Philippinen: Erneuter Tropensturm verursachte Überflutungen

Tropensturm Bualoi verursacht Überflutungen auf den Philippinen – Lahar-Warnung am Vulkan Mayon

Nur 5 Tage nachdem Supertaifun Ragasa die Philippinen heimsuchte, wurde der Inselstaat gestern erneut von einem Tropensturm getroffen. Anders als Ragasa, der den Norden des Archipels streifte, zog Tropensturm Bualoi über das Zentrum der Hauptinsel Luzon hinweg und verursachte eine schwere Naturkatastrophe. Der 15. tropische Wirbelsturm des Jahres hat mindestens zehn Menschen das Leben gekostet und mehr als 400.000 zur Flucht gezwungen. 13 weitere Personen gelten nach Angaben der Katastrophenschutzbehörden als vermisst.

Bualoi traf am Donnerstagabend mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von rund 110 Kilometern pro Stunde in der Küstenstadt San Policarpo auf Land. Der Sturm brachte heftige Regenfälle und starke Böen, die Strommasten umstürzen ließen, Dächer abdeckten und zahlreiche Häuser zerstörten. In den besonders betroffenen Provinzen Bicol, Eastern Samar und Northern Samar wurden mehr als 73.000 Menschen in Notunterkünften untergebracht.

Claudio Yucot, Direktor des regionalen Zivilschutzes von Bicol, bestätigte, dass drei Menschen auf der Insel Masbate ums Leben kamen, darunter ein Dorfbewohner, der von einem umgestürzten Baum erschlagen wurde. Eine weitere Person wurde in der Provinz Camarines Norte vom Blitz getroffen. Viele der Vermissten sind Fischer, die sich vor Eintreffen des Sturms noch auf See befanden.

Die schweren Regenfälle lösten in mehreren Regionen Erdrutsche aus, unter anderem auf der Insel Panay, wo eine Nationalstraße blockiert wurde. In sozialen Medien kursieren Bilder von schlammverschmierten Fahrzeugen und Evakuierungsaktionen. Selbst in der Hauptstadt Manila kam es zu Überflutungen, sodass Schulen geschlossen wurden und das öffentliche Leben zum erliegen kam.

Lahar-Warnung am Vulkan Mayon

Besonders aufmerksam beobachten die Behörden die Situation am Vulkan Mayon. Das philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie (PHIVOLCS) warnte am Mittwoch vor möglichen Laharen. Die gefährlichen Schlammlawinen entstehen, wenn Regenfälle abgelagertes vulkanisches Material mobilisieren. Gemeinden in der Umgebung des Vulkans wurden aufgefordert, Flussläufe zu meiden und Notfallpläne bereitzuhalten.

Bualoi hat sich mittlerweile zu einem Taifun verstärkt und bewegt sich auf das Südchinesische Meer zu. Meteorologen rechnen damit, dass er am Montag die Küsten Vietnams erreichen und sintflutartige Regenfälle bringen wird.

Korruption beim Hochwasserschutz

Der Sturm trifft die Philippinen in einer politisch angespannten Phase. Tausende Menschen protestieren in Manila gegen einen Korruptionsskandal um gefälschte Hochwasserschutzprojekte, die den Staat Milliarden gekostet haben sollen. Mehrere Politiker, darunter Verbündete von Präsident Ferdinand Marcos Jr., stehen unter Verdacht, Schmiergelder angenommen zu haben. Marcos bezeichnete das Ausmaß der Korruption als „entsetzlich“ und versprach, dass niemand – auch nicht enge Vertraute – vor Ermittlungen verschont bleibe.

Die Philippinen gehören zu den weltweit am stärksten von Naturkatastrophen betroffenen Ländern. Experten warnen, dass der Klimawandel die Häufigkeit und Intensität tropischer Stürme weiter erhöhen könnte. Doch damit der Kampf gegen den Klimawandel und andere Umweltzerstörungen Erfolg haben kann, bedarf es einer geeinigten Welt, die an einem Strang zieht. Doch das aktuelle politische Geschehen sieht nach immer weiter um sich greifendem Protektionismus aus, nicht nach einvernehmlicher Kooperation.

