Gesteigerte Unruhe am Manaro Voui auf Ambae – Vulkan stößt Vulkanasche aus
Der Vulkan Manaro Voui auf der Insel Ambae in Vanuatu zeigt seit der letzten Novemberwoche Anzeichen erhöhter Aktivität. Das Amt Meteorologie und Geogefahren auf Vanuatu (VMGD) meldet, dass der Vulkan instabil ist und seine Aktivität unverändert vom Voui-Kratersee ausgeht. Es gab mehrere VONA-Warnungen, nach denen Aschewolken bis auf eine Höhe von 2400 m Höhe aufgestiegen sind. Die Vulkanwarnstufe bleibt deshalb auf Stufe 2, auf der sie bereits seit Dezember 2021 liegt. Sie signalisiert eine anhaltende Unruhe, bei der jederzeit kleinere Eruptionen möglich sind.
Satellitenbilder und Webcam-Aufnahmen aus dem Zeitraum vom späten November bis zum 7. Dezember belegen kontinuierliche Ascheemissionen aus dem aktiven Krater. Neben feiner Asche wurden auch Wasserdampf freigesetzt, der vulkanische Gase wie Schwefeldioxid enthält. Auswertungen von Satellitenbildern zeigen zudem eine Reihe thermischer Anomalien. Sie liefern einen Hinweis darauf, dass sich Magma weiterhin in geringer Tiefe unmittelbar unter der Oberfläche befindet.
Auch Beobachtungen vor Ort bestätigen die aktuelle Aktivität: In den vergangenen Wochen kam es wiederholt zu Ablagerungen von Vulkanasche, die in dem VMGD-Bericht treffender als vulkanischer Sand beschrieben wird. Gleichzeitig registrieren die seismischen Instrumente anhaltenden Tremor und vereinzelte vulkanotektonische Erdbeben, was die Unruhe im Krater weiter untermauert.
Das Gefahrengebiet rund um den aktiven Krater bleibt daher streng definiert. Die Zone A, ein Radius von etwa zwei Kilometern, ist für die Bevölkerung, Besucher und die Tourismusbranche ausdrücklich gesperrt. In diesem Bereich besteht Gefahr durch Aschewolken, Sandstürme und andere unmittelbare vulkanische Prozesse. Je nach Windrichtung können Asche und Sand auch mehrere Kilometer weit verfrachtet und in umliegenden Dörfern abgelagert werden.
Der Manaro Voui ist ein basaltischer Schildvulkan mit einer komplexen Caldera- und Kraterseen-Struktur, die phreatische und phreatomagmatische Explosionen begünstigt. Seine letzte größere Eruptionsphase ereignete sich 2017–2018 und führte zu massiven Ascheeruptionen und einer Evakuierung der gesamten Insel. Die aktuelle Aktivität erinnert daran, dass dieser Vulkan trotz ruhigerer Jahre jederzeit wieder aktiver werden kann.
