Raikoke: Vulkanausbruch auf den Kurilen

Update 22.06.2019: Es wurden weitere Aschewolken vom Raikoke gemeldet und man kann davon ausgehen, dass tatsächlich dieser Vulkan für die Eruptionen verantwortlich ist. Die Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 13.000 Metern auf. Da der Vulkan selbst nur 552 m hoch ist, spiegelt die Höhe der Eruptionswolke über dem Meeresspiegel fast die Höhe über dem Krater wieder. Es ist eine der stärksten explosiven Eruptionen der letzten Monate im Gange. Seit gestern Abend brachte das VAAC Tokio 7 Meldungen heraus.

Originalmeldung 21.06.2019: Auf den Kurilen ist der Inselvulkan Raikoke ausgebrochen. Das VAAC Tokio meldet Vulkanasche in einer Höhe von 10400 m über dem Meeresspiegel. Eine Vorwarnung zur Eruption gab es nicht. Ich vermute, dass der Vulkan nicht systematisch überwacht wird. Eine Wärmeanomalie wird nicht angezeigt.

Raikoke ist ein 552 m hoher Stratovulkan, der eine Insel mit einem Durchmesser von 2,5 km bildet. Die Insel ist unbewohnt und liegt in der Mitte des Inselbogens. Der letzte Ausbruch war 1924 und hatte einen VEI 4. Von gleicher Stärke war der Ausbruch von 1778. Dabei verlor der Vulkan gut 1/3 seiner Höhe. Raikoke liegt nicht weit entfernt von der bekannteren Vulkaninsel Sarychev-Peak, der im letzten Jahr eruptierte. Vom Sarychev Peak stammt auch das bekannte Bild aus dem Jahr 2009. Es wurde von der ISS aus aufgenommen. Ich halte es auch für möglich, dass dieser Vulkan die gemeldete Aschewolke erzeugte.

Popocatepetl in Eruption

Der Popocatepetl in Mexiko ist weiterhin aktiv und schleudert Vulkanasche aus, die bis auf einer Höhe von 7600 m aufsteigt. In den letzten 24 Stunden wurden 3 Aschewolken gemeldet. Auf nächtlichen Livecam-Bildern ist glühende Tephra zu erkennen, die in Kraternähe niedergeht. Gestern meldete CENAPRED 144 Exhalationen, 1 vulkanotektonisches Erdbeben und 21 Minuten Tremor. Es ist also viel Bewegung im Vulkan.

White Island mit seismischen Schwarm

Auf der neuseeländischen Vulkaninsel White Island ereignet sich ein weiteres Schwarmbeben. Es ereigneten sich 3 Beben der Magnituden 4.2, 4.0, 3.7 die man im 50 km entfernten Ort Whakatane spüren konnte. Es folgten 95 schwächere Erdstöße. Die Geologen von GeoNet sehen parallelen zum Erdbebenschwarm im Mai, der wahrscheinlich tektonisch bedingt war.

Stromboli: explosive Sequenz

Am Stromboli ereignete sich am Abend des 18. März eine explosive Sequenz. Eine erste Eruption manifestierte sich um 19.27 Uhr aus dem südlichen Förderschlot des zentralen Kraterbereichs. Glühende Tephra und größere Lavabrocken flogen bis zu 350 m hoch. 40 Sekunden später eruptierte ein Schlot im nördlichen Kraterbereich. Die Tephra stieg gut 100 m hoch und ging im oberen Teil der Sciara del Fuoco nieder. Es kam auch zu Ascheregen auf dem Pizzo. Ähnliche Sequenzen ereigneten sich zuletzt im Jahr 2017 und zwar am 7. März, 26. Juli, 23. Oktober, 1. November und 1. Dezember 2017. Solche eruptiven Sequenzen sind weitaus stärker als die normale strombolianische Aktivität und unterbrechen diese. Meistens kommt es ohne weitere Vorwarnungen zu diesen Eruptionsserien. Sie können eine Gefahr für Vulkanbeobachter im Gipfelbereich darstellen. (Quelle: INGV)

Sangeang Api weiterhin aktiv

Der indonesische Inselvulkan an der Nordküste von Sumbawa ist weiterhin aktiv. Was die erhöhte Seismik der letzten Monate vermuten ließ, findet nun Bestätigung in einem Satellitenfoto. Zum ersten Mal seit Wochen präsentierte sich der Gipfel wolkenfrei und mit einer thermischen Anomalie. Diese deutet auf strombolianische Tätigkeit hin. Im oberen Gipfelbereich fließt zudem ein kurzer Lavastrom.

