Vulkan La Cumbre auf Galapagosinsel Fernandina ausgebrochen

Vulkanausbruch überrascht auf Galapagos – La Cumbre auf Fernandina fördert Lavaströme

Heute ist auf der Galapagosinsel Fernandina der Vulkan La Cumbre ausgebrochen. MIROVA detektiert eine extrem hohe Thermalstrahlung von mehr als 54.000 MW. Der Ausbruch begann heute Nacht, indem sich eine große Eruptionsspalte im südlichen Gipfelbereich des Vulkans öffnete. Schnell fließende Lavaströme ergießen sich über die Vulkanflanke und haben bereits den steilsten Teil des Vulkans hinter sich gelassen. Die Lava fließt in Richtung Küste. Das zuständige Vulkanologische Institut des IG in Ecuador hat eine entsprechende Meldung veröffentlicht, in der die starke Thermalstrahlung bestätigt wird. Außerdem wird vor einer Gaswolke gewarnt, die sich Richtung Osten bewegt.

Der La Cumbre war zuletzt im Jahr 2020 ausgebrochen. Bei einer größeren Eruption im Jahr 2018 erreichte die Lava den Ozean. Eine Magmaintrusion wurde 2021 gemeldet.

Menschen werden durch Ausbrüche des La Cumbre normalerweise nicht bedroht, dafür aber viele seltene Tierarten. Auf Fernandina gibt es äußerst seltene Riesenschildkröten, die durch die Lava bedroht werden könnten. Der Vulkan befindet sich im Archipiélago de Colón (Galápagos), einem UNESCO-Weltkulturerbe.

Beim La Cumbre handelt es sich um einen 1476 m hohen Schildvulkan mit einer über 5 Kilometer durchmessenden Caldera an seinem Gipfel. Sie entstand in mehreren Phasen und ist nicht Kreisrund, sondern Oval und hat eine Längserstreckung in Nordwest-Südost-Richtung. Diese folgt einer Störungszone, entlang derer meistens das Magma aufsteigt. Typisch sind Spalteneruptionen innerhalb der caldera, aber auch entlang deren Rand. Auch zu Schlotöffnungen auf der Flanke ist es bereits gekommen.

Update 04.03.23: Ein Video dokumentiert das Geschehen gut und man erkennt nicht nur die Lavaströme auf dem Vulkanhang, sondern auch Lavafontänen entlang einer langen Eruptionsspalte, die sich am südlichen Calderarand geöffnet hat. Inzwischen gibt es weitere Messungen der Wärmestrahlung. Sie hat sich auf 10.300 MW reduziert. Freilich immer noch ein sehr hoher Wert, aber der Lavaausstoß hat sich gegenüber dem Initialstadium der Eruption deutlich abgeschwächt.