Deutschland: Schwere Unwetter im Süden treffen Ulm

Unwetter im Süden Deutschlands: Massive Schäden in Ulm und verletzte Fluggäste in einer Ryanair-Maschine

Ulm, 05.06.2025Am Mittwochabend entstanden über Süddeutschland Superzellen, von denen heftige Unwetter ausgingen. Besonders betroffen war der Südosten Baden-Württembergs, wo die Unwetter zwischen der Schwäbischen Alb und dem Bodensee schwere Verwüstungen hinterlassen haben. Zahlreiche Hausdächer wurden abgedeckt, Dachpfannen und umgeknickte Häuser beschädigten Fahrzeuge und schlugen Fensterscheiben ein. Der DWD prüft den Verdacht auf einen Tornado. Außerdem gab es Schäden durch Hagel.

Besonders schlimm traf es Ulm-Donaustetten, wo durch orkanartige Böen und Starkregen mehrere Reihenhäuser so stark beschädigt wurden, dass sie vorerst unbewohnbar sind. Mehrere Dächer wurden vollständig abgedeckt. und an zahlreichen Dächern entstanden leichtere Beschädigungen. Innerhalb eines Radius von etwa einem Kilometer zog das Unwetter über mehrere Straßenzüge hinweg und hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Fahrzeuge wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Die Feuerwehr geht von einer kleinen Windhose aus. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prüft weiterhin, ob es sich möglicherweise um einen Tornado gehandelt haben könnte, schätzt die Wahrscheinlichkeit hierfür aber als gering ein.

Neben abgedeckten Dächern wurde auch im Kreis Calw ein Gebäude nach einem Blitzeinschlag durch einen Dachstuhlbrand beschädigt. Ein Feuerwehrmann wurde bei den Löscharbeiten leicht verletzt. Das Haus blieb jedoch bewohnbar.

Der DWD hatte bereits im Vorfeld vor schweren Gewittern gewarnt. Besonders in Oberschwaben, im Allgäu und auf der Schwäbischen Alb wurden Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h, Starkregen und großkörniger Hagel prognostiziert. Tatsächlich wurden dann Spitzenwindgeschwindigkeiten von 105 km/h gemessen. Stellenweise fielen bis zu 25 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter.

Auch in Bayern waren Auswirkungen spürbar: In München verzögerte sich der Anpfiff des Nations-League-Halbfinalspiels zwischen Deutschland und Portugal wegen eines Hagelschauers. Spieler und Zuschauer mussten sich kurzfristig in Sicherheit bringen. Abseits der großen Städte blieb die Lage vergleichsweise ruhig – lediglich vereinzelte wetterbedingte Einsätze wie vollgelaufene Keller oder umgestürzte Bäume wurden gemeldet.

Trotz der intensiven Wetterlage gab es bis in die späten Abendstunden keine Berichte über verletzte Zivilpersonen abseits des verletzten Feuerwehrmannes. Die Behörden warnen vor weiteren Unwettern im Osten.

Passagierflugzeug geriet in schwere Turbulenzen und musste Notlanden

Doch die Unwetter wirkten sich nicht nur am Boden aus, sondern sorgten in der Höhe für starke Turbulenzen. In diese geriet eine Passagiermaschine von Ryanair. Das Flugzeug vom Typ Boeing 737 mit 185 Menschen an Bord geriet offenbar in eine Gewitterzelle und wurde so stark durchgeschüttelt, dass sich 9 Passagiere verletzten. Einige der nicht angeschnallten Fluggäste knallten sogar gegen die Flugzeugdecke. Der Flieger, der von Berlin nach Mailand unterwegs war, musste im bayerischen Memmingen außerplanmäßig landen.

