Mount Spurr: Erdbeben und Bodendeformationen

Mount Spurr mit anhaltender Bodenverformung und Erdbeben – Alarmstatus „Gelb“ bestätigt

Mount Spurr ist ein 3.383 Meter hoher Stratovulkan im US-amerikanischen Bundesstaat Alaska und liegt nur 130 Kilometer nordwestlich von Anchorage – der größten Stadt Alaskas – entfernt. Bei einer lange zurückliegende Eruption bildete sich eine Caldera, in der sich ein neuer Kegel formte, der Crater Peak genannt wird. Er ist seit über 5000 Jahren das Eruptionszentrum des Mount Spurr.

Der Vulkan steht im Fokus der Vulkanologen aufgrund einer deutlichen Zunahme seismischer Aktivitäten in diesem Jahr. Das Alaska Volcano Observatory hat bereits im Oktober (Vnet berichtete) den Alarmstatus des Vulkans von Grün auf Gelb erhöht, nachdem rund 1.500 schwache Erdbeben und Bodenverformungen festgestellt wurden – im Vergleich zu etwa 100 Erdbeben in einem normalen Jahr. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 2,3. Außerdem sammelte sich Schmelzwasser vom Gletscher des Vulkans im Gipfelkrater und bildete einen kleinen dampfenden Kratersee. An seinem Ufer liegen Fumarolen.

Auch im Dezember hat es weitere Erdbeben gegeben. Auf der Shakemap des AVO sind ca. 100 Beben vermerkt. Die meisten hatten sehr geringe Magnituden und manifestierten sich unter der Nordflanke des Vulkans. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 1,9.

Vulkanologen vom AVO betonen in Medienberichten, dass diese Aktivitäten auf einen möglicherweise bevorstehenden Vulkanausbruch hindeuten könnten, aber auch ohne Eruption abklingen können, wie es bereits zwischen 2004 und 2006 der Fall war. Die Wissenschaftler überwachen den Mount Spurr weiterhin, u.a. mit Hilfe von seismischen Stationen, Satellitendaten und Webcams, um Hinweise auf aufsteigendes Magma zu erkennen, das zu stärkeren Manifestationen der beobachteten Phänomene bis hin zu Eruptionen führen könnte.

Der letzte Ausbruch von Mount Spurr ereignete sich 1992. Eine Aschewolke erreichte damals 19 Kilometer Höhe, führte zu Flugausfällen und einer Aschedecke von etwa 6 Millimetern in Anchorage. Ein erneuter Ausbruch könnte erhebliche Auswirkungen haben, insbesondere auf den Flugverkehr. Vulkanasche, die scharfe und abrasive Eigenschaften besitzt, kann Düsentriebwerke beschädigen, was 1992 zur Schließung von Flughäfen führte. Dies ist besonders kritisch, da Anchorage heute ein bedeutendes globales Frachtdrehkreuz ist.

USA: Starkes Erdbeben Mw 7,0 vor kalifornischer Küste

Küste von Nordkalifornien von starkem Erdbeben Mw 7,0 erschüttert – Kurzzeitig gab es Tsunami-Alarm

Datum 05.12.24 | Zeit: 18:44:26 UTC | Koordinaten: 40.403 ; -124.765 | Tiefe: 14 km | Mw 7,0

Heute Abend ereignete sich vor der Küste des US-Bundesstaates Kalifornien ein sehr starkes Erdbeben der Magnitude 7,0.

Das Hypozentrum des Bebens lag in einer Tiefe von 14 Kilometern, während das Epizentrum 56 Kilometer südwestlich von Fortuna lokalisiert wurde. Die Angaben sind noch vorläufig und könnten später korrigiert werden. Das Erdbeben fand um 10:44:26 Uhr Ortszeit statt.

Es wurde Tsunamialarm ausgelöst, der aber schnell wieder aufgehoben wurde. Außerdem kam es zu mehreren Nachbeben.

Über mögliche Schäden oder Opfer gibt es derzeit noch keine Informationen. Das Beben war stark genug, um theoretisch große Schäden zu verursachen, aber seine Lage vor der Küste einer vergleichsweise dünn besiedelten Region in Nordkalifornien gibt Grund zur Hoffnung, dass es nicht zur Katastrophe gekommen ist.

