Taal: Phreatische Eruption am 12. April

Phreatische Explosion am philippinischen Taal-Vulkan ließ Dampfwolke 2400 m hoch aufsteigen

Heute ereignete sich in den frühen Morgenstunden gegen 5:11 Uhr Lokalzeit eine phreatische Explosion am philippinischen Taal-Vulkan. Die Explosion ließ eine Dampfwolke 2400 m hoch aufsteigen. Der Wind wehte sie in Richtung Südwesten. Das Ereignis wurde mit einer Überwachungskamera gefilmt und auch von Augenzeugen beobachtet. Auf dem Seismogramm des Netzwerkes tauchte ein Explosionssignal auf.

Der dampfgetriebene Vulkanausbruch aus dem Hauptkrater von Volcano Island manifestierte sich ohne besondere Vorwarnungen, sieht man einmal von dem chronisch hohen Gasausstoß ab, für den der Vulkan mittlerweile berüchtigt ist. Der Ausstoß von Schwefeldioxid (SO2) belief sich gestern, am 11. April 2024, auf durchschnittlich 9.677 Tonnen/Tag und ist in diesem Jahr kontinuierlich erhöht und liegt seit Januar 2024 bei durchschnittlich 10.248 Tonnen/Tag. Der pH-Wert des Kratersees liegt bei 0,2 und die Wassertemperatur betrug im Februar 72,7 Grad. Aufsteigende Gase verursachen Turbulenzen im Kratersee. Vulkanotektonische Erdbeben wurden in der letzten zeit kaum noch detektiert.

Die Eruption wurde wahrscheinlich durch die anhaltende Emission heißer vulkanischer Gase verursacht. Die Hintergrundwerte der vulkanischen Erdbebenaktivität und der Bodenverformung, die bei Taal festgestellt wurden, deuten darauf hin, dass die Unruhen wahrscheinlich nicht zu einer magmatischen Eruption führen werden.

Das zuständige Observatorium DOST-PHIVOLCS erinnert die Öffentlichkeit daran, dass für den Taal-Vulkan die Alarmstufe 1 herrscht, was bedeutet, dass er sich immer noch in einem abnormalen Zustand befindet und nicht so interpretiert werden sollte, dass die Unruhen oder die Gefahr einer Eruption aufgehört haben. Bei Alarmstufe 1 können plötzliche, dampfbetriebene oder phreatische Explosionen, vulkanische Erdbeben, geringfügige Aschefälle und tödliche Ansammlungen oder Ausstöße von vulkanischem Gas auftreten und Gebiete innerhalb von TVI bedrohen. Darüber hinaus birgt die Entgasung hoher Konzentrationen vulkanischen SO2 weiterhin die Gefahr potenzieller langfristiger gesundheitlicher Auswirkungen für Gemeinden rund um die Taal-Caldera, die häufig vulkanischem Gas ausgesetzt sind.

Philippinen: VOG-Warnung am Taal-Vulkan

Erneute VOG-Warnung am Calderavulkan Taal – Tragen von Atemschutzmasken empfohlen

Am Taal Vulkan auf der philippinischen Insel Luzon wurde eine Warnung vor VOG ausgegeben. Die Bevölkerung rief man dazu auf, zu Hause zu bleiben und Fenster und Türen geschlossen zu halten. Wer das Haus verlassen muss, sollte eine Atemschutzmaske vom Typ N 95 tragen.

Bei VOG handelt es sich um vulkanisch bedingten SMOG, der bei uns vor allem durch Fahrzeuge- und Industrieabgase entstehen kann, aber auch durchs Heizen. SMOG trat bei uns im letzten Jahrhundert öfters auf, bevor die Abgasnormen deutlich verschärft wurden und Autos mit Katalysatoren ausgestattet wurden, die Schwefeldioxid aus den Abgasen filtern. Da man die Gase, die von einem Vulkan ausgestoßen werden, nicht filtern kann, werden Anwohner aktiver Vulkane gelegentlich durch VOG belästigt. Dieser entsteht aber für gewöhnlich nur bei Inversionswetterlagen oder wenn es komplett windstill ist.