Die häufigen Unwetter mit Starkregen der letzten 10 Tage scheinen konträr zu den Warnungen zu stehen, dass Deutschland wieder auf einen Dürresommer zusteuert. Tatsächlich hat sich die Trockenheit der Böden in vielen Regionen Deutschlands entspannt. Extremwetterlagen sind langfristig kaum zu prognostizieren, insbesondere, da sich aufgrund des gestörten Jetstreams die Situation schnell ändern kann. Dennoch besteht weiterhin die Gefahr, dass gerade aufgrund des stark mäandrierenden Jetstreams langfristige Omega-Wetterlagen entstehen, die dann im Zentrum des Omegas eine konstante Hochdruckwetterlage mit Hitzewellen und Trockenheit bedingen. Am Rand des Omegas kommt es zu Unwettern, wie es gerade bei uns der Fall ist.

Slowakai: Schwere Unwetter verursachten Überflutungen

Starke Unwetter verursachten Überflutungen in der Slowakai – Rokycany Besonders stark betroffen

Pilsen, 05.06.2025Heftige Unwetter mit Sturm und Starkregen sind am Sonntagnachmittag über die slowakische Region Prešov hinweggezogen und haben schwere Schäden angerichtet. Besonders betroffen war das Dorf Rokycany, wo aufgrund der Unwetterlage der Notstand ausgerufen wurde.

Besonders dramatisch war die Lage in Rokycany. Der Bürgermeister Róbert Šoltis berichtete der Presse, dass rund zehn Häuser unbewohnbar geworden sind. Zahlreiche Anwohner mussten in Notunterkünften untergebracht werden. Sie verloren ihr gesamtes Hab und Gut und die Kommune stand vor der Herausforderung, diese Leute zu versorgen.

Bilder, die in den sozialen Medien geteilt wurden, zeigen das Ausmaß der Katastrophe: Straßen verwandelten sich in reißende Ströme, die Autos und Unrat mit sich rissen. Anwohner schilderten die Situation als dramatisch.  Über Verletzte oder Todesopfer liegen aber keine Meldungen vor.

Die Feuerwehr musste an zahlreichen Orten in der Region eingreifen, insbesondere rund um die Regionalhauptstadt Prešov, die östlich des bekannten Pilsen liegt. Wie der Einsatzleiter des Feuerwehr- und Rettungsdienstes bestätigte, lag der Schwerpunkt der Einsätze beim Abpumpen von Wasser aus überfluteten Gebäuden.

Auch in mehreren Dörfern des Bezirks Prešov waren freiwillige Feuerwehren im Einsatz. Sie eilten auch zur Unterstützung in die Stadt Prešov, wo Wasser aus überfluteten Straßen gepumpt wurde.

Die Polizei warnte vor Einschränkungen im Straßenverkehr. In mehreren Gemeinden des Bezirks waren Straßen überflutet oder durch umgestürzte Äste blockiert. In einigen Orten wurde die dritte Hochwasserstufe ausgerufen.

Ein besonders schweres Unwetter wurde auch aus der Gegend um Poľana gemeldet, wo unter anderem das Dorf Očová von Hochwasser betroffen war.

Die Unwetter kamen durch den Zusammenprall unterschiedlich temperierter Luftmassen zustande. Bei solchen Gegebenheiten können sich Superzellen bilden, aus denen Tornados hervorgehen können.

Deutschland: Starke Unwetter im Süden und Westen

Blitz über Oberhausen. © Marc Szeglat

Schwere Unwetter über mehreren Bundesländern – Starkregen, Hagel und Sturmböen verursachen zahlreiche Feuerwehreinsätze

NRW, 01.06.2025Am Samstag sind heftige Unwetter mit Starkregen, Gewittern und Hagel über weite Teile Deutschlands hinweggezogen. Besonders betroffen waren Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen und Bayern. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor gefährlichen Wetterlagen mit Sturmböen und Überflutungen – vielerorts musste die Feuerwehr zu hunderten Einsätzen ausrücken.

