Fidschi: 2 Erdbeben

Im Südseearchipel Fidschi bebte heute wieder mehrfach die Erde. Am markantesten waren 2 Erdbeben der Magnituden 5,9 und 5,8, die sich in großen Tiefen im Erdmantel ereigneten. Das stärkere Erdbeben manifestierte sich in 650 km Tiefe, das Schwächere lag 6 km flacher. In den letzten Wochen kommen hier und bei den Salomonen ungewöhnlich viele Mantelbeben vor. Was das bedeuten könnte ist unklar. Normalerweise ist das Gestein in diesen Tiefen so heiß, dass es sich plastisch verformt und sich erst gar keine großen Spannungen aufbauen können. Allerdings liegt das Archipel an einem besonderen tektonischen Punkt: die Inselgruppe liegt auf einer eigenen Mikroplatte, welche von 2 Subduktionszonen eingekeilt wird. Im West-Süd-Westen taucht die Indo-Australische Platte ab und im Ost-Nord-Osten taucht die Pazifische Platte unter die Fidschi-Platte. Im Erdmantel unterhalb des Archipels könnten nun beide Platten direkt kollidieren und die Mantelbeben auslösen.

Popocatepetl: 4 Eruptionen

Der höchste Vulkan Mexikos ist weiterhin aktiv und eruptierte gestern 4 Mal. Einige der Explosionen waren so heftig, dass glühende Tephra auf der Außenflanke des Vulkans landete. Die Asche erreichte eine Höhe von 2,5 km Höhe über dem Krater. Zudem wurden 75 Dampf-Exhalationen registriert und 1 vulkanotektonisches Erdbeben.

Merapi: Dom wächst weiter

Der Lavadom im Krater des Merapi wächst weiterhin. Mittlerweile hat er ein Volumen von 119.000 Kubikmeter erreicht. Was sich wie eine mächtige Zahl liest, ist allerdings noch eine recht bescheidenen Dimension für einen Lavadom. Die Förderrate reduzierte sich von 4200 auf 3000 Kubikmeter pro Tag. Die Seismik ist weiterhin erhöht.

Mt Rainier: Schwarmbeben

Unter der Südflanke des Vulkans in den USA ereignet sich ein Schwarmbeben. Bisher wurden 26 Einzelbeben registriert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 1,4. Schwarmbeben können im Zusammenhang mit Magmenaufstieg gestehen. Allerdings besteht am Mt Rainier noch nicht die Gefahr eines unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruchs. Mount Rainier liegt unweit der Metropole Seattel und bereitet den Vulkanologen Kopfschmerzen. Sollte sich hier ein größerer Ausbruch ereignen, könnten Lahare der Stadt bedrohlich nahe kommen.

Mount Tandikat: große Eruption?

Das VAAC Darwin registrierte heute eine Aschewolke in 13 km Höhe. Sie wird dem Mount Tandikat zugeordnet, der im Westen Sumatras liegt. Sollte die Meldung korrekt sein, dann könnte sich am Tandikat eine große (phreatomagmatische) Eruption ereignet haben. Eine Bestätigung der Meldung steht noch aus. Zuletzt eruptierte der 2484 m hohe Stratovulkan im Jahr 1924. An seinem Fuß befindet sich ein Baderessort, was auf heiße Quellen und hydrothermale Aktivität hindeutet. Daher halte ich eine phreatomagmatische Eruption am wahrscheinlichsten.

Update 15:00 Uhr: Wie sich nun herausstellte, handelt es sich bei der Meldung um eine Übung des VAAC. Es hat also keine Eruption am Mount Tandikat gegeben!

Salomonen: Erdbeben Mw 5,5

Beim Archipel der Salomonen ereignete sich ein weiteres Erdbeben. Es hatte die Magnitude 5,5 und lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag wenige Kilometer vor der Südostküste der Insel New Georgia. Über Schäden liegen keine Meldungen vor. Es gab bereits ein Nachbeben der Magnitude 4,6. Nicht weit entfernt, vor der Küste der Insel New Britain manifestierte sich ein Erdstoß der Magnitude 5,4. New Britain gehört zu Papua Neuguinea. Dort liegen mehrere aktive Vulkane.

 

Semeru eruptiert Vulkanasche

Der indonesische Vulkan Semeru eruptierte eine Aschewolke, die eine Höhe von 4,3 km ü.NN. erreichte. In letzter Zeit kommen vergleichbare Eruptionen immer wieder vor. Unklar ist, ob der Eruption ein Kollaps-Ereignis am Lavadom voranging.