Dem EMSC gingen zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen ein. Der am weitesten entfernte Bebenzeuge befand sich in fast 460 Kilometern Entfernung.

Dieses Erdbeben kann als ein bedeutendes tektonisches Ereignis in einer der geologisch aktivsten Regionen Nordamerikas angesehen werden.

Tektonischer Kontext

Das Beben ereignete sich an der Mendocino Triple Junction vor der Küste von Nordkalifornien. Diese Region ist der Schnittpunkt dreier tektonischer Platten: der Pazifischen Platte, der Gorda-Platte und der Nordamerikanischen Platte. Die Plattengrenzen, die hier zusammentreffen, gehören zu den bedeutendsten Störungssystemen im Westen der USA:

  • Cascadia-Subduktionszone: Hier taucht die Gorda-Platte unter die Nordamerikanische Platte ab.
  • Mendocino-Transform-Störung: Sie trennt die Gorda-Platte von der Pazifischen Platte.
  • San-Andreas-Störung: Sie bildet die Grenze zwischen der Pazifischen und der Nordamerikanischen Platte.

Diese dynamische und komplexe tektonische Zone ist für ihre seismische Aktivität bekannt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass das Ereignis zu einem Dominoeffekt führt, der weitere Erdbeben entlang einer dieser bedeutenden Störungszonen auslöst. Forscher schätzen die Wahrscheinlichkeit als groß ein, dass es in den nächsten 3 Jahrzehnten Starkbeben entlang der Cascadia-Störung oder an der San-Andreas-Fault geben wird, von denen auch Metropole betroffen werden könnten.

An der Küste in Nähe des Epizentrums kam es zu Stromausfällen, größere Schäden wurden aber nicht gemeldet.

USA: Schneechaos im Nordosten

Massive Schneefälle in der Region der Großen Seen sorgen für Verkehrschaos – Notstand ausgerufen

Im Nordosten der USA kam es zu starken Schneefällen und für Teile des Bundesstaates New York wurde der Notstand ausgerufen, damit die Nationalgarde im Kampf gegen die Schneemassen eingesetzt werden kann. Es kam zu zahlreichen Verkehrsunfällen und eingeschneite Autofahrer mussten gerettet werden. In einigen Regionen kam das öffentliche Leben zum Erliegen.

Vier Millionen Menschen sind von dem Wintereinbruch mit dem sogenannten Seeeffektschnee betroffen. Dieser Effekt tritt auf, wenn kalte Luft aus Kanada kommend über die vergleichsweise warmen Gewässer der Großen Seen zieht. Dieser Temperaturunterschied beträgt oft mehr als 13 Grad, wodurch Wärme und Feuchtigkeit in die Luft aufsteigen und sich schmale Wolkenbänder bilden, die lokal begrenzten, aber intensiven Schneefall erzeugen. Angrenzende Gebiete sind meistens nahezu schneefrei.

Am Sonntag verursachte ein solches Band über Watertown im Westen des Bundesstaates New York bis zu 10 Zentimeter Schnee pro Stunde. Seit Donnerstag sind dort bereits über ein Meter Schnee gefallen, und bis Montag könnten weitere 60 Zentimeter hinzukommen.

Barns Corner in Lewis County, New York, meldete bis Sonntagmorgen 1,14 Meter Schnee. Weitere erhebliche Schneemengen werden in West-New York und der Umgebung von Watertown erwartet.

Zusätzlich zur Nationalgarde entsandte die Gouverneurin weitere Einsatzkräfte, um bei Stromausfällen und Verkehrsproblemen zu helfen. Reisewarnungen gelten weiterhin für Teile des Erie County sowie Jefferson und Lewis County.

Auch Pennsylvania hat auf die Wetterlage reagiert: Gouverneur Josh Shapiro erklärte den Katastrophennotstand und entsandte die Nationalgarde, um gestrandete Autofahrer zu unterstützen. Allein am Wochenende ereigneten sich über 200 Verkehrsunfälle im Bundesstaat.

Von Winterwarnungen betroffen sind Teile von New York, Pennsylvania, Ohio, Michigan und Wisconsin. Besonders in der Region Buffalo bleibt die Lage angespannt. Es wird vor weiteren Schneefällen von bis zu 10 Zentimetern pro Stunde gewarnt, so dass sich bis Dienstag in einigen Orten der Schnee bis zu 2 Meter hoch auftürmen könnte.