In Nordrhein-Westfalen kam es ab Samstagnachmittag zu starken Gewittern. Laut der WDR-Wetterredaktion wurden über 70.000 Blitze registriert, mit mehr als 10.000 Bodeneinschlägen. Blitze werden von speziellen Detektoren per Satellit erfasst und gezählt. Besonders intensiv war die Lage am Abend rund um Grevenbroich und den Tagebau Garzweiler, wo es zu gut 500 Blitzeinschlägen kam. Verletzt oder getötet wurde aber niemand. In Krefeld berichtete die Polizei von zahlreichen Notrufen wegen überfluteter Keller, blockierter Straßen und umgestürzter Bäume. In Erftstadt stand das Wasser teils bis zu einem halben Meter hoch, der Ortsteil Herrig war zeitweise ohne Strom. Die Gewitter brachten auch Hagel von Golfballgröße mit sich. Entsprechende Bilder wurden in unserer FB-Gruppe „Naturkatastrophen“ geteilt.

Auch Rheinland-Pfalz war stark betroffen. In der Region Trier rückten Feuerwehr und Rettungskräfte zu über 40 Einsätzen aus. Auf mehreren Regionalbahnstrecken kam es zu Unterbrechungen, da umgestürzte Bäume die Gleise blockierten. In Idar-Oberstein schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein – eine Frau erlitt ein Knalltrauma und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

In Baden-Württemberg, Hessen und Teilen Bayerns sorgten Gewitter mit Starkregen, Sturmböen und Hagel für weitere Einsätze. In Wiesbaden wurde das „Pride“-Festival wegen Starkregens kurzzeitig unterbrochen.

Im Süden Deutschlands wurden vereinzelt Straßen überflutet und Keller liefen voll. Der DWD warnte in Bayern vor großen Hagelkörnern und Starkregen von bis zu 40 Litern Niederschlag pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit.

Größere Schäden blieben bislang aus, doch die Behörden warnen: Auch am Sonntag ist erneut mit lokalen Unwettern zu rechnen. In den nächsten Stunden wandern die Unwetter in Richtung Osten. Dort wird Regen sehnlichst erwartet, da in den Gebieten der neuen Bundesländer der Boden besonders trocken ist. Doch gerade deshalb könnte es bei Starkregen besonders schnell zu Überflutungen kommen, da der ausgetrocknete, verhärtete Boden das Wasser nicht aufnimmt, sondern oberflächlich abfließen lässt.

Bis jetzt unterbrachen immer wieder Tage mit starken Unwettern die vielfach prognostizierte Dürre in Deutschland. Dennoch ist die Sorge groß, dass es wieder zu einem ausgewachsenen Dürresommer kommt. Da Extremwetterlagen immer häufiger werden, halte ich ein durchdachtes Wassermanagement für eminent. Besonders in bergigen Regionen braucht es mehr Stauseen. Flussufer und Gewässerläufe müssen renaturiert werden und brauchen Platz, um sich ausbreiten zu können. In Städten müssen versiegelte Flächen zurückgebaut und begrünt werden.

Frankreich: Heftiges Unwetter verursacht mehrere Todesopfer

Starke Unwetter an Frankreichs Mittelmeerküste – mindestens 3 Tote, Stromausfälle und massive Schäden

Saint-Tropez, 20.05.25Ein schweres Unwetter hat die südfranzösische Mittelmeerküste heimgesucht und in einer der beliebtesten Urlaubsregionen Europas Chaos und Verwüstung hinterlassen. Heftige Gewitter und sintflutartiger Regen führten zu Überschwemmungen, Stromausfällen und tödlichen Zwischenfällen. Mindestens drei Menschen kamen ums Leben.

Nachdem in einigen Regionen Frankreichs bereits gestern Nachmittag heftige Unwetter gewütet hatten, verlief die Nacht relativ ruhig. In den frühen Morgenstunden begannen sich die Regenfälle zu intensivieren und steigerten sich am Vormittag so weit, dass es zu massiven Überflutungen kam und sich Straßen in reißende Flüsse verwandelten. Ein Bild, das wir in den letzten Monaten besonders häufig aus dem Mittelmeerraum gesehen haben. Hunderte Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Besonders betroffen ist das Département Var, eine Region zwischen Toulon und Saint-Tropez, die im Sommer viele Urlauber anzieht.

