Vesuv: Schwarmbeben mit 40 Erschütterungen

Schwarmbeben am Vesuv – 40 Einzelerschütterungen detektiert

Gestern Abend begann am Vesuv ein Schwarmbeben, das sich bis heute Nacht hinzog und sich aus gut 40 schwachen Einzelbeben zusammensetzt. Die Magnituden lagen im Bereich der Mikroseismizität. Das stärkste Beben manifestierte sich heute Morgen zum Abschluss der Sequenz und hatte eine Magnitude von 1,5. Das Hypozentrum lag in nur 200 m Tiefe, wobei zu berücksichtigen gilt, dass sich die Tiefenangaben auf den Meeresspiegel beziehen. Die anderen Beben lagen auch flach.

Die Epizentren der Beben lagen größtenteils unter dem Gran Cono. Einige Beben werden auf der Shakemap auch weiter entfernt vom Kraterkegel angezeigt. Aber aufgrund ihrer geringen Stärke könnte auch die automatische Lokalisierung fehlerhaft sein.

Die Erschütterungen waren zu schwach, um gespürt zu werden, daher verlief der Schwarm, ohne große Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Nur die Website Meteovesuv berichtet über das Ereignis. Hier heißt es, dass sich das Beben aus mehr als 50 Einzelevents zusammensetzt, was anhand der offiziellen Daten vom INGV nicht nachvollziehbar ist.

Die Erdbeben am Vesuv stehen für gewöhnlich mit der Subsidenz des Kraterkegels in Verbindung, der sich seit einigen Jahren langsam absenkt. Als Grund werden Schrumpfungsprozesse infolge der Abkühlung der Füllung des Schlotsystems angenommen. Obgleich diese Schrumpfung laut den Vulkanologen vom INGV weiter anhält, erkennt man auf den öffentlich zugänglichen MEDUSA-Daten, dass sich die Subsidenz der Küsten am Vesuv verlangsamt hat bzw. fast zum Stillstand gekommen ist. Ob das freilich auch ein Trend ist, der auf den Gran Cono übergreifen wird, ist bis jetzt ungewiss.




Der letzte Ausbruch des Vesuvs ereignete sich 1944 und der eine oder andere Vulkanologe glaubt, dass eine Eruption überfällig ist. Aus der Geschichte des Vulkans – der für den Untergang der römischen Städte Pompeji und Herculaneum im Jahr 79 n. Chr. verantwortlich ist – kann man lernen, dass er Jahrhunderte pausieren kann. Die längste Eruptionspause des Vesuvs seit dem Untergang Pompejis dauerte etwa 292 Jahre – nämlich von der Eruption im Jahr 1139 bis zur nächsten dokumentierten Eruption im Jahr 1631.

Diese Pause ist besonders bemerkenswert, weil der Ausbruch von 1631 sehr heftig war und als einer der zerstörerischsten seit der Antike gilt. Er markierte den Beginn einer neuen, aktiven Phase des Vulkans mit häufigeren Ausbrüchen. In dieser 313 Jahre dauernden Eruptionsphase gab es 40 dokumentierte Eruptionen, darunter auch einige länger anhaltende Phasen kontinuierlicher Aktivität. Unklar ist, ob diese Phase 1944 endete und wir auf einen neuen Eruptionszyklus warten müssen, oder ob es mittelfristig betrachtet weitere Eruptionen geben wird.

Verletzte und Sachschäden durch Unwetter in Mitteleuropa

Kaltluftfront beendete sommerliches Wetter mit starken Unwettern in Teilen von Mitteleuropa

Das frühsommerliche Wetter der letzten Woche endete gestern jäh, als über Mitteleuropa zwei unterschiedlich temperierte Luftmassen aufeinanderprallten, wodurch starke Gewitter verursacht wurden, die neben Sturmböen, Starkregen und Blitzen auch Hagel hervorbrachten. In der Folge der Unwetter entstanden nicht nur Sachschäden, sondern es gab auch Verletzte.

