Ätna: Schwarmbeben im Südwesten

Dieser Artikel erhielt um 21:45 Uhr ein Update zum Fuego und Krakatau.

Update 23:00 Uhr: Das Schwarmbeben wurde heute Nachmittag von den Forschern des INGV für beendet erklärt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden 40 Erschütterungen mit Magnituden zwischen 1,6 und 3,5 registriert. Nichts desto Trotz kommt es noch zu vereinzelten Beben. Dr. Boris Behncke meldet einen kleinen Lavastrom im Bereich des Seitenschlotes des NSEC. Nicht selten markieren Lavaströme den Beginn einer Phase zunehmender Aktivität. Mehrere Schlote der Gipfelkarter sind zudem strombolianisch aktiv. Die Chancen auf einen größeren Ausbruch in den nächsten Tagen stehen gar nicht mal so schlecht.

Originalmeldung: Im Südwesten des Vulkans Ätna ereignet sich ein weiteres Schwarmbeben. EMSC registrierte in den letzten Stunden 16 Erschütterungen mit Magnituden größer als 2. Die beiden stärksten Beben brachten es auf M 3,5 und 3,1. Die Hypozentren liegen in Tiefen zwischen 20 und 25 km. Auslöser ist sehr wahrscheinlich Magma, dass im unteren Bereich der Erdkruste eindringt. Es dürfte sich auf den Weg in den Magmenkörper unter dem Ätna befinden und dort für zusätzliche Inflation sorgen. Diese ist seit Monaten konstant. Wissenschaftler des INGV sehen Anzeichen dafür, dass sich der Vulkan auf eine Flankeneruption vorbereitet. Bisher lässt sich allerdings nicht bestimmen, wann diese einsetzen wird und wo sich Risse öffnen könnten. Der Zeitrahmen, in dem sich die Flankeneruption ereignen könnte, beläuft sich auf Monate-Jahre. Kurzfristig rechne ich mehr mit einer weiteren eruptiven Episode aus dem Neuen Südostkrater.

Fuego: Lage normalisiert

Am Fuego in Guatemala hat sich die Lage wieder normalisiert. Der Paroxysmus ist vorüber: INSIVUMEH berichtet von der Rückkehr zur gewohnten Tätigkeit, die dennoch stärker ist, als sie es nach früheren Paroxysmen war. Es werden bis zu 13 Eruptionen pro Stunde registriert. Die Explosionen sind schwach bis mittelstark. Glühende Tephra steigt bis zu 200 m über den Krater auf. Vulkanasche erreicht einen Höhe von 4600 m ü.NN.

Anak Krakatau: moderate Wärmesignatur

Weniger klar ist die Situation am Anak Krakatau. MIROVA registriert eine moderate Wärmesignatur von 117 MW. Diese deutet auf einen Lavastrom hin. Der Seismograf zeigt ein fast kontinuierliches Signal niedriger Amplitude, das nur von kurzen Pausen unterbrochen wird. Es könnten fast kontinuierliche Strombolianer erzeugt werden. Allerdings kann es sich auch um eine Fehlfunktion des Gerätes handeln. Kollege und Vereinsmitglied Tom Pfeiffer von Volcano Discovery ist derzeit auf der Insel und wird uns am Wochenende bestimmt mit aktuellen Fotos und Berichten updaten.

Island: Landesweite Schwarmbeben

Island wird derzeit von einer Serie Schwarmbeben heimgesucht, die sich auf die vulkanischen hot spots konzentrieren. In den letzten 48 Stunden wurden 128 Erdbeben festgestellt. Ganz vorne an, stehen Erdbeben unter dem Vatnajöull, dem Myrdalsjökull, bei Grimsey um Norden und im Süden unweit der Hekla. Dieser Vulkan ist seit Jahren bereit zu einer Eruption, will aber entgegen allen Vorhersagen bisher nicht ausbrechen. Auffällig sind auch die Erdbeben beim subglazialen Vulkan Grímsfjall (Grimsvötn) statistisch gesehen wäre auch hier wieder eine Eruption fällig. Die Erdbeben bedeuten nun nicht, dass diese Vulkane unmittelbar ausbrechen werden, zeigen aber, dass sich  unter den Vulkanen entlang der Hauptstörungszonen auf Island einiges im Untergrund bewegt. Erdbebenschwärme können tektonischen Ursprungs sein, doch unter Vulkanen stehen sie häufig in Verbindung mit Magmenbewegungen.

