Taal eruptiert nach Erdbeben Vulkanasche 3000 m hoch

Taal-Vulkan nach Erdbeben Mw 6,8 bei Cebu ausgebrochen – Vulkanasche in 3000 m Höhe detektiert

Der philippinische Taal-Vulkan ist gestern Abend ausgebrochen und erzeugte phreatomagmatische Eruptionen, die Aschewolken bis auf 3000 m Höhe förderten und VONA-Warnungen beim VAAC Tokio auslösten. Glühende Tephra wurde mehrere hundert Meter über Kraterhöhe ausgeworfen. Die Eruptionen begannen gut 4 Stunden nach dem starken Erdbeben im Zentrum der Philippinen bei Cebu. Zwischen Epizentrum und Vulkan liegt eine Distanz von rund 550 Kilometern.

In den Tagen vor der Eruption war der Schwefeldioxid-Ausstoß niedrig und belief sich am Vortag der Eruption auf 563 Tonnen. Ein Indiz, dass möglicherweise das Fördersystem verstopft war. Dafür spricht auch, dass es zwischen dem 26. und 28. September langanhaltende Tremorphasen gegeben hat. Offenbar kam es zu einem starken Druckaufbau im Fördersystem und der Vulkan bereitete sich auf einen Schloträumer vor. Vermutlich waren die Vibrationen des starken Erdbebens dann der Auslöser der phreatomagmatischen Eruptionen, eine wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis ist das aber nicht. Früher oder später wäre es auch ohne dieses Erdbeben zur Eruption gekommen.

Ein Bericht der Vulkanologen von PHILVOLCS liegt noch nicht vor. In den sozialen Medien wurden aber Aufnahmen geteilt, anhand derer man die Aktivität beurteilen kann. Diesen Bildern nach zu urteilen bestand keine Gefahr für die Bevölkerung in den Ortschaften am Ufer des Taal-Sees, der einen Großteil der gigantischen Caldera einnimmt. Die phreatomagmatischen Eruptionen manifestierten sich aus dem Kratersee auf Volcano Island, der auch Schauplatz der letzten größeren Eruptionen des Taal war.

Die aktuelle Phase vulkanischer Unruhe am Taal begann sich bereits 2018 aufzubauen, als es Inflation gab und Erdbeben registriert wurden. Im Januar 2020 kam es dann zu einer größeren Eruption, bei der Aschewolken bis zu 16 Kilometer hoch aufstiegen. Im 50 Kilometer entfernten Manila kam es zu Ascheniederschlag. Seitdem hat sich der Taal nicht mehr ganz beruhigt und es kommt immer wieder zu phreatischen und seltener zu phreatomagmatischen Eruptionen. Der Alarmstatus steht noch auf „1“ und es ist verboten, Volcano Island zu betreten.

Ich persönlich hätte eher mit einer Reaktion des Vulkans Kanlaon auf das Erdbeben von gestern gerechnet, da er sich wesentlich näher am Epizentrum befand. Doch dieser Vulkan ist bis jetzt ruhig geblieben.

Philippinen: starkes Erdbeben Mw 6,9

Zentrum der Philippinen von starkem Erdbeben Mw 6,9 erschüttert – Vulkan Kanlaon in der Nähe

Datum: 30.09.2025 | Zeit: 13:59:45 UTC | Koordinaten: 11.142 ; 124.169 | Tiefe: 15 km | Mw 6,9

Die Zentralphilippinen wurden heute Nachmittag gegen 14:00 UTC (21:59:45 Uhr Ortszeit) von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,9 (EMSC) erschüttert. Das Hypozentrum lag in 15 Kilometern Tiefe. Diese Werte sind noch vorläufig und könnten korrigiert werden. Das Epizentrum befand sich in der Camotes-See, zwischen der Nordwestküste von Leyte und der Nordostküste von Cebu. Der Vulkan Kanlaon liegt in relativer Nähe und könnte auf das Erdbeben reagieren. Es wurde Tsunami-Alarm gegeben, zudem gab es mehrere mittelstarke Nachbeben.