Blitzschlag in Tschechien verletzte zwei deutsche Wanderer

Die Luftmassen prallen in einem West-Ost verlaufenden Streifen zusammen, der vom Westen Frankreichs, über die Mitte Deutschlands zog und sich bis auf die Tschechei auswirkte, wo infolge eine Blitzschlags zwei Deutsche schwer verletzt wurden. Bei den Verletzten handelt es sich um einen älteren Mann und eine Frau, die sich auf eine Wanderung befanden und offenbar unter einem Baum Schutz suchten, in dem dann der Blitz einschlug. Für gewöhnlich verdampft durch einen Blitzschlag das Wasser im Baum schlagartig, wodurch der Baum explodiert und Holzsplitter durch die Gegend fliegen. Zudem kann der Strom auch auf Schutzsuchende überspringen. Rettungskräfte bargen die Verletzten und brachten sie ins Krankenhaus.

Mehrere Verletzte in Deutschland

Auch in Deutschland wüteten Unwetter, von denen besonders die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Sachsen betroffen waren. Mehrere Personen erlitten durch umstürzende Bäume Verletzungen. Fotos zeigen von Sturmjägern zeigen, dass sich Superzellen gebildet haben, aus denen auch Tornados hätten entstehen können.

In Trier stürzte eine Baumkrone auf zwei Autos – ein Fahrer wurde eingeklemmt und verletzt. In Mittelhessen traf ein umfallender Baum zwei junge Männer im Auto, beide wurden leicht verletzt. Auch in Nordhessen kam es zu zahlreichen Unfällen mit Sachschäden.

In Fulda versperrte ein umgestürzter Baum den Eingang eines Hotels, rund 60 Gäste saßen kurzzeitig fest. In Osthessen und dem Vogelsbergkreis beschädigten Äste, Dachziegel und lose Metallteile geparkte Fahrzeuge. Die Bahn meldete Streckensperrungen durch Bäume auf den Gleisen.

In Lauterbach deckte der Sturm das Dach eines Sägewerks ab. Im Kreis Hersfeld-Rotenburg musste eine Bundesstraße gesperrt werden; aufgebrachte Autofahrer griffen Einsatzkräfte an. In einer Grundschule in Alsfeld löste ein Blitzeinschlag Alarm aus.

Hagelsturm in Paris

Die gleiche Kaltluftfront löste am Samstagnachmittag einen Hagelsturm in der französischen Hauptstadt Paris aus und verursachte Sachschäden. Auch hier knickten Äste von Bäumen ab und murmelgroße Hagelkörner beschädigten Fahrzeuge und Fensterscheiben. Der Hagel sammelte sich in einer dicken Schicht auf Plätzen und Straßen und verursachte Verkehrschaos. Davon betroffen war auch der Flug- und Nahverkehr: Einige Metrostationen mussten wegen Überflutungen geschlossen werden und am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle kam es zu Verspätungen.

USA: Erdbeben Mb 5,2 in Texas

Datum: 04.05.2025 | Zeit: 01:47:05 UTC | Koordinaten: 31.628 ; -104.472 | Tiefe: 10 km | Mb 5,2

Mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 5,2 erschütterte Texas – Beben vermutlich vom Menschen ausgelöst

Der US-amerikanische Bundesstaat Texas wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,2 erschüttert. Das Hypozentrum wurde in 10 Kilometern Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 74 km nördlich der kleinen Gemeinde Van Horn, in der knapp 1900 Menschen leben.

Obwohl sich der Erdstoß in einer recht dünn besiedelten Region ereignete, gingen bei den Erdbebendiensten zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen aus einem Umkreis von mehr als 200 Kilometern ein. Die Menschen reagierten zum Teil besorgt. Ein Bebenzeuge beschreibt den Erdstoß als außerordentlich lang anhaltend und schätzt seine Dauer auf 2 bis 3 Minuten, in denen er zunächst stark, dann immer schwächer werdend durchgeschüttelt wurde.

Dem Hauptbeben folgten mehrere schwächere Nachbeben mit Magnituden im Dreier- und Zweierbereich.