Anak Krakatau weiterhin aktiv

Der Vulkan in der Sundastrasse eruptiert weiterhin. Das VAAC Darwin registrierte in 2 km Höhe Vulkanasche. Die interessantere Nachricht dürfte allerdings sein, dass es die Lava wieder bis ins Meer schafft. Der Tremor ist immer noch hoch.

Karymsky mit neuen Vulkanausbrüchen

Der entlegene Vulkan Karymsky ist wieder ausgebrochen. Das VAAC Tokio verzeichnete heute 6 Aschewolken. Diese stiegen bis zu 3,3 km hoch auf. Karymsky liegt auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka und ist praktisch nur mit dem Heli erreichbar.

Stromboli munterer

Mehrere Vulkanspotter berichteten gestern, dass der Vulkan besonders aktiv war. Strombolianische Eruptionen manifestierten sich in kurzen Intervallen aus mehreren Schloten. Auffällig ist, dass dieser Hochphase mehrere leichte Erdbeben im Raum Milazzo / Messina vorangingen. Ein Zusammenhang ist allerdings rein spekulativ.

Japan: moderates Erdbeben in Tokio

Die japanische Hauptstadt Tokio wurde heute von einem moderaten Erdbeben der Magnitude 4,6 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 64 km Tiefe, wenige Kilometer nördlich der Innenstadt. Augenzeugen berichten von schwankenden Gebäuden. und klirrendem Geschirr in den Regalen. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor. Erdbeben dieser Magnitude können leichte Schäden an älteren Gebäuden hervorrufen, doch zumindest die Innenstadt von Tokio ist recht erdbebensicher gebaut, so dass ich nicht mit ernsten Schäden rechne. Sehr starke Erdbeben könnten allerdings große Schäden an der Infrastruktur auslösen. Studien aus dem Jahr 2005 postulieren eine 40-70 prozentige Wahrscheinlichkeit eines starken Erdbebens innerhalb der nächsten 30 Jahre. Das Beben hätte mindestens eine Magnitude von 6 und würde in der Bucht von Tokio liegen. Bei einem Beben Mw 7,3 würde mehr als  6000 Menschen sterben und 160.000 verletzt werden. Wahrscheinlich käme es zu einem globalen Börsencrash.

Solomonen: Erdbeben Mw 5,8

Die Solomonen-Insel New Georgia wurde von einem Erdstoß der Magnitude 5,8 heimgesucht. Das Hypozentrum lag in 30 km Tiefe. Der nächstgelegenen Ort ist Gizo und ist 39 km vom Epizentrum entfernt. Dort leben mehr als 6200 Menschen. Erdbeben dieser Größenordnung können moderate Schäden verursachen.

South-West Indian Ridge: Erdbeben Mw 6,0

Im Indischen Ozean gab es ein starkes Erdbeben der Magntiude 6,0. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Tsunamialarm wurde nicht gegeben. Nächst gelegenen Stadt ist Sant Denise auf La Réunion: in knapp 2000 km Entfernung vom Epizentrum.

Weitere Erdbeben vor Kreta

Vor der Südküste der griechischen Insel Kreta gab es weitere moderate Erdbeben mit maximaler Amplitude von 4,4. Diese liegen einige Kilometer vom gestrigen Hypozentrum entfernt und sind eigenständige Beben.

Anak Krakatau: Eruption geht weiter

Anak Krakatau ist derzeit sehr munter und es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich die Eruption einem Ende nähern würde. Die Stärke der Eruption fluktuiert, ist aber noch auf hohem Niveau. MIROVA zeichnet eine Thermalstrahlung in Höhe von 171 MW auf und das VSI registriert Tremor mit einer durchschnittlichen Amplitude von 40 mm. Einzelne Eruptionssignale, oder vulkanische Erdbeben werden nicht gemeldet, aber ich gehe davon aus, dass entweder die Seismik kaputt ist, oder dass man die Informationen zurückhält. Ein Team indonesischer Vulkanführer befand sich am Wochenende auf dem Vulkaneiland und hat beeindruckende Fotos mitgebracht. Man sieht starke strombolianische-vulcanianische Eruptionen, die glühende Tephra und Vulkanasche fördern. Ein Lavastrom entspringt dem Krater und erreicht das Meer, es gibt (oder gab) einen Ocean Entry. Von diese steigt eine Wasserdampfwolke auf. Gegenüber dem Wochenende hat die thermische Strahlung abgenommen, von daher ist es unsicher, ob die Lava noch den Ozean erreicht. Seit Beginn der Eruption Mitte Juni, gab es immer wieder mehrtägige Hochphasen, welche man mit Paroxysmen vergleichen kann. Anders als bei den Paroxysmen am Ätna werden allerdings keine hohe Lavafontänen gefördert. Bei den Ätna-Eruptionen der letzten Jahre sind diese aber auch weitaus geringer ausgefallen, dafür hielten die Lavaströme und strombolianischen Eruptionen mehrere Tage an.