Die Warnung vor den Gasemissionen stammt vom Philippine Institute of Volcanology and Seismology (PHIVOLCS), das für die Beobachtung der Vulkane des Landes zuständig ist. Das Institut meldete auf seiner Webseite, dass der Taal innerhalb von 24 Stunden 6.837 Tonnen vulkanisches Schwefeldioxid ausgestoßen hatte. Das ist ein sehr hoher Wert, aber nur etwa die Hälfte von dem, was noch vor einem Monat registriert wurde.

Trotz des starken Gasausstoßes sieht der Leiter des Instituts, Teresito Bacolcol, dass ein Ausbruch unwahrscheinlich sei, da andere Vulkanindikatoren nicht vorhanden seien. Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Die Aussage mag richtig sein, dass es kein Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch gibt, dennoch zeugt der starke Schwefeldioxidausstoß davon, dass sich im Untergrund des Vulkans ein größerer Magmenkörper befindet. Der Boden in der Caldera senkt sich vielerorts, doch ausgerechnet unter Volcano Island steigt er weiter an. Das Wasser im Kratersee weist einen sehr geringen pH-Wert auf und ist mit 72 Grad nicht gerade kalt zu nennen. Mittelfristig betrachtet könnten sich schon wieder Eruptionen am Taal zusammenbrauen.

Starkes Erdbeben vor den Philippinen am 08.03.24

Erdbeben Mw 6,0 erschüttert die Philippinen bei Mindanao

Datum 08.03.2024 | Zeit: 09:11:46 UTC | Lokation: 5.855 ; 126.870 | Tiefe: 124 km | Mw 6,0

Heute Morgen wurde die Region der philippinischen Insel Mindanao von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,0 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich in einer recht großen Tiefe von 124 Kilometern. Das Epizentrum lag offshore und wurde 95 km ostsüdöstlich von Pondaguitan lokalisiert. Der Erdstoß richtete aufgrund der großen Tiefe offenbar keine größeren Schäden an, noch wurde Tsunamialarm gegeben. Dafür war das Beben in einem großen Umkreis wahrnehmbar gewesen und es liegen Wahrnehmungsmeldungen von Menschen vor, die sich mehr als 200 Kilometer vom Epizentrum entfernt befanden. Interessanterweise gab es keine Nachbeben. Dafür manifestierten sich schwache Erdbeben an anderen Lokationen von Mindanao. Die meisten Beben waren mit dem gleichen Störungssystem assoziiert, wie es sich auch für das schwere Erdbeben verantwortlich zeigt. Die Rede ist von der Subduktionszone des Philippinengrabens, der sich vor der Ostküste des Archipels befindet. Das beschriebene Erdbeben manifestierte sich zudem in einer Region, in der die große Philippinenstörung auf die Subduktionszone trifft. Doch diese dürfte bei dem Erdbeben eine untergeordnete Rolle gespielt haben. Grund für diese Annahme ist die große Tiefe des Hypozentrums. Der Erdbebenherd lag bereits in der Asthenosphäre und ein Stück westlich des Philippinengrabens. Sehr wahrscheinlich haben sich mit dem Erdbeben Spannungen in einem Stück subduzierter Kruste der Philippinenseeplatte abgebaut, die sich unter die Sundplatte schiebt, die dem Eurasischen Kontinent vorgelagert ist.

Auf den Philippinen, die in einer seismisch aktiven Region liegen, die auch als Pazifischer Feuerring bekannt ist, kommt es häufig zu Erdbeben. Im Dezember letzten Jahres wurde der Inselstaat innerhalb von zwei Tagen von zwei aufeinanderfolgenden Erdbeben heimgesucht. Am 4. Dezember 2023 ereignete sich vor der Küste der südlichen Philippinen ein Erdbeben der Stärke 6,9. Entlang des Pazifischen Feuerrings besteht immer eine erhöhte Erdbebengefahr. So muss man auch mit weiteren starken Erdbeben bei den Philippinen rechnen.