Es ist nicht das erste Erdbeben dieser Größenordnung, das den Westen von Texas in den vergangenen Jahren erschütterte. Alleine seit 2020 manifestierten sich in der Region 8 Beben mit Magnituden ab 5,0. Zuletzt gab es hier im Februar dieses Jahres ein Beben M 5,0. Damals äußerte sich der Seismologe Alexandros Savvaidis, Forschungsprofessor am Bureau of Economic Geology der University of Texas, zu dem Erdbeben und meinte, dass die häufigen Erschütterungen in der Region mit dem Fracking in Verbindung stehen. Bei dieser umstrittenen Öl- und Gasförderungsmethode werden die Kohlenwasserstoffe mit in den Untergrund injizierten Lösungen aus den Gesteinsporen gespült. Das dabei entstehende Abwasser wird wiederum in den tieferen Untergrund eingespritzt, was den porendruck im Gestein erhöht, Hierdurch können Störungszonen aktiviert werden, die auch weit von der Injektionsbohrung entfernt liegen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde also auch dieses Erdbeben von Menschen ausgelöst.

Fracking, keine gute Idee

Das Fracking ist höchst umstritten, zumindest bei den Menschen, die nicht daran verdienen. Es löst nicht nur Erdbeben aus, sondern fördert neben Öl und Gas auch eine Menge Umweltprobleme zutage: Die Injektionslösung enthält zahlreiche Chemikalien, u.a. Polyfluoralkylsubstanzen, die sich in tierischen und menschlichen Körpern anreichern und im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Insbesondere die in Texas wieder verpressten Abwässer sind hochgiftig. Zudem verunreinigen die Chemikalien das Grundwasser und es wird unkontrolliert Methan freigesetzt, das als Treibhausgas noch potenter ist als Kohlendioxid.

Fracking wird in Lagerstätten eingesetzt, die mit konventionellen Methoden nicht abbauwürdig sind. Wenn man auch nur einen Funken Verstand übrig hätte, würde man solche Lagerstätten für künftige Generationen übriglassen, wenn man die negativen Wirkungen vielleicht besser im Griff hat und konventionelle Lagerstätten ausgebeutet sind. Ach so, das sind sie in den USA ja bereits zum großen Teil, und trotzdem gilt „Drill, baby, drill“, ganz so, als würde es kein Morgen geben!

Island: Schwarmbeben bei Blafjöll am 03. Mai

Schwarmbeben bei den Blauen Bergen auf Island – Fast 60 Einzelbeben registriert

Aus seismischer Sicht kommt Island nicht zur Ruhe, da es weiterhin eine vergleichsweise starke Seismizität gibt, die sich vor allem im Süden und Osten der Insel konzentriert. So registrierte das IMO innerhalb von 48 Stunden 226 Erschütterungen. Die meisten Beben gab es erneut unter Bardarbunga im Osten Islands und auf der im Süden liegenden Reykjaneshalbbinsel. Dort wurden 151 Beben festgestellt. Einige der Beben manifestierten sich im südlichen Abschnitt des magmatischen Gangs, der sich zwischen Grindavik und Keilir erstreckt und unter dem Fagradalsfjall.

Die meisten Erdbeben ereigneten sich allerdings südlich von Litla Kaffistofan und nördlich des vulkanischen Gebirges von Blafjöll das zum Brennisteinsfjöll-System gehört, dort, wo die Reykajenshalbinsel am Süden Islands andockt. Der Schwarm besteht aus gut 60 Einzelbeben, wobei die stärkste Erschütterung eine Magnitude von 1,7 hatte und einen Erdbebenherd in 6,2 Kilometern Tiefe. Die meisten anderen Beben mit Magnituden im Bereich der Mikroseismizität lagen in ähnlichen Tiefen, daher ist es unwahrscheinlich, dass die Beben im Zusammenhang mit dem nahen Geothermalkraftwerk Hellsheidi in Verbindung stehen. Somit könnten die Beben rein tektonischer Natur sein oder sie wurden von Fluidbewegungen ausgelöst. Eine Bodenhebung wird hier allerdings nicht registriert, wobei es genau in der Lokation der Erdbeben keine GPS-Messstation gibt und man umliegende Messpunkte begutachten muss.

