Costa Rica: Erdbeben Mb 4,2 nahe Vulkan Arenal

Mittelstarkes Erdbeben zwischen den Vulkanen Arenal und Rincón de la Vieja in Costa Rica

Am 3. November 2025 ereignete sich um 15:36:38 UTC (09:36:38 Ortszeit) in Costa Rica ein Erdbeben der Magnitude 4,2. Das Epizentrum lag in der Nähe von Tilarán, am Nordwestufer des Arenalsees in der Provinz Guanacaste. Die Herdtiefe wurde mit rund 6 km angegeben. Das Beben war in der Region deutlich spürbar – insbesondere in den Orten Nuevo Arenal und Tilarán – und dauerte nur wenige Sekunden. Es liegen keine unmittelbaren Berichte über größere Schäden oder Verletzte vor; dennoch können in den betroffenen Gemeinden kleinere Schäden oder Nachwirkungen auftreten.



Costa Rica. © EMSC/Leaflet

Zu den möglichen Nachwirkungen könnte zählen, dass sich die Erschütterung auf einen der Vulkane Costa Ricas auswirkt. Spontane Eruptionen blieben bislang jedoch aus. Wie die Lage des Epizentrums am Arenalsee bereits vermuten lässt, ereignete sich der Erdstoß in relativer Nähe zum Vulkan Arenal, der noch in der ersten Dekade des neuen Jahrtausends daueraktiv war und bis 2010 regelmäßig eruptierte. Seine Tätigkeit begann 1968 mit einer starken Eruption, der mehrere Erdbeben vorausgegangen waren. Ob es sich dabei um vulkanotektonische Ereignisse handelte, die den Ausbruch ankündigten, oder um tektonische Beben, die ihn möglicherweise auslösten, ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt.

Tatsächlich war der Arenal einer der ersten aktiven Vulkane, die ich Anfang der 1990er Jahre mit der Kamera besuchte. Dort drehte ich auch meine erste Videosequenz, die ich später als Zuspielmaterial verkaufte – vielleicht einer der Gründe, warum ich mich diesem Feuerberg bis heute besonders verbunden fühle.

Während sich der Arenal rund 30 Kilometer östlich des Epizentrums befindet, liegt der Rincón de la Vieja etwa 50 Kilometer nordwestlich des Erdbebengebiets. Dieser Vulkan ist derzeit aktiver als der Arenal und macht immer wieder mit phreatischen Eruptionen auf sich aufmerksam – so auch im vergangenen Monat. Es ist daher nicht auszuschließen, dass wir in den kommenden Tagen weitere Aktivität beobachten werden.

Aktuell sorgt mit dem Platanar ein weiterer Vulkan Costa Ricas für Aufmerksamkeit. Dort wurde ein Erdbebenschwarm registriert. Der Platanar liegt nur wenige Kilometer westlich des bekannteren Poás und zeigt sich seit Wochen seismisch unruhig. Nach Angaben der OVSICORI-UNA-Vulkanologen spielen sich die Beben im hydrothermalen System des Vulkans ab.

Kerinci: Erhöhte Seismizität Anfang November 2025

Erhöhte seismische Aktivität am Vulkan Kerinci – Vulkan steht unter erhöhter Beobachtung

Am höchsten Vulkan Sumatras in Indonesien, dem Gunung Kerinci, haben die Behörden Anfang November eine signifikante Zunahme der seismischen Aktivität registriert. Dabei gab es auch bereits im Oktober seismische Tätigkeit.

Gefahrenkarte

Aus einem aktuellen Bericht des PVMBG (Zentrum für Vulkanologie und Geologische Gefahrenabwehr) geht hervor, dass zwischen dem 16. Oktober und 2. November Dampfwolken etwa 50 Meter über den Gipfel aufstiegen – ein Hinweis auf wasserdampfreiche Gasemissionen. Messungen der vulkanischen Überwachungsstation ergaben in diesem Zeitraum bereits eine rege seismische Aktivität: Neben 265 Entgasungen wurden 894 niederfrequente, 1455 hybride und mehrere vulkanotektonische (VT) Erdbeben registriert.