Supertaifun Ragasa wütet weiter und trifft Taiwan und China

Supertaifun Ragasa verwüstet Teile der Philippinen, Taiwan und Südchina – Millionen betroffen

Wie prognostiziert hat sich der Supertaifun Ragasa zum bislang stärksten Sturm des Jahres entwickelt und richtete in mehreren Staaten große Schäden an. Auf den Philippinen, in Taiwan und an der südchinesischen Küste kamen zahlreiche Menschen ums Leben und Tausende wurden obdachlos. In China wurden fast zwei Millionen Menschen evakuiert.

Ragasa bildete sich über dem ungewöhnlich warmen Westpazifik und entwickelte sich innerhalb weniger Tage zu einem Supertaifun der höchsten Kategorie 5. Der Wirbelsturm rotiert um ein deutlich ausgeprägtes Auge, das sogar aus dem Weltraum sichtbar ist. Extrem starke Winde mit Geschwindigkeiten von mehr als 265 km/h wirbelten um dieses Auge.

Spur der Verwüstung im Westpazifik

Sein erster Landfall erfolgte im Norden der Philippinen, wo Ragasa mit orkanartigen Winden und massiven Niederschlägen mehrere Provinzen überflutete, was Erdrutsche und Stromausfälle auslöste. Nach Angaben der Nachrichtenagenturen kamen mindestens vier Menschen ums Leben, weitere Personen gelten als vermisst.




Nach dem Überqueren der Philippinen zog Ragasa weiter nach Norden und traf gestern Taiwan mit sintflutartigen Regenfällen. Besonders betroffen war der Landkreis Hualien an der Ostküste, wo mehr als 700 Millimeter Niederschlag fielen – eine Rekordmenge die Sturzfluten und Schlammlawinen auslöste. In der Gemeinde Guangfu brach ein natürlicher Damm, der sich durch einen Erdrutsch im Juli gebildet hatte, und entließ rund 68 Millionen Tonnen Wasser in das Tal. Die Flutwelle riss Autos und Trümmer mit sich, zerstörte eine wichtige Brücke und setzte ganze Straßenzüge unter Wasser. Viele Bewohner mussten sich auf die Dächer ihrer Häuser retten. Mindestens 14 Menschen kamen ums Leben, 129 gelten weiterhin als vermisst, 34 wurden verletzt. Regierung, Militär und Katastrophenschutzkräfte sind im Einsatz, um Überlebende zu finden und die Aufräumarbeiten einzuleiten.

Anschließend erreichte der Taifun, etwas abgeschwächt, die dicht besiedelte Südküste Chinas. Hongkong und Macau riefen die höchste Taifunwarnstufe aus und schlossen Schulen, Geschäfte und den öffentlichen Nahverkehr. Der internationale Flughafen von Hongkong stellte den Betrieb zeitweise ein. Die Böen erreichten bis zu 168 km/h, in Shenzhen wurden Windspitzen von über 180 km/h gemessen.

Die Behörden der Provinz Guangdong evakuierten bis Dienstagabend fast 1,9 Millionen Menschen aus gefährdeten Gebieten. Mehr als 10 000 Schiffe wurden in sichere Gewässer verlegt, und über 38 000 Einsatzkräfte stehen bereit, um bei Rettungs- und Hilfsmaßnahmen zu unterstützen. Sturmwellen von bis zu vier Metern Höhe überschwemmten Küstenbereiche, in sozialen Medien kursieren Videos, die zerstörte Hotelanlagen und überflutete Straßen zeigen.

Die Philippinen, Taiwan und Südchina sind regelmäßig von Taifunen betroffen, doch die zunehmende Intensität und Häufigkeit solcher Stürme wird auf die Klimakrise zurückgeführt. Hongkong verzeichnete mit Ragasa bereits den neunten Taifun des Jahres, deutlich mehr als der langjährige Durchschnitt von sechs pro Saison.