Bodenhebung bei Svartsengi
Anders sieht es indes bei Svartsengi aus, wo bekanntermaßen Magma aus größerer Tiefe aufsteigt und sich in einem relativ flach liegenden Reservoir unter dem dortigen Geothermalkraftwerk akkumuliert. Nachdem sich zu Ostern die Geschwindigkeit der Bodenhebung deutlich verlangsamte, kann man nun die bereits letzte Woche angedeutete erneute Trendwende bestätigen, nach der sich die Bodenhebung wieder beschleunigt hat. Allerdings ist sie nicht so stark wie in den ersten beiden Aprilwochen, aber stärker als das, was man in den Wochen vor der letzten Eruption sah. Die Hebegeschwindigkeit ist in etwa mit jener vergleichbar, wie sie im Sommer letzten Jahres war. Seit Anfang April hob sich der Boden um ca. 150 mm. Im Juni dürften die 300 mm Hebung erreicht sein, bei der die letzte Eruption begann. Ab diesem Zeitpunkt steigt das erneute Eruptionsrisiko deutlich an. Ein Ende der Ausbruchsserie, so wie sie von dem einen oder anderen isländischen Vulkanologen kürzlich vorhergesagt wurde, sehe ich noch nicht.

Kolumbos, der Vulkan der Gold und Silber spuckt

Forschungsmission untersuchte hydrothermale Sulfid-Lagerstätte am Kolumbos bei Santorin – Gold und Silber enthalten

Der griechische Unterwasservulkan Kolumbos liegt nordöstlich von Santorin und ist spätestens seit der seismischen Krise Anfang des Jahres Gegenstand zahlreicher Studien. Eine Forschergruppe um Simon Hector vom Karlsruher Institut für Technologie beschäftigte sich jedoch bereits zuvor mit den hydrothermalen Quellen im Kraterbereich des Vulkans und veröffentlichte ihre Ergebnisse kürzlich bei nature.com. Ziel der Untersuchung war es, die Prozesse zu verstehen, die zur Bildung einer umfangreichen Metallsulfid-Lagerstätte am Kraterboden geführt haben – und das in einer Wassertiefe von rund 500 Metern.

Mithilfe einer Unterwasserdrohne entdeckten Wissenschaftler schornsteinartige Strukturen, die als sogenannte „Black Smokers“ bekannt sind. Aus diesen Kaminen treten heiße, metallreiche und schwefelhaltige Fluide aus, die bei der Abkühlung im Meerwasser mit diesem reagieren. Dabei bilden sich Metallsulfide, die sich am Meeresboden ablagern und dort Lagerstätten entstehen lassen. Im Fall von Kolumbos fanden die Forscher ungewöhnlich große Mengen an Gold und Silber, die gemeinsam mit Sulfiden der Metalle Arsen (As), Blei (Pb), Kupfer (Cu), Quecksilber (Hg), Antimon (Sb), Zinn (Sn), Titan (Ti) und Zink (Zn) auftreten. Im Fokus der Forschungen stand dabei jedoch nicht das Edelmetallvorkommen, sondern das vergleichsweise preiswerte Element Blei – ein Schlüsselelement für die Herkunftsanalyse der hydrothermalen Lösungen.

Geologie des Vulkans Kolumbos

Der Unterwasservulkan Kolumbos liegt nordöstlich von Santorin im Anhydros-Riftbecken, einem Teil des südägäischen Vulkanbogens. Er befindet sich in einer geologischen Senkungszone mit tiefreichenden Verwerfungen. Unter dem Vulkan liegt ein mehrere Kilometer mächtiges Grundgebirge aus Granit, Gneis und Schiefern, überlagert von jüngeren Gesteinseinheiten. Das Vulkangebäude besteht aus 5 Schichten vulkanischen Materials. Die beiden jüngsten stammen vom letzten Ausbruch im Jahr 1650 und bestehen überwiegend aus rhyolitischem Bimsstein, mit basaltischen und andesitischen Einschlüssen.

Im Untergrund liegen zwei Magmakörper in unterschiedlichen Tiefen. Im Tieferen wird aus basaltischer Schmelze durch Reaktion mit dem granitischen Grundgebirge Rhyolith. Dieses steigt von der unteren Erdkruste aus auf und akkumuliert sich in einem zweiten Magmenkörper in nur 2 bis 4 Kilometer Tiefe unter dem Kolumbos.


