Hekla: Erdbebenschwarm in der Nähe

Schwarmbeben nahe Vulkan Hekla auf Island – Stärkste Erschütterung Mb 3,4

Selfoss, 07.07.2025Südwestlich der Hekla ereignete sich ein Erdbebenschwarm, der sich aus 27 Einzelbeben zusammensetzt. Die stärkste Erschütterung war auch das erste der Beben und hatte eine Magnitude von 3,4 und ein Hypozentrum in 7500 m Tiefe. Das Epizentrum wurde 11 km ost-südöstlich von Árnes bei Selfoss verortet. Der Fuß der Hekla liegt ca. 10 Kilometer entfernt.

Genaugenommen müssten man von einem Hauptbeben und einem Nachbebenschwarm sprechen, da die meisten der folgenden Erschütterungen deutlich schwächer als Mb 3,4 waren. Ob es einen direkten Zusammenhang zwischen den Erdbeben und dem Vulkan gibt ist ungewiss. Wahrscheinlich waren es tektonische Beben an einer Störungszone, die mit dem Vulkan assoziiert ist. So könnte aufsteigendes Magma Spannungen verursacht haben, die auf die Störungszone wirkten und letztendlich die Beben auslöste. In den vergangenen Tagen ereigneten sich vereinzelte Erdbeben unter dem Kraterbereich des Vulkans. Die Hekla gilt statistisch als überfällig. Typisch für ihre Ausbrüche ist es, dass der Vulkan fast erschütterungsfrei auflädt. eine seismische Krise setzt oft nur Minuten vor Eruptionsbeginn ein, weswegen selbst vereinzelte Erschütterungen auffällig sind.

An der GNNS-Messtation FEDG, die nördlich der Hekla liegt, gibt es eine schwache Bodenhebung von 20 mm. Es ist aber noch kein wirklicher Trend zu erkennen und es könnte sich um eine Messungenauigkeit handeln. Nichtsdestotrotz kann es nicht schaden, ein Auge gen Hekla gerichtet zu halten.

Der 1.491 Meter hohe Stratovulkan liegt im Süden der Insel, etwa 120 Kilometer von Reykjavik entfernt. Hekla wird oft als „Tor zur Hölle“ bezeichne, eine Bezeichnung aus dem Mittelalter, als ihre häufigen Ausbrüche große Furcht auslösten. Im Schnitt brach Hekla alle 10 Jahre aus. Der letzte Ausbruch ist aber schon länger her und manifestierte sich im Jahr 2000.




Natürlich gab es in den letzten 48 Stunden auch an anderen Lokationen auf Island Erdbeben. Insgesamt registrierte das seismische Netzwerk 200 Beben im Inselgebiet. Während 81 Beben im Bereich von Myrdalsjökull festgestellt wurden, zu dem auch die Hekla gehört, wurden im Bereich von Reykjanes gut 90 Beben festgestellt. Dazu zählt ein Schwarmbeben vor der Südwestküste, gut 20 Kilometer von Eldey entfernt. Diese Beben auf dem Reykjanes-Rücken traten in den letzten Monaten immer dann auf, wenn der Vulkanausbruch bei Svartsengi näher rückte. Tatsächlich wurden auch 4 Beben in und um Grindavik herum registriert. Die Bodenhebung geht indes weiter.

Lewotobi Laki-Laki: Flugausfälle durch starken Vulkanausbruch

Starker Vulkanausbruch am Lewotobi Laki-Laki – Vulkanasche in fast 20 Kilometern Höhe verursacht Flugausfälle

Maumere, 07.07.2025Auf Flores in Indonesien kam es heute um 11:05 Uhr (WITA) erneut zu einer sehr starken Explosion am Vulkan Lewotobi Laki-Laki, bei der Vulkanasche bis auf eine Höhe von fast 20 Kilometern gefördert wurde. Außerdem entstand ein breiter pyroklastischer Strom, der über die Südflanke des Vulkans floss. Aufgrund der hoch aufgestiegenen Aschewolke kam es zu Störungen im Flugverkehr. Der VONA-Alarmstatus steht auf „Rot“.

Eruption am Lewotobi Laki-Laki- © Netaa Ndun

Die Angabe zur Höhe der Aschewolke stammt vom VSI und wurde aufgrund von Einschätzungen von Beobachtern am Boden vorgenommen. Sie betrug 19.584 m über dem Meeresspiegel. Die Nettohöhe der Eruptionswolke belief sich demnach auf 18.000 m über Kraterhöhe. Das VAAC Darwin meldete hingegen, dass die Satelliten Vulkanasche in knapp 15.000 m Höhe detektiert hätten.

Zum zweiten Mal innerhalb von 4 Wochen kam es zu Flugausfällen, von denen nicht nur tief fliegende Regionalflieger betroffen waren, sondern vor allem auch der internationale Flugverkehr zwischen Bali und Australien. So berichtete etwa die Fluggesellschaft Virgin Australia, dass drei Flüge von Bali Richtung Australien gestrichen wurden. Einzelheiten über das Ausmaß der Flugausfälle anderer Airlines liegen noch nicht vor.

Obwohl bei der Eruption auch ein großer pyroklastischer Strom entstand, kamen offenbar keine Menschen zu Schaden. Der Zugang zum Vulkan ist verboten und es gibt eine Sperrzone mit einem Radius von 6 Kilometern um den Krater des Leweotobi Laki-Laki.

Der Lewotobi Laki-Laki bildet zusammen mit dem Lewotobi Permubutan ein Doppelvulkansystem. Der Laki-Laki ist seit fast 2 Jahren wieder aktiv und erzeugt neben vielen kleinen Eruptionen auch gelegentlich starke Explosionen, wie es heute der Fall gewesen ist. Doch nicht jede Eruption verläuft glimpflich: Eine Eruption am 4. November 2024 tötete mindestens 10 Menschen, als infolge der Eruption mehrere Häuser in einem Dorf am Fuß des Vulkans Feuer fingen.




Der aktuelle Ausbruch kam diesmal vergleichsweise überraschend, da die Seismizität nur unmittelbar vor der Explosion leicht anstieg. Das VSI registrierte nur 13 vulkanotektonische Erdbeben, 4 Erschütterungen mit niedrigen Frequenzen und 8 Phasen nicht-harmonischen Tremors. Eine seismische Krise wie vor den anderen Eruptionen blieb aus. Das macht die Situation für Anwohner und Vulkanspotter unberechenbar und gefährlich.

Die letzte starke Eruption ereignete sich erst am 17. Juni. Auch damals kam es zu Flugausfällen.