An der Holurhaun-Spalte wurde gestern keine Lava mehr entdeckt, die Eruption hat ersteinmal aufgehört. Es gibt aber noch zahlreiche schwache Erdbeben unter dem Zentralvulkan und dem magmatischen Gang und ein erneuter Vulkanausbruch ist jederzeit möglich.
Vulkanausbruch
Popocatepetl: Flughafensperrung
Der Vulkan in Mexiko eruptierte heute Nacht 3 Mal. Dabei wurde so viel Asche ausgestoßen, dass der Flughafen Pueblo gesperrt werden musste. Glühende Lavabomben wurden bis zu 700 m weit ausgestoßen und landeten auf der Südwestflanke des Popocatepetl. Nach dieser initialen Eruption erfolgten 18 schwächere Explosionen.
Im Krater wächst ein neuer Lavadom der einen Durchmesser von 150 m hat. Die Vulkanologen gehen davon aus, dass er durch eine Serie mittelstarker explosiver Vulkanausbrüche zerstört werden wird.
Bardarbunga: Lavasee verschwunden
Die Eruption am isländischen Bardarbunga hat am Wochenende weiter stark nachgelassen. Fotos in unserer FB-Gruppe dokumentieren, dass der Lavasee im Baugur-Krater verschwunden ist. Nur an einem Vent köchelt die Lava. Trotzdem ist die Seismik heute recht hoch. Besonders entlang des magmatischen Ganges finden zahlreiche schwache Erdbeben statt. Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Lava einen neuen Weg suchen wird. Auch eine explosive Eruption ist nicht auszuschließen. Eine schöne Sammlung von Luftaufnahmen seit Eruptionsbeginn gibt es bei IMO.
Bardarbunga: Aktivität schwächer
Dem Vulkanausbruch am isländischen Vulkan Bardarbunga geht langsam die Puste aus. IMO berichtet von nachlassender Aktivität. Während eines Überfluges am 16. Februar wurde nur noch ein aktiver Förderschlot im Baugur-Krater gesichtet. Der Lavasee stand deutlich tiefer und war zum Teil verkrustet. Auf dem Lavafeld gibt es nur noch wenige Lavadurchbrüche.
Heute ist die Seismik deutlich schwächer. Auf der Grafik sind erstmalig seit Beginn der Eruption keine Beben mit Magnituden größer als 3 zu sehen. In den letzten 48 Stunden wurden 73 schwache Beben registriert. Die Subsidenz hat aufgehört und die Grafik zeigt eine flatline.
Villarrica: explosive Eruptionen
Der Vulkan in Chile ist seit dem 11. Februar besonders aktiv. Laut einem Bericht des USGS steigerten sich Tremor und vulkanische Aktivität signifikant. Am 16. Februar erreichte die Aktivität ihren vorläufigen Höhepunkt: es kam zu 5 explosiven Eruptionen pro Minute, bei denen Lavabomben bis zu 1 km auf die Südflanke des Vulkans geschleudert wurden. Im Gipfelkrater des Villarrica brodelt ein kleiner Lavasee. Dieser ist 800 Grad heiß. Aus dem Lavasee wurden bis zu 450 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag emittiert. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.
Bardarbunga: Aktivität rückläufig
Obwohl IMO immer berichtet, dass die Aktivität am Holurhaun ähnlich wie am Vortag sei, empfinde ich die Aktivität in den letzten Tagen als deutlich rückläufig. Die Anzahl der Erdbeben mit M größer 3 ist sehr stark zurück gegangen. In den letzten 48 Stunden wurde nur noch 1 dieser Beben registriert. Die Anzahl leichter Erschütterungen betrug in diesem Zeitraum 75. Das ist ebenfalls deutlich weniger als zuvor. Mit dem Rückgang der Bebentätigkeit ist auch die Subsidenz (Absinken des Calderabodens) fast zum Stillstand gekommen. Auf den LiveCams sieht man nur noch wenig Dampf aufsteigen. Das Lavafeld hat sich zudem auch nicht mehr wesentlich vergrößert. Im Baugur-Krater köchelt noch Lava, die Frage ist, wie lange noch?
Trotzdem ist die Gefahr einer explosiven Eruption unter dem Zentralvulkan noch nicht gebannt. Wenn der Druckabbau über die Holurhaun-Spalte nachlässt, könnte der Druck in der zähen Restschmelze unter dem Bardarbunga steigen, was letztendlich zu einem explosiven Vulkanausbruch führen könnte.
Chikurachki: Vulkanausbruch auf den Kurillen
Der Vulkan auf der Kurilleninsel Paramushir ist heute überraschen ausgebrochen. Laut dem VAAC Tokyo stiegen 4 Aschewolken auf, die eine Höhe von 7,5 km erreichten und 240 km weit drifteten. Die Vulkanasche stellt eine Gefahr für den Flugverkehr dar. Der Alarmstatus für den Flugverkehr wurde auf „rot“ erhöht.
Aus dem nahen Kamchatka wurden zudem Aschewolken registriert, die von den Vulkanen Kluyuchevskoy, Shiveluch und Zhupanovsky ausgingen. Weiter südlich geben die japansichen Vulkane Aso-san, Sakura-jima und Suwanose-jima Rauchzeichen.
Pico do Fogo: strombolianische Eruptionen
Update 10.02.2015: heute wird gemeldet, dass die strombolianischen Eruptionen am Sonntag endeten. Ob der Ausbruch damit wirklich vorbei ist, bleibt abzuwarten.
Originalmeldung: der Vulkanausbruch auf der Kapverdeninsel Fogo ist zwar aus den Schlagzeilen verschwunden, aber immer noch nicht ganz vorbei. Am Donnerstag intensivierte sich die strombolianische Aktivität am Pico Pequeno sogar wieder etwas. Trotzdem treibt die Regierung den Wiederaufbau der zerstörten Gebäude voran. Als erstes soll wohl ein neues Besucherzentrum gebaut werden.
Derweilen habe ich 2 neue Videos aus meinem Footage vom Dezember geschnitten, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Ich habe meinen youtube-Kanal auch weiter ausgebaut. Dort findet ihr mittlerweile 140 Videoclips. Weitere Videos folgen, wenn sie euch gefallen wäre es toll wenn ihr meinen Kanal abonniert.
Fuego: explosiver Vulkanausbruch
Update: nun liegen genauere Informationen vor. Es kam zu einem Paroxysmus der mehrere große pyroklastische Ströme hervorbrachte, deren Aschewolken 5,5 km hoch aufstiegen. Die pyroklastischen Ströme bedrohten die Straße zwischen Antigua und Escuintla. In einigen Berichten ist auch von 2 Lavaströmen die Rede, die bis zu 2 km weit geflossen sein sollen.
Am Fuego in Guatemala ereignete sich ein größerer explosiver Vulkanausbruch. Laut Medienberichten stieg Vulkanasche mehrere Kilometer hoch auf und regnete in den benachbarten Ortschaften nieder. Besonder betroffen war die Touristenstadt Antigua. Der Flughafen in der 40 km entfernten Hauptstadt Guatemala City wurde gesperrt. Bauerhöfe in Vulkannähe wurden evakuiert. Es soll der stärkste Ausbruch des Fuegos seit 1999 gewesen sein.
Bereits gestern berichtete INSIVUMEH von erhöhter Aktivität. Heute liegen noch keine aktuellen Informationen vor und die Seismik ist offline.