Vulkan-News 19.12.21: Lewotolok

Der Lewotolok erzeugte mehrere kleine Eruptionen. Die Seismizität am Suwanose-jima ist auf einem Rekordhoch angekommen. Nevado del Ruiz zeigt einen leichten Anstieg der Seismizität. Die Aktivität am Stromboli fluktuiert.

Lewotolok eruptiert Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Momentan zählt der Vulkan Lewotolok zu den aktivsten Feuerbergen des indonesischen Archipels. Er befindet sich auf der Insel Lembata, die relativ nahe am Epizentrum des starken Erdbeben von letzter Woche liegt. Auf dem Seismogramm des Vulkans werden die zahlreichen Nachbeben der Erschütterung erfasst. So wurden gestern 40 tektonische Erdbeben registriert. Darüber hinaus ereigneten sich aber auch 2 vulkanotektonische Erschütterungen und 24 Tremorphasen. Sie zeugen von Magmenbewegungen im Untergrund. Doch dort bleibt die Schmelze nicht, denn der Vulkan eruptiert strombolianisch. Heute kam es zu einer etwas stärkeren Explosion. Sie ließ Vulkanasche bis zu 1000 m über Kraterhöhe aufsteigen. Das VAAC meldet Asche in einer Höhe von 2400 m über Normalnull. Sie driftete in Richtung Westen.

Nevado del Ruiz bereitet Sorgen

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

Seit mehreren Monaten ereignen sich am Nevado del Ruiz kleinere Eruptionen, die Vulkanasche mehrere Hundert Meter hoch aufsteigen lassen. So war es auch heute. Beunruhigender ist ein leichter Anstieg der Erdbebentätigkeit, den das SGC detektierte. Die meisten Erschütterungen stehen im Zusammenhang mit starken Entgasungen des Magmas, welches im Förderschlot steht. Der Vulkan könnte weiter aufheizen und sich auf eine größere Eruption vorbereiten. Vulkanische Aufheizphasen können Monate, oder sogar Jahre dauern.

Stromboli: Aktivität fluktuiert

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Seit 2 Tagen konnte ich nur noch schwaches Lavaspattering beobachten, dass auch nur zeitweise stattfand. Dennoch gibt es weiterhin strombolianische Eruptionen, für die der Vulkan namensgebend ist. Diese können durchaus kraftvoll sein und gelegentlich gibt es simultane Eruptionen aus 2 Schloten. Das LGS registrierte gestern 270 thermische Durchgänge. Der Durchschnittswert liegt bei 100. Doch das waren deutlich weniger, als zu Zeiten intensiven Spatterings. Die restlichen Werte sind unauffällig.

Suwanose-jima mit steigender Seismizität

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

In Südjapan eruptiert der Inselvulkan Suwanose-jima weiter. Das VAAC meldete heute 2 Eruptionen, bei denen es Aschewolken bis auf einer Höhe von 3000 m schafften. Der Wind verfrachtete die Wolken in südöstlicher Richtung. Seismizität und Tremor erreichten neue Rekordwerte: innerhalb von 24 Stunden wurden 382 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Hinzu kamen fast 100 Tremorphasen. Die Wahrscheinlichkeit für eine Aktivitätszunahme ist groß.

Erdbeben-News 18.12.21: Griechenland, Italien

Unter Fidschi ereignete sich das stärkste Erdbebend er letzten 24 Stunden. Interessante Erschütterungen ereigneten sich auch unter Norditalien und Griechenland. Auf Island bebte es unter der Hekla.

Fidschi: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 17.12.2021 | Zeit: 20:02:31 UTC | Lokation: 17.80 S ; 178.59 W | Tiefe: 580 km | Mw 5,7

Im Osten von Fidschi kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 5,7. Genaugenommen handelte es sich um ein Mantelbeben, da das Hypozentrum in einer Tiefe von 580 km verortet wurde. Das Epizentrum lag 223 km östlich von Levuka. In der Region des Epizentrums befinden sich zahlreiche kleine Eilande.