Dem EMSC liegen bereits mehrere Wahrnehmungsmeldungen vor, die den Erdstoß als stark bezeichnen. Über Schäden wurde nicht berichtet, dennoch könnte ein Erdstoß dieser Magnitude Schäden an Infrastruktur auslösen. Der nächstgelegene Ort ist Bogo, der 21 Kilometer vom Epizentrum entfernt liegt. Sollte es hier zu keinen Schäden gekommen sein, dann lag das Hypozentrum wahrscheinlich tiefer als bis jetzt angegeben oder das Beben hatte eine geringere Magnitude.

Update: Das Erdbeben blieb nicht folgenlos: In Batayan stürzte ein Sims an der Fassade der St. Peter and Paul the Apostle Parish Church ein und krachte auf die Straße. Verletzt wurde niemand. Ein weiteres Gotteshaus in Form der Kapelle Santa Rosa de Lima in Daanbantayan kollabierte. Hier sind die Schäden weitaus größer. Aus Bogo City wird berichtet, dass es zu zahlreichen Gebäudeschäden bis hin zu Einstürzen kam.

In vielen Städten, darunter in Cebu City, flüchteten die Menschen aus den Häusern und versammelten sich auf Plätzen und Straßen. Aus Angst vor stärkeren Beben harren noch viele Menschen im Freien aus und verbringen die Nacht dort.

Der Erdstoß manifestierte sich an der Philippinischen Störungszone, die sich grob aus Nord-Nordwest kommend in Richtung Süd-Südost mitten durch die Philippinen schlängelt. Bei der Störung handelt es sich um eine sinistrale Transversalstörung (Blattverschiebung), die Ähnlichkeit mit dem San-Andreas-Fault in Kalifornien hat. Das Tsunamirisiko an solchen Blattverschiebungen ist eher gering.

Update 01.10.25: Wie inzwischen bekannt gegeben wurde waren die Auswirkungen des Bebens stärker als zunächst berichtet. Es starben fast 70 Menschen.

Philippinen: Erneuter Tropensturm verursachte Überflutungen

Tropensturm Bualoi verursacht Überflutungen auf den Philippinen – Lahar-Warnung am Vulkan Mayon

Nur 5 Tage nachdem Supertaifun Ragasa die Philippinen heimsuchte, wurde der Inselstaat gestern erneut von einem Tropensturm getroffen. Anders als Ragasa, der den Norden des Archipels streifte, zog Tropensturm Bualoi über das Zentrum der Hauptinsel Luzon hinweg und verursachte eine schwere Naturkatastrophe. Der 15. tropische Wirbelsturm des Jahres hat mindestens zehn Menschen das Leben gekostet und mehr als 400.000 zur Flucht gezwungen. 13 weitere Personen gelten nach Angaben der Katastrophenschutzbehörden als vermisst.





Philippinen unter Wasser

Bualoi traf am Donnerstagabend mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von rund 110 Kilometern pro Stunde in der Küstenstadt San Policarpo auf Land. Der Sturm brachte heftige Regenfälle und starke Böen, die Strommasten umstürzen ließen, Dächer abdeckten und zahlreiche Häuser zerstörten. In den besonders betroffenen Provinzen Bicol, Eastern Samar und Northern Samar wurden mehr als 73.000 Menschen in Notunterkünften untergebracht.

Claudio Yucot, Direktor des regionalen Zivilschutzes von Bicol, bestätigte, dass drei Menschen auf der Insel Masbate ums Leben kamen, darunter ein Dorfbewohner, der von einem umgestürzten Baum erschlagen wurde. Eine weitere Person wurde in der Provinz Camarines Norte vom Blitz getroffen. Viele der Vermissten sind Fischer, die sich vor Eintreffen des Sturms noch auf See befanden.

Die schweren Regenfälle lösten in mehreren Regionen Erdrutsche aus, unter anderem auf der Insel Panay, wo eine Nationalstraße blockiert wurde. In sozialen Medien kursieren Bilder von schlammverschmierten Fahrzeugen und Evakuierungsaktionen. Selbst in der Hauptstadt Manila kam es zu Überflutungen, sodass Schulen geschlossen wurden und das öffentliche Leben zum erliegen kam.

