Aktuelle Nachrichten über Erdbeben und weiterführende Berichte zur Seismologie gibt es in dieser Kategorie von vulkane.net. Ihr findet regelmäßige Updates über wichtige Erdbeben auf der ganzen Welt. Ein Schwerpunkt liegt bei Erdbeben in der Nähe von Vulkanen.
Die Nachrichten werden redaktionell bearbeitet und nicht automatisch generiert, so dass die News eine gewisse Relevanz haben. Weiterhin findet ihr hier einen aktuellen Erdbebenmonitor mit Live-Daten.
Datum: 18.09.22 | Zeit: 06:44:17 UTC | Lokation: 23.23 N ; 121.34 E | Tiefe: 17 km | Mw 7,2
Heute Morgen gab es ein weiteres sehr starkes Erdbeben an der Ostküste von Taiwan. Es hatte eine Magnitude von 7,2 (wurde inzwischen auf 6,9 korrigiert) und ein Hypozentrum in 17 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 87 km südlich von Hualien City lokalisiert. Es wurde Tsunamialarm geben. Besonders gefährdet sind die Philippinen.
Erst gestern gab es einen Erdstoß Mw 6,6, der von mehreren Nachbeben gefolgt wurde. Das aktuelle Beben ereignete sich an der gleichen Störungszone, nur einige Kilometer weiter nördlich.
In Taiwan gibt es auch einen potenziell aktiven Vulkan, der auf die starken Erdstöße reagieren könnte.
Das Beben gestern verursachte einige Schäden (siehe Fotos), allerdings blieben dramatische Ereignisse aus. Weitere starke Erdbeben sind möglich.
Datum: 17.09.22 | Zeit: 13:41:19 UTC | Lokation: 23.14 N ; 121.26 E | Tiefe: 2 km | Mw 6,6
Die Südostküste Taiwans wurde von einem sehr starken Erdbeben der Magnitude 6,6 erschüttert. Das Epizentrum wurde 85 km südöstlich von Lugu verortet. Das Hypozentrum befand sich in nur 2 km Tiefe, was für Erdbeben dieser Magnitude ehr ungewöhnlich ist. Die hohe Magnitude und das flache Hypozentrum lassen Schäden vermuten. Detaillierte Meldungen über Schäden stehen noch aus, doch zumindest gab es leichte Gebäudeschäden und Stromausfälle.
Das Erdbeben manifestierte sich um 13:41:19.1 UTC. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden. Es gab mehrere Nachbeben. Eins brachte es auf Mw 5,5.
Beim EMSC gibt es 2 Wahrnehmungsmeldungen. Ein Bebenzeuge befand sich in 109 km Entfernung zum Epizentrum und beschrieb das Beben als das stärkste, was er je erlebte. Der Erdstoß dauerte über eine Minute lang.
Tektonik Taiwans
Die Shakemap oben zeigt das Relief des Ozeanbodens und lässt ahnen, dass die Tektonik im Osten der Insel komplex ist. Taiwan liegt im Schnittpunkt zweier großer Tiefseegräben, die als Subduktionszonen der pazifischen- und philippinischen Platte einerseits und dem Eurasischen Kontinent andererseits angelegt sind. Im Nordosten mündet der Ost-West streichende Ryukyu-Trench in den Nord-Süd verlaufenden Manilagraben. Taiwan gerät dabei zwischen die Fronten und wird ordentlich in die Mangel genommen. In der Folge entstand eine Host- und Graben Struktur, die das Land parallel zu seiner Längserstreckung durchzieht. Entlang der Ostküste verläuft ein Längstal, dem sich eine Küstenebene anschließt. Beide Seiten des Längstals sind von großen Störungen durchzogen. An einer dieser Störungen ereignete sich das Erdbeben. Die Philippinen-Platte drückt hier mit einer Geschwindigkeit von 82 mm pro Jahr auf Eurasien, so dass genug Energie vorhanden ist um sehr starke Erdbeben zu erzeugen.
Mit weiteren Erdstößen ist zu rechnen. Zum Glück werden moderne Häuser in Taiwan oft Erdbebensicher gebaut, doch ältere Gebäude in kleineren Küstendörfern sind es oft nicht.
Datum: 16.09.22 | Zeit: 23:58:20 UTC | Lokation: 22.28 S ; 170.86 E | Tiefe: 60 km | Mw 5,5
Am Vanuatu-Graben gab es einen weiteren Erdstoß. Er hatte eine Magnitude von 5,5 und ein Hypozentrum in 60 km Tiefe. Das Epizentrum lag 318 km östlich von Tadine (Neukaledonien). Die Loyalitäts-Inseln sind Neukaledonien vorgelagert, daher die Verortung zu den Inseln.