Griechenland: Erdbeben Mw 5,1

Datum: 18.12.2021 | Zeit: 05:16:38 UTC | Lokation: 36.02 N ; 23.08 E | Tiefe: 60 km | Mb 5,1

Im Süden Griechenlands manifestierte sich ein Seebeben der Magnitude 5,1. Der Erdbebenherd lag 60 km tief. Das Epizentrum befand sich vor der Küste, genauer, 78 km nordwestlich von Kíssamos. Ein Blick auf die Karte enthüllt, dass es im Einzugsbereich Griechenlands zahlreiche Erschütterungen gab.

Grönlandsee: Erdstoß Mb 4,7

Datum: 18.12.2021 | Zeit: 08:50:59 UTC | Lokation: 79.10 N ; 2.10 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,7

In der Grönlandsee bebte es mit einer Raumwellen-Magnitude von 4,7. Die Tiefe des Hypozentrums wurde vom EMSC mit 10 km angegeben. Der Epizentrum lag 311 km westlich von Longyearbyen auf Spitzbergen entfernt. In der Gegend befindet sich auch die Insel Jan Mayen mit dem Beerenberg-Vulkan.

Italien: Erdbeben Ml 4,4

Datum: 16.12.2021 | Zeit: 10:34:47 UTC | Lokation: 45.68 N ; 9.59 E | Tiefe: 26 km | Ml 4,4

In Norditalien gab es heute Mittag ein moderates Erdbeben mit einer Lokal-Magnitude von 4,4. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 26 km. Das Epizentrum wurde 6 km west-süd-westlich von Bergamo lokalisiert. Dieser Erdstoß war zwar der Stärkste, der in den letzten Stunden Italien erschütterte, aber bei weitem nicht der Einzige. So ereigneten sich weitere schwache Erdbeben in Nord- und Süditalien. Unter der Ätna-Südflanke bebte es ebenfalls. Ein weiters Beben manifestierte sich vor der Küste Ostsiziliens und eine Erschütterung gab es westlich der Vulkaninsel Vulcano.

Island: Schwaches Erdbeben unter der Hekla

Datum: 16.12.2021 | Zeit: 13:13:46 UTC | Lokation: 63.990; -19.692 | Tiefe: 0,1 km | Ml 0,5

Unter Island ereigneten sich heute wieder zahlreiche schwache Erschütterungen. Besonders oft bebte es unter der Reykjanes-Halbinsel, im Bereich des Vatnajökulls und im Süden der Insel. Hier ist ein Beben besonders hervorzuheben, da es sich unter dem Vulkan Hekla ereignete. Allerdings war es mit einer Magnitude von 0,5 sehr schwach.

Vulkan-News 18.12.21: Santiaguito

In Guatemala steigerte sich die Aktivität des Domvulkans Santiaguito.

Santiaguito mit Lavaschub

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Am Domvulkan Santiaguito in Guatemala steigt viel Magma auf. Der Dom Caliente wächst stark und wird dadurch zunehmend instabil. Vom Dom geht ein blockiger Lavastrom aus, der über die Westflanke der Staukuppel fließt. Er emittiert eine moderate Thermalstrahlung mit 37 MW Leistung. Es entstehen vermehrt Schuttlawinen , deren Aschewolken zum Teil schon an kleine Pyroklastische Ströme erinnern. Größere Glutwolken sind in der Lage Farmland und deren Gehöfte zu erreichen und stellen eine potenzielle Gefahr für die Bewohner dar.

Einhergehend mit der Zunahme der extrusiven Aktivität hat auch die Explosivität des Vulkans zugenommen. Mehrmals am Tag kommt es zu Eruptionen, die Vulkanasche bis auf 4500 m Höhe aufsteigen lassen. Starke Entgasungen verursachen Geräusche wie von einer Turbine. Sie sind in den Gemeinden am Fuß des Vulkans zu hören. Die Seismometer von INSIVUMEH registrierten zudem eine Zunahme der vulkanisch bedingten Seismizität. Die Erdbeben sind allerdings zu schwach, um von der Bevölkerung wahrgenommen zu werden.