Philippinen: Erdbeben Mw 6,7

Starkes Erdbeben in großer Tiefe erschüttert Philippinen

Datum 08.01.2024 | Zeit: 20:48:46 UTC | Lokation: 4.914 ; 126.135 | Tiefe: 9,1 km | Mw 6,7

Gestern Abend ereignete sich im Süden der Philippinen ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,7. Das Hypozentrum lag in 96 km Tiefe. Das Epizentrum wurde vom EMSC 92 km ostsüdöstlich von Sarangani verortet. Das Beben manifestierte sich offshore, südlich der philippinischen Insel Mindanao und nördlich der indonesischen Talaudinseln, in deren Nähe es mehrere aktive Vulkane gibt. Wie immer gilt, dass das Erdbeben die Aktivität der Feuerberge beeinflussen könnte.

Meldungen über Schäden liegen nicht vor. Eine Tsunamigefahr bestand ebenfalls nicht. Beides dürfte der relativ großen Tiefe des Erdbebenherds geschuldet gewesen sein. Auf Mindanao war das Beben nur leicht zu spüren gewesen, was einer Äußerung eines ortsansässigen Beamten zu entnehmen war. Gegenüber der AFP sagte Chief Master Sergeant Ian Roy Balandan vom Polizeibüro der Provinz Sarangani auf Mindanao: „Gott sei Dank war es in unserer Provinz nicht so stark“. Er bestätigte auch, dass es keine Schäden gegeben habe.

Erst im letzten Monat ereignete sich vor Mindanao ein Beben der Stärke 7,6, das kurzzeitig eine Tsunami-Warnung auslöste. Mindestens drei Menschen starben.

Die Talaudinseln sind die nördliche Fortsetzung des Sangihe-Inselbogens, zu dem Vulkane wie Awu und Karangetang gehören. Beide Vulkane stehen auf Alarmstufe „Gelb“. Der AWU ist seit einiger Zeit seismisch aktiv. Gestern wurden 25 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die Beben könnten darauf hindeuten, dass sich im Untergrund Magma sammelt. Typisch für den Awu ist die Bildung eines gefährlichen Lavadoms. Ähnlich sieht es am Karangetang aus, wo ebenfalls häufig Domaktivität vorkommt. Die Seismizität am Karangetang ist aktuell gering, es gibt aber Gasexhalationen und der Lavadom ist noch nicht ganz erkaltet. Eine stärkere Aktivitätsphase des Karangetangs gab es letzten Sommer.

Das Erdbeben manifestierte sich übrigens am Sangihe-Graben, der zwischen den Talaudinseln und der Insel Sangihe mit dem Vulkan Awu verläuft.

Philippinen: Von Erdbeben und Vulkanen am 03.12.23

Erdbeben und Vulkanausbrüche auf den Philippinen – Eine Bestandsaufnahme

Gestern erschütterte, wie bereits berichtet, ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,5 die philippinische Insel Mindanao. Es wurde Tsunamialarm ausgelöst und zahlreiche Menschen flüchteten in höher gelegene Küstenregionen, doch zerstörerische Riesenwellen blieben aus. In Japan registrierte man 40 cm hohe Wellen. Inzwischen wurde der Tsunamialarm aufgehoben und die Menschen kehrten in ihre Häuser zurück.

Trotz der Stärke des Erdbebens entstanden nur kleinere Gebäudeschäden und einige Straßen wurden demoliert. Trotzdem starb eine schwangere Frau und es wurden vier Menschen verletzt. Neun Personen werden vermisst. 529 Familien seien direkt von dem Erdbeben betroffen gewesen, so das philippinische Verteidigungsministerium. Vermutlich meint man damit Familien, deren Häuser beschädigt wurden. Dass das Erdbeben relativ glimpflich verlief, ist wohl der Tiefe des Hypozentrums zu verdanken gewesen.

Starke Erdbeben können Vulkanausbrüche beeinflussen und auf dem philippinischen Archipel gibt es von beiden viele. Vor allem sind weiterhin die Vulkane Mayon, Taal und Kanlaon aktiv bzw. zeigen Zeichen vulkanischer Unruhe.

Der Mayon baut weiter an seinem Lavadom, von dem 3 Lavaströme abgehen. Der Größte ist 3,4 km lang. Es entstehen Schuttlawinen und pyroklastische Dichteströme, die bis zu 4 km weit rollen und gleiten können. Gelegentlich werden kleinere Aschewolken detektiert. Die Seismizität ist niedrig. So wurden gestern nur 2 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Dafür war der Schwefeldioxidausstoß hoch und es wurden gut 1200 Tonnen am Tag emittiert. Das Vulkangebäude bläht sich weiter auf, da Magma aufsteigt.

