. Möglicher Wiese hängt er mit den Erdbeben südliche des Vulkans im Zusammenhang.

Neuigkeiten gibt es auch vom Vulkan Piton de la Fournaise auf La Réunion. Dort wird wieder Inflation unter dem Gipfelkrater gemessen. Zudem kam es zu einer Reihe vulkanischer Erdbeben.

In Japan eruptierte der Sakurajima wieder verstärkt. Nachdem gestern nur eine Eruption registriert wurden, waren es heute 7 Explosionen. Der benachbarte Vulkan Kirishima zeigt Anzeichen der Unruhe: im Iozan Krater wurde eine thermische Anomalie beobachtet. Fumarolen stoßen Schwefelwasserstoff aus. Zudem gibt es leichte Erdbeben und Bodendeformationen.

Fuego: Paroxysmus am 10. März

Paroxysmus am Fuego. © Afar-TV-Livecam

Fuego generiert Paroxysmus – Lavafontänen, hoch aufsteigende Aschewolke und pyroklastische Ströme gemeldet

In Guatemala legt sich der Fuego mächtig ins Zeug und macht seinem Namen alle Ehre: Vom Feuervulkan geht eine beständige Lavafontäne aus, die mehrere hundert Meter hoch aufsteigt und den Hang mit glühender Tephra eindeckt. Zudem wird eine Aschewolke gefördert, die laut INSIVUMEH bis auf eine Höhe von 7000 m über dem Meeresspiegel aufsteigt und vornehmlich in westlicher Richtung driftet. Der Wind fächert die Eruptionswolke auf, so dass sie sich über ein großes Gebiet verteilt und sogar bis auf den Pazifik hinaus zieht. In Ortschaften, die unter die Aschewolke geraten, kommt es zu starkem Ascheniederschlag.




Der Paroxysmus bahnte sich gestern bereits an, denn nach einer gut 40 Tage dauernden Ruhephase erzeugte der Vulkan periodisch starke strombolianische Eruptionen, die mehrere Minuten lang anhielten.

Heute Nacht war der Livecam-Blick zeitweise wolkenverhangen, doch durch ein kleines Wolkenloch kurz vor Mitternacht konnte man erkennen, dass der Paroxysmus langsam anfing. MIROVA registriert eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 3650 MW. Das zugehörige Signal ist langgestreckt und es könnte sein, dass auch ein Lavastrom auf der Westflanke unterwegs ist. Falls nicht, dann fließt hier vermehrt die ausgestoßene glühende Tephra in Form eines Debris Flows über die Vulkanflanke.

Die Katastrophenschutzbehörde CONRED brachte mehrere Bulletins zu der aktuellen Aktivität heraus und warnt vor pyroklastischen Strömen, die sich durch die Schluchten Las Lajas, El Jute, Seca und Ceniza bewegen. Momentan lässt diese besonders gefährliche vulkanische Erscheinung etwas nach. Dennoch dürften sich die besorgten Anwohner des Vulkans an die Vorkommnisse von 2018 erinnern, als bei einem Paroxysmus große pyroklastische Ströme abgingen, die bewohntes Gebiet erreichten. Das Problem ist, dass diese nun jederzeit und ohne weitere Vorwarnungen auftreten können, und da sie sich teils schneller als ein Auto bewegen, ist eine Flucht dann auch schwierig. Für die Behörden und die Bevölkerung sicherlich eine schwierige Situation, in der sich die Frage stellt: evakuieren oder bleiben?

CONRED empfahl den Anwohnern des Vulkans bereits gestern, besonders achtsam zu sein und eine Notfalltasche mit den wichtigsten Dingen des Lebens zu packen. Diese sollte ausreichend Material enthalten, um 72 Stunden fernab der Heimat auszukommen. Auch jetzt sind Teams vor Ort und betreuen die Bürger. Den Empfehlungen der Spezialisten ist unbedingt Folge zu leisten.