Bei den 5 Großen Seen, die zwischen Kanada und den USA liegen, handelt es sich um Relikte der letzten Eiszeiten. Sie bilden das flächenmäßig größte zusammenhängende Süßwassersystem der Erde und stellen ein wichtiges Trinkwasserreservoir dar. Die Seen erzeugen ihr eigenes Klima.

USA: Besuch in der Long-Valley-Caldera

Long Valley Caldera und der Resugent-Lavadom in Kalifornien

Die Long Valley Caldera liegt im Osten des US-Bundesstaates Kalifornien und fristet neben der deutlich bekannteren Yellowstone-Caldera ein Schattendasein. Von touristischem Standpunkt aus betrachtet mag das berechtigt sein, allerdings weniger aus der Sicht eines Geologen.

Die Long Valley Caldera entstand vor etwa 760.000 Jahren durch eine massive vulkanische Eruption, die als Bishop-Tuff-Eruption bekannt ist. Diese Eruption schleuderte etwa 600 Kubikkilometer Tephra aus, was sie zu einer der größten Eruptionen der letzten Millionen Jahre macht. Das kollabierte Magmenreservoir führte zur Bildung der Caldera, die heute etwa 32 km lang und 18 km breit ist. Der Ausbruch hatte einen VEI 7 und lässt sich somit den Supervulkaneruptionen zuordnen. Der jüngste Supervulkanausbruch des Yellowstone-Vulkans war allerdings um eine Größenordnung kraftvoller und brachte es auf einen VEI 8. Dieser Vulkanausbruch förderte gut 1000 Kubikmeter Tephra und hinterließ eine 72 x 55 Kilometer messende Caldera.

Beide Vulkane brachen auch nach der Calderabildung erneut aus, allerdings handelte es sich bei den Eruptionen im Postcalderastadium um vergleichsweise normale Vulkanausbrüche, wobei ich das eigentlich wieder einschränken muss: In der Periode von 100.000 bis etwa 50.000 Jahre vor heute entstand in der Long-Valley-Caldera der Resurgent-Domkomplex, mit Abstand der größte Rhyolith-Dom, den ich je gesehen habe.

Tatsächlich besuchte ich die Long Valley Caldera im Rahmen unseres Familien-Sommerurlaubs in diesem Jahr und war von der Landschaft sehr beeindruckt. Abgesehen von einem kleinen Thermalgebiet am Hot Creek und mehreren heißen Quellen fehlen die spektakulären Heißwasserphänomene der Yellowstone-Caldera, doch der Resurgent-Dome mit seinen enormen Mengen an Obsidian ist auf jeden Fall ein Superlativ. Auch die Erdbebenspalte, die man am in Mammoth Lake besichtigen kann ist interessant. Die Landschaft, in die die LVC eingebettet ist, lässt sich ebenfalls sehen, denn wenige Kilometer nördlich liegt der Mono Lake, der sich wiederum unweit des Yosemite-Nationalparks befindet. Zwischen der Long-Valley-Caldera und dem Mono-Lake befindet sich die Kraterreihe der Mono-Inyo-Craters.

Wie für die meisten großen Aschestrom-Calderen gilt auch für die Long-Valley-Caldera nicht die 10000-Jahre-Regel, ab der ein ruhender Vulkan als erloschen gilt. Sie können auch lange nach diesem Zeitraum wieder aktiv werden. In vielen Fällen verfügen noch als aktiv einzustufende Calderen über ein aktives Hydrothermalsystem, sind seismisch aktiv und es kommt zu Bodendeformationen. Diese drei Kriterien treffen sowohl auf den Yellowstone-Vulkan als auch auf die Long-Valley-Caldera zu. So gab es erst in der letzten Woche ein kleines Schwarmbeben in der LVC. In den letzten Jahrzehnten wurden auch Bodenengen detektiert. Diese Eigenschaften teilen sich die beiden diskutierten Calderen mit den Campi Flegrei in Italien. Die Caldera bei Neapel, die bei uns auch als Phlegräische Felder bekannt ist, steht auf Vnet regelmäßig in den Schlagzeilen, weil es hier seit Jahren Erdbeben gibt, die zum Teil in dem dicht besiedelten Areal deutlich zu spüren sind. Außerdem gibt es deutliche Bodenhebungen. Es gibt Befürchtungen, dass der Vulkan Campi Flegrei ausbrechen könnte, und den Behörden liegen Evakuierungspläne vor. Ähnlich besorgt zeigte man sich in den 1980er Jahren im Gebiet der Long-Valley-Caldera, auch wenn dort bei weitem nicht so viele Menschen leben, wie in der Gegend der Campi Flegrei. Diese ist die jüngste und kleinste der drei Calderen und meiner Meinung nach auch diejenige, die als erste wieder aktiv werden wird.