Türkei: Erdbeben Mw 4,8
Datum: 16.09.22 | Zeit: 20:30:35 UTC | Lokation: 39.41 N ; 40.61 E | Tiefe: 7 km | Mw 4,8
Im Osten der Türkei bebte es mit einer Magnitude von 4,8. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von nur 7 km. Das Epizentrum wurde 7 km östlich von Yedisu festgestellt. Das Erdbeben manifestierte sich an der Ostanatolischen Verwerfungszone. Ihr Verlauf wird in der Shakemap durch eine Reihe von Erdbeben markiert.
Griechenland: Erdbeben Mb 4,5
Datum: 16.09.22 | Zeit: 12:58:09 UTC | Lokation: 37.42 N ; 21.25 E | Tiefe: 53 km | Mb 4,5
Im Ionischen Meer ereignete sich ein Erdbeben Mb 4,5. Das Hypozentrum lag 53 km tief. Das Epizentrum wurde südlich der Insel Zakynthos lokalisiert. Das EMSC verortete es 33 km südlich von Pýrgos. Es gab mehrere schwächere Vorbeben, so dass sich ein schöner Cluster bildete.
Datum: 15.09.22 | Zeit: 21:05:51 UTC | Lokation: 35.56 N ; 3.59 W | Tiefe: 10 km | Ml 3,5
Im südwestlichen Mittelmeer gibt es ein Schwarmbeben, dass seit Monaten anhält und sich seit gestern intensivierte. Das EMSC ordnet den Schwarm geografisch der Meerenge von Gibraltar zu, obwohl er sich eigentlich an einer Störungszone vor der Nordküste Marokkos manifestiert. Seit gestern wurden 33 Erschütterungen mit Magnituden ab 2 registriert. Der stärkste Erdstoß brachte es gestern Abend auf Ml 3,5. Die Herdtiefe lag bei 10 km. Das Epizentrum wurde 47 km nördlich der marokkanischen Stadt Al Hoceïma verortet.
Die Beben in der Alboransee manifestieren sich an einer Blattverschiebung, an der sich schon starke Erdbeben mit katastrophalen Folgen ereigneten. So starben im Jahr 2004 mehr als 600 Menschen infolge eines Erdbebens MW 6,4. Es ist nicht auszuschließen, dass es in Zukunft vergleichbare Erdbeben in der Region geben wird. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass die vielen schwachen Erdbeben im Rahmen eines Schwarms die Spannungen in der Erdkruste langsam abbauen, so dass die Wahrscheinlichkeit eines Starkbebens reduziert wird. Doch es gibt auch Beispiele die zeigten, dass Schwarmbeben einem starken Erdbeben vorangegangen sind. In der Schlussfolgerung kann man nicht sagen, dass es nun eine höhere oder geringere Gefahr eines Starkbebens gibt, als so oder so in tektonisch aktiven Regionen entlang kontinentaler Nahtstellen besteht. Vor der Küste Marokkos verläuft die Plattengrenze zwischen Afrika und Europa. Sie zweigt vom mittelozeanischen Rücken im Atlantik ab und verläuft in West-Ost-Richtung durch die Straße von Gibraltar. Erst bei Sizilien macht sie einen Bogen, um dann näher am europäischen Festland zu verlaufen als vor der Küste Afrikas.
Das folgenreichste Erdbeben, das Marokko in den letzten Jahrzehnten erschütterte, war das von Agadir. 1960 wurde die Stadt am Atlantik von einem Erdbeben der Magnitude 5,7 erschüttert. Obwohl die Magnitude vergleichsweise moderat war, fanden ca. 15.000 Menschen den Tot. Das Epizentrum lag direkt unter der Altstadt.
Datum: 15.09.22 | Zeit: 08:04:53 UTC | Lokation: 38.78 S ; 176.00 E | Tiefe: 10 km | M 3,2
Unter der neuseeländischen Taupo-Caldera gab es weitere Erdbeben. Die beiden stärksten Erdstöße heute generierten Magnituden von 3,2 und hatten Erdbebenherde in 10 km Tiefe. Die Epizentren lagen im Osten des Lake Taupo, genauer, 13 km süd-süd-westlich von Taupo-Stadt. Dort nahmen Bewohner die Erdbeben wahr und meldeten ihre Wahrnehmung sogar beim EMSC. Die Beben ordnen sich in einem seismischen Schwarm ein, der bereits im Mai dieses Jahres begann. Das stärkste Erdbeben dieser Sequenz manifestierte sich letzten Samstag und brachte es auf M 4,2. Seit Mai wurden gut 650 Erschütterungen detektiert.