Während Ragasa sich nun abschwächt und weiter ins Landesinnere zieht, formiert sich über dem Westpazifik bereits der nächste Sturm, Taifun Opong. Die Taifunsaison ist somit noch lange nicht zu Ende und für die betroffenen Regionen bleibt kaum Zeit, durchzuatmen.

Philippinen von Taifun Ragasa bedroht

Taifun Ragasa bedroht Nord-Luzon – Heftige Regenfälle, Stürme und Sturmfluten erwartet

Im Norden der Philippinen bereitet man sich auf die Ankunft von Supertaifun Ragasa – der auf den Philippinen „Nando“ heißt – vor und damit auf eine möglicherweise bevorstehende Naturkatastrophe. Ragasa ist ein Wirbelsturm der höchsten Kategorie 5 und weist in seinem Inneren Windgeschwindigkeiten von mehr als 260 km/h auf. Dem nicht genug, zieht weiter nördlich ein weiterer Taifun durch den Pazifik: Neoguri. Auch dieser Taifun wird als sehr stark eingestuft, obwohl sein Wolkenwirbel kleiner ist als jener von Ragasa. Zudem steuert er auf Japan zu.

Die philippinische Wetterbehörde PAGASA warnt vor schweren Regenfällen, starken Winden und hohen Sturmfluten in mehreren Landesteilen in den kommenden Tagen. Neben dem Norden Luzons sollen auch Zentralluzon und die Metropolregion Manila vom Sturm betroffen sein. Die Behörden erwarten, dass lokal überflutungsgefährdete Gebiete signifikante Wassermassen aufnehmen müssen. Die Wirkung des Taifuns wird zusätzlich durch Monsun-Regenfälle verstärkt.

Laut dem Tropical Cyclone Bulletin vom 21. September wird Ragasa voraussichtlich morgen, am 22. September, nahe Batanes oder den Babuyan-Inseln auf Land treffen, bevor er am Dienstag, den 23. September, die philippinische Zuständigkeitszone verlässt und weiter Richtung Hongkong und China zieht. Der Wirbelsturm wird sich voraussichtlich weiter verstärken, bevor er auf die Nordküste von Luzon trifft.

Die Seefahrt bleibt extrem riskant. Gale Warnings gelten für die Nordküste Luzons und die Ostküste Zentral-Luzons. Pegel von bis zu 14 Metern werden an den Küsten von Batanes und den Babuyan-Inseln prognostiziert, während an der Nordküste von Cagayan und Ilocos Norte Wellen bis zu 10 Metern Höhe möglich sind. Küstennahen Gemeinden drohen lebensbedrohliche Sturmfluten von über 3 Metern Höhe.

Die philippinische Küstenwache rät allen Seefahrern, Häfen nicht zu verlassen und bei stürmischem Wetter Schutz zu suchen. Bewohner exponierter Küstenregionen sollten Evakuierungsmaßnahmen beachten und Notfallpläne bereithalten.

Die Taifune werden durch extrem hohe Wassertemperaturen im äquatorialen Pazifik ausgelöst. Das Wasser ist bis zu 32 Grad warm.

Kanlaon: Wieder ein Anstieg der Seismizität

Steigerung der Erdbebenaktivität am Kanlaon – weitere Eruptionen wahrscheinlich

Auf der Philippineninsel Negros bleibt der Kanlaon aktiv und steigerte sogar seine Seismizität. Wie dem Datenblatt auf PHILVOLCS zu entnehmen ist, ereigneten sich in den letzten 24 Stunden 2 Ascheexhalationen sowie 28 vulkanotektonische Erdbeben.

Die meisten Erdbeben manifestierten sich nahe des Kraters unter der Nordwestflanke des Kanlaons. Sie waren von vulkanotektonischer Natur und deuten darauf hin, dass sich weiter Magma unter dem Vulkan akkumuliert, was neben Erdbeben auch Bodenhebung erzeugt. Der Vulkan gilt als aufgebläht und es ist eine größere Magmaansammlung vorhanden. Dem Magma entströmen vulkanische Gase. Gestern belief sich der Schwefeldioxidausstoß auf rund 1800 Tonnen am Tag.