Ein erneuter Supervulkanausbruch eines der drei Calderavulkane ist in den nächsten Jahrzehnten unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Egal welcher ausbricht, die Folgen wären katastrophal. Nicht nur für die Umgebung der Vulkane, sondern auch für sehr große Areale und sogar global betrachtet: Eine VEI-7- bis -8-Eruption hat das Potenzial, das Weltklima zu verändern, bis hin zu einem vulkanischen Winter, der ein Massensterben auf der Erde auslösen könnte. Genauso, wie der Mensch das bereits jetzt macht.

USA: Bombenzyklon trifft Nordwesten

Nordwesten der USA von Bombenzyklon heimgesucht – mindestens ein Todesopfer

Heute wurde der Nordwesten der USA und der anschließende kanadische Westen von dem vor 2 Tagen angekündigten Bombenzyklon heimgesucht. Der Wintersturm hatte sich sehr schnell entwickelt und löste bereits im Vorfeld große Sorgen bei der Bevölkerung aus, die sich in den vergangenen Tagen bestmöglich auf den Sturm vorbereitet hatte. Dennoch hielten sich noch Obdachlose in einem Lager in Lynnwood bei Seattle auf, das von einem umstürzenden Baum getroffen wurde. In der Folge starb eine etwa 50-jährige Frau. Auch Gebäude  und ein Bus wurden von umstürzenden Bäumen getroffen, doch zu weiteren Todesopfern kam es zunächst nicht. Dafür aber zu massiven Stromausfällen, von denen Hunderttausende Haushalte in den Staaten Nordkalifornien, Washington und dem kanadischen British Columbia betroffen sind.

In Washington waren in den frühen Stunden des Mittwochs mehr als 650.000 Haushalte ohne Strom. In British Columbia meldete BC Hydro, dass etwa 140.000 Kunden betroffen waren. In Kalifornien waren um Mitternacht Ortszeit noch über 24.000 Kunden ohne Strom.

Extremen Windböen hatten Bäume auf Überlandleitungen krachen lassen oder die oft hölzernen Masten direkt umgeworfen. An der Küste von British Columbia wurden Windgeschwindigkeiten von 163 km/h gemessen. Im Bundesstaat Washington erreichten Böen 124 km/h, etwa am Cape Elizabeth auf der Olympic-Halbinsel sowie am Crystal Mountain und Sunrise-Mount Rainier im Landesinneren südöstlich von Seattle.

Die Feuerwehr von Bellevue, östlich von Seattle, warnte in einer Unwetterwarnung auf Facebook eindringlich vor umstürzenden Bäumen. Sie riet den Menschen, sich in den unteren Stockwerken ihrer Häuser aufzuhalten, sich von Fenstern fernzuhalten und das Haus möglichst nicht zu verlassen.

In Maple Valley, etwa 48 km südöstlich von Seattle, mussten zwei Personen gerettet werden, nachdem ein Baum auf ihren Anhänger gefallen war. Eine Person konnte schnell befreit werden, während die Rettung der zweiten Person etwa eine Stunde dauerte. Beide wurden ins Krankenhaus gebracht.

Es kam auch zu starken Einschränkungen im Flug- und Bahnverkehr. So kollidierte ein Zug in Stanwood mit einem umgestürzten Baum. Der Zug wurde beschädigt und blieb stehen. Verletzte gab es aber nicht.

In mehreren Bezirken um Seattle blieben die Schulen und andere öffentliche Einrichtungen geschlossen.