Ätna mit Aschewolke

Womit wir beim Ätna auf Sizilien wären! Dieser eruptierte heute Morgen eine kleine Aschewolke aus dem Nordost-Krater. Solche Aschewolken kennt man in den letzten Jahren eher aus dem Neuen Südostkrater, erscheinen aber auch immer wieder aus anderen Schloten. MIROVA registrierte gestern eine leichte thermischen Anomalie. Die Seismik ist unauffällig und der Vulkan lässt mit einer weiteren größeren Eruption auf sich warten. Diese könnte allerdings relativ kurzfristig einsetzten. Wie die heutige Aschewolke zeigt, steht Magma im Fördersystem.

Piton de la Fournaise

Die Eruption am Fournaise geht auf relativ geringem Niveau weiter. Aktuell ist noch eine Lavafontäne aktiv, welche einen Lavastrom speist. MIROVA registriert eine Thermalstrahlung in Höhe von 1303 MW. Dass ist fast eine Halbierung des Vortageswertes. Entsprechend gering wird die Förderrate der Lava sein. Gestern Nachmittag betrug sie weniger als 5 Kubikmeter pro Sekunde.

Sarychev Peak: weitere Explosionen

Am Sarychev Peak auf den Kurilen gab es heute 4 weitere explosive Eruptionen. Laut VAAC Tokio stieg Vulkanasche bis in einer Höhe von 5 km auf. Seit Beginn der eruptiven Phase wurden 8 Eruptionen registriert.

Kreta: Erdbeben Mw 5,0

Südlich der griechischen Insel Kreta manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,0. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe, an der Subduktionszone wo Afrika und Europa aufeinanderprallen.

In dieser Region können sich durchaus katastrophale Erdbeben ereignen, welche Tsunamis auslösen. Dergleichen ereignete sich z.B. im Jahr 365: ein Erdbeben der Magnitude 8+ zerstörte große Teile Kretas und löste Tsunamis aus, welche entlang der Mittelmeerküste große Zerstörungen anrichteten. Es wurde bereits ein Nachbeben der Magnitude 4,2 generiert. Wer an der Südküste Kretas Urlaub macht, sollte sich mental auf Erdbeben vorbereiten. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit recht gering, während eines Urlaubs Opfer eines Erdbebens zu werden. Für die ständig dort lebende Bevölkerung ist das Risiko weitaus größer.

Durch diese Plattenkollision schiebt sich an der Südküste Kretas ein Akkretionskeil auf. Für Mineraliensammler ist diese Gegend von besonderem Interesse: Es gibt Serpentin-Gesteine, die direkt aus dem Erdmantel stammen. Zudem findet man Pegmatite mit Turmalin.

Fidschi: Erdbeben Mw 6,5

Gestern gab es ein Erdbeben der Magnitude 6,5 südlich von Fidschi. Das Hypozentrum lag in 605 Kilometern Tiefe. Von daher handelte es sich genau genommen und ein Mantelbeben. In den letzten Wochen ereignete sich eine ganze Serie dieser Beben im Erdmantel, was eher ungewöhnlich ist. Normalerweise kommt es nicht zu einer Häufung von Mantelbeben an der gleichen Stelle.

Costa Rica: Erdbebenserie

Im Südwesten von Costa Rica ereigneten sich weitere Erdbeben bei Golfito. Heute wurden 6 Erdstöße mit Magnituden zwischen 4,4 und 3,2 registriert. Die Hypozentren lagen zwischen 5 und 15  km Tiefe. In Costa Rica kommt es immer wieder zu Erdbeben. Vor der Südküste Mittelamerikas kollidieren die Cocos-Platte und die Karibische Platte. Die Cocos-Platte wird subduziert und im Erdmantel aufgeschmolzen. Ein teil des Magmas steigt hinter der Subduktionszone auf und bildet die Vulkane. Eine weitere Folge der Plattenkollision sind die Erdbeben.