Mayotte: Erdbeben Mw 4,9

Das französische Überseedepartement im Indischen Ozean wurde von einem Erdbeben der Magnitude 4,9 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe, vor der Ostküste der Insel. Der nächst gelegene Ort ist Mamoudzou. Er liegt 16 Kilometer vom Hypozentrum entfernt. Das Erdbeben ist interessant, weil es als Teil eines Erdbebenschwarms betrachtet wird, der sich seit Mai dort ereignet. Auslöser war ein Erdbeben der Magnitude 5,8. Es wurde als das stärkste Beben bezeichnet, welches jemals in der Region registriert wurde. Wissenschaftler des IGP gehen davon aus, dass der Erdbebenschwarm von aufsteigendem Magma verursacht wird. Dieses befindet sich im Bereich der unteren Erdkruste, in der es eindringt. Man hält es für möglich, dass es 50 km vor der Küste von Mayotte zu einem submarinen Vulkanausbruch kommen könnte.

Mayotte besteht eigentlich aus mehreren Inseln vulkanischen Ursprungs. Die Vulkane hier ruhen allerdings seit Jahrtausenden. Wie die benachbarten Komoren entstanden die Vulkane von Mayotte über einen Hots Spot.

Tonga-Region: Erdbeben Mw 5,6

Östlich des Inselbogens von Tonga manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Das Hypozentrum lag in 10 km tiefe unter einem Tiefseegraben. Tsunami-Alarm wurde nicht gegeben, da das Beben für einen Tsunami zu schwach war.

Vesuv: erneutes Schwarmbeben

Heute wurde von den Seismometern des INGV Napoli ein erneutes Schwarmbeben am Vesuv aufgezeichnet. Insgesamt ereigneten sich bis heute Abend 19.56 Uhr 31 schwache Erdbeben in geringer Tiefe. Das stärkste Beben brachte es auf Mw 1,1. Auf der Karte sieht man, dass sich die Beben über den gesamten Gipfelbereich verteilen, was untypisch für ein Schwarmbeben ist, aber eine Störquelle ausschließt. Da das Wetter schön ist, schließe ich Störungen durch ein Unwetter, oder Erdrutsche ebenfalls aus. Erst vor 3 Tagen gab es einen Erdbebenschwarm.

Grund zur Besorgnis besteht bis jetzt noch nicht, allerdings ist es schon interessant, dass sich die seismische Aktivität des Vulkans ein wenig steigert.

Mauna Loa: Schwarmbeben

Nachdem es auf Hawaii in den letzten Wochen relativ ruhig war, zieht seit 3 Tagen die Seismik wieder an. Schauplatz ist diesmal weniger der Kilauea, sondern der große Bruder Mauna Loa: Unter der Nordwestflanke des größten Vulkans der Erde manifestiert sich ein Schwarmbeben. Die Magnituden der stärkeren Beben reichen bis 3,4. Die Hypozentren liegen in geringen Tiefen um 2-3 km. Sehr wahrscheinlich hängen die Beben mit Magmenintrusion im Zusammenhang. Bevor die Eruption des Kilaueas startete, verzeichnete man auch unter dem Mauna Loa Inflation. Während der Leilani-Eruption maßen die GPS Geräte auch unter dem Mauna Loa Deflation, welche im Zusammenhang mit de starken Subsidenz der Kilauea-Caldera stand. Nachdem diese weitestgehend gestoppt ist, wird jetzt unter dem Kilauea wieder Inflation registriert. Es sammelt sich also weiterhin Magma unter dem Vulkan an. Freilich kann man zu diesem Zeitpunkt nicht bestimmen, ob- und wann es zu einem Vulkanausbruch kommen wird. Kurzfristig erscheint mir eine Eruption des Mauna Loa unwahrscheinlich zu sein.