Zerstörung in Le Lavandou und Vidauban

Nach Angaben der Behörden wurden zwei der Todesopfer in Le Lavandou gefunden, einem Küstenort an der Côte d’Azur. Der bei Touristen beliebte Ort liegt etwa 25 Kilometer östlich von Toulon und ist bekannt für seine Strände und seine Nähe zum Massif des Maures. Die dritte Leiche wurde in Vidauban entdeckt, einer Gemeinde im Hinterland, rund 60 Kilometer nordwestlich von Le Lavandou. Mehr als 300 Einsatzkräfte waren rund um die Uhr im Einsatz, um überflutete Straßen zu räumen, Menschen in Sicherheit zu bringen und Stromleitungen zu reparieren.

In Cavalière, einem Ortsteil von Le Lavandou, fielen innerhalb einer Stunde 255 Liter Regen pro Quadratmeter – eine Menge, die sonst in mehreren Monaten zusammenkommt. „Eine Wolke blieb über Cavalière stehen“, sagte Bürgermeister Gil Bernardi gegenüber lokalen Medien. „Das Wasser hat eine riesige Flutwelle ausgelöst. Es ist alles zerstört.“ Entlang der Flüsse Môle und die Giscle stürzten Brücken ein und wurden Straßen unterspült. Zahlreiche Zufahrtsstraßen mussten gesperrt werden.

Das Département Var gehört zur Region Provence-Alpes-Côte d’Azur und erstreckt sich zwischen dem Mittelmeer und den Ausläufern der Alpen. Die Region ist bekannt für ihre steilen Küsten, Badebuchten und Weinberge – und für ihre Wetterextreme. Im Sommer herrscht hier in der Regel trockenes, heißes Mittelmeerklima, doch heftige Unwetter mit Starkregen treten immer wieder auf, vor allem bei sogenannten „épisodes cévenols“, bei denen warme Mittelmeerluft auf kalte Höhenluft trifft.

Stromausfälle und unterbrochener Bahnverkehr

Bereits gestern Abend trafen die Unwetter im Südwesten Frankreichs auf Land. Bei Tonneins, nördlich von Agen in der Region Nouvelle-Aquitaine, mussten Reisende aus einem stehenden Zug evakuiert werden, nachdem Überschwemmungen das Gleisbett beschädigt hatten. Der Zugverkehr zwischen Bordeaux und Toulouse war heute noch teilweise unterbrochen. Am Montag waren dort Hagelkörner von der Größe von Tischtennisbällen niedergegangen und hatten Dächer sowie Autoscheiben beschädigt.

Vergleichbare Unwetter: 2010 und 2019

Ähnliche dramatische Wetterereignisse erlebte die Region zuletzt 2010 und 2019. Im Juni 2010 kamen im Département Var 25 Menschen bei schweren Überschwemmungen ums Leben, besonders hart getroffen wurde damals die Stadt Draguignan. Auch 2019 kam es in der Region zu extremen Regenfällen, bei denen mehrere Menschen starben und große Schäden entstanden.

Die aktuellen Ereignisse erinnern daran, wie verwundbar gerade touristisch geprägte Küstenregionen gegenüber extremen Wetterereignissen sind – insbesondere in Zeiten des Klimawandels, der die Häufigkeit und Intensität solcher Unwetter begünstigt. Die Aufräumarbeiten in Südfrankreich werden noch Tage andauern – die Sorge vor weiteren Regenfällen bleibt.

Argentinien: Evakuierungen aufgrund starker Überflutungen

Heftige Überschwemmungen in Argentiniens Agrarherz – Tausende evakuiert

Buenos Aires, 19. Mai 2025Lange anhaltender Starkregen verursachte am Wochenende in Argentinien eine Flutkatastrophe: Weite Teile der nördlichen Provinz Buenos Aires stehen unter Wasser. Mehr als 7.500 Menschen wurden inzwischen evakuiert, viele davon in den Städten Zárate, Arrecifes, San Antonio de Areco und Campana. Besonders betroffen ist die Region entlang des Río Paraná, etwa 100 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Buenos Aires, inmitten einer der wichtigsten Agrarregionen des Landes.