Die abgescherte Flanke des Vulkans Santa Maria

Auf dem Satellitenfoto vom 15. Dezember erkennt man schön den höheren Vulkan Santa Maria und seine abgeschert Südwestflanke. Am Fuß der Flanke kauert der Domvulkan Santiaguito, der genaugenommen ein Nebenvulkan des Santa Maria ist. Die Flanke scherte in einer der größten Eruptionen des 20. Jahrhunderts ab. Das war im Jahr 1902. Zehn Jahre später begann der Dom zu wachsen. Mittlerweile ist ein ganzer Komplex aus 4 Domen entstanden, von denen nur der Caliente aktiv ist.

Ich besuchte den Santiaguito zum Jahreswechsel 2009. Damals war der Vulkan für seine ringförmigen Ascheeruptionen bekannt. Zudem kam es zu seltenen Gasfackeln aus den Rissen. In den letzten Jahren war die Aktivität relativ gering. Aktuelle Fotos des Doms vom höher gelegenen Gipfel des Santa Marias sind selten geworden, nicht zuletzt, da Reisen nach Guatemala aufgrund der Pandemie schwierig geworden sind.

Naturkatastrophen-News 17.12.21: Taifun

Die Philippinen wurden von einem starken Taifun heimgesucht. In den USA hält die Extremwetterlage an.

Philippinen teilweise von Taifun Rai verwüstet

Die Philippinen kommen nicht zur Ruhe. Zum Abschluss der Taifun-Saison wurden Teile des Inselstaates von einem Wirbelsturm der stärksten Kategorie 5 verwüstet. Der Taifun traf gestern im Süden des Archipels auf Land und richtete auf den Inseln Dinagat, Siargao und Bucas Grande große Schäden an. Später erreichte der Sturm auch den Süden der Hauptinsel Luzon. Auf der Bahn des Taifuns befanden sich gut 10.000 Siedlungen. Im Vorfeld des Sturms wurden 100.000 Menschen evakuiert und in Notunterkünften untergebracht. Obwohl große Schäden entstanden, wurde bis jetzt nur 1 Todesopfer bestätigt.

Im Inneren des Wirbelsturms herrschten Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 km/h. Es kam zu Böen mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 240 km/h. Die Winde entwurzelten Bäume, deckten Häuser ab und ließen Strommasten umknicken. Folglich kam es zu Stromausfällen. Starkregen richtete Überflutungen an. Der Flugverkehr wurde eingestellt und auch Seehäfen schlossen.

In den Medien wurde der Taifun als „Supersturm“ bezeichnet. Mittlerweile wird dieses Superlativ oft benutzt, meiner Meinung nach zu oft, auch wenn sich Häufigkeit und Stärke der Wirbelstürme in den letzten Jahren verstärkt haben. Als Grund hierfür wird gerne der Klimawandel genannt.

USA: Extremwetterlage bleibt bestehen

In den USA bleibt die ungewöhnliche Extremwetterlage bestehen: im Osten des Landes strömt tropische Luft aus dem Süden ein und erreicht sogar die Großen Seen und Kanada. Normalerweise müsste dort jetzt strenger Frost herrschen. Umgekehrt ist die Lage im Westen. Dort ist es in den Höhenlagen ungewöhnlich kühl. Durch das Temperaturgefälle kommt es vermehrt zu starken Stürmen und auch die Tornadogefahr bleibt im Osten hoch. Im Bundesstaat Colorado wehten starke Winde Tausende von rollenden Büschen durch die Gegend.

Vulkan-News 17.12.21: Semeru, Stromboli

Heute gibt es nicht nur Meldungen über Ätna und Cumbre Vieja, sondern auch News von 4 Vulkanen, die mit dem Buchstaben S beginnen: Santiaguito, Semeru, Stromboli und Suwanose-jima.

Ätna mit Explosionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Obwohl der Ätna gerade erst seinen Paroxysmus hinter sich gebracht hat, ist die Aktivität nicht gänzlich eingeschlafen. Das LGS berichtet von Infraschall-Tätigkeit und registrierte neben schwachen Explosionen auch einige mit einem starken Explosionsdruck von 1,24 Pa. Die Ereignisse kamen aus verschiedenen Kratern, nur die Bocca Nuova scheint still zu sein. Der Tremor bewegt sich indes auf niedrigem Niveau und es ist fraglich, ob die Eruptionen bereits wieder das nächste Vorspiel zu einem neuen Paroxysmus darstellen.