Deutschland: Erdbeben Mw 3,6

Südwestlich von Cloppenburg ereignete sich ein weiteres Erdbeben der Magnitude 3,6. Es lag in km Tiefe in der Nähe des Ortes Lastrup. Wie schon bei dem Erdbeben der letzten Woche liegt die Vermutung nahe, dass es im Zusammenhang mit der Erdgasförderung dort steht. Das Beben manifestierte sich am Rand des Gasfeldes Hemmelte/Vahren. Der Erdstoß war stark genug, dass er von Anwohnern gespürt werden konnte.

Frankreich: 3 Erdbeben

Die französischen Alpen wurden gleich von 3 schwachen Erdbeben heimgesucht. Das Stärkste brachte es auf die Magnituden 2,6 und lag in 2 km Tiefe. Die Beben ereigneten sich in der Nähe von Grenoble und zeigen, dass die Alpen ein aktives Faltengebirge sind, das sich immer noch aufschiebt.

Sulawesi: Nachbeben Mw 5,1

Die Gegend um Palu wurde von einem weiteren Nachbeben der Magnitude 5,1 erschüttert. Das Hypozentrum lag in km Tiefe. Bisher wurden 821 Todesopfer bestätigt. Inoffizielle Zahlen gehen von mehr als 1200 Todesopfer aus. Wenn ich mir die Schäden so angucke, würde ich noch weitaus mehr Todesopfer vermuten. Inzwischen ist ein Streit darüber entbrandet, warum die Bevölkerung nicht rechtzeitig vor den Tsunamis gewarnt wurde. Laut GFZ-Potsdam hat das Frühwarnsystem funktioniert: Nur 5 Minuten nach dem Erdbeben ging eine Tsunamiwarnung an die Behörden vor Ort raus. Unklar ist, warum die Warnung von den indonesischen Behörden nicht weitergegeben wurde. Mir stellt sich die Frage, ob es in Palu überhaupt ein Sirenensystem zur Warnung der Bevölkerung gibt.

Long Valley Caldera: Neue Erkenntnisse zum Magmenkörper

In den letzten 2 Wochen ereigneten sich unter der Long Valley Caldera in den USA mehrere Erdbebenschwärme. Auf 3 Stellen in der Caldera verteilt, kam es insgesamt zu 990 Erschütterungen. Die meisten Erdbeben hatten Magnituden kleiner 1 und lagen in geringer Tiefe.

Der Boden der Caldera hebt sich seit mehreren Jahren an. Eine Phase mit besonders starker Bodendeformation begann 1980. Inflation führte zu einer Bodenanhebung von 25 cm. Zudem gab es mehrere starke Erdbeben. seitdem wurden mehrere Phasen mit Schwarmbeben und Deformation registriert.

Passend zur aktuellen Meldung veröffentlichte das USGS eine neue Studie, welche belegt, dass es in mittlerer Tiefe ein riesiges Magmenreservoir gibt. Dieses soll ein Volumen von 240 Kubikmeilen haben, was gut 1000 Kubikkilometer entspricht. Der Magmenkörper wurde mittels seismischer Tomografie kartiert. Es wurden die Daten unzähliger Erdbeben ausgewertet. Dabei wurde eine Zone mit geringerer Scherwellengeschwindigkeit festgestellt. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass ca. 27% der Magmenkörpers geschmolzen sind. Unklar ist bisher, wie viel Schmelze vorhanden sein muss, damit es zu einer Supervulkaneruption kommen kann.