Der Nationale Wetterdienst hatte bereits am Freitagabend vor drohenden Unwettern gewarnt und die rote Warnstufe ausgerufen. Zwischen Freitag und Sonntag fielen stellenweise mehr als 300 Millimeter Regen – das Zehnfache des durchschnittlichen Monatsniederschlags. In San Antonio de Areco wurden innerhalb von 24 Stunden über 260 Millimeter registriert, was der Bürgermeister Francisco Ratto als „historisch“ bezeichnete.

Die Überflutungen lösten Stromausfälle und Verkehrschaos aus. Im Raum Zárate kam es zu dramatischen Szenen, als ein Fernbus mit 44 Passagieren an Bord auf der überfluteten Route 9 im Wasser steckenblieb, während das Wasser in den Fahrgastraum eindrang.

Laut Behörden ist die Lage weiterhin angespannt. Da sich die Unwetter laut Meteorologen regelmäßig neu bilden, werden weitere Regenfälle und starke Winde erwartet. In einigen Ortschaften sind Straßen unpassierbar, Dämme drohen zu brechen und Notunterkünfte sind überfüllt. Die Regierung hat Einsatzkräfte mobilisiert und steht in engem Kontakt mit den Kommunen.

Die Provinz Buenos Aires, besonders im Norden entlang der Flüsse Paraná und Areco, ist das Herz der argentinischen Agrarwirtschaft in der Tiefebene der Pampa. Hier befinden sich zahlreiche Soja-, Mais- und Weizenfelder. Argentinien zählt zu den weltweit führenden Exporteuren von Sojaschrot und ‑öl sowie Mais und Weizen. Die Überschwemmungen treffen die Region mitten in der Erntesaison und dürften die bereits durch vorherige Regenperioden verzögerte Sojaernte weiter behindern.

Überflutungen im afrikanischen Ghana
Auch in anderen Erdteilen gibt es Überflutungen, etwa im westafrikanischen Ghana. Dort kam es zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen zu Überflutungen in der Hauptstadtregion Accra. Sie wurden ebenfalls von stundenlangem Starkregen verursacht. Zahlreiche Fahrzeuge blieben in überfluteten Straßen stecken. Die Behörden warnen vor Seuchengefahr, das Abwasser aus der Kanalisation an die Oberfläche gelangte.

Unwetterwarnungen für Großraum Sydney

In der australischen Hauptstadtregion um Sydney warnen die Wetterbehörden vor Unwettern mit Starkregen, die ab Dienstag auftreten könnten. Man rechnet mit Überflutungen und Verkehrschaos.

USA: Tornadoserie fordert 16 Menschenleben

Tödliche Tornado-Serie verwüstet Teile des Mittleren Westens und Kentuckys – mindestens 16 Tote

USA/ Missouri, 16.05.2025 – Eine Serie schwerer Tornados hat am Freitag weite Teile des Mittleren Westens, Kentuckys und der Appalachen erschüttert und katastrophale Schäden hinterlassen. Besonders betroffen waren die Bundesstaaten Missouri und Kentucky, in denen zusammen mindestens 16 Menschen ums Leben kamen. Auch Illinois, Indiana, Virginia sowie Teile des Großraums Washington D.C. meldeten teils erhebliche Schäden.

In der Metropolregion St. Louis in Missouri wütete ein besonders starker Tornado und verursachte verheerende Zerstörungen. Mindestens fünf Menschen kamen ums Leben. Rund 5.000 Gebäude wurden beschädigt oder zerstört. Abgedeckte Dächer, umgestürzte Strommasten und blockierte Straßen prägten das Stadtbild am Morgen nach dem Unwetter. Die Behörden verhängten in mehreren Stadtteilen nächtliche Ausgangssperren, um Plünderungen zu verhindern und die Rettungsarbeiten zu erleichtern. Auch in Scott County im Südosten Missouris wurden zwei Todesopfer gemeldet. Hier hinterließen die Tornados ein Trümmerfeld aus zerstörten Häusern, entwurzelten Bäumen und beschädigter Infrastruktur.