Die Vulkanologen warnen davor, den Vulkan zu betreten oder zu überfliegen, da es jederzeit zu stärkeren Eruptionen kommen könnte, die neben hochaufsteigenden Aschewolken pyroklastische Ströme hervorbringen könnten. Außerdem besteht die Gefahr, dass Regenfälle Lahare auslösen. Die Schlammströme aus einem Gemisch aus Vulkanasche, Lavabrocken und anderem Material bewegen sich entlang von Niederungen und Flussläufen und haben ein großes Zerstörungspotenzial. Es gibt eine Sperrzone mit einem Radius von 4 Kilometern um den Gipfel, die nicht betreten werden darf. Anwohner wurden bereits im letzten Jahr evakuiert. Landwirten ist es tagsüber teilweise gestattet, Felder zu bestellen und Vieh zu versorgen, ansonsten darf die Sperrzone nicht betreten werden.

Neben dem Kanlaon stehen noch andere Vulkane der Philippinen unter besonderer Beobachtung der Vulkanologen. Am Taal sieht es danach aus, als würden phreatische Eruptionen unmittelbar bevorstehen. Den Daten ist zu entnehmen, dass seit dem 16. September kontinuierlich Tremor registriert wird, der auf starke Fluidbewegungen im Untergrund hindeutet, die durch eine Druckerhöhung im Hydrothermalsystem zustande kommen könnte. Der Schwefeldioxidausstoß beläuft sich auf ca. 3550 Tonnen am Tag.

Kanlaon: Lage spitzt sich wieder zu

Erhöhte seismische Aktivität am Vulkan Kanlaon – Behörden rufen zu Wachsamkeit auf und bereiten Evakuierungen vor

Nachdem es in den letzten Wochen vergleichsweise ruhig um den Kanlaon bestellt war, spitzt sich die Situation erneut zu. Die seismische Aktivität am Vulkan auf der Philippineninsel Negros hat sich seit gestern weiter deutlich verstärkt.

Kanlaon aus der Luft

Das Philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie (PHILVOLCS) registrierte allein am Sonntag zwischen 0:00 und 8:00 Uhr 72 vulkanisch-tektonische Erdbeben (VT-Beben) mit Magnituden zwischen ML 0,8 und ML 3,6. Die Herdtiefen befanden sich in 0 bis 12 Kilometern unter der Nordwestflanke des Vulkans. Die stärksten Beben wurden in La Carlota City und Canlaon City mit der Intensität I verspürt.

Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Gesteinsbrüche infolge von Fluidaufstieg. Ihre Zunahme deutet darauf hin, dass aufsteigendes Magma oder magmatische Gase Spannungen im Untergrund erzeugen und sich einen Weg zur Oberfläche bahnen. Die Schwefeldioxid-Emissionen (SO₂) aus dem Gipfelkrater lagen am Samstag mit 2.338 Tonnen pro Tag nahe dem mittleren Wert von 2.417 Tonnen pro Tag, der seit Jahresbeginn registriert wird. Die Vulkanologen spekulieren trotzdem über eine Blockierung der Gasfreisetzung, die zu Druckaufbau und Aufwölbung des Vulkans führt, was als mögliches Vorzeichen für eine sich anbahnende explosive Eruption interpretiert wird.

Das Amt für Zivilschutz rief die lokalen Behörden am Sonntag auf, wachsam zu bleiben und Evakuierungsmaßnahmen vorzubereiten. Gegenüber lokalen Medien erklärte Gouverneur Eugenio Jose Lacson „Wir stehen in engem Kontakt mit PHILVOLCS. Alarmstufe 2 bleibt bestehen, und die betroffenen Katastrophenschutzbüros sind in Alarmbereitschaft.“

PHILVOLCS warnt, dass die anhaltend hohe seismische Aktivität das Risiko von phreatischen Eruptionen oder mittelstarken magmatischen Explosionen am Gipfelkrater erhöhen könnte. Solche Ereignisse könnten pyroklastische Dichteströme und Ascheregen nebst Steinschlag auslösen.