Die meisten Wissenschaftler sind sich einig, dass die Wahrscheinlichkeit einer Eruption in den nächsten Jahrzehnten gering ist. Allerdings halten sie eine Eruption des Supervulkans in den nächsten Jahrtausenden für wahrscheinlich. Für Menschen ist das noch lange hin, in geologischen Maßstäben gedacht, sind einige Jahrtausende ein Augenblick.

Neben der Long Valley Caldera gibt es noch einen weiteren Supervulkan in den USA: die Yellowstone-Caldera. Sie ist eigentlich viel bekannter als die Long-Valley-Caldera und seismische ebenfalls aktiv. Das Gefahrenpotenzial wird hier ähnlich eingeschätzt und die meisten Vulkanologen sind sich einig, dass auch der Yellowstone-Vulkan eines Tages wieder eruptieren wird.

Quelle: USGS, Studienleiter: Ashton Flinders

Kilauea: Schwarmbeben im Ostrift

Update 20:00 Uhr: Das HVO bestätigt einen Kollaps des Kraterbodens des Pu‘u ‘Ō‘ō. Dieses Ereignis bewirkte starke Bodendeformation entlang des Ostrifts und zeichnet sich auch für die Seismik verantwortlich. Der Kollaps erklärt auch die unten beschriebenen Anzeige der Bodendeformation. Die Vulkanologen halten eine baldige Eruption im Bereich des Ostrifts für möglich. Es lässt sich allerdings nicht vorhersagen, ob und wo sich ein Ausbruch ereignen wird. Ich vermute, dass das Magma, welches sich in den letzten Wochen unter dem Krater gesammelt hatte, plötzlich abgeflossen ist. Daher stürzte der Kraterboden ein. Das Magma bewegt sich nun entlang des Ostrifts Richtung Küste, daher die Bodendeformation und die Erdbeben dort. Stellt sich die Frage, wo das Magma raus kommt, wenn es denn eine Schwächezone findet und diese durchbrechen kann.

Originalmeldung: Heute Nacht ereignete (und ereignet sich noch) ein massives Schwarmbeben in der East-Rift-Zone (Ostrift) des Kilaueas auf Hawaii. Dort befindet sich der Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater von dem die Lavaströme ausgehen, welche den Ozean erreichen können. Seit Mitte März wurde unter dem Ostrift und speziell dem Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater, eine kontinuierliche Inflation registriert. Heute Morgen sind die Geräte ausgefallen, oder es fand ein Ereignis statt, welches mit starker Deflation einherging: die Grafen zeigen eine flache Linie an, mit einem plötzlichen Anstieg und Abfall der Linie.

Die Hypozentren der Beben liegen allesamt in geringer Tiefe und streuen über das gesamte Areal des Ostrifts, bis hinunter zur Küste bei Kalapana. Eine Häufung der Erdbeben ist im Bereich des Pu‘u ‘Ō‘ō-Kraters zu erkennen. Das stärkste Erdbeben hatte die Magnitude 3,0. Bisher ist auf den LiveCams keine neue Eruption sichtbar, es könnte aber durchaus sein, dass sich eine Spalte öffnet. Die weite Streuung der Hypozentren deutet darauf hin, dass das gesamte Ostrift in Bewegung ist.

Seit einigen Monaten erwartet man am Kilauea ein „slow slip event“. Dieses ereignet sich alle paar Jahre und ist quasi ein sehr langsames Erdbeben, das sich ereignet, wenn eine Störungszone in Bewegung gerät. Anders als bei einem normalen Erdbeben, bei dem sich die Bewegung (Spannungsabbau) in Sekundenschnelle ereignet, dauert dieser bei einem slow slip event mehrere Stunden, oder Tage. Am Kilauea ereignen sich solche Erdbeben entlang einer flachen Störungszone, an der sich der Südhang des Vulkans langsam Richtung Ozean verschiebt. Doch bei diesen Erdbeben ist normalerweise das Südwestrift involviert und nicht nur das Ostrift. Wir können mit Spannung ein Statement der Vulkanologen des HVO erwarten.