In Kentucky traf es vor allem die Landkreise Laurel und Pulaski besonders schwer. In Laurel County kamen mindestens neun Menschen ums Leben, ein weiterer Todesfall wurde in Pulaski gemeldet. Die Städte Somerset und London wurden von mehreren Tornados heimgesucht. Berichte sprechen von eingestürzten Gebäuden, zerstörten Wohnvierteln und massiven Stromausfällen. Die örtlichen Behörden lobten den Einsatz von Ersthelfern, die in teils lebensgefährlichen Situationen Verletzte aus eingestürzten Häusern befreiten.

Auch in Illinois, Indiana und Teilen Virginias kam es zu schweren Unwettern mit Sachschäden. Mindestens elf Tornados wurden insgesamt von den Wetterdiensten bestätigt. In mehreren Bundesstaaten herrscht weiterhin erhöhte Unwettergefahr. Meteorologen sprechen von einer mehrtägigen Sturmserie, die sich nun weiter in den Süden und Südosten der USA verlagern dürfte.

Notstand aufgrund der Zerstörungen durch Tornados ausgerufen

Die Gouverneure der betroffenen Bundesstaaten haben den Notstand ausgerufen und Bundesmittel zur Katastrophenhilfe angefordert. Rettungsdienste und Freiwillige arbeiten unter Hochdruck, um vermisste Personen zu finden, Trümmer zu beseitigen und die Stromversorgung wiederherzustellen.

Die Wetterbedingungen, die zu den Tornados führten, wurden vorhergesehen. Entsprechend eindringlich warnten der Nationale Wetterdienst (NWS) und das Storm Prediction Center (SPC) bereits vor Tagen vor einem erhöhten Risiko für schwere Gewitter und Tornados. Doch die extrem hohe Anzahl an Tornados und die Schwere der Zerstörungen dürften viele überrascht haben.

Dieses Jahr scheint die Tornadosaison in den USA besonders stark auszufallen, was auch von ACCU-Weather prognostiziert wurde: Im Jahr 2025 wurden zwischen 1.300 und 1.450 Tornados vorhergesagt. Dies liegt über dem langjährigen Mittel von etwa 1.225 Tornados pro Jahr. Gründe hierfür sind ein äußerst aktiver Jetstream sowie hohe Meerwassertemperaturen im GOLF VON MEXIKO.

Sizilien: Schwere Unwetter treffen italienische Inselwelt

Starke Unwetter richten Schäden auf Sizilien und den Liparischen Inseln an – Auch Stromboli betroffen

Zum zweiten Mal innerhalb von 4 Wochen wurde Italien von einer starken Unwetterfront überrollt – diesmal traf es vor allem das südlich gelegene Kalabrien und Sizilien. Auch die nördlich von Sizilien gelegenen Liparischen Inseln wurden von den Unwettern nicht verschont. Stromboli traf es besonders schlimm.

Italien/Palermo, 15. Mai 2025 – Das italienische Wetterportal Il Meteo warnte bereits gestern Abend vor einem ungewöhnlichen Zyklon mit tropischen Eigenschaften, der von der nordafrikanischen Küste in Richtung Sizilien heranzog, und prognostizierte massive Unwetter. Solche zyklonartigen Stürme treten im Mittelmeerraum eigentlich nur selten auf, doch ihre Häufigkeit nahm in den letzten Jahren bedenklich zu.

Besonders in der Provinz Trapani auf Sizilien kam es zu starken und anhaltenden Regenfällen. Lokale Behörden berichten von Überschwemmungen. Der italienische Zivilschutz hat angesichts der erwarteten Wetterentwicklung eine Wetterwarnung der Stufe Orange herausgegeben.

In den sozialen Medien geteilte Fotos und Videos zeigen, wie sich Straßen in reißende Bäche verwandelten und Schuttberge hinterließen. Zudem kam es zu Felsstürzen und kleineren Erdrutschen.