Am Morgen des 3. November verzeichneten die Seismografen einen deutlichen Anstieg der Erdbebentätigkeit. Innerhalb weniger Stunden wurden 46 flache und 13 tiefe VT-Erdbeben gemessen, teils mit Amplituden bis zu 23,9 Millimetern. Diese Daten deuten auf eine verstärkte Bewegung gasdominierter Fluide in größeren Tiefen hin. Visuelle Beobachtungen zeigten zu diesem Zeitpunkt keine Eruption oder Aschefreisetzung.

Die Aktivitätsstufe des Vulkans bleibt derzeit auf Level II (Alarm). Das PVMBG mahnt zur Vorsicht und empfiehlt, einen Sicherheitsradius von drei Kilometern um den Krater einzuhalten. Die Hauptgefahr bestehe derzeit in der Ansammlung vulkanischer Gase, die bei einer plötzlichen Entladung zu explosiven Ausbrüchen mit glühenden Gesteinsfragmenten und Ascheregen führen könnten. Bei starken Regenfällen drohe zudem die Mobilisierung von Laharen entlang der Flüsse am Gipfelhang.

Der 3805 Metern hohe Stratovulkan liegt an der Grenze der Provinzen Westsumatra und Jambi und ist eine markante Landmarke des Bukit-Barisan-Gebirgszugs. Der letzte erwähnenswerte Ausbruch des Kerinci ereignete sich 2023, als Aschewolken einige hundert Meter über dem Krater aufstiegen. Seitdem blieb der Vulkan aktiv, jedoch ohne bedeutende explosive Eruptionen.

Der Aufstieg zum Krater ist anspruchsvoll und besonders in aktiven Zeiten gefährlich, dennoch beschrieben ihn Wanderer als lohnend.

Merapi: 9 pyroklastische Ströme seit gestern

Merapi bleibt erhöht aktiv – mehrere pyroklastische Ströme binnen 24 Stunden

Der indonesische Vulkan Merapi auf Java hat in den vergangenen 24 Stunden eine Serie pyroklastischer Ströme ausgestoßen und damit seine anhaltend hohe Aktivität bestätigt. Zwischen Sonntag und Montagmorgen wurden laut Angaben des BPPTKG neun pyroklastische Ströme registriert, die sich in südwestlicher Richtung bis zu 2.500 Meter weit ausbreiteten. Begleitet wurden sie von Abgängen glühender Schuttlawinen, die denselben Weg entlang der Flusstäler von Bebeng, Krasak und Sat/Putih nahmen.




Das Phänomen ereignete sich in einer Phase zunehmender Regenfälle rund um den Merapi, wodurch sich die Gefahr von Sekundärereignissen wie Laharen zusätzlich erhöhte. Das BPPTKG wies die Bevölkerung in den gefährdeten Gebieten erneut zur Wachsamkeit an. Der Alarmstatus des Merapi bleibt weiterhin auf Stufe III, was die zweithöchste Warnstufe im indonesischen Vulkanüberwachungssystem darstellt.

Aktuelle Daten zum Volumen der beiden Lavadome im Krater des Merapi gibt es leider immer noch nicht. Die jüngsten Werte stammen vom 25. August und wurden im letzten BPPTKG-Wochenbericht vom 8. Oktober veröffentlicht: Der südwestliche Dom erreichte zu diesem Zeitpunkt ein Volumen von etwa 4,41 Millionen Kubikmetern, während der zentrale Dom auf rund 2,36 Millionen Kubikmeter geschätzt wurde. Eigene Beobachtungen durch den Vergleich von Fotos belegen aber, dass der Südwestdom deutlich gewachsen ist und kuppelartig bis an den Kraterrand hinabreicht, weshalb es nun vermehrt zu den Abgängen der pyroklastischen Ströme kommt.

Laut seismischen Daten wurden gestern 143 Schuttlawinenabgänge festgestellt. Sie erzeugten im Seismogramm Amplituden zwischen 1 und 26 Millimetern und Dauern von bis zu 194 Sekunden. Hinzu kamen zahlreiche Hybridbeben, die auf die Bewegung von Magma im Fördersystem hinweisen.