Cumbre Vieja bleibt still

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Fumarolisch

Am Cumbre Vieja werden noch Nachwehen der eruptiven Tätigkeit beobachtet: es kommt zu Erdbeben, die überwiegend Magnituden im 2er-Bereich haben. Einige Schlote dampfen noch und in manchen Tubes ist Rotglut zu erkennen. Ansonsten sieht es mir nicht so aus, als würde es eine baldige Wiederbelebung der Eruption geben. Aber Vulkane sind natürlich immer für eine Überraschung gut.

Santiaguito mit Aschewolke

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

In Guatemala wurde eine Aschewolke registriert, die vom Domvulkan Santiaguito ausging. Sie erreichte eine Höhe von 4700 m und driftete in nordwestliche Richtung. INSIVUMEH registrierte Abgänge von Schuttlawinen und beobachtete Rotglut am Dom. Dieser wächst weiter und es wird vor möglichen Abgängen Pyroklastischer Ströme gewarnt. Die detektierte Aschewolke könnte ihren Ursprung in einem Pyroklastischen Strom gehabt haben, oder durch eine stärkere Explosion entstanden sein.

Semeru: 3 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom

Das VSI meldet 3 Abgänge Pyroklastischer Ströme. Sie erzeugten seismische Signale mit Amplituden zwischen 17-25 mm und einer Dauer von 395 bis zu 912 Sekunden. Das ist schon recht lange und dementsprechend weit müssten die Gleitstrecken gewesen sein. Aufgrund der dichten Bewölkung registrierten die Satelliten keine Aschewolken. Darüber hinaus kam es zu zahlreichen Schuttlawinen. Die vulkanisch bedingte Erdbebentätigkeit ist gering, bis nicht vorhanden.

Ein cooles Drohnenvideo zeigt die Schlucht, durch die der große Pyroklastische Strom vom 6. Dezember geflossen sit. Dort fließt nun ein Lavastrom, der vom Dom ausgeht.

Stromboli: Neue Phase mit Lavaspattering

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Gestern Abend konnte ich via LiveCam eine neue Phase mit intensivem Lavaspattering beobachten. Sie steigerte sich zum Sonnenuntergang und endete gegen 19.30 Uhr. Ähnlich verhielt es sich mit der Phase erhöhter Aktivität am Vortag. Da kann man sich natürlich die Frage stellen, ob es heute Abend wieder zu einer neuen Spattering-Phase kommen wird. Interessant ist, dass gestern ein anderer Schlot im nordöstlichen Kratersektor die Quelle des Spatterings war, als es am Abend davor der Fall war.

Suwanose-jima: Seismizität hoch

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Während der Suwanose-jima gestern nur kleinere Eruptionen erzeugte, ist die Seismizität in die Höhe geschnellt. Das JMA registrierte 256 vulkanisch bedingte Erdbeben und 37 Tremorphasen. Das sind die höchsten Werte der letzten Monate. Es schein einiges an Magma aufzusteigen. Sehr wahrscheinlich intensiviert sich die eruptive Tätigkeit bald.

Erdbeben-News 16.12.21: Indonesien, Hawaii

In der indonesischen Bandasee gab es ein moderates-starkes Erdbeben. Vor der Küste von Hawaii manifestiert sich ein Schwarmbeben beim submarinen Vulkan Loihi.

Indonesien: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 16.12.2021 | Zeit: 04:26:06 UTC | Lokation: 7.04 S ; 128.72 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,7

Ein weiteres Erdbeben erschütterte die indonesische Bandasee. Der Erdstoß brachte es auf eine Magnitude von 5,7. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 251 km nordöstlich von Lospalos verortet.