Fuego: Pyroklastische Ströme bei paroxysmalen Vulkanausbruch

Pyroklastischer Strom am Fuego. © CONRED

Dramatische Entwicklung am Fuego – Paroxysmaler Vulkanausbruch erzeugt pyroklastische Ströme

Antigua, 05.06.2025Am Fuego spitzte sich im Verlauf des Vormittags (Nacht in Guatemala) die Situation dramatisch zu, als infolge des paroxysmalen Vulkanausbruchs pyroklastische Ströme entstanden, die offenbar fast den Fuß des Vulkankegels erreichten. Die gefürchteten Glutwolken bildeten sich während der Hochphase des Paroxysmus, der bis zu 300 m hohe Lavafontänen und einen Lavastrom förderte.

Die Vulkanologen von INSIVMUEH brachten in den Morgenstunden ein Bulletin heraus, das später auch vom Zivilschutz aufgegriffen wurde, das über die Gefahr informiert. Leider werden diese Nachrichten von INSIVUMEH ausschließlich auf Spanisch veröffentlicht und dann noch im Fotoformat auf Website und sozialen Kanälen geteilt, so dass die Texte mit herkömmlichen Übersetzungsprogrammen nicht zu übersetzen sind. Einzig die neuen KI-gestützten Smartphones sind meines Wissens nach in der Lage Texte aus Fotos zu Scannen und zu übersetzen, vorausgesetzt, man hat das entsprechende Sprachpaket installiert. Schlecht für ausländische Touristen, die sich mit einem gefährlichen Vulkanausbruch konfrontiert sehen und händeringend Informationen suchen. Ein Trend, den ich leider weltweit beobachte: Die verantwortlichen Behörden machen es sich immer einfacher und verschenken die Möglichkeiten die moderne digitalen Medien bieten, Informationen mehrsprachig und für alle zugänglich zu verbreiten. Doch zurück zum Vulkan.

Letztendlich informierte die Zivilschutzbehörde CONRED die Bürger in einem übersetzbaren Sonderbulletin über den Abgang der pyroklastischen Dichteströme in den Schluchten Seca, Ceniza und Las Lajas. Allerdings fand ich keine Meldung, die vor dem Rückgang der Aktivität veröffentlicht wurde und frühzeitig vor den Dichteströmen warnte. Eine Meldung gab es nur aus der Anfangsphase des Paroxysmus am Abend. Vermutlich war nachts niemand im Büro für public relations zuständig.

Diese heißen Ströme aus Gas, Asche und vulkanischem Material wurden von den Spezialisten als schwach bis mäßig-stark eingestuft, und es gab den Hinweis darauf, dass sie sich in den nächsten Stunden wieder verstärken könnten. Der Ascheregen beeinträchtigte mehrere Gemeinden westlich und nordwestlich des Vulkans, insbesondere Acatenango und San Pedro Yepocapa.

Im Fokus der Tätigkeit des Zivilschutzes standen und stehen aber die Gemeinden im Süden des Fuego, weil die pyroklastischen Ströme in diese Richtung abgingen. Einsatzkräfte unternehmen Kontrollgänge und stehen in direktem Kontakt mit der Bevölkerung. Die Tätigkeit des Vulkans führte auch zur Sperrung der Straße RN 14, da man befürchtet, dass pyroklastische Ströme diese überschreiten könnten.

Der Zivilschutz appellierte an das Tourismusinstitut INGUAT und die Gemeindeverwaltungen, den Zugang zum Vulkan Acatenango für Touristen angesichts der Gefährdungslage einzuschränken. Die Bevölkerung wurde ferner dazu aufgerufen, sich informiert zu halten und einen 72-Stunden-Notfallrucksack bereit zu halten, für den Fall, dass evakuiert werden muss. Ein Rat, den man auch Touristen geben kann.

Fuego: Zunahme der Aktivität

Der Fuego in Guatemala steuert wieder auf einen Paroxysmus zu. MIROVA registriert heute eine Wärmestrahlung von 148 MW und der Tremor ist erhöht. Leider sind die LiveCams offline, so dass visuelle Bestätigung der Daten fehlt.

Am Ätna auf Sizilien sichtete Boris Behncke vom INGV heute kleine Aschewolken, die vom Neuen Südostkrater ausgingen. Zudem wurden in den letzten Tagen mehrere Erdbeben in Tiefen weniger als 5 km registriert, die sich in Richtung der Zentralkrater verlagern. Es ist sehr gut möglich, dass es in nächster Zeit wieder vulkanische Aktivität am Ätna zu bewundern gibt.