Lahar-Warnung am Vulkan Mayon

Besonders aufmerksam beobachten die Behörden die Situation am Vulkan Mayon. Das philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie (PHIVOLCS) warnte am Mittwoch vor möglichen Laharen. Die gefährlichen Schlammlawinen entstehen, wenn Regenfälle abgelagertes vulkanisches Material mobilisieren. Gemeinden in der Umgebung des Vulkans wurden aufgefordert, Flussläufe zu meiden und Notfallpläne bereitzuhalten.

Bualoi hat sich mittlerweile zu einem Taifun verstärkt und bewegt sich auf das Südchinesische Meer zu. Meteorologen rechnen damit, dass er am Montag die Küsten Vietnams erreichen und sintflutartige Regenfälle bringen wird.

Korruption beim Hochwasserschutz

Der Sturm trifft die Philippinen in einer politisch angespannten Phase. Tausende Menschen protestieren in Manila gegen einen Korruptionsskandal um gefälschte Hochwasserschutzprojekte, die den Staat Milliarden gekostet haben sollen. Mehrere Politiker, darunter Verbündete von Präsident Ferdinand Marcos Jr., stehen unter Verdacht, Schmiergelder angenommen zu haben. Marcos bezeichnete das Ausmaß der Korruption als „entsetzlich“ und versprach, dass niemand – auch nicht enge Vertraute – vor Ermittlungen verschont bleibe.

Die Philippinen gehören zu den weltweit am stärksten von Naturkatastrophen betroffenen Ländern. Experten warnen, dass der Klimawandel die Häufigkeit und Intensität tropischer Stürme weiter erhöhen könnte. Doch damit der Kampf gegen den Klimawandel und andere Umweltzerstörungen Erfolg haben kann, bedarf es einer geeinigten Welt, die an einem Strang zieht. Doch das aktuelle politische Geschehen sieht nach immer weiter um sich greifendem Protektionismus aus, nicht nach einvernehmlicher Kooperation.

Supertaifun Ragasa wütet weiter und trifft Taiwan und China

Supertaifun Ragasa verwüstet Teile der Philippinen, Taiwan und Südchina – Millionen betroffen

Wie prognostiziert hat sich der Supertaifun Ragasa zum bislang stärksten Sturm des Jahres entwickelt und richtete in mehreren Staaten große Schäden an. Auf den Philippinen, in Taiwan und an der südchinesischen Küste kamen zahlreiche Menschen ums Leben und Tausende wurden obdachlos. In China wurden fast zwei Millionen Menschen evakuiert.

Ragasa bildete sich über dem ungewöhnlich warmen Westpazifik und entwickelte sich innerhalb weniger Tage zu einem Supertaifun der höchsten Kategorie 5. Der Wirbelsturm rotiert um ein deutlich ausgeprägtes Auge, das sogar aus dem Weltraum sichtbar ist. Extrem starke Winde mit Geschwindigkeiten von mehr als 265 km/h wirbelten um dieses Auge.

Spur der Verwüstung im Westpazifik

Sein erster Landfall erfolgte im Norden der Philippinen, wo Ragasa mit orkanartigen Winden und massiven Niederschlägen mehrere Provinzen überflutete, was Erdrutsche und Stromausfälle auslöste. Nach Angaben der Nachrichtenagenturen kamen mindestens vier Menschen ums Leben, weitere Personen gelten als vermisst.




Nach dem Überqueren der Philippinen zog Ragasa weiter nach Norden und traf gestern Taiwan mit sintflutartigen Regenfällen. Besonders betroffen war der Landkreis Hualien an der Ostküste, wo mehr als 700 Millimeter Niederschlag fielen – eine Rekordmenge die Sturzfluten und Schlammlawinen auslöste. In der Gemeinde Guangfu brach ein natürlicher Damm, der sich durch einen Erdrutsch im Juli gebildet hatte, und entließ rund 68 Millionen Tonnen Wasser in das Tal. Die Flutwelle riss Autos und Trümmer mit sich, zerstörte eine wichtige Brücke und setzte ganze Straßenzüge unter Wasser. Viele Bewohner mussten sich auf die Dächer ihrer Häuser retten. Mindestens 14 Menschen kamen ums Leben, 129 gelten weiterhin als vermisst, 34 wurden verletzt. Regierung, Militär und Katastrophenschutzkräfte sind im Einsatz, um Überlebende zu finden und die Aufräumarbeiten einzuleiten.

