Sonnensturm rast auf Erde zu

Am Donnerstag gab es am Sonnenfleck 1520 eine gewaltige Plasmaeruption, die eine Sonnenfackel von der zehnfachen Größe der Erde erzeugte und einen Sonnensturm Richtung Erde schickte. Die Plasmawolke rast nun auf unseren Planeten zu, wo sie heute Vormittag eintreffen wird und Satelliten beschädigen kann, was Auswirkungen auf Mobilfunk, Fernsehen und Navigationsgeräte haben könnte. Zudem könnte es zu Störungen des Stromnetzes kommen. Über Nordeuropa und Nordamerika können Polarlichter auftreten.

Sonnensturm und Polarlichter

Für heute wird die Ankunft des stärksten Sonnensturms seit 5 Jahren erwartet. Polarlichter könnten hierbei sogar in unseren Breiten am Nachthimmel zu beobachten sein. Zudem fürchten Experten Störungen im Satellitenbetrieb (Navigation). In Extremfällen können Sonnenstürme die Stromnetze stören und Stromausfälle verursachen.

Eine besonders starke Form der Sonnenstürme, sogenannte Flares stehen im Verdacht mindestens ein Massensterben auf der prähistorischen Erde ausgelöst zu haben.

Sonnensturm und Nordlichter

Vorgestern fand der stärkste Sonnensturm seit 2003 statt. Der koronale Massenauswurf erreichte eine Stärke von M 8.7. Die geladenen Sonnenteilchen rasten mit über 2000 km/s auf die Erde zu und trafen gestern Nachmittag auf das Erdmagnetfeld. Dort entstanden nachts spektakuläre Nordlichter, die sogar in Schottland und Nordengland zu sehen waren. Der Sonnensturm dauert bis heute Abend an.

Auf der Erdoberfläche geht keine große Gefahr von den Sonnenstürmen aus, allerdings steigt die Strahlung in der Höhe. Flugpassagiere und Astronauten sind erhöhter Röntgenstrahlung ausgesetzt und Satelliten könnten beschädigt werden. In Extremfällen kann das Stromnetz nördlicher Regionen durch Überspannungen ausfallen.

Sonneneruption

Gestern ereignete sich um 5.41 Uhr Westeuropäischer Zeit eine Eruption anderer Art: von der Sonne wurde eine riesige Materiewolke ins All geblasen. Es handelt sich dabei um den größten Koronalenmassenauswurf seit 2006. Laut einem NASA-Sprecher konnte man mit einem Sonnenteleskop beobachten, wie die Sonneneruption Material ins All schleuderte und eine Sonnenfackel aufstieg. Danach habe sich eine Art Partikelnebel über die halbe Sonnenoberfläche ausgebreitet. Die Sonneneruption wurde in die mittelschwere Kategorie M2 eingeordnet. Da die Sonnenfackel nicht direkt auf die Erde gerichtet war, wird uns veraussichtlich nur ein leichter Sonnensturm der Kategorie S1 erreichen. Spaceweather.com veröffentlichte eine Meldung, nach der eine 25%ige Wahrscheinlichkeit besteht, das uns der Flare am 09.06. erreicht. Evtl. sind Nordlichter zu beobachten.


Das Video der Sonneneruption wird von der NASA bereitgestellt.

Sonnenstürme dieser Größenordnung können auf der Erde Navigationsgeräte (GPS), Funkverkehr und Radio/Fernsehnempfang stören. Satelliten können beschädigt werden und in Extremfällen kann das Stromnetz beeinträchtigt werden. 1973 fiel in Kanada nach einem Sonnensturm der Strom aus.