Die Behörden raten der Bevölkerung, die vier Kilometer weite permanente Gefahrenzone unbedingt zu meiden und sich bei Wohnsitz innerhalb eines sechs Kilometer weiten Umkreises auf mögliche Evakuierungen vorzubereiten. Auch bei starken Regenfällen sei mit Laharen und schlammigen Abflüssen in den Entwässerungskanälen des Vulkans zu rechnen.

Zivilluftfahrtbehörden warnen außerdem Piloten davor, den Luftraum in Gipfelnähe zu durchqueren, da Aschewolken eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen können.

Kanlaon: Hohe Anzahl vulkanotektonischer Erdbeben detektiert

Seismisches Netzwerk registriert vulkanisch bedingtes Schwarmbeben am Kanlaon – 41 Erschütterungen in wenigen Stunden

Der Kanlaon auf den Philippinen sorgt für Besorgnis, weil dort ein Schwarmbeben registriert wurde, das sich aus 41 vulkanotektonischen Erschütterungen zusammensetzt. Das stärkste der Beben brachte es auf eine Magnitude 4,6, was für Erdbeben dieser Art beachtlich ist. Das schwächste Beben hatte eine Magnitude von 0,8. Die Erdbebenherde lagen in 0 bis 7 km Tiefe. Der Erdbebenschwarm manifestierte sich unter der Nordwestflanke des Kanlaons.

Seismogramm

Der Schwarm begann am Samstagabend um 23:00 Uhr und hielt noch um 10:00 Uhr Ortszeit an, als man die Meldung zum Schwarmbeben herausbrachte. Es könnten also weitere Beben folgen.

Das Beben der Magnitude 4,6 konnte von den Menschen der Umgebung deutlich wahrgenommen werden. Wahrnehmungsberichte liegen aus mehreren Gemeinden vor, darunter befinden sich Canlaon City und Bacolod City.

Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Bruch von Gesteinen infolge von Magmenaufstieg bzw. magmatischen Fluiden. Interessanterweise betrugen die Schwefeldioxid-Emissionen aus dem Gipfelkrater am 13. September durchschnittlich 1.122 t/Tag – deutlich unter dem mittleren Wert von 2.594 t/Tag seit Jahresbeginn. Eine solche verringerte Entgasung kann auf eine Blockade im Fördersystem hindeuten, was zu einem vermehrten Druckaufbau und einem Anschwellen des Vulkans führt und letztendlich explosive Eruptionen hervorrufen kann.

Für den Kanlaon gilt weiterhin Alarmstufe 2, die auf erhöhte vulkanische Unruhe hinweist. Eine Zunahme der VT-Aktivität erhöht die Wahrscheinlichkeit von phreatischen Eruptionen oder kurzzeitigen schwachen bis mäßigen magmatisch bedingten Eruptionen am Gipfel. Diese können lebensgefährliche Phänomene wie pyroklastische Dichteströme, ballistische Auswürfe, Ascheniederschlag und Steinschlag auslösen.

Die Behörden erinnern daran, dass die 4 km weite permanente Gefahrenzone strikt gemieden werden muss. Bewohner im Umkreis von 6 km sollten wachsam bleiben und auf mögliche Evakuierungen vorbereitet sein. Zusätzlich wird zu besonderer Aufmerksamkeit gegenüber möglichen Laharen während starker Regenfälle geraten.

Zivilluftfahrtbehörden werden gebeten, Piloten vor Flügen in der Nähe des Gipfels zu warnen, da plötzliche Ascheemissionen ein erhebliches Risiko für die Luftfahrt darstellen.

In den letzten Tagen war es bereits wieder zu vereinzelten Asche-Emissionen gekommen, die zeigen, dass der Vulkan bereits vor dem Schwarmbeben wieder aufheizte.

Auf den Philippinen stehen noch weitere Vulkane unter besonderer Beobachtung. Hierzu zählen Bulusan, Mayon und Taal. Letzterer erzeugte in den vergangenen Stunden 9 Tremorphasen und weist ebenfalls eine Reduzierung des Gasausstoßes auf. Vulkanologen befürchten weitere phreatische Eruptionen.