Anschließend erreichte der Taifun, etwas abgeschwächt, die dicht besiedelte Südküste Chinas. Hongkong und Macau riefen die höchste Taifunwarnstufe aus und schlossen Schulen, Geschäfte und den öffentlichen Nahverkehr. Der internationale Flughafen von Hongkong stellte den Betrieb zeitweise ein. Die Böen erreichten bis zu 168 km/h, in Shenzhen wurden Windspitzen von über 180 km/h gemessen.

Die Behörden der Provinz Guangdong evakuierten bis Dienstagabend fast 1,9 Millionen Menschen aus gefährdeten Gebieten. Mehr als 10 000 Schiffe wurden in sichere Gewässer verlegt, und über 38 000 Einsatzkräfte stehen bereit, um bei Rettungs- und Hilfsmaßnahmen zu unterstützen. Sturmwellen von bis zu vier Metern Höhe überschwemmten Küstenbereiche, in sozialen Medien kursieren Videos, die zerstörte Hotelanlagen und überflutete Straßen zeigen.

Die Philippinen, Taiwan und Südchina sind regelmäßig von Taifunen betroffen, doch die zunehmende Intensität und Häufigkeit solcher Stürme wird auf die Klimakrise zurückgeführt. Hongkong verzeichnete mit Ragasa bereits den neunten Taifun des Jahres, deutlich mehr als der langjährige Durchschnitt von sechs pro Saison.

Während Ragasa sich nun abschwächt und weiter ins Landesinnere zieht, formiert sich über dem Westpazifik bereits der nächste Sturm, Taifun Opong. Die Taifunsaison ist somit noch lange nicht zu Ende und für die betroffenen Regionen bleibt kaum Zeit, durchzuatmen.

Philippinen von Taifun Ragasa bedroht

Taifun Ragasa bedroht Nord-Luzon – Heftige Regenfälle, Stürme und Sturmfluten erwartet

Im Norden der Philippinen bereitet man sich auf die Ankunft von Supertaifun Ragasa – der auf den Philippinen „Nando“ heißt – vor und damit auf eine möglicherweise bevorstehende Naturkatastrophe. Ragasa ist ein Wirbelsturm der höchsten Kategorie 5 und weist in seinem Inneren Windgeschwindigkeiten von mehr als 260 km/h auf. Dem nicht genug, zieht weiter nördlich ein weiterer Taifun durch den Pazifik: Neoguri. Auch dieser Taifun wird als sehr stark eingestuft, obwohl sein Wolkenwirbel kleiner ist als jener von Ragasa. Zudem steuert er auf Japan zu.

Taifune

Die philippinische Wetterbehörde PAGASA warnt vor schweren Regenfällen, starken Winden und hohen Sturmfluten in mehreren Landesteilen in den kommenden Tagen. Neben dem Norden Luzons sollen auch Zentralluzon und die Metropolregion Manila vom Sturm betroffen sein. Die Behörden erwarten, dass lokal überflutungsgefährdete Gebiete signifikante Wassermassen aufnehmen müssen. Die Wirkung des Taifuns wird zusätzlich durch Monsun-Regenfälle verstärkt.

Laut dem Tropical Cyclone Bulletin vom 21. September wird Ragasa voraussichtlich morgen, am 22. September, nahe Batanes oder den Babuyan-Inseln auf Land treffen, bevor er am Dienstag, den 23. September, die philippinische Zuständigkeitszone verlässt und weiter Richtung Hongkong und China zieht. Der Wirbelsturm wird sich voraussichtlich weiter verstärken, bevor er auf die Nordküste von Luzon trifft.