Durch die Untersuchung des Bleis wollten die Forscher klären, ob die Metalle magmatischen Ursprungs sind – also aus einem Magmenkörper stammen – oder ob sie durch Auslaugung bereits vorhandener Meeresgesteine in Lösung gingen. Hierzu verglichen sie das Blei-Isotopenverhältnis in Gesteinsproben aus den Black Smokers mit dem potenzieller Ausgangsgesteine des Meeresbodens. Das Ergebnis: Das Isotopenverhältnis des Bleis in den Schlotwänden entspricht dem der vulkanischen Gesteine, die der Kolumbos gefördert hat.

Magmatische Gase transportierten neben Blei auch Arsen, Silber, Gold, Kupfer, Quecksilber, Antimon, Zinn und Zink. Das ebenfalls nachgewiesene Titan hingegen stammt aus der Auslaugung rhyolithischer Gesteine. Aus diesem Rhyolith stammen zudem Sulfide, die an der Bildung von Pyrit beteiligt waren. Verschiedene Salze sowie das Bleisulfid Galenit wurden durch hydrothermale Prozesse in die Meeresumgebung eingebracht. Im Pyrit identifizierten die Forscher unter dem Mikroskop wachstumsbedingte Zonierungen aus Galenit – ein Hinweis auf episodische Pulse magmatischer Fluide während des Wachstums der Schlote.

Insgesamt überwiegt der magmatische Anteil an den hydrothermalen Lösungen bei der Bildung der Sulfid-Lagerstätte im und am Kolumbos. Das spricht für das Vorhandensein eines aktiven Magmenkörpers unter dem Vulkan. Die austretenden hydrothermalen Fluide weisen Temperaturen von bis zu 265 °C auf – ein weiterer Beleg für die Präsenz von Magma im Untergrund. Lediglich der hohe Wasserdruck in 500 Metern Tiefe verhindert das Verdampfen der Fluide.

Wie hoch der Anteil an Gold und Silber in der Lagerstätte tatsächlich ist, bleibt offen. Doch ein Vulkan, der Gold und Silber hervorbringt, ist in jedem Fall bemerkenswert. (Quelle: nature.com)

Mexiko: Hagelsturm richtete Schäden an

Heftiger Hagelsturm trifft Gemeinde Ciénega de Flores in Mexiko – Schäden an Fahrzeugen gemeldet

Ein unerwarteter Hagelsturm hat am Freitagabend die Bewohner der Gemeinde Ciénega de Flores im mexikanischen Bundesstaat Nuevo León überrascht. Die Unwetterfront hinterließ eine Spur der Verwüstung, insbesondere an Fahrzeugen, deren Scheiben durch den Einschlag golfballgroßer Hagelkörner zersplitterten.

In den sozialen Medien wurden zahlreiche Bilder geteilt, die mit Eis bedeckte Straßen zeigen. Besonders auffällig waren große Hagelbälle die den Boden bedeckten und in einigen Fällen Autodächer und Windschutzscheiben und normale Fenstern in Häusern zerschlugen.

Die Nationale Wasserkommission warnt vor weiterem Unwetter. In einer aktuellen Mitteilung heißt es, dass in den nächsten Stunden mit zunehmender Bewölkung, kräftigen Schauern sowie teils heftigen Regengüssen gerechnet werden müsse. Zudem sei mit Blitzaktivität, Hagelbildung und starken Windböen zu rechnen.

Danach soll sich die Wetterlage in den Zitrusanbaugebieten von Nuevo León beruhigen und nur noch durch anhaltenden leichten Regen auszeichnet, doch  für den Großraum Monterrey prognostiziert der Wetterdienst eine bevorstehende Intensivierung der Niederschläge. Diese Niederschläge könnten zu lokalen Überflutungen führen.

Große Hagelkörner entstehen in großen  Gewitterwolken mit starken Aufwinden. Durch wiederholtes Hoch- und Runterschleudern in kalten und feuchten Luftschichten wachsen die Körner schichtweise. Je länger sie in der Wolke „gefangen“ sind, desto größer werden sie – bis sie schließlich zu schwer sind und zu Boden stürzen.

Hagelstürme sind oft ein Warnsignal für eine potenziell tornadoträchtige Wetterlage. Zwar bedeutet Hagel allein nicht automatisch, dass ein Tornado entsteht, aber wenn starker Hagel mit starker Windscherung und Instabilität einhergeht, sind die Bedingungen für Tornados deutlich erhöht.