Hawaii: Schwarmbeben bei Lōʻihi

Datum: 16.12.2021 | Zeit: 08:54:18 UTC | Lokation: 18.89 N ; 155.21 W | Tiefe: 10 km | Ml 3,3

Gestern setzte vor der Südküste Hawaiis ein Schwarmbeben ein. Das EMSC registrierte seitdem 18 Beben. Das Stärkste hatte heute Morgen eine Magnitude von 3,8. Der Erdbebenherd befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag 45 km südöstlich von Pāhala. Dort befindet sich der submarine Vulkan Lōʻihi, was das Schwarmbeben für uns natürlich besonders interessant macht. Aber nicht nur dort bebt es, denn auch direkt bei Pāhala gibt es zahlreiche Beben, die im Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen. Darüber hinaus ist der Kilauea weiter aktiv.

Iran: Erdbeben Mb 5.0

Datum: 15.12.2021 | Zeit: 08:21:10 UTC | Lokation: 32.35 N ; 49.73 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,0

Gestern bebte es im Westen des Irans. Der Erdstoß brachte es auf eine Raumwellen-Magnitude von 5,0 und hatte ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 61 km nord-nord-östlich von Masjed Soleymān. Der Iran ist in den letzten Wochen überdurchschnittlich häufig in den Erdbeben-News vertreten.

Russland: Erdbeben Mb 4,9

Datum: 15.12.2021 | Zeit: 13:44:51 UTC | Lokation: 51.72 N ; 105.38 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,9

Am russischen Baikalsee bebte es mit einer Magnitude von 4,9. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 33 km westlich von Babushkin festgestellt. Der Baikalsee speichert 22% des oberflächlichen Süßwassers. In der Region gibt es mehrere Störungszonen, an denen sich starke Erdbeben ereignen können.

Vulkan-News 16.12.21: Davidof, Stromboli

Der Aleuten-Vulkan Davidof könnte erwachen. Manam und Suwanose-jima eruptieren Aschewolken. Der Stromboli glänzte gestern durch Lavaspattering.

Davidof mit erhöhter Seismizität.

Staat: USA | Koordinaten: 51.95178.33 | Eruption: Tremor

Im Westen der Aleuten könnte der Vulkan Davidof erwachen, denn es wurde eine signifikante Zunahme der Seismizität festgestellt. Wann der Vulkan zuletzt eruptierte ist nicht bekannt. Der letzte Ausbruch könnte mehr als 10.000 Jahre her sein, womit der Vulkan als inaktiv eingestuft werden würde. Das stärkste Erdbeben unter dem Vulkan brachte es auf M 4,2. Das AVO erhöhte die Warnstufe auf „gelb“

Manam mit Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Tremor

In Papua Neuguinea eruptierte der Manam eine kleine Aschewolke. Sie erreichte eine Höhe von 2400 m und wurde in südlicher Richtung verfrachtet. Anfang der Woche wurde vor einer möglichen Eruption gewarnt, weil Tremor und Seismizität anstiegen. Die aktuelle Aschewolke kann aber kaum das Endergebnis des Tremoranstieges sein.

Stromboli: Lavaspattering in Schüben

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Gestern Abend berichtete ich im Update über eine Phase intensiven Lavaspatterings am Stromboli. Die Eruptionen kamen praktisch im Sekundentakt und standen knapp davor eine kleine Lavafontäne zu bilden. Die Aktivität erinnerte mich ein wenig an jene des Vulkans Pacaya, die ich im Januar 2019 beobachten konnte. Die Aktivitätsphase endete gegen 19.45 Uhr. Heute Morgen sprotzt aus dem gleichen Schlot nur etwas Lava im Minutentakt. Die Bocce befindet sich am Fuß eines Hornitos, der sich am Rand des nordöstlichen Kratersektors gebildet hat. Die Messdaten sind ansonsten relativ unauffällig und der Aktivitätsstatus des Strombolis steht auf medium. Dennoch bin ich der Meinung, dass das intensive Lavaspattering eine größere Eruption ankündigen könnte, die sich vielleicht erst in einigen Wochen manifestieren wird. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn es weitere Schübe der beschriebenen Aktivität geben sollte. Stay tuned!