Die Seefahrt bleibt extrem riskant. Gale Warnings gelten für die Nordküste Luzons und die Ostküste Zentral-Luzons. Pegel von bis zu 14 Metern werden an den Küsten von Batanes und den Babuyan-Inseln prognostiziert, während an der Nordküste von Cagayan und Ilocos Norte Wellen bis zu 10 Metern Höhe möglich sind. Küstennahen Gemeinden drohen lebensbedrohliche Sturmfluten von über 3 Metern Höhe.




Die philippinische Küstenwache rät allen Seefahrern, Häfen nicht zu verlassen und bei stürmischem Wetter Schutz zu suchen. Bewohner exponierter Küstenregionen sollten Evakuierungsmaßnahmen beachten und Notfallpläne bereithalten.

Die Taifune werden durch extrem hohe Wassertemperaturen im äquatorialen Pazifik ausgelöst. Das Wasser ist bis zu 32 Grad warm.

Kanlaon: Wieder ein Anstieg der Seismizität

Steigerung der Erdbebenaktivität am Kanlaon – weitere Eruptionen wahrscheinlich

Auf der Philippineninsel Negros bleibt der Kanlaon aktiv und steigerte sogar seine Seismizität. Wie dem Datenblatt auf PHILVOLCS zu entnehmen ist, ereigneten sich in den letzten 24 Stunden 2 Ascheexhalationen sowie 28 vulkanotektonische Erdbeben.

Die meisten Erdbeben manifestierten sich nahe des Kraters unter der Nordwestflanke des Kanlaons. Sie waren von vulkanotektonischer Natur und deuten darauf hin, dass sich weiter Magma unter dem Vulkan akkumuliert, was neben Erdbeben auch Bodenhebung erzeugt. Der Vulkan gilt als aufgebläht und es ist eine größere Magmaansammlung vorhanden. Dem Magma entströmen vulkanische Gase. Gestern belief sich der Schwefeldioxidausstoß auf rund 1800 Tonnen am Tag.

Die Vulkanologen warnen davor, den Vulkan zu betreten oder zu überfliegen, da es jederzeit zu stärkeren Eruptionen kommen könnte, die neben hochaufsteigenden Aschewolken pyroklastische Ströme hervorbringen könnten. Außerdem besteht die Gefahr, dass Regenfälle Lahare auslösen. Die Schlammströme aus einem Gemisch aus Vulkanasche, Lavabrocken und anderem Material bewegen sich entlang von Niederungen und Flussläufen und haben ein großes Zerstörungspotenzial. Es gibt eine Sperrzone mit einem Radius von 4 Kilometern um den Gipfel, die nicht betreten werden darf. Anwohner wurden bereits im letzten Jahr evakuiert. Landwirten ist es tagsüber teilweise gestattet, Felder zu bestellen und Vieh zu versorgen, ansonsten darf die Sperrzone nicht betreten werden.

Neben dem Kanlaon stehen noch andere Vulkane der Philippinen unter besonderer Beobachtung der Vulkanologen. Am Taal sieht es danach aus, als würden phreatische Eruptionen unmittelbar bevorstehen. Den Daten ist zu entnehmen, dass seit dem 16. September kontinuierlich Tremor registriert wird, der auf starke Fluidbewegungen im Untergrund hindeutet, die durch eine Druckerhöhung im Hydrothermalsystem zustande kommen könnte. Der Schwefeldioxidausstoß beläuft sich auf ca. 3550 Tonnen am Tag.

Kanlaon: Lage spitzt sich wieder zu

Erhöhte seismische Aktivität am Vulkan Kanlaon – Behörden rufen zu Wachsamkeit auf und bereiten Evakuierungen vor

Nachdem es in den letzten Wochen vergleichsweise ruhig um den Kanlaon bestellt war, spitzt sich die Situation erneut zu. Die seismische Aktivität am Vulkan auf der Philippineninsel Negros hat sich seit gestern weiter deutlich verstärkt.

Kanlaon aus der Luft

Das Philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie (PHILVOLCS) registrierte allein am Sonntag zwischen 0:00 und 8:00 Uhr 72 vulkanisch-tektonische Erdbeben (VT-Beben) mit Magnituden zwischen ML 0,8 und ML 3,6. Die Herdtiefen befanden sich in 0 bis 12 Kilometern unter der Nordwestflanke des Vulkans. Die stärksten Beben wurden in La Carlota City und Canlaon City mit der Intensität I verspürt.

Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Gesteinsbrüche infolge von Fluidaufstieg. Ihre Zunahme deutet darauf hin, dass aufsteigendes Magma oder magmatische Gase Spannungen im Untergrund erzeugen und sich einen Weg zur Oberfläche bahnen. Die Schwefeldioxid-Emissionen (SO₂) aus dem Gipfelkrater lagen am Samstag mit 2.338 Tonnen pro Tag nahe dem mittleren Wert von 2.417 Tonnen pro Tag, der seit Jahresbeginn registriert wird. Die Vulkanologen spekulieren trotzdem über eine Blockierung der Gasfreisetzung, die zu Druckaufbau und Aufwölbung des Vulkans führt, was als mögliches Vorzeichen für eine sich anbahnende explosive Eruption interpretiert wird.

Das Amt für Zivilschutz rief die lokalen Behörden am Sonntag auf, wachsam zu bleiben und Evakuierungsmaßnahmen vorzubereiten. Gegenüber lokalen Medien erklärte Gouverneur Eugenio Jose Lacson „Wir stehen in engem Kontakt mit PHILVOLCS. Alarmstufe 2 bleibt bestehen, und die betroffenen Katastrophenschutzbüros sind in Alarmbereitschaft.“

PHILVOLCS warnt, dass die anhaltend hohe seismische Aktivität das Risiko von phreatischen Eruptionen oder mittelstarken magmatischen Explosionen am Gipfelkrater erhöhen könnte. Solche Ereignisse könnten pyroklastische Dichteströme und Ascheregen nebst Steinschlag auslösen.

Die Behörden raten der Bevölkerung, die vier Kilometer weite permanente Gefahrenzone unbedingt zu meiden und sich bei Wohnsitz innerhalb eines sechs Kilometer weiten Umkreises auf mögliche Evakuierungen vorzubereiten. Auch bei starken Regenfällen sei mit Laharen und schlammigen Abflüssen in den Entwässerungskanälen des Vulkans zu rechnen.

Zivilluftfahrtbehörden warnen außerdem Piloten davor, den Luftraum in Gipfelnähe zu durchqueren, da Aschewolken eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen können.

Kanlaon: Hohe Anzahl vulkanotektonischer Erdbeben detektiert

Seismisches Netzwerk registriert vulkanisch bedingtes Schwarmbeben am Kanlaon – 41 Erschütterungen in wenigen Stunden

Der Kanlaon auf den Philippinen sorgt für Besorgnis, weil dort ein Schwarmbeben registriert wurde, das sich aus 41 vulkanotektonischen Erschütterungen zusammensetzt. Das stärkste der Beben brachte es auf eine Magnitude 4,6, was für Erdbeben dieser Art beachtlich ist. Das schwächste Beben hatte eine Magnitude von 0,8. Die Erdbebenherde lagen in 0 bis 7 km Tiefe. Der Erdbebenschwarm manifestierte sich unter der Nordwestflanke des Kanlaons.

Seismogramm

Der Schwarm begann am Samstagabend um 23:00 Uhr und hielt noch um 10:00 Uhr Ortszeit an, als man die Meldung zum Schwarmbeben herausbrachte. Es könnten also weitere Beben folgen.

Das Beben der Magnitude 4,6 konnte von den Menschen der Umgebung deutlich wahrgenommen werden. Wahrnehmungsberichte liegen aus mehreren Gemeinden vor, darunter befinden sich Canlaon City und Bacolod City.

Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Bruch von Gesteinen infolge von Magmenaufstieg bzw. magmatischen Fluiden. Interessanterweise betrugen die Schwefeldioxid-Emissionen aus dem Gipfelkrater am 13. September durchschnittlich 1.122 t/Tag – deutlich unter dem mittleren Wert von 2.594 t/Tag seit Jahresbeginn. Eine solche verringerte Entgasung kann auf eine Blockade im Fördersystem hindeuten, was zu einem vermehrten Druckaufbau und einem Anschwellen des Vulkans führt und letztendlich explosive Eruptionen hervorrufen kann.