Der Taalvulkan stößt ebenfalls wieder sehr viel Schwefeldioxid aus. Hier lag die Rate am 30. November bei gut 7400 Tonnen am Tag. Aus dem Kratersee auf Volcano Island stieg eine 600 m hohe Dampfwolke auf. Im Wasser wurden Turbulenzen festgestellt, die von heißen Fluiden aus dem Erdinneren verursacht wurden. Die Seismizität ist niedrig.

Am Kanlaon gab es innerhalb von 24 Stunden 4 vulkanische Erdbeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 974 Tonnen am Tag. Der Vulkan gilt als aufgeladen, da auch Bodenhebung detektiert wurde.

Obwohl die drei Vulkane weiterhin unruhig sind, ist eine direkte Reaktion der Vulkane auf das Erdbeben und seine vielen starken Nachbeben bis jetzt nicht zu erkennen.

Die Philippinen liegen im sogenannten „Pazifischen Feuerring“ und sind daher anfällig für starke Erdbeben. Eines der stärksten Erdbeben der Philippinen ereignete sich 1990 und ist als Luzon-Erdbeben bekannt geworden. Es erreichte eine geschätzte Momenten-Magnituden-Stärke von  7,8 und war eines der stärksten Erdbeben, das das Archipel erlebt hat. Dieses starke Erdbeben verursachte beträchtliche Zerstörung und führte zu vielen Todesfällen.

Philippinen: Sehr starkes Erdbeben am 02.12.23

Erdbeben Mw 7,5 erschüttert Mindanao – Tsunami-Alarm gegeben

Datum 02.12.2023 | Zeit: 14:37:08 UTC | Lokation:   8.484 ; 126.344 | Tiefe: 63 km | Mw 7,5

Heute Nachmittag um 14:37:08 UTC wurde die Nordostküste der philippinischen Insel Mindanao von einem sehr starken Erdbeben der Magnitude 7,5 erschüttert. Das Epizentrum wurden 19 km ost-nordöstlich von Tagbina verortet. In dem Ort leben 10.600 Menschen. Das Hypozentrum lag in 63 km Tiefe, dennoch wurde von den verantwortlichen Behörden Tsunamialarm gegeben. Küstenanwohner wurden aufgefordert, höher gelegene Areale aufzusuchen. Es wurden Wellenhöhen zwischen 1 und 3 Metern erwartet. Neben den Küsten des philippinischen Archipels liegen auch Indonesien und Japan im Gefahrenbereich potenzieller Riesenwellen.

Dem Hauptbeben folgten 13 weitere starke Nachbeben mit Magnituden größer 5. Das stärkste Nachbeben brachten es auf Mw 6,2. Wie öfter, so gibt es auch diesmal von den unterschiedlichen Erdbebendiensten verschiedene Angaben zum Erdbeben. Beim GFZ-Potsdam wurde das Hypozentrum mit 40 km Tiefe angegeben. Das USGS zeigt eine Magnitude von 7,6 an und ein Erdbebenherd in 32,8 km Tiefe.

Auf Twitter gibt es Videos, die zeigen, dass das Erdbeben Schäden verursachte. Über ihr genaues Ausmaß liegen noch keine Informationen vor. Unklar ist auch, ob es Todesopfer gab.

Im Wesentlichen wird die Tektonik der Philippinen durch die Subduktion der Philippinischen-Platte unter die Sunda-Platte bestimmt. Wie man auf der Shakemap erkennen kann, liegt das Epizentrum zwischen zwei großen Störungszonen: Im Osten ist es der Philippinengraben mit der oben beschriebenen Subduktionszone. Im Westen streich die Blattverschiebung der Philippinen-Störung, die das Archipel hint der Küstenline durchzieht. Das aktuelle Erdbeben wird aber mit der Subduktionszone in Verbindung gestanden haben und ereignet sich an dem abtauchenden Stück Erdkruste der Philippinenplatte.