Weitere Erdbeben am Ätna

Die Seismik am Ätna bleibt erhöht. In den letzten Tagen manifestierten sich zahlreiche Mikrobeben im Osten des Vulkans. Es bebt in geringer Tiefe und die Epizentren liegen auf einer Linie, die sich vom Neuen Südostkrater in Richtung Valle del Bove erstreckt. Zudem gibt es mehrere Beben-Cluster unter dem Gipfelbereich und im Südosten des Vulkans.

Erdbebenschwarm auf White Island

Unter der neuseeländischen Vulkaninsel White Island kam es in den letzten Tagen zu einem kleinen Erdbebenschwarm. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 3,3. In den Wochen zuvor war die Seismik niedrig. Dieser rückläufige Trend lässt sich auch bei der vulkanischen Aktivität beobachten: bei einem Besuch der Insel stellten Wissenschaftler von GeoNet fest, dass es wieder einen Kratersee gibt. Sein Wasser ist mit 27 Grad vergleichsweise kühl.

Neuseeland: schweres Erdbeben M 7,2

Beben östlich von NZ. © EMSC

 

Vor etwas mehr als einer halben Stunde ereignete sich vor der neuseeländischen Ostküste ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,2. Das Hypozentrum lag in 27 km Tiefe, ca. 140 km von der Vulkaninsel White Island entfernt. Aufgrund der Tiefe wurde scheinbar kein Tsunami-Alarm gegeben. Wenig später folgte ein Nachbeben M 5,5 in nur 10 km Tiefe. Nachts gab es in der gleiche Region erste Erdbeben (s.u.). 

Am Mauna Kea auf Hawaii bebt die Erde weiterhin. Die Erdbeben manifestieren sich unter der Westflanke des Vulkans. Die Hypozentren liegen überwiegend in einer Tiefe von 22 km und ich halte es für möglich, dass diese Beben mit Magmaintrusion in der Erdkruste verbunden sind. Der Vulkan ruht seit mindestens 4000 Jahren, gilt damit aber noch nicht als erloschen. Zwischen den letzten beiden Eruptionsphasen lagen ca. 4500 Jahre.

Vulkane weltweit

Risse in der Aso-Caldera. © asahicom.jp

Aso: das  Kumamoto-Erdbeben mit einer Magnitude von 7,1 aktivierte eine bis dahin unbekannte Störungszone in der Aso-Caldera. Es entstanden zahlreiche Frakturen im Boden, die auf Luftaufnahmen deutlich sichtbar sind. Zudem verflüssigte sich vielerorts der Boden und es kam zu zahlreichen Hangrutschungen. Das Beben beschädigte auch die Fabriken mehrerer Kamerahersteller. Für die Fotografen unter uns dürften die damit verbundenen Lieferengpässe unerfreulich sein.

Klyuchevskoy: in den vergangenen Tagen lief der Vulkan auf Kamchatka zur Höchstform auf und eruptierte Lavaströme und Aschewolken. Diese stieg laut VAAC Tokyo bis zu 3 km über den Krater auf.

Sakurajima: seit 3 Tagen finden wieder explosive Eruptionen statt. Vulkanasche steigt dabei bis zu 4,5 km hoch auf.

White Island: im Norden von Neuseeland brach der Inselvulkan aus und erzeugte eine kleinere Ascheeruption. Es war die erste Eruption seit 3 Jahren.

Vulkane weltweit

Ol Doinyo Lengai: der Vulkan in Tansania taucht heute in den Meldungen der Website MIROVA auf. Demnach wurde am Lengai ein moderates thermische Signal registriert. Gut möglich, dass derzeit besonders viel Natriumkarbonatit im Krater brodelt.

Piton de la Fournaise: auf La Réunion hat die Aktivität des Vulkans Fournaise wieder zugenommen. Gegenüber der Vorwoche wurden sowohl stärkerer Tremor, als auch deutlich erhöhter Ausstoß an Schwefeldioxid gemessen. Hier stieg die Konzentration von 205 Tonnen pro Tag auf 1990 t an. Gestern wurden 12 Kubikmeter Lava pro Sekunde gefördert. Die Eruption kann via LiveCam beobachtet werden.