Taal generiert kleine phreatische Eruption

Keine phreatische Eruption am Taal – Kann noch nicht alles gewesen sein

Heute manifestierte sich eine erste kleine phreatische Eruption aus dem Kratersee von Volcano Island in der Taal-Caldera. Die Eruption bestand eigentlich aus einer einzelnen großen Gasblase, die das Wasser kurz aufwallen ließ und einen kleinen Sprudel erzeugte, so wie es der Wallenborn in der Vulkaneifel macht. Da seit Wochen der Druck im Hydrothermalsystem des Vulkans steigt und man mit einer phreatischen Eruption gerechnet hat, kann dieser eine Brubbel heute noch nicht alles gewesen sein.

Dampferuption Taal

Die geophysikalischen Daten vor der Eruption waren von einem langanhaltenden Tremor geprägt, der bereits gestern Morgen eingesetzt hat. Außerdem wurden 5 normal lange Tremorphasen und 9 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß verringerte sich von über 3300 Tonnen am Tag auf 1749 Tonnen am Tag. Das ist ein Indiz dafür, dass es zu einer teilweisen Blockade des Fördersystems gekommen ist, was den Druckaufbau beschleunigt und wahrscheinlich auch den Tremor verursacht. Sollten die Daten morgen ähnlich aussehen, dann hat die phreatische Eruption heute keine nachhaltige Druckentlastung gebracht und man muss mit weiteren Ereignissen rechnen.

Beim Taal handelt es sich um einen großen Calderavulkan auf der Philippineninsel Luzon. Dort liegt auch der Mayon, der gestern ca. 600 Tonnen Schwefeldioxid ausstieß und ein Steinschlagereignis erzeugte. Mit dem Fernrohr konnten die Vulkanologen schwache Rotglut am Lavadom ausmachen, der wieder stärker zu wachsen scheint, als es in den vergangenen Monaten der Fall gewesen war.

Ein weiterer aktiver Vulkan der Philippinen ist der Kanlaon auf Negros, der erst gestern wieder eine Ascheemission erzeugt hat. Sie stieg bis auf eine Höhe von 3000 m auf und driftete in Richtung Nordwesten. Die Eruption hielt 20 Minuten an. Anschließend stieg Dampf bis zu 600 m über Kraterhöhe auf. Der Schwefeldioxidausstoß lag bei 1134 Tonnen am Tag.

Kanlaon: Kleine Ascheemission und Erdbeben

Kanlaon emittiert Vulkanasche bis auf 2700 m Höhe – 7 vulkanotektonische Erdbeben registriert

Der Vulkan Kanlaon liegt auf der Philippineninsel Negros und stieß heute früh eine kleine Aschewolke auf, die eine Höhe von 2700 m über dem Meeresspiegel erreichte und in Richtung Südwesten driftete. Grund genug für das VAAC Tokio, eine VONA-Warnung rauszugeben.

Kanlaon

Zudem ist dem täglichen Update von PHILVOLCS, das in Form einer Schautafel erscheint, zu entnehmen, dass innerhalb von 24 Stunden 7 vulkanotektonische Erdbeben registriert wurden. Am Vortag sprachen die Seismometer des Netzwerkes nur zweimal an. Außerdem stieß der Vulkan 1922 Tonnen Schwefeldioxid aus, wobei auch hier eine deutliche Zunahme gegenüber dem Vortag registriert wurde. Möglicherweise bereitet sich der Vulkan wieder auf stärkere Eruptionen vor.

Die Ascheemission könnte von einem Erdbeben Mb 5,3 getriggert worden sein, das sich gestern Abend im Osten des philippinischen Archipels manifestierte. Das Epizentrum wurde 16 km nördlich des Ortes Surigao lokalisiert, der sich ca. 250 Kilometer östlich des Vulkans befindet. Generell ist die Erdbebentätigkeit in der Region momentan erhöht. Auch weiter nördlich gab es ein Beben nahe der Taal-Caldera.