USA: Bombenzyklon entwickelt sich

Dem Nordwesten der USA und Kanada droht ein Bombenzyklon – Große Regenmengen und Schnee erwartet

Ein Bombenzyklon bedroht die Westküste Nordamerikas mit schweren Stürmen, heftigen Regenfällen und rauen Bedingungen. Dieses außergewöhnliche Wetterereignis wird voraussichtlich mehrere Bundesstaaten im Nordwesten der USA sowie Teile Kanadas heimsuchen und erhebliche Verwüstungen verursachen. Besonders betroffen könnten Kalifornien und angrenzende Regionen sein, wo Experten enorme Regenmengen erwarten. Das Phänomen wird zusätzlich von starken Winden begleitet.

Die intensiven Niederschläge, die in höheren Lagen als Schnee fallen werden, werden durch einen ausgeprägten atmosphärischen Fluss verstärkt. Dieser ist ein 400 bis 600 Kilometer breites und mehrere Tausend Kilometer langes Wolkenband, das feuchte Luft aus äquatorialen Regionen in nördlichere Breiten transportiert. Doch das Besondere an diesem Wetterereignis liegt in der Bildung eines Bombenzyklons: Dabei kommt es in einem Tiefdruckgebiet zu einem außergewöhnlich schnellen Luftdruckabfall – der Druck sinkt um mindestens 24 Millibar innerhalb von 24 Stunden.

Ein Bombenzyklon, ein Begriff, der seit den 1980er Jahren medial geprägt wurde, bezeichnet einen extrem starken Wintersturm. Im aktuellen Fall wird ein außergewöhnlicher Druckverlust von bis zu 70 Millibar prognostiziert, wodurch der Luftdruck auf etwa 942 Millibar sinken könnte. Solche Stürme sind in ihrer Intensität mit Hurrikanen vergleichbar und werden auch entsprechend eingestuft.

Laut der Skala der University of California in San Diego wird die Intensität dieses Sturms in einigen Gebieten der kalifornischen Küste als Kategorie 4, also „extrem“, klassifiziert. Vor allem Süd-Oregon und Nord-Kalifornien könnten besonders stark betroffen sein, mit Niederschlägen von über 30 Zentimetern, die Sturzfluten und Flussüberschwemmungen verursachen könnten.

Behörden empfehlen Vorsichtsmaßnahmen

Bewohner tiefer gelegener Gebiete werden aufgefordert, wachsam zu bleiben und sich auf mögliche Evakuierungen vorzubereiten. Die Behörden raten, Schutzmaßnahmen zu ergreifen und die Entwicklung des Sturms genau zu verfolgen, um rechtzeitig reagieren zu können.

Situation in Deutschland

Einige Wettermodelle sagen für die nächsten Tage für Deutschland ebenfalls einen Wintersturm voraus. Er könnte neben starken Winden von bis zu 90 km/h auch Frost und Schnee bis in die Niederungen bringen.

USA: Starkes Erdbeben vor der Küste am 30.10.24

Starkes Erdbeben Mw 6,0 vor der US-Küste bei Oregon – Kein Tsunamialarm ausgelöst

Datum 30.10.24 | Zeit: 20:15:19 UTC | Koordinaten: 43.544 ; -127.799 | Tiefe: 10 km | Mw 6,0

Vor der Küste des US-Bundesstaates Oregon manifestierte sich gestern Abend um UTC ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Epizentrum wurde 278 km westlich von Bandon lokalisiert. Das Hypozentrum wurde auf 10 Kilometern Tiefe fixiert, was bedeutet, dass der Erdbebenherd nicht genau lokalisiert werden konnte, dass die Seismologen aber davon ausgehen, dass es ein Erdbeben in geringer Tiefe war. Gegen diese Annahme sprechen allerdings die wenigen Wahrnehmungsmeldungen, die bei den Erdbebendiensten eingegangen sind, denn obwohl das Epizentrum über 250 Kilometer vor der Küste lag, hätte es von den Anwohnern der Küstenregion stärker zu spüren gewesen sein müssen, als es offensichtlich der Fall war. Laut Angaben des USGS bestand keine Tsunamigefahr. Es wurde aber darauf hingewiesen, dass Erdbeben dieser Magnitude Schäden an der Infrastruktur auslösen können und man mit Nachbeben rechnen muss. Beides trat offenbar nicht ein.