Auf Stromboli entstanden laharartige Schuttströme, die weniger aus Schlamm bestanden, sondern aus Wassermassen, die größere Lavabrocken mit sich rissen und durch die Gassen von Stromboli Ort strömten. Seit dem verheerenden Vegetationsbrand vor 3 Jahren, der von einer Filmcrew ausgelöst wurde, treten solche Flutereignisse bei fast jedem starken Unwetter auf Stromboli auf. Grund hierfür ist die fehlende Vegetation, weswegen es verstärkt zu Erosion kommt. Auch alles kahlfressende wilde Ziegenherden könnten eine Mitschuld tragen.

Der Zyklon zieht langsam nordwärts und verstärkt sich dabei weiter. Il Meteo prognostizierte auch für den 16. Mai heftigste Niederschläge. Lokal könnten bis zu 200 Liter Regen pro Quadratmeter fallen – ein Extremwert, der zu weiteren Überschwemmungen und Erdrutschen führen kann. Auch andere süditalienische Regionen wie Kampanien, Basilikata, Apulien und Molise sollen bereits jetzt von schweren Gewittern betroffen sein.

Meteorologen beobachten die Entwicklung genau, da das System Merkmale eines sogenannten Medicanes zeigt – also eines tropenähnlichen Wirbelsturms im Mittelmeer. Die Bevölkerung wird aufgerufen, Warnhinweise zu beachten und vorsichtig zu sein.

In unserer FB-Gruppe wurden Videos geteilt, die sich hier leider nicht einbetten lassen.

Verletzte und Sachschäden durch Unwetter in Mitteleuropa

Kaltluftfront beendete sommerliches Wetter mit starken Unwettern in Teilen von Mitteleuropa

Das frühsommerliche Wetter der letzten Woche endete gestern jäh, als über Mitteleuropa zwei unterschiedlich temperierte Luftmassen aufeinanderprallten, wodurch starke Gewitter verursacht wurden, die neben Sturmböen, Starkregen und Blitzen auch Hagel hervorbrachten. In der Folge der Unwetter entstanden nicht nur Sachschäden, sondern es gab auch Verletzte.

Blitzschlag in Tschechien verletzte zwei deutsche Wanderer

Die Luftmassen prallen in einem West-Ost verlaufenden Streifen zusammen, der vom Westen Frankreichs, über die Mitte Deutschlands zog und sich bis auf die Tschechei auswirkte, wo infolge eine Blitzschlags zwei Deutsche schwer verletzt wurden. Bei den Verletzten handelt es sich um einen älteren Mann und eine Frau, die sich auf eine Wanderung befanden und offenbar unter einem Baum Schutz suchten, in dem dann der Blitz einschlug. Für gewöhnlich verdampft durch einen Blitzschlag das Wasser im Baum schlagartig, wodurch der Baum explodiert und Holzsplitter durch die Gegend fliegen. Zudem kann der Strom auch auf Schutzsuchende überspringen. Rettungskräfte bargen die Verletzten und brachten sie ins Krankenhaus.

Mehrere Verletzte in Deutschland

Auch in Deutschland wüteten Unwetter, von denen besonders die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Sachsen betroffen waren. Mehrere Personen erlitten durch umstürzende Bäume Verletzungen. Fotos zeigen von Sturmjägern zeigen, dass sich Superzellen gebildet haben, aus denen auch Tornados hätten entstehen können.

In Trier stürzte eine Baumkrone auf zwei Autos – ein Fahrer wurde eingeklemmt und verletzt. In Mittelhessen traf ein umfallender Baum zwei junge Männer im Auto, beide wurden leicht verletzt. Auch in Nordhessen kam es zu zahlreichen Unfällen mit Sachschäden.

In Fulda versperrte ein umgestürzter Baum den Eingang eines Hotels, rund 60 Gäste saßen kurzzeitig fest. In Osthessen und dem Vogelsbergkreis beschädigten Äste, Dachziegel und lose Metallteile geparkte Fahrzeuge. Die Bahn meldete Streckensperrungen durch Bäume auf den Gleisen.