Bereits Mitte November wurde Mindanao von einem starken Erdbeben erschüttert, das Schäden verursachte und 8 Menschenleben forderte. Außerdem gab es zahlreiche Verletzte.

Philippinen: starkes Erdbeben verursachte Schäden

Erdbeben der Magnitude 6,7 richtete Schäden an – Mindestens 8 Menschen starben

Vorgestern berichtete ich über ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,7, das sich vor der Südküste der philippinischen Insel Mindanao zutrug. Das Hypozentrum lag in fast 70 km Tiefe, und zuerst lagen keine Berichte über Schäden vor und auch ein Tsunamialarm wurde laut Pressemeldungen nicht gegeben. Inzwischen wurde klar, dass die ersten Einschätzungen des Geschehens nicht richtig waren, denn es gab Schäden an der Infrastruktur und mindestens 8 Todesopfer, die bis jetzt bestätigt wurden. Zudem wurden mindestens 13 Personen verletzt. Am schlimmsten traf es die Stadt General Santos. Bilder zeigen die eingestürzte Decke eines Kaufhauses. Ein Sprecher des philippinischen Zivilschutzes sagte, dass die meisten Todesopfer von herabfallenden Trümmern getroffen wurden. Chaos gab es auch in Restaurants und anderen öffentlich zugänglichen Gebäuden. Menschen flüchteten in Panik auf die Straßen. Es kam zu Stromausfällen. Auch normale Wohnhäuser und Straßen wurden beschädigt.

Obwohl es keinen Tsunamialarm gab, zeigen Videoaufnahmen ungewöhnlich hohe Wellen in den südlichen Küstenregionen der Philippinen. Das Erdbeben könnte demnach einen kleinen vertikalen Versatz des Meeresbodens bewirkt haben.

Das Epizentrum des Bebens lag nordwestlich von Sarangani im Meer, ohne Tsunami-Warnung. Die Philippinen liegen im Pazifischen Feuerring, wo Vulkanausbrüche und Erdbeben häufig auftreten. Ein Beben der Stärke 7,8 im Jahr 1990 auf Luzon führte zu schweren Verwüstungen und über 2400 Todesfällen.

Die Philippinen stehen aber nicht nur wegen des Erdbebens in den Schlagzeilen, sondern auch wegen der Aktivität des Vulkans Mayon, der gut 800 km weiter nördlich von General Santos City liegt. Damit befindet er sich noch im theoretischen Wirkungskreis des Erdstoßes, doch erkennbare Reaktionen des Vulkans blieben aus und seine Aktivität setzt sich praktisch unverändert fort: vom Lavadom im Gipfelkrater gehen drei zähe Lavaströme ab. Sporadisch entstehen pyroklastische Dichteströme und es steigen kleinere Aschewolken auf. Auch der Taal ist weiter aktiv und emittiert große Mengen Schwefeldioxid. Am 15. November waren es mehr als 11.000 Tonnen am Tag und es wurde ein Sonderbulletin veröffentlicht.

Starkes Erdbeben erschüttert Philippinen am 17.11.23

Erdbeben Mw 6,7 vor der Südküste der Philippinen

Datum 17.11.23 | Zeit: 08:14:13UTC | Lokation:  5.644 ; 125.096 | Tiefe: 70 km | Mw 6,7

Heute Morgen erschütterte ein starker Erdstoß der Momentmagnitude 6,7 den Süden des philippinischen Archipels. Das Epizentrum lag offshore vor der Insel Mindanao und wurde vom EMSC 23 km südsüdöstlich von Glan verortet. Zum Glück lag das Hypozentrum mit 70 km vergleichsweise tief, sodass die Auswirkungen an der Oberfläche weniger stark ausfielen, als man anhand der Magnitude vermutet hätte. So gab es bis jetzt keine Meldungen über größere Schäden und auch Tsunamialarm wurde nicht gegeben. Dennoch wurde das Erdbeben in einem großen Umkreis wahrgenommen und dem EMSC liegen zahlreiche Meldungen von Bebenzeugen vor. Die Menschen nahe des Epizentrums beschreiben den Erdstoß als außerordentlich stark, und für sie war es der stärkste Erdstoß seit 2019. Selbst aus dem fast 500 km entfernten Manado auf der indonesischen Insel Sulawesi konnte das Beben gespürt werden. In der Region zwischen Indonesien und den Philippinen liegen zahlreiche aktive Inselvulkanen, darunter die Vulkane Awu, Karangetang, Dukono und Ibu. Aller drei Vulkane sind aktiv oder zeigen zumindest Anzeichen vulkanischer Unruhe, und es ist interessant zu beobachten, ob sich hier die Aktivität aufgrund des Bebens verstärken wird.