Der Leiter des BPPTKG, Agus Budi Santoso, mahnte am Montag erneut zur Vorsicht: „Die Menschen in den Flusstälern südlich und südwestlich des Merapi sollten bei Regen und erhöhter Aktivität besonders aufmerksam bleiben. Pyroklastische Ströme und Laharabgänge können jederzeit auftreten.“

Nach offiziellen Angaben umfasst die aktuelle Gefahrenzone bis zu 7 Kilometer im südwestlichen Sektor. Auch Aschefall wurde in mehreren Orten des Bezirks Sleman gemeldet.

Kanlaon: Mehrere Ascheeruptionen Anfang November

Mehrere Ascheeruptionen am Kanlaon – Vulkanasche in 3000 m Höhe detektiert

Der Kanlaon auf den Philippinen eruptierte in den letzten Tagen mehrere Aschewolken, von denen die jüngste heute bis auf eine Höhe von 3000 m über dem Meeresspiegel aufstieg und nach Südwesten driftete. In den Ortschaften unter der Aschewolke kam es zu Ascheniederschlag. Außerdem wurden in den letzten 24 Stunden 8 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß hat sich deutlich gesteigert und betrug heute 2300 Tonnen – fast tausend Tonnen mehr als in den vorherigen 24 Stunden, als es auch nur 5 vulkanotektonische Beben gab.

Kanlaon

Die Warnstufe „2“ wird aufrecht erhalten. Damit verbunden ist die Definition einer permanenten Gefahrenzone mit einem Radius von 4 Kilometern um den Krater, die weder betreten noch überflogen werden darf.

Der Kanlaon ist derzeit der einzige Vulkan der Philippinen auf Alarmstufe „2“. Es stehen aber 3 weitere Vulkane unter besonderer Beobachtung der Vulkanologen, die auf Alarmstufe „1“ stehen. Hierbei handelt es sich um Bulusan, Mayon und Taal. Letzterer eruptierte vor einer Woche phreatomagmatisch und war in den folgenden Tagen relativ ruhig. Inzwischen sieht es aber wieder so aus, als würde sich erneute höherer Druck im Fördersystem aufbauen: Der Schwefeldioxid-Ausstoß reduzierte sich bereits Ende Oktober auf bescheidene 318 Tonnen am Tag. In den letzten 24 Stunden bauten sich Tremorphasen auf, die bis zu 2 Minuten lang andauerten. Es sieht so aus, als würde sich der Vulkan auf eine weitere phreatische/phreatomagmatische Eruption vorbereiten, die in den nächsten Tagen stattfinden könnte. Ort des Geschehens dieser Eruptionen ist der Kratersee auf Volcano Island. Die Vulkaninsel im großen Taal-See darf nicht betreten werden. Unter der Insel akkumuliert sich Magma, was Bodenhebungen verursacht. Tatsächlich könnte es auch zu magmatischen Eruptionen kommen.

Merapi: Vier pyroklastische Ströme am 02.11.2025

Vier pyroklastische Ströme am Merapi abgegangen – Glutwolken waren bis zu 5 Minuten lang unterwegs

Am indonesischen Vulkan Merapi traten heute vier pyroklastische Ströme auf. Dies geht aus Notizen des FPMKI hervor, die über den Messengerdienst X veröffentlicht wurden. Auch das VSI berichtete darüber. Die Dichteströme ereigneten sich zwischen 11:04 und 15:00 Uhr WIB und erzeugten seismische Signale mit Amplituden von 51 bis 59 mm. Ihre Dauer lag zwischen 142 und 280 Sekunden, die Gleitstrecken betrugen 1.500 bis 2.500 Meter. Schäden wurden jedoch keine festgestellt.

Merapi

Auf Webcambildern ist erkennbar, dass die beiden stärksten Dichteströme fast den Fuß des Merapi erreichten.

Neben den Dichteströmen treten auch teilweise glühende Schuttlawinen auf, die vom wachsenden Lavadom im Südwesten des Vulkans abgehen. Gestern wurden 105 dieser Abgänge registriert. Auch diese Schuttlawinen legten vergleichsweise lange Strecken zurück und dauerten bis zu vier Minuten an. Zusätzlich wurden 85 Hybriderdbeben festgestellt, die durch Bewegungen magmatischer Fluide im Untergrund verursacht wurden.