In Lauterbach deckte der Sturm das Dach eines Sägewerks ab. Im Kreis Hersfeld-Rotenburg musste eine Bundesstraße gesperrt werden; aufgebrachte Autofahrer griffen Einsatzkräfte an. In einer Grundschule in Alsfeld löste ein Blitzeinschlag Alarm aus.

Hagelsturm in Paris

Die gleiche Kaltluftfront löste am Samstagnachmittag einen Hagelsturm in der französischen Hauptstadt Paris aus und verursachte Sachschäden. Auch hier knickten Äste von Bäumen ab und murmelgroße Hagelkörner beschädigten Fahrzeuge und Fensterscheiben. Der Hagel sammelte sich in einer dicken Schicht auf Plätzen und Straßen und verursachte Verkehrschaos. Davon betroffen war auch der Flug- und Nahverkehr: Einige Metrostationen mussten wegen Überflutungen geschlossen werden und am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle kam es zu Verspätungen.

USA: Unwetter und Tornados in Oklahoma und Texas

Extreme Unwetter im Süden der USA: Tote bei Sturzfluten – Millionen unter Unwetterwarnung

Seit Freitag toben in den US-Bundesstaaten Oklahoma und Texas die sogenannten Osterstürme, die extremes Wetter mit sich bringen: Tornados, heftige Gewitter und plötzliche Sturzfluten. In mehreren Bundesstaaten gelten Unwetterwarnungen – betroffen sind bis zu 30 Millionen Menschen, darunter auch Bürger in Missouri und Arkansas. Das Storm Prediction Center meldete bis Sonntagmorgen 16 bestätigte Tornados.

In der Nacht zum Sonntag kamen zwei Menschen bei einer Sturzflut ums Leben. Ihr Auto wurde nahe der Stadt Moore, südlich von Oklahoma City, von plötzlich ansteigendem Wasser von der Straße gerissen und gegen eine niedrige Brücke eines Abflusskanals gedrückt. Die Opfer: eine Frau und ihr 12-jähriger Sohn wurden außerhalb ihres Fahrzeuges gefunden. Ein drittes Familienmitglied konnte sich schwer verletzt retten und wurde ins Krankenhaus gebracht. In einem weiteren Fahrzeug, das ebenfalls von den Fluten erfasst wurde, saßen ein Vater und sein Sohn. Ihnen gelang die Flucht aus dem Wasser.

Die Polizei in Moore sprach von einem „historischen Wetterereignis“. Bereits am Samstagabend gingen zahlreiche Notrufe von Anwohnern ein, deren Fahrzeuge im Wasser feststeckten. Bis zum frühen Sonntagmorgen registrierten die Behörden Dutzende Hochwasserereignisse.

Auch in den kommenden Stunden bleibt die Lage angespannt: Für Teile von sechs Bundesstaaten gelten weiterhin Hochwasserwarnungen. Meteorologen rechnen mit 5 bis 8 Zentimetern Regen, stellenweise sind noch höhere Niederschlagsmengen möglich. Besonders besorgniserregend: Der Boden in vielen Regionen ist durch vorherige Unwetter stark gesättigt – neue Überschwemmungen könnten daher jederzeit auftreten.

Erst vor 10 Tagen war es in der gleichen Region der USA zu starken Überflutungen gekommen, von denen besonders der Bundesstaat Kentucky betroffen war. Damals starben 22 Menschen durch die extremen Unwetter, die dank des Klimawandels immer häufiger auftreten.

Unwetter auch in Deutschland

Nach einem schönen Ostersonntag beginnt es am Abend nun auch in Deutschland wieder ungemütlicher zu werden, wobei es auch tagsüber bereits zu lokalen Unwettern mit Starkregen und Hagel kam. Für die nächsten Stunden sind weitere starke Gewitter prognostiziert und es sollen sogar Tornados drohen. Besonders entlang der Mittelgebirge ist mit starken Niederschlägen zu rechnen und es kann auch zu gefährlichen Fluten in der Nähe von Flussläufen kommen.