Gunung Agung mit Zunahme der Seismik

Heute gab es an der Küste im Norden von Bali ein erneutes Erdbeben. Es hatte die Magnitude 3,7 und lag in 6 km Tiefe. Ein vergleichbares Erdbeben in der letzten Woche hatte Spekulationen ins Leben gerufen, ob die seismische Tätigkeit mit der Aktivität des Vulkans Gunung Agung in Verbindung stehen könnte. Tatsächlich verzeichnete die Vulkanologen des VSI/PVMGB einen leichten Anstieg der vulkanisch bedingten Erdbeben unter dem Vulkan.  Diese ging einher mit einer leichten Inflation. Es steigt also wieder etwas frische Schmelze auf. Es wurden auch wieder schwache Explosionssignale registriert. Pak Devy, Regionalleiter des PVMGB sagte dazu, dass der Vulkan unberechenbar bleibt und jederzeit ohne Vorwarnung eruptieren könnte. Allerdings geht man derzeit nicht von einer katastrophalen Eruption aus. Ein Jahr nach Beginn der Krise auf Bali bleibt es also spannend. Grund zur Panik besteht jedoch nicht.

Piton de la Fournaise

Der Vulkan im Indischen Ozean eruptiert weiterhin. Allerdings hat die Stärke der Eruption weiter nachgelassen. Die Förderrate liegt zwischen 2,5 und 5 Kubikmeter pro Sekunde. Es ist nur noch ein Lavastrom aktiv. Auf der LiveCam erkennt man eine kleine Fontäne. Gestern wurden 16 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Die thermische Strahlung liegt bei 2293 MW. Der Tremor ist auf niedrigem Niveau stabil.

Pacaya eruptiert Lavaströme

In Guatemala ist der Pacaya weiterhin aktiv und eruptiert 2 Lavaströme. Diese bewegen sich in Richtung Cerro El Chino und sind ungefähr 200 m lang. der McKenney-Krater ist weiterhin aktiv und erzeugt Lavaspattering.

Veniaminof mit Lavastrom

In Alaska produziert der entlegenen Vulkan Veniaminof Lavaströme. Diese sind relativ kurz und quellen aus Schloten unterhalb des Gipfels des aktuellen Kegels. Dieser bildete sich in einer Caldera, welche mit Eis bedeckt ist. Der letzte Ausbruch des Vulkans war 2013.

Piton Fournaise: Eruption stabil

Am Piton de la Fournaise geht die Eruption weiter und der Tremor ist stabil, allerdings auf niedrigem Niveau. Visuelle Observationen sind aufgrund einer Dampfwolke vor der LiveCam nicht möglich. Ich vermute dass deutlich wenig Lava als gestern gefördert wird und dass sich die Aktivität auf 1-2 Förderschlote beschränkt. Laut OVPF wurden seit gestern Nachmittag 6 vulkanotektonische Erdbeben unter dem Gipfelbereich des Vulkans registriert. Die Konzentration vulkanischer Gase ist deutlich erhöht. Seit Eruptionsbeginn wird keine Inflation mehr registriert. Die Förderrate beträgt weniger als 10 Kubikmeter pro Sekunde. Wie immer findet ihr zahlreiche Fotos und Videos in unserer Facebookgruppe.

Anak Krakatau mit sehr hoher thermischer Strahlung

Nach wie vor gestaltet sich eine Interpretation der Messdaten am Anak Krakatau als schwierig. Der Informationsfluss vom VSI/Magma ist spärlich. Die Seismometer registrieren kontinuierlichen Tremor mit einer durchschnittlichen Amplitude von 40 mm. Einzelne Explosionssignale gibt es offensichtlich nicht. Allerdings registriert MIROVA eine sehr hohe thermische Strahlung in Höhe von 2270 MW. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Eruptionen Mitte Juni. Sehr wahrscheinlich gibt es einen neuen Lavastrom. Es könnte auch ein Paroxysmus stattfinden. Auf einem Sentinel-Foto von gestern, zeigte sich die Aktivität schwach-moderat.

Klyuchevskoy eruptierte Aschewolke

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist der Klyuchevskoy wieder ausgebrochen. Das VAAC Tokyo registrierte eine Eruptionswolke, die bis in einer Höhe von 5700 m ü.NN. aufstieg. Da der Gipfel des Vulkans über 4800 m hoch ist, stieg die Vulkanasche knapp 0,9 km hoch auf. Es war also noch eine vergleichsweise kleine Eruption, doch sie könnte der Anfang einer neuen Phase gewesen sein.