GeoNet berichtet, dass sich die Seismizität im Verlauf des Schwarmbebens steigerte. Als das Schwarmbeben begann, wurden ca. 30 Beben pro Woche registriert. Mittlerweile sind es zwischen 40 und 50 Beben pro Woche. Dennoch bleibt man bei den Geowissenschaftlern gelassen und belässt die Warnstufe auf „0“. Dieser Status bedeutet nun nicht, dass es keine Warnstufe geben würde, sondern sie besagt, dass sich die vulkanischen Gefahren auf eine Gefährdung der Umwelt durch fumarolischer- und hydrothermaler Aktivität beziehen, die oft im Zusammenhang mit vulkanischen Gasen stehen. Ferner könnten durch Erdbeben Erdrutsche ausgelöst werden. Die Warnstufe spiegelt keine Prognosen über künftige Ereignisse wider.
Schwarmbeben unter Taupo kommen öfters vor
Schwarmbeben unter der Taupo-Caldera sind keine Seltenheit. In diesem Jahrtausend gab es bereits 2 vergleichbare Phasen, die sich 2008-2009 und 2017 ereigneten. Auch wenn man statistisch gesehen längere Zeiträume beobachten müsste, um einen eindeutigen Trend zu erkennen, so liegen die beiden jüngsten Schwarmbeben zeitlich deutlich enger Zusammen, als es zuvor der Fall war. Aktuell wird auch eine Bodendeformation festgestellt. Im Bereich der Caldera hob sich der Boden um 12 mm an. Außerdem gibt es eine horizontale Bewegungskomponente, die auf Krustendehnung hindeutet. Möglicherweise stehen Seismizität und Bodendeformation mit dem Zufluss magmatischer Fluide unter der Caldera in Verbindung.
Der Taupo-Vulkan ist in der Lage extrem starke Eruptionen zu generieren, die umgangssprachlich als „Supervulkan-Eruptionen“ bekannt sind. Solche Eruptionen können globale, vulkanische Winter auslösen, zu Missernten führen und im Extremfall Massenaussterben einleiten. Eine neue wissenschaftliche Arbeit enthüllt, dass solche Supervulkaneruptionen und die Bildung von Flutbasalt-Provinzen häufiger an Massenaussterben beteiligt waren, als bislang angenommen. Doch davon später mehr.
Datum: 14.09.22 | Zeit: 11:04:07 UTC | Lokation: 21.17 S ; 170.25 E | Tiefe: 139 km | Mw 7,0
Heute Mittag gab es bei den pazifischen Loyalitätsinseln (die zwischen Neukaledonien und Vanuatu liegen) ein starkes Erdbeben der Magnitude Mw 7,0. Der sehr starke Erdstoß manifestierte sich in der großen Tiefe von 139 km. Das Epizentrum lag am Vanuatu-Graben, gut 207 km südöstlich von Isangel (Vanuatu). Auf den Insel konnte der Erdstoß gespürt werden und beim EMSC gibt es entsprechende Wahrnehmungsmeldungen.
Genaugenommen müsste man von einem Lithosphären-Beben sprechen, da es sich in der Grenzschicht zwischen Erdkruste und Erdmantel ereignete. Beben in dieser Tiefe manifestierte sich für gewöhnlich an einem Stück subduzierter Erdkruste, ein Stück hinter einer Subduktionszone, genauso, wie es hier der Fall war.
Heute berichte ich von Erdbeben in Samoa und Nicaragua. Auch im US-Amerikanischen Kalifornien bebte es. Dort kam es zu leichten Schäden.
Samoa-Region: Erdbeben Mw 5,8
Datum: 14.09.22 | Zeit: 05:08:06 UTC | Lokation: 16.79 S ; 168.83 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,8
Südöstlich des Archipels von Samoa gab es einen starken Erdstoß der Magnitude 5,8. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 344 km südöstlich von Pago Pago (Amerikansich Samoa) lokalisiert. Das Erdbeben manifestierte sich abseits der Subduktionszone des Tonga-Bogens, dürfte aber nicht mit dem Schwarmbeben am Vulkan Ta’u in Zusammenhang stehen.
Nicaragua: Erdbeben Mw 5,2
Datum: 14.09.22 | Zeit: 08:44:36 UTC | Lokation: 12.59 N ; 87.74 W | Tiefe: 68 km | Mw 5,2
Heute Morgen manifestierte sich vor der Küste von Nicaragua ein Erdbeben Mw 5,2. Der Erdbebenherd lag 69 km tief. Das Epizentrum befand sich 36 km südwestlich von Jiquilillo, Die Shakemap enthüllt, dass es zuvor auch ein Schwarmbeben an der Grenze zu Honduras gab. In Nicaragua liegt der aktive Vulkan Masaya, in dessen Krater ein kleiner Lavasee brodelt.
USA: Erdbeben Mw 4,4 erschüttert Kalifornien
Datum: 14.09.22 | Zeit: 01:39:39 UTC | Lokation: 38.47 N ; 122.72 W | Tiefe: 6 km | Mw 4,4
Im Norden