Dennoch ist der Erdstoß von wissenschaftlichem Interesse, denn er manifestierte sich an der Mendocino-Transform-Fault, die wiederum die südliche Begrenzung der Juan-de-Fuca-Mikroplatte gegen den Pazifik darstellt. Die Mendocino-Transform-Fault bildet unmittelbar vor der Westküste der USA eine Triple-Junction (Dreierkreuzung), wo sie mit der Cascadia-Störungszone und der San-Andreas-Störung zusammentrifft. Alle drei Störungszonen haben für sich genommen sehr hohe Erdbebenpotenziale, und sowohl an der Cascadia-Störungszone im Norden als auch an der bekannten San Andreas-Störung im Süden fürchtet man, dass sich in den nächsten Jahrzehnten Starkbeben ereignen könnten, die Metropolen wie Los Angeles, San Francisco oder Seattle treffen könnten und das Potenzial haben, enorme Schäden und hohe Opferzahlen zu verursachen. Beben entlang der kleineren Mendocino-Transform-Fault sind zwar häufig, aber wirken sich an Land für gewöhnlich weniger schlimm aus. Dennoch ist es theoretisch denkbar, dass ein Starkbeben entsteht, das einen Tsunami auslöst, obwohl diese Gefahr an Blattverschiebungen nicht so groß ist wie an Subduktionszonen mit vertikalem Versatz.

Mount Rainier – Steckbrief

Mount Rainier – Höchster Vulkan der Kaskaden

Mount Rainier ist ein komplexer Stratovulkan in der US-amerikanischen Kaskadenkette. Mit einer Gipfelhöhe von 4.392 Metern ist er der höchste Berg im Bundesstaat Washington und der Kaskadenkette und der dritthöchste Berg in den zusammenhängenden 48 Bundesstaaten der Vereinigten Staaten. Sein stark vergletscherter Gipfel macht ihn im Falle einer Eruption besonders gefährlich. Der Mount Rainier liegt in „guter Nachbarschaft“, denn zu der Kaskadenkette zählen auch andere berühmte Vulkane wie der Mount St. Helens, Mount Adams und Mount Baker. Der nördlichste Vulkan der Kaskadenkette ist der Mount Garibaldi in Kanada.

Wegen seiner Nähe zur Metropolregion Seattle wird Mount Rainier vom United States Geological Survey (USGS) akribisch überwacht. Derzeit gibt es keine Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch, doch der Vulkan hat eine bewegte Vergangenheit. Vor allem in den frühen Jahren des Holozäns war er Schauplatz massiver Schlammlawinen, die durch Kollapsereignisse und vulkanische Aktivitäten ausgelöst wurden und bis in die Puget-Sound-Tiefebene vordrangen. Der heutige Gipfel entstand innerhalb eines großen Kraters, der nach Nordosten hin aufgebrochen ist und durch einen massiven explosiven Ausbruch vor etwa 5.600 Jahren geformt wurde. Bei diesem Ereignis entstand auch der weit verbreitete Osceola-Schlammstrom, der das umliegende Gelände erheblich veränderte.

Während des Holozäns blieb der Vulkan aktiv, wobei in den letzten 2.600 Jahren etwa ein Dutzend Ausbrüche dokumentiert sind. Der größte davon ereignete sich vor rund 2.200 Jahren. Der heutige Gipfelkegel wird von zwei überlappenden Kratern bedeckt. Hydrothermale Aktivitäten haben den oberen Teil des Vulkans strukturell geschwächt und führen zu periodischem Schmelzen der Gletscher an den Flanken. Dies hat die Bildung eines komplexen Systems von Dampfhöhlen in der Gipfeleiskappe ermöglicht.

Im 19. Jahrhundert wurden mehrere Ausbrüche gemeldet, darunter ein möglicher phreatischer Ausbruch im Jahr 1894, der als letzter Ausbruch des Mount Rainier im Global Volcanism Program (GVP) verzeichnet ist. Allerdings hinterließen diese Ereignisse keine klar datierbaren Ablagerungen und gelten als wissenschaftlich nicht bewiesen.