Der Mount Merapi auf Java, Indonesien, zeigt weiterhin hohe vulkanische Aktivität. Die Alarmstufe steht auf „3“ und es gibt eine asymmetrische Sperrzone mit einem Radius von 5-7 Kilometern um den Gipfel. Durch pyroklastische Ströme und Lahare besonders gefährdet sind im süd-südwestlichen Bereich die Täler der Flüsse Boyong (bis zu 5 km) sowie Bedog, Krasak und Bebeng (bis zu 7 km).. Im südöstlichen Sektor betreffen die Gefahren die Flusstäler Woro (bis zu 3 km) und Gendol (bis zu 5 km). Explosive Ausbrüche können vulkanisches Material bis zu drei Kilometer um den Gipfel verteilen.

Überwachungsdaten zeigen, dass Magma weiterhin aufsteigt. Die Bevölkerung wird dringend aufgefordert, Aktivitäten in den Gefahrenzonen zu unterlassen und sich der Risiken durch Lavaströme, Aschefall und Schlammströme bei Regen bewusst zu sein. Beeinträchtigungen durch Vulkanasche sind zu erwarten. Bei signifikanten Veränderungen wird die Warnstufe umgehend neu bewertet.

Der Mount Merapi ist mit 2.968 Metern der aktivste Vulkan Indonesiens und liegt nahe der Stadt Yogyakarta. Er ist bekannt für häufige, oft explosive Ausbrüche, die erhebliche Gefahren für die dicht besiedelte Umgebung darstellen. Die Behörden mahnen zur Vorsicht und empfehlen Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Atemmasken bei Aschefall. Besonders bei Regen besteht eine erhöhte Gefahr durch gefährliche Schlammströme.

Fuego: Tourist stirbt bei Besteigung des Nachbarvulkans

Erhöhte Aktivität am Vulkan Fuego – US-Tourist stirbt beim Aufstieg auf den Acatenango

Der Vulkan Fuego in Guatemala zeigte am Freitag erneut eine Phase intensiver Aktivität. Nach Angaben von INSIVUMEH wurden in den frühen Morgenstunden zwischen acht und fünfzehn Explosionen pro Stunde registriert. Zuvor wurden bis zu 12 Eruptionen pro Stunde registriert.

Fuego. © Afar-TV

Die meisten Eruptionen waren schwach bis moderat und ließen Aschewolken bis in eine Höhe von rund 4.800 Metern über dem Meeresspiegel aufsteigen. Der Wind trieb die Asche nach Osten und Südosten, wo sie in mehreren Gemeinden niederregnete. Die Afar-TV-Livecam zeichnete um 2:01 Uhr Ortszeit eine stärkere Explosion auf, bei der glühende Lava bis zu 350 Meter über den Krater geschleudert wurde. Glühendes Material floss anschließend in die Schluchten Santa Teresa, Ceniza, El Jute und Las Lajas in der Region Escuintla.

Während der Fuego seine Explosionsserie fortsetzte, ereignete sich am benachbarten Vulkan Acatenango ein tragischer Vorfall. Der 37-jährige US-Tourist mit guatemaltekischen Wurzeln, Gustavo Ivan Xicara Mayen, starb am Freitagnachmittag an den Hängen des Vulkans. Laut Angaben der Behörden wurde der Mann bewusstlos aufgefunden; Rettungskräfte konnten nur noch seinen Tod feststellen. Die genaue Todesursache wird derzeit ermittelt. Der Mann bestieg – wie zahlreiche andere Touristen auch – den Acatenango, um vom Acatenango aus zum Fuego rüberzublicken und die Eruptionen zu beobachten. Der Aufstieg ist technisch nicht schwierig, aber es gibt steile Passagen, die sehr anstrengend sind. Zudem wird die Höhenluft schnell dünner, so dass der Aufstieg nur für Gesunde mit einer gewissen Grundfitness empfehlenswert ist.

In den vergangenen Jahren kam es am Acatenango immer wieder zu Todesfällen. Mehrere Bergsteiger starben an Unterkühlung und Erschöpfung. Im vergangenen Jahr kam eine Touristin auf dem Weg zum Sattel des Fuegos in einem kleinen Lahar ums Leben. Besonders gefährlich ist das Gebiet bei wechselhaftem Wetter und während Phasen erhöhter vulkanischer Aktivität des benachbarten Fuego, der bei Paroxysmen Vulkanasche und Lapilli auf die Flanken des Acatenango schleudert.