Schwarmbeben am Kilauea beendet

Die seismische Aktivität am Kilauea hat sich wieder normalisiert. Das HVO berichtet nun auch über den Schwarm: es wurden insgesamt mehr als 200 Erdstöße registriert, die sich in Tiefen zwischen 7-9 km manifestierten. Die stärksten Beben brachten es auf M 2,4. Inflation, die im Zusammenhang mit dem Schwarmbeben stand, wurde nicht registriert. Es drang also vermutlich keine größere Menge Magma in den Untergrund ein. Leichte Deflation im Gipfelbereich wurde bestätigt. Die Lava des Lavasees ist in Richtung West-Rift-Zone abgeflossen. Allerdings verstärkte sich die Gesamt-Inflation des Kilaueas in den letzten Wochen leicht. Dies dürfte mit dem Nachlassen der Lavastromtätigkeit der Episode 61g zusammen hängen. Wenn der Druck im Inneren des Kilaueas wieder steigt, wird in den nächsten Monaten wahrscheinlich eine neue Lavastrom-Episode beginnen.

Kawah Ijen: schwaches thermisches Signal

Seitdem der Abstieg in den Krater des Kawah Ijens für Besucher und Arbeiter gesperrt ist, registriert MIROVA schwache thermische Signale. Diese stammen sehr wahrscheinlich vom Schwefelbrand: die austretenden Gase an den Fumarolen sind so heiß, dass sich der Schwefel verflüssigt und anfängt zu brennen. Normalerweise wird der brennende Schwefel sofort von Arbeitern gelöscht, was jetzt nicht mehr der Fall sein dürfte.

Der Abstieg in den Krater wurde gesperrt, nachdem eine Gasexhalation am 21. März mehr als 30 Personen verletzt hatte. Häufigste Probleme waren Atemwegs- und Augenverätzungen.

Türkei: Erdbeben Mw 5,4

Im Süden der Türkei bebte heute die Erde mit einer Magnitude von 5,4. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe, ca. 50 km nordöstlich des beliebten Urlaubsorts Side. Erdbeben dieser Magnitude können schon beachtliche Schäden an alter Bausubstanz hervorrufen. Da sich da Erdbeben wert vor wenigen Minuten ereignete, liegen noch keine Meldungen über Schäden vor.

Kilauea: Schwarmbeben

Update 10.00 Uhr: Das Schwarmbeben geht weiter und hat sich sogar verstärkt. Es ist der heftigste Schwarm seit langer Zeit. Hält er weiter an, steigt die Möglichkeit eines besonderen Ereignisses: der Lavasee könnte überlaufen und über den Boden des Halemaʻumaʻu fließen, oder es könnte sogar zu einer Spalteneruption kommen. Derweilen hält die Inflation am Puʻu ʻŌʻō an. Habt auch ein Blick auf die Webcams!

Originalmeldung: Am Gipfel des Kilaueas auf Hawaii ereignet sich ein Erdbebenschwarm. Die Erdbeben haben Magnituden zwischen 2,8 und 2,0. Die Hypozentren liegen in mittleren Tiefen und konzentrieren sich im Bereich der Gipfelcaldera. Der Lavasee im Pitkrater des Halemaʻumaʻu stand in den letzten Tagen hoch und war vom Jaggar-Museum aus sichtbar. Jetzt hat dort Deflation eingesetzt und auf den Webcams sieht es so aus, als wäre der Lavaseespiegel gefallen. Dafür steigt die Inflation am Puʻu ʻŌʻō-Krater an. Möglicher Weise fließt die Lava aus dem Lavasee in Richtung Puʻu ʻŌʻō. Dort könnten sich in den nächsten Stunden wieder Lavaströme im Bereich des Kraters entwickeln.