Wie das Vorhandensein zahlreicher Vulkane vermuten lässt, liegt die Erdbebenregion am Pazifischen Feuerring, einem Gebiet mit hoher seismischer Aktivität und vielen Vulkanausbrüchen, aufgrund der Verschiebung und Kollision mehrerer tektonischer Platten. Die Tektonik der südlichen Philippinen wird von der komplexen Interaktion mehrerer tektonischer Platten beeinflusst, denn hier stößt die Philippinenplatte mit der Pazifischen Platte, der Sundaplatte und der Platte Eurasiens zusammen.

Einige Teile der südlichen Philippinen werden von der Subduktion der Philippinischen Platte unter die Eurasische Platte beeinflusst. Dies hat zur Bildung von Tiefseegräben, Vulkanen und Inselbögen geführt. Von Süden her kommen mehrere Verwerfungszonen, die vor der Südküste Mindanaos auslaufen. Westlich des Epizentrums liegt z. B. die Cotabato-Störung, so dass sich das Beben nur schwer einer Störungszone zuordnen lässt. Die Tiefe des Hypozentrums lässt vermuten, dass sich der Erdstoß an einem Stück subduzierter Kruste ereignete und nicht direkt an einer Störung.

Taal mit hohem Schwefeldioxid-Ausstoß am 09.11.23

Am Taal wurde der höchste Schwefeldioxid-Ausstoß des Jahres gemessen

Der Taal ist ein großer Calderavulkan auf der philippinischen Insel Luzon und stieß in den letzten 24 Stunden 11.499 Tonnen vulkanisches Schwefeldioxid aus. Das geht aus einer Mitteilung von PHILVOLCS hervor. Es war der stärkste Schwefeldioxid-Ausstoß des Jahres. Er ging einher mit einer starken Dampfentwicklung aus dem Kratersee auf Volcano Island. Außerdem wurden im Kratersee Wasserturbulenzen festgestellt.

Bereits in den letzten Wochen stieg der Gasausstoß an und im September betrug der Wert im Durchschnitt 5.019 Tonnen pro Tag. Seit seinem jüngsten Ausbruch im Jahr 2020 ist der Vulkan nicht mehr ganz zur Ruhe gekommen. Tatsächlich wurden auch einige phreatische Eruptionen festgestellt.

Das Schwefeldioxid stammt aus einem Magmenkörper unter dem Vulkan. Dieser war im Vorfeld der Eruption von 2020 intrudiert. Offenbar wurde nur ein Teil der Schmelze eruptiert. Seitdem schlummert das Magma im Untergrund und verändert sich chemisch. Bei diesem Prozess könnte das Schwefeldioxid freigesetzt werden. Das Magma kühlt auch langsam ab, wodurch es an Volumen einbüßt. Diese führt zu einer Subsidenz im gesamten Calderabereich. Allerdings gibt es auf Volcano Island eine schwache Bodenhebung. Hier scheinen sich weitere magmatische Fluide anzusammeln.

Ein Problem, das in der Region öfter auftritt, ist Vog. Hierbei handelt es sich um vulkanisch bedingten Smog, der zu Atemwegsproblemen führen kann. Vog tritt wie Smog überwiegend dann auf, wenn es eine Inversionswetterlage gibt, die verhindert, dass das Gas nach oben abziehen kann. Auch Windstille kann Vog begünstigen. Aktuell scheint es aber windig genug zu sein, so dass noch kein Vog gemeldet wurde.

Der Taal brach zuletzt im Januar 2020 groß aus. Vulkanasche stieg bis in die Stratosphäre auf und man rechnete mit weiteren Eruptionen, die bis jetzt aber ausblieben.