Sinabung erneut ausgebrochen

Gestern ist der Sianbung auf Sumatra erneut ausgebrochen. Bei der dritten Ascheeruption innerhalb von einer Woche stiegt die Asche diesmal ca. 3000 m hoch auf. Scheinbar steigert sich die Explosivität von Ausbruch zu Ausbruch und der Vulkan heizt sich auf. Dem Vulkanausbruch voran ging eine mehrstündige Periode erhöhter seismischer Aktivität.

Erneute Eruption am Sinabung

Nachdem die Aktivität am Sinabung auf Sumatra gestern Nachmittag etwas zurück ging, kam es heute Nacht wieder zu einem Vulkanausbruch. Diesmal stieg die Aschewolke bis zu 2000 m hoch auf. Es wurde auch glühende Lava gesichtet.

Es wurde die höchste Warnstufe ausgerufen. In einem Umkreis von 6 km wurde eine Sperrzone eingerichtet und über 18.000 Menschen evakuiert. Mehr als 7000 Atemmasken wurden ausgegeben. Mindestens 2 Menschen starben, einer davon an Atemproblemen

Sorono, der Direktor des Vulkanologischen Institutes von Indonesien, sagte in einem Interview, dass der Vulkan bereits am Freitag Zeichen der Unruhe zeigte. Eine Serie kleinerer Erdbeben deutete die beginnende Aktivität an. Da der Sinabung seit 400 Jahren ruhte, wurde er nicht systematisch überwacht. Von daher ist es auch schwierig Prognosen über den weiteren Verlauf der Eruption zu treffen.

Der Vulkan Sinabung liegt im Norden der indonesischen Insel Sumatra und nur 25 km vom Supervulkan Toba entfernt. Die nächst größere Stadt ist Berastagi. Dort gibt es auch einigen Tourismus. Ebenfalls in Sichtweite liegt der Vulkan Sibayak.

Der 2460 m hohe Stratovulkan entstand im Holozän und besitzt 4 Krater im Gipfelbereich. Diese sind entlang einer Nord-Süd verlaufenden Störungszone aufgereiht.

Der jüngste Ausbruch im Jahr 1600 förderte andesitische und dazitische Lava, aus der auch der gesamte Vulkan besteht. Auf den Vulkanflanken flossen zahlreiche Lavaströme hinab.
1912 entstanden im Gipfelbereich und in einem steilen Tal auf der Flanke Fumarolen. Bilder zeigen großflächige Schwefelablagerungen und anhaltende Aktivität.

Aktuelle Fotos zeigen, dass mindesten 2 Förderschlote (vermutlich in 2 unterschiedlichen Kratern entlang einer Spalte) aktiv sind. Die Förderschlote befinden sich unterhalb des Gipfels. Auf den Fotos sieht der Vulkan weniger nach einem Stratovulkan, als mehr nach einem Komplexvulkan aus. Die Entstehung eines Domes halte ich für möglich.

Vulkanausbruch auf Sumatra

Nach 400 Jahre Ruhe ist der Vulkan Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra ausgebrochen. Der Vulkan wurde nicht überwacht und daher kam der Ausbruch überraschend. Eine Asche- und Dampfwolke stieg gestern nacht bis zu 1500 m hoch auf und versetzte die Bevölkerung in Schrecken. Mehr als 10.000 Menschen befinden sich auf der Flucht.

Erdbeben vor Sumatra

Vor wenigen Minuten ereigneten sich zeitnahe 2 starke Erdbeben, die möglicherweise Tsunamis auslösen könnten. Ein Beben fand vor Nord-Sumatra Statt und hatte die Stärke 7.8. Das andere Erdbeben war ebenfalls in Indonesien, genauer in der Region Simeulue und hatte eine Magnitude von 7.6. Tsunami-Alarm wurde für Indonesien, Thailand, Malaysia und Sri Lanka gegeben. Über Schäden und Tote liegen noch keine Informationen vor.

Vor Sumatra kommt es häufig zu Erdbeben. Diese entstehen entlang einer Verwerfungslinie, die ihren Ursprung in der Subduktion der Indo-Australischen Platte unter die Sunda-Platte hat. Als Subduktion wird das Abtauchen einer Erdkrustenplatte unter eine andere Platte bezeichnet. Die abtauchende Platte sinkt dabei bis in den Erdmantel ab und wird wieder aufgeschmolzen. Ein Teil dieser Schmelze steigt als Magma wieder auf und tritt an Vulkanen aus. Daher finden sich in Erdbebengebieten auch viele Vulkane.

Die Subduktion verläuft nicht immer gleichmäßig. Die Erdkrustenplatten können sich verhaken und es bauen sich große Spannungen auf. Irgendwann lösen sich die Spannungen, indem das Gestein bricht. Entlang der Bruchzone kann ein Teil der Krustenplatte nach oben schnellen und verdrängt Unmengen Wasser, wodurch ein Tsunami entstehen kann. Zuletzt ist da in der Region vor Sumatra im Dezember 2004 geschehen. Damals löste ein Erdbeben der Stärke 9.0 mehrere Tsunamis aus, die weite Küstenstrecken Asiens verwüsteten. Bei einer der größten Naturkatastrophe der letzten Jahrhunderte starben mehr als 240.000 Menschen.

Im Anschluss der Katastrophe wurde ein Tsunami-Frühwarnsystem entwickelt. Maßgeblich beteiligt waren die Forscher des GFZ-Potsdam. Mit Hilfe dieses Systems wurde nun bei dem neuen Beben Alarm gegeben. Da die Tsunamis mehrere Stunden bis zu weit entfernten Küsten unterwegs sind, bleibt den Menschen Zeit sich auf höher gelegene Gebiete zurück zu ziehen. Vorausgesetzt sie werden tatsächlich gewarnt.