Unwetterwarnungen für Deutschland

Solche Bedingungen wurden vom Deutschen Wetterdienst auch für Deutschland vorhergesagt. Über Deutschland treffen am Wochenende zwei sehr unterschiedlich temperierte Luftmassen aufeinander, in deren Folge sich Superzellen bilden können. Es drohen nicht nur starke Gewitter mit Hagelschlag, so wie es gestern in Mexiko der Fall war, sondern es besteht sogar die Möglichkeit, dass sich Tornados bilden werden. Lokal können Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu 3 cm entstehen und es muss mit 20 Liter Regen auf den Quadratmeter gerechnet werden. Bäche könnten über die Ufer treten.

Poás mit Aschewolke in 3000 m Höhe

Poás eruptiert Vulkanasche bis auf 3000 m Höhe – Aschenregen in Siedlungen

In Costa Rica ist der Poás weiterhin aktiv und eruptiert kontinuierlich Vulkanasche, die bis in eine Höhe von 3000 Metern aufsteigt und laut einer VONA-Warnung des VAAC Darwin in südwestliche Richtung driftet. Dabei überquert die Aschewolke besiedeltes Gebiet und verursacht Ascheregen. Die Bevölkerung wird aufgefordert, sich vor dem Ascheniederschlag mit Atemschutzmasken zu schützen oder ihre Häuser nicht zu verlassen.

Die Vulkanasche wird zunehmend auch zu einem Problem für die Vegetation. Besonders im Poás-Nationalpark ist die Luft so stark mit Asche angereichert, dass sich diese dauerhaft auf den Blättern der Pflanzen ablagert und sie dadurch an der Durchführung der Photosynthese hindert.

Obwohl die geophysikalischen Parameter in der vergangenen Woche eine leichte Entspannung der eruptiven Tätigkeit signalisierten, kommt es immer wieder zu intensiveren Eruptionsphasen – wie auch derzeit. Laut OVSICORI-UNA steigt die Aschewolke bis zu 1000 Meter über den Krater auf. In diesem ist inzwischen wieder eine Wasseransammlung zu erkennen, offenbar hat es in den vergangenen Tagen vermehrt geregnet.

Auf Livecam-Aufnahmen von letzter Nacht war der Ausstoß rotglühender Tephra deutlich zu sehen.

Auch gestern setzte der Poás seinen Ausbruch unvermindert fort und stieß kontinuierlich größere Mengen an Asche und Gas aus. Seismographen und Infraschall-Sensoren registrierten anhaltende seismisch-akustische Signale mit regelmäßig auftretenden Impulsen. Besonders auffällig war ein intensiver Eruptionspuls am frühen Morgen des 1. Mai um 3:15 Uhr, begleitet von einer etwa 500 Meter hohen Eruptionssäule.

Das GPS-Messnetz zur Überwachung der Bodenverformung zeigte sowohl horizontale als auch vertikale Ausdehnungen, was darauf hinweist, dass der Druck in der Erdkruste durch einen wachsenden Magmakörper weiter zunimmt.

Drake Passage: Sehr starkes Erdbeben löst Tsunami-Alarm aus

Datum: 02.05.2025 | Zeit: 12:58:27 UTC | Koordinaten: -56.828 ; -68.114 | Tiefe: 10 km | Mw 7,3

Starkes Erdbeben Mw 7,3 in der Drake-Passage bei Feuerland – Tsunami-Alarm gegeben

In der Drake-Passage, zwischen Feuerland in Südamerika und der Antarktis, hat sich heute Mittag ein sehr starkes Erdbeben der Magnitude 7,3 ereignet. Das Hypozentrum lag in 10 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum befand sich 225 km südlich von Ushuaia, einer Stadt in Argentinien.

Laut dem GFZ Potsdam ereignete sich das Beben um 12:58:27.3 UTC. Dem Hauptbeben folgten bislang drei Nachbeben mit Magnituden im Bereich um 5. Beim GFZ ist außerdem ein zweiter Erdstoß mit Mw 7,1 gelistet, bei dem es sich jedoch vermutlich um eine Fehldeutung handelt – möglicherweise ein Nachbeben, das fälschlich als eigenes Hauptereignis erfasst wurde.