1969 ereignete sich ein seismischer Schwarm, der Befürchtungen eines bevorstehenden Ausbruchs weckte. Doch es kam zu keiner Aktivitätssteigerung. Nach dem katastrophalen Ausbruch des Mount St. Helens im Jahr 1980 wuchs die Besorgnis, dass Mount Rainier ebenfalls plötzlich aktiv werden könnte. Infolge dessen wurde das Überwachungsnetz am Mount Rainier erheblich ausgeweitet. Seit 1985 wurden monatlich 3 bis 4 schwache Erschütterungen registriert. Stärkere Erdbeben mit einer Magnitude über 3 traten in den Jahren 1976, 1990, 2002 und 2004 auf. 2009 gab es einen kleinen Erdbebenschwarm. Ein Schwarm wird vom USGS definiert, wenn mehrere Tage hintereinander mindestens drei Erschütterungen pro Tag aufgezeichnet werden. (Quellen: GVP, USGS, Wikipedia)

Mount Spurr: Anstieg der Seismizität

Mount Spurr ist seismisch unruhig – AVO-Team bereitete Monitoring auf den Winter vor

Mount Spurr ist ein Vulkan im fernen Alaska, dessen Monitoringsystem monatelang ausgefallen war. Nach einer ersten Reparatur im Frühjahr zeigten Daten, dass es zu einer erhöhten Seismizität gekommen war. Außerdem wurde eine Bodendeformationen festgestellt. Nun war ein Team vom AVO vor Ort um das Messsystem wintertauglich zu machen und Daten auszulesen. Eine erste Analyse zeigt, dass die Unruhen am Vulkan weiter anhalten.

Im April 2024 wurde eine Zunahme der seismischen Aktivität am Mount Spurr festgestellt, nachdem die Überwachungsstationen nach monatelanger Störung repariert wurden. Das Alaska Volcano Observatory (AVO) registrierte über 900 Erdbeben, die sich in zwei Bereichen konzentrieren: in Tiefen von 0 bis 10 Kilometern unter dem Vulkan und 20 bis 35 Kilometern südöstlich des Crater Peak. Das stärkste Erdbeben hatte eine Magnitude von 2,3. Die Häufigkeit (~20 pro Woche) und Stärke der Erdbeben blieben seit April unverändert. Diese Aktivität ähnelt Episoden von 1991-1992 und 2004-2006, die mit erhöhten seismischen Unruhen am Vulkan verbunden waren.

Im März 2024 begannen GNSS-Messungen, eine kontinuierliche Bodenverformung mit einer horizontalen Bewegung von etwa 4 cm zu registrieren. Vorläufige Modellrechnungen deuten auf eine Druckzunahme in 3 bis 5 Kilometern Tiefe westlich des Mount Spurr hin. Satellitendaten von 2023 bis 2024 bestätigen diese Verformungen.

Im Sommer 2024 bildete sich ein kleiner Kratersee, der zwischen Mai und Juni erstmals entdeckt und bei einem Überflug am 23. Juni dokumentiert wurde. Der See wuchs auf etwa 85 Meter Durchmesser und ist blaugrün gefärbt. Dampfaustritte aus Fumarolen entlang des Sees blieben unverändert. Es wurden keine vulkanischen Schlammlawinen oder bedeutende Schmelzen in der Gipfelregion beobachtet. Ein ähnlicher See entstand zuletzt 2004 während seismischer Unruhen, die nicht zu einem Ausbruch führten.

Gasemissionen zeigen geringe Mengen Schwefeldioxid und Kohlendioxid, ohne Anzeichen anomaler Magmaintrusionen. Während der Feldsaison 2024 wurden wichtige Wartungen an den Überwachungsstationen abgeschlossen, um den Betrieb im Winter zu sichern und Echtzeit-Daten zu gewährleisten. Der Mount Spurr wird durch seismische Netzwerke, GNSS, Infraschallsensoren und Fernerkundung überwacht.

Der Mount Spurr ist ein 3.374 m hoher Stratovulkan im Süden Alaskas, etwa 130 Kilometer westlich von Anchorage gelegen. Er gehört zur Aleutenkette, einer Vulkankette entlang der pazifischen „Feuerring“-Plattengrenze, die für häufige seismische und vulkanische Aktivitäten bekannt ist.