Suwanose-jima eruptiert strombolianisch

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

In Japan ist der Suwanose-jima wieder ziemlich aktiv und eruptiert strombolianisch. Zwischendurch gibt es auch stärkere Eruptionen, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3400 m aufsteigen lassen. Die Aschewolken driften in südlicher Richtung. Seit Dienstag brachte das VAAC 10 VONA-Warnungen zum Suwanose-jima heraus.

Vulkan-Update 15.12.21: Stromboli

Das Lavaspattering am Stromboli hat sich deutlich verstärkt.

Stromboli mit kontinuierlicher Tätigkeit

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der Stromboli dreht heute Abend gut auf und eruptiert kontinuierlich. Die Tätigkeit übersteigt -meiner Meinung nach- das Lavaspattering, dass wir in den letzten Tagen bereits beobachten konnten deutlich. Die Explosionen erfolgen im Sekundentakt und schleudern glühende Tephra mehrere 10er Meter hoch. Die Aktivität ist sehr schön via LiveCam zu beobachten. In der Vergangenheit haben vergleichbare Ereignisse praktisch immer einen größeren Ausbruch angekündigt. Der Vorlauf betrug manchmal Tage, aber auch bis zu mehreren Wochen.

Naturkatastrophen-News 15.12.21: Klimaextreme

Die Serie von Wetterextremen auf der Nordhalbkugel reißt nicht ab. Sie stehen im Zusammenhang mit einem schwachen Jetstream, der daher stark mäandriert. Die klimatischen Extreme beschränken sich nicht nur auf den Norden.

Arktis: Hitzerekord bestätigt

Während es in diesem Winter am Polarkreis ungewöhnlich kalt ist und teilweise die niedrigsten Temperaturen seit Jahrzehnten gemessen werden, so ist nun ein Wärmerekord aus dem letzten Jahr bestätigt worden: er wurde am 20. Juni 2020 im nordsibirischen Werchojansk aufgestellt und betrug 38 Grad Celsius. Das war der höchste Wert, der jemals am nördlichen Polarkreis gemessen wurde. Wir erinnern uns, dass es im letzten Jahr nicht nur ungewöhnlich heiß und trocken war, sondern dass die extremen Temperaturen mit Wald- und Steppenbränden in Sibirien einhergingen. Zudem beschleunigte sich das Tauen des Permafrostbodens.

Wie extrem die Temperaturunterschiede auf unserem Planeten sein können, zeigen die aktuellen Temperaturen: in Werchojansk herrschen -40 Grad Celsius, morgen soll es noch ein Grad kälter werden. Also fast 80 Grad Temperaturunterschied zum Rekord von 2020.

Die aktuelle Kälte in Werchojansk ist aber noch nichts gegen die -61,1 Grad Celsius, die vor einer Woche im nordsibirischen Delyankir gemessen wurden. Dabei handelten es sich um die niedrigste Dezembertemperatur, die in Russland seit 1984 gemessen wurde. Dass das Thermometer auch in Zeiten der globalen Klimaerwärmung so tief fallen kann, stellt nicht unbedingt ein Widerspruch zum Klimawandel dar, sondern zeigt, dass es vermehrt zu Klimaextremen kommen kann.

Hitzewelle USA

Während es in Sibirien extrem kalt ist, so wird im Südosten der USA eine winterliche Hitzewelle festgestellt. Dort klettert das Thermometer auf über 20 Grad. Am Golf von Mexiko soll es bis zu 30 Grad heiß werden. Und auch im mittleren Westen, wo es letzte Woche noch heftig gescheit hatte, soll es in den nächsten Tagen bis zu 20 Grad warm werden. Für einige Städte wird ein neuer Dezember-Rekord erwartet.

Kenia: Dürre wird immer dramatischer

Im äquatorialen Kenia ist es nicht nur heiß, sondern auch trocken. Besonders der Norden leidet unter einer Dürre, von der 2,9 Millionen Menschen dramatisch betroffen sind: für sie werden Wasser und Nahrung knapp. Auch die Tierwelt leidet extrem unter der Dürre. Tausende Tiere sind bereits verendet. So gehen heute Bilder von 6 toten Giraffen durch die Medien.