Für den Kanlaon gilt weiterhin Alarmstufe 2, die auf erhöhte vulkanische Unruhe hinweist. Eine Zunahme der VT-Aktivität erhöht die Wahrscheinlichkeit von phreatischen Eruptionen oder kurzzeitigen schwachen bis mäßigen magmatisch bedingten Eruptionen am Gipfel. Diese können lebensgefährliche Phänomene wie pyroklastische Dichteströme, ballistische Auswürfe, Ascheniederschlag und Steinschlag auslösen.

Die Behörden erinnern daran, dass die 4 km weite permanente Gefahrenzone strikt gemieden werden muss. Bewohner im Umkreis von 6 km sollten wachsam bleiben und auf mögliche Evakuierungen vorbereitet sein. Zusätzlich wird zu besonderer Aufmerksamkeit gegenüber möglichen Laharen während starker Regenfälle geraten.

Zivilluftfahrtbehörden werden gebeten, Piloten vor Flügen in der Nähe des Gipfels zu warnen, da plötzliche Ascheemissionen ein erhebliches Risiko für die Luftfahrt darstellen.

In den letzten Tagen war es bereits wieder zu vereinzelten Asche-Emissionen gekommen, die zeigen, dass der Vulkan bereits vor dem Schwarmbeben wieder aufheizte.

Auf den Philippinen stehen noch weitere Vulkane unter besonderer Beobachtung. Hierzu zählen Bulusan, Mayon und Taal. Letzterer erzeugte in den vergangenen Stunden 9 Tremorphasen und weist ebenfalls eine Reduzierung des Gasausstoßes auf. Vulkanologen befürchten weitere phreatische Eruptionen.

Taal generiert kleine phreatische Eruption

Keine phreatische Eruption am Taal – Kann noch nicht alles gewesen sein

Heute manifestierte sich eine erste kleine phreatische Eruption aus dem Kratersee von Volcano Island in der Taal-Caldera. Die Eruption bestand eigentlich aus einer einzelnen großen Gasblase, die das Wasser kurz aufwallen ließ und einen kleinen Sprudel erzeugte, so wie es der Wallenborn in der Vulkaneifel macht. Da seit Wochen der Druck im Hydrothermalsystem des Vulkans steigt und man mit einer phreatischen Eruption gerechnet hat, kann dieser eine Brubbel heute noch nicht alles gewesen sein.

Dampferuption Taal

Die geophysikalischen Daten vor der Eruption waren von einem langanhaltenden Tremor geprägt, der bereits gestern Morgen eingesetzt hat. Außerdem wurden 5 normal lange Tremorphasen und 9 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß verringerte sich von über 3300 Tonnen am Tag auf 1749 Tonnen am Tag. Das ist ein Indiz dafür, dass es zu einer teilweisen Blockade des Fördersystems gekommen ist, was den Druckaufbau beschleunigt und wahrscheinlich auch den Tremor verursacht. Sollten die Daten morgen ähnlich aussehen, dann hat die phreatische Eruption heute keine nachhaltige Druckentlastung gebracht und man muss mit weiteren Ereignissen rechnen.

Beim Taal handelt es sich um einen großen Calderavulkan auf der Philippineninsel Luzon. Dort liegt auch der Mayon, der gestern ca. 600 Tonnen Schwefeldioxid ausstieß und ein Steinschlagereignis erzeugte. Mit dem Fernrohr konnten die Vulkanologen schwache Rotglut am Lavadom ausmachen, der wieder stärker zu wachsen scheint, als es in den vergangenen Monaten der Fall gewesen war.

Ein weiterer aktiver Vulkan der Philippinen ist der Kanlaon auf Negros, der erst gestern wieder eine Ascheemission erzeugt hat. Sie stieg bis auf eine Höhe von 3000 m auf und driftete in Richtung Nordwesten. Die Eruption hielt 20 Minuten an. Anschließend stieg Dampf bis zu 600 m über Kraterhöhe auf. Der Schwefeldioxidausstoß lag bei 1134 Tonnen am Tag.