Nach Angaben des US-Tsunami-Warndienstes der NOAA könnten an einigen Küstenabschnitten Chiles Tsunamiwellen auftreten, die eine Höhe von 1 bis 3 Metern über dem Gezeitenniveau erreichen. Zudem wurde berechnet, dass sich in Richtung der Antarktis Tsunamis mit einer Höhe von 0,3 bis 1 Meter ausbreiten könnten. Dementsprechend wurde Tsunamialarm ausgelöst.

Aufgrund der Abgeschiedenheit der Region gibt es bislang nur zwei Wahrnehmungsmeldungen aus einem Umkreis von etwa 250 Kilometern rund um das Epizentrum. Dennoch blieb das Beben auch auf dem chilenisch-argentinischen Feuerland nicht folgenlos, denn wie das Video zeigt, gingen zahlreichen Steinschläge ab.

Tektonisch stand das Beben in Zusammenhang mit der Kontinentalen Naht zwischen der Antarktischen Platte und der Scotia-Mikroplatte. Hier verläuft die markante Scotia Fault Zone (SFZ), die in ihrem Verlauf in der Drake-Passage ihren Charakter von einer Subduktionszone in eine Transformstörung ändert. In dem Bereich, in dem sich dieser Charakterwechsel vollzieht, trifft von Norden kommend eine weitere Transformstörung senkrecht auf die SFZ. An diesem Tripelpunkt manifestierte sich das Erdbeben.

In der Nähe des Epizentrums befinden sich zwei untermeerische Vulkane: der Sars Seamount und der Interim Seamount. In relativer Nähe liegt außerdem der Inselvulkan Deception Island, der zu den South Shetland Islands gehört. Das Beben könnte sich bis hierher ausgewirkt haben und eruptionstriggernd wirken.

Kilauea: Eruptive Episode No 19 hat am 02.05.25 begonnen

Die 19. eruptive Episode hat am Kilauea angefangen – Lavafontäne baut sich auf

Nach einem vergleichsweise langen Vorspiel setzte um 21:28 Uhr HST  (07:28 UTC) Lavafontänentätigkeit am Kilauea auf Hawaii ein und es wird eine ca. 60 m hohe Lavafontäne gefördert. Es gibt eine Tendenz zur Steigerung der Aktivität.

Die 19. eruptive Episode begann bereits am Vortag mit einem zyklischen Auf und Ab des Lavasiegels in dem nördlichen der beiden Förderschloten am Rand des Halema’uma’u-Kraters. Dabei kam es auch zum domartigen Aufwallen und zum Überlauf der Lava. Jeder Zyklus dauerte etwa 12 Minuten und überflutete den Kegelrand für etwa 6 Minuten, mit 9 Minuten Ruhezeit zwischen den Zyklen, bei denen die Lava in den Schlot zurückfloss.

Bereits am 30. April konnte man nachts auf der Webcam ein starkes Glühen der Nord- und Südschlote sehen, und aus dem Nordschlot wurden Lavaspritzer und Flammen brennender Gase beobachtet. Die Inflation des Gipfels war schon am Nachmittag zum Stillstand gekommen, ein Anzeichen dafür, dass bereits Magma durch den Förderkanal fließt und ein weiterer Ausbruch kurz bevorstand.

Die vom UWD-Neigungsmesser seit Ende von Episode 18 aufgezeichnete Gesamtinflation betrug über 11 Mikroradian, was ein vergleichsweise hoher Wert ist. Die Schwefeldioxid-Emissionsrate betrug etwa 1.350 Tonnen pro Tag, was während der Pausen typisch ist.

Es wurde davor gewarnt, dass bereits bei früheren Episoden abgelagerte Stränge aus Peles Haaren im gesamten Gipfelbereich des Hawaii Volcanoes National Park und den umliegenden Gemeinden vorhanden sind und durch Wind wieder aufgewirbelt werden könnten. Aktuell entstehen natürlich neue Lavahaare, die bei Kontakt Haut- und Augenreizungen verursachen können.

Die Ausbruchsserie begann am 23. Dezember letzten Jahres. Seitdem kommt es in Manier von Paroxysmen immer wieder zu der beschriebenen Art von Tätigkeit. Die Pausenintervalle wurden zuletzt länger und liegen jetzt bei 10 Tagen.