Erdbebenschwarm unter dem Yellowstone

Unter einem weiteren Vulkan der USA ist die Seismik derzeit erhöht: unter dem Yellowstone ereigneten sich in den letzten 24 Stunden 27 Erdbeben mit Magnituden um 2,4. Die Hypozentren dieser Erdbebenserie liegen in Tiefen zwischen 12 km und 2 km, am Südwestufer des Yellowstone-Lakes. Die Epizentren der Beben sind in einer Reihe angeordnet und könnten im Zusammenhang mit Magmenintrusion stehen. Der Grund des Sees wurde erst kürzlich neu kartiert. Dabei wurden Geysire, heiße Quellen und Canyons entdeckt, die bis dato unbekannt waren.

Eruption am Popocatepetl

Der höchste Vulkan Mexikos ist dieser Tage wieder aktiver geworden. Gestern eruptierte er eine Asche-Dampf-Wolke, die mehrere Kilometer hoch aufstieg. Nachts ist Rotglut über dem Krater zu sehen. Es wurden 10 vulkanotektonische Erdbeben, sowie 39 Exhalationen registriert. Der Lavadom hat scheinbar einen weiteren Wachstumsschub erhalten. Nach einigen Monaten wird der Dom meistens durch explosive Eruptionen zerstört.

Öræfajökull: neues Schwarmbeben

Unter Islands höchstem Vulkan hat sich ein neues Schwarmbeben ereignet. In den letzten 48 Stunden registrierten die Seismometer am Vatnajökull 80 Erschütterungen. Viele davon unter dem Öræfajökull. Die Hypozentren lagen in Tiefen zwischen 8 km und 800 m. Neue Bilder (siehe FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“) der Gletscherkappe zeigen die Depression im Eis, welche im November 2017 durch hydrothermale Aktivität unter dem Gletscher entstand. Zudem gab es auch Erdbeben im Bereich der Bardarbunga-Caldera, sowie unter Grimsvötn und Herdubreid.

Im Bereich der Tjörnes-fracture-zone ereignete sich ebenfalls ein Erdbebenschwarm. Hier registrierte IMO 60 Beben innerhalb von 48 Stunden.

Dieng Plateau: phreatische Eruption

Auf dem Dieng Plateau manifestierte sich eine weitere phreatische Eruption aus dem Sileri-Krater. Es wurde eine 50 m hohe Dampfwolke gefördert. Schlamm spritze 20 m weit. Die Eruption war schwächer als die Letzte vor 10 Tagen. Menschen kamen auch diesmal nicht zu schaden. Die Wassertemperatur stieg seid der letzten Messung um 5 Grad und beträgt nun 76,5 Grad.

Semeru: stromblianische Eruptionen und Lavastrom

Auf einem Sentinel-Satellitenfoto vom 01. April sieht man eine thermische Anomali, im Gipfelbereich des Semeru auf Java. Der Vulkan ist strombolianisch tätig, was auch vom Vulkanguide Andi bestätigt wurde. Zudem sieht man einen hot spot auf der Vulkanflanke, welcher die Front eines kleinen Lavastroms darstellt.

Semeru ist einer der aktivsten Vulkane des indonesischen Archipels. Er liegt nordwestlich der Tengger-Caldera, und ist touristisch gut erschlossen. Für die Besteigung des höchsten Vulkans Javas sollte man 3 Tage einplanen, denn der Marsch ist lang und anstrengend.

Italien: Erdbeben Mw 4,7

In Mittelitalien gab es ein Erdbeben der Magnitude 4,7. Das Hypozentrum lag in 9 km Tiefe südlich der Ortschaft Nucria. Es folgten zahlreiche Nachbeben. Die Region wurde im Herbst 2016 von mehreren starken Erdbeben erschüttert, welche große Zerstörungen anrichteten. Es lässt sich nicht vorhersagen, ob ein stärkeres Erdbeben folgen wird, die Gefahr hierfür besteht allerdings. Die stärkeren Erdbeben 2016 kündigten sich durch Vorbeben an.