Nevado del Ruiz: Vulkanasche bis in 7000 m Höhe eruptiert

Vulkanausbruch am Nevado del Ruiz förderte Asche bis auf 7000 m Höhe – erhöhte Aktivität

In Kolumbien ist der Andenvulkan Nevado del Ruiz unruhiger als sonst. Das betrifft sowohl die Höhe der anhaltenden Ascheeruptionen als auch die geophysikalischen Parameter, die vom zuständigen Observatorium des SGC in der letzten Woche detektiert wurden. Heute gab es eine explosive Eruption, die Vulkanasche bis auf 7000 m Höhe katapultierte. Die resultierende Aschewolke driftete in Richtung Südwesten und löste eine VONA-Warnung beim VAAC Washington aus. Laut Prognose dürfte die Asche in den kommenden Stunden allmählich aus der Atmosphäre verschwinden, sofern es nicht zu weiteren Explosionen kommt, was allerdings wahrscheinlich ist.

Nevado del Ruiz. © VAAC Washington

Die aktuelle Aktivität fügt sich in ein Muster anhaltender Instabilität, das der Kolumbianische Geologische Dienst (SGC) bereits im Wochenbericht für den Beobachtungszeitraum vom 21. bis 27. Oktober beschrieben hatte. Es wurde eine deutliche Zunahme der seismischen Aktivität festgestellt – sowohl in der Zahl der registrierten Erdbeben als auch in der freigesetzten Energie. Besonders hervorgehoben wurde ein Beben, das sich am 27. Oktober ereignete und eine Magnitude 3,0 hatte. Das Epizentrum befand sich 4 km nördlich des Kraters, das Hypozentrum lag in 6 km Tiefe. Der Erdstoß wurde im Nationalpark Los Nevados gespürt. An diesem Tag erreichte die seismische Aktivität den bisherigen Jahreshöchststand.

Zudem wurden mehrere pulsartige Ascheemissionen und Schwefeldioxid-haltige Gasausstöße festgestellt. Vom Krater gingen thermische Anomalien aus. Die Aschewolken erreichten in dieser Woche Höhen von bis zu 1400 Metern über dem Gipfel, mit einzelnen Berichten über Ascheniederschlag in Manizales.

Der Nevado del Ruiz befindet sich seit 2012 in einer eruptiven Phase, die durch kleinere Eruptionen gekennzeichnet ist. Der SGC warnt jedoch davor, den aktuellen Alarmzustand Gelb zu verharmlosen: Trotz zeitweiser Beruhigung könne der Vulkan seine Aktivität rasch steigern und in die Alarmstufen Orange oder Rot übergehen.

Der Nevado del Ruiz gilt als der aktivste Vulkan Kolumbiens und bleibt unter enger Beobachtung.

White Island: Vulkan Whakaari eruptierte phreatisch

Vulkanalarm auf „Orange“ erhöht – phreatische Eruption auf White Island

Die neuseeländischen Behörden haben die Vulkanalarmstufe für Whakaari/White Island nach einem möglichen Vulkanausbruch am Donnerstagmittag erhöht. Gegen 12:30 Uhr registrierten GeoNet-Webcams in der Bay of Plenty eine kurze, energiearme Eruption auf der unbewohnten Vulkaninsel rund 48 Kilometer vor der Nordinsel Neuseelands.

Auf den Aufnahmen ist eine weiße Dampfwolke zu erkennen, die gut 1500 m über den Vulkan aufstieg. Aller Wahrscheinlichkeit handelte es sich um eine phreatische – also durch eine  Wasserdampfexplosion getriggerte- Eruption. Der Wetterdienst MetService konnte auf Satellitenbildern keine Vulkanasche feststellen. Das Ereignis dauerte offenbar nur wenige Minuten und ist inzwischen beendet. Dennoch wurde die Vulkanwarnstufe von 2 auf 3 (im 5-stufigen System) angehoben, der Farbcode für die Luftfahrt auf Orange gesetzt.