Sinabung: letzte Nacht manifestierte sich ein größerer pyroklastischer Strom der eine Länge von gut 3 km zurück legte. Visuelle Beobachtungen waren aufgrund der Wetterlage nicht möglich.

White Island: der Inselvulkan vor Neuseeland meldet sich mit erhöhter Seismik und Gasausstoß zurück. eine größere Eruption wird derzeit aber nicht erwartet.

White Island: phreatische Eruption

Auf der Vulkaninsel vor der neuseeländischen Nordküste ereignete sich heute ein schwacher Vulkanausbruch. Um 10.23 Uhr Ortszeit erschütterte eine Explosion den Nordkrater der Insel. Eine Eruptionswolke stieg mehrere Kilometer hoch auf. Diese bestand zum größten Teil aus Wasserdampf. Aufnahmen der Livecam zeigen aber auch, dass zu Beginn der Eruption etwas Vulkanasche gefördert wurde.

White Island ist bereits vor fast einem Jahr in die aktuelle Eruptionsphase eingetreten. Seitdem kommt es gelegentlich zu phreatischen Eruptionen. Diese gehen mit geringer Dombildung einher. Derzeit sieht man nachts Rotglut am aktiven Förderschlot.

Fotos und ein Video in unserer Facebookgruppe „volcanoes and volcanism“. Link zu der Livecam sie rechts im Menü.

Vulkane weltweit

El Hierro: gestern gab es seit längerer Pause mal wieder eine Bebenserie unter der Kanareninsel. Es wurden 16 schwache Erdbeben registriert, deren Hypozentren in ca. 12 km Tiefe in der Mitte der Insel lagen.

Tungurahua: heute Mittag ereignete sich eine Ascheeruption am Vulkan in Ecuador. Vulkanasche stieg gut 2 km hoch auf. Der Vulkan ist seit 2 Wochen besonders aktiv. Es besteht die Gefahr einer größeren Eruption mit pyroklastischen Strömen.

Tremor auf White Island. © GeoNetWhite Island: deutlich erhöhter Tremor unter der Insel vor der neuseeländischen Küste, veranlasste GeoNet den Alarmstatus zu erhöhen. In einem der kleinen Kraterseen kocht es zudem mächtig. Schlamm wird mehrere Meter hoch in die Luft geschleudert. Heute Morgen ist die Seismik allerdings wieder etwas rückläufig.

Einen relativ aktuellen Bericht über eine Reise nach Neuseeland gibt es bei Florian zu lesen.

 

Neuseeland: White Island und Tongariro

Die Vulkanologen von GeoNet melden neue Aktivität auf White Island. In einem Explosionskrater wächst ein kleiner Dom. Der extrem zähflüssige Lavastrom verstopft den Förderschlot. Explosionen sind möglich. Diese Vulkanaktivität ist für White Island ungewöhnlich. Zudem ist der Tremor erhöht.

Am Tongariro stieg eine große Dampfwolke auf. Hier ist ebenfalls mit einem weiteren explosiven Vulkanausbruch zu rechnen.

Vulkanausbrüche Neuseeland: White Island, Tongariro, Havre Seamount

Die Aktivität an den neuseeländischen Vulkanen ist in den letzten Tagen weiter zurückgegangen. Am Tongariro dampft es nur noch, schlechtes Wetter verhinderte gestern allerdings visuelle Beobachtungen. Auf White Island steigt gelegentlich eine Dampfwolke auf, die auch etwas Asche enthält.

Wichtigste Meldung betrifft den Bimsteppich zwischen Neuseeland und den Kermandec Islands. Dieser stammt wohl nicht wie ursprünglich angenommen vom Monowai-Unterwasservulkan, sondern vom Havre Seamount, dessen vulkanischer Ursprung bisher unbekannt war. Der Gipfel des Unterwasservulkans befindet sich ca. 1000 m unter der Oberfläche. Auf Satellitenaufnahmen vom 19. Juli wurden nicht nur Bimsflöße, sondern auch eine Dampfwolke und Wasserverfärbungen rund um den Seamount entdeckt. Der submarine Vulkanausbruch muss demnach sehr stark gewesen sein, was sich ja schon Anhand der Größe des Bimssteinteppichs sagen ließ.