Die Warnstufe des Kanlaons steht auf „2“. Sie definiert eine permanente Gefahrenzone mit einem Radius von 4 Kilometern um den Krater. Diese darf weder betreten noch überflogen werden.

Der Kanlaon war vergangenes Jahr sehr aktiv, wobei sich die Phase gesteigerter Aktivität bis ins Frühjahr dieses Jahres hinzog. Der Vulkan generierte mehrere größere Eruptionen, bei denen auch die gefürchteten pyroklastischen Ströme generiert wurden. Mehrere Dörfer und Gehöfte in Vulkannähe mussten geräumt werden. Tausende waren auf der Flucht und sind entweder bei Verwandten untergekommen oder mussten in Notunterkünften hausen. Ich selbst habe bereits solche Notunterkünfte am Sinabung und Merapi besichtigt und muss sagen, dass diese alles andere als komfortabel waren. Die Menschen schliefen dicht an dicht gedrängt und die hygienischen Bedingungen waren mehr als zweifelhaft.

Taal erzeugt 11 Erdbeben und Tremorphasen

Taal steigert Seismizität und stößt viel Schwefeldioxid aus – phreatische Eruption droht

Erst gestern berichtete ich von gesteigerter Seismizität am philippinischen Vulkan Mayon. Heute zeigt der Taal ebenfalls, dass er sich auf eine phreatische Eruption vorbereiten könnte, denn er zeigt die gleiche Symptomatik wie der zuvor genannte Vulkan.
In den letzten 24 Stunden registrierte das seismische Netzwerk von PHILVOLCS 13 Erdbeben. Darunter befanden sich 8 Tremorphasen, die zwischen 2 und 22 Minuten lang anhielten. Der Tremor zeigt, dass sich Fluide im Untergrund bewegen und sich ein hoher Druck im Fördersystem des Vulkans aufbaut. Letztendlich kann das zu einer phreatischen Explosion aus dem Kratersee auf Volcano Island führen. Bis jetzt stößt der Vulkan viel Dampf aus, der in einer Wolke bis zu 1200 m hoch aufsteigt. Mit den Entgasungen einher geht eine hohe Schwefeldioxid-Emission, die zuletzt 3356 Tonnen des vulkanischen Gases am Tag förderte.

Anders als in den Vormonaten, wenn es Tremorphasen gab, scheint das Fördersystem des Vulkans derzeit nicht verstopft zu sein. Davon zeugt der hohe Gasausstoß. Vielmehr scheint sich in den letzten Tagen wieder die Situation eingestellt zu haben, wie wir sie aus dem Vorjahr kannten. Doch auch ohne Verstopfung kam es damals sporadisch zu phreatischen Eruptionen. Da auch Inflation unter Volcano Island stattfindet, muss es nicht bei phreatischen Eruptionen bleiben, sondern es könnte auch auf magmatische Ausbrüche hinauslaufen.

In diesem Zusammenhang wäre es interessant, aktuelle Messwerte der Acidität und Temperatur des Wassers im Kratersee zu erhalten. Die letzten Messungen wurden Mitte April durchgeführt und beide Werte zeigten gegenüber dem langjährigen Durchschnitt rückläufige Tendenzen an. Mich würde es nicht wundern, wenn sie sich nun wieder den vorherigen Werten annähern würden.

Der Alarmstatus der Taal-Caldera bleibt auf der niedrigsten Stufe „1“. Volcano Island ist Sperrgebiet und darf weder betreten noch überflogen werden.

Obwohl die Taal-Caldera fast doppelt so groß ist wie die Campi Flegrei, wurden auf den Philippinen bis dato keine Spuren einer Supervulkaneruption mit einem VEI 7 oder 8 entdeckt. Es könnte sein, dass die Taal-Caldera infolge mehrerer Eruptionen mit einem kleineren VEI entstanden ist. Dennoch birgt sie im Falle starker Eruptionen mit einem VEI 5 oder 6 ein großes Gefahrenpotenzial für umliegende Gemeinden und sogar für die Landeshauptstadt Manila, die ca. 50 Kilometer nördlich der Caldera liegt.