Die Insel bleibt mindestens 48 Stunden lang auf dieser Stufe, während Fachleute der Vulkanüberwachungsgruppe von Earth Sciences NZ und des Nationalen Geo-Gefahrenzentrums die Aktivität weiterhin genau beobachten. Da auf Whakaari keine Messsensoren installiert sind, stützt sich die Überwachung auf ferngesteuerte Kameras, Satellitenbilder sowie regelmäßige Gas- und Beobachtungsmessungen.

Whakaari ist einer der aktivsten Vulkane Neuseelands. Der rund 321 Meter hohe Stratovulkan erhebt sich aus dem Meer und bildet die Spitze eines weit größeren, größtenteils unterseeischen Vulkankegels. Er gehört zur aktiven Taupō-Vulkanzone, die sich durch starke geothermische Aktivität und häufige seismische Ereignisse auszeichnet.

Die letzte größere Eruption ereignete sich im Dezember 2019, als plötzlich ein phreatischer Ausbruch stattfand. Dabei kamen 22 Menschen ums Leben, die sich zum Zeitpunkt der Explosion auf der Insel befanden.

Aktuelle Informationen zu den Warnstufen und möglichen Auswirkungen vulkanischer Dampf- und Gaswolken sind auf der Website von GeoNet abrufbar.

Bardarbunga: Erdbeben Mb 5,4 am Nachmittag

Mittelstarkes bis starkes Erdbeben Mb 5,4 rockte Bardarbunga – stärkstes Beben in diesem Jahr

Datum: 29.10.2025 | Zeit: 16:46:25 UTC | Koordinaten 64.623 ; -17.417 | Tiefe: 0,7 km | Mb 5,4

Kaum hatte ich heute Nachmittag meinen letzten Bericht über Svartsengi auf Island verfasst, da bebte es unter dem Gletschervulkan Bardarbunga mit einer Magnitude von 5,4. Zunächst wurde dieser Wert vom GFZ gemeldet, während das IMO zunächst eine Magnitude von 4,4 registrierte. Daher wartete ich mit meinem Bericht, bis IMO das Ereignis manuell überprüft hatte – nun bestätigt auch das Institut die Magnitude 5,4. Die Herdtiefe wird mit lediglich 0,7 Kilometern angegeben, das Epizentrum lag rund 5,6 Kilometer östlich des Calderazentrums. Es war das stärkste Erdbeben des Jahres, auch wenn es im Februar und Juli bereits Erschütterungen mit Mb 5,2 gegeben hatte, die diesem Ereignis nahekommen.




Bardarbunga. © IMO

Laut einem IMO-Spezialisten gibt es keine Wahrnehmungsmeldungen. Er wies zudem darauf hin, dass Erdbeben dieser Stärke im Bardarbunga-System nicht ungewöhnlich sind. Dem stimme ich zu – alltäglich sind sie jedoch nicht. Sie zeigen, dass unter einem der mächtigsten Vulkansysteme Islands weiterhin erhebliche Spannungen bestehen, vermutlich im Zusammenhang mit der anhaltenden Magmenakkumulation im Speicherreservoir. Zwar gibt es derzeit keine Hinweise auf einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch, doch rund elf Jahre nach der letzten Eruption befindet sich der Bardarbunga offenbar erneut in einer Phase der Aufheizung.

Die Bardarbunga-Eruption 2014 war einer der größten Vulkanausbrüche Islands in den letzten Jahrzehnten. Nach einer Serie starker Erdbeben unter dem Zentralvulkan öffnete sich Ende August 2014 eine Spalte im Holuhraun-Lavafeld nördlich des Gletschers. Über sechs Monate, bis Februar 2015, wurden rund 1,5 km³ Lava gefördert, wodurch ein neues Lavafeld von etwa 85 km² entstand – das größte in Island seit der Laki-Eruption von 1783–84. Trotz der gewaltigen Fördermenge trat nur wenig Asche auf, doch große Mengen Schwefeldioxid verursachten erhebliche Luftverschmutzung in Island und darüber hinaus. Unter der Caldera sank der Boden während des Ausbruchs um über 60 Meter, was auf den Abfluss von Magma aus der darunterliegenden Kammer hinweist. Der Ausbruch verlief ohne direkte Gefährdung für Menschen, zeigte jedoch eindrucksvoll die Dynamik und Größe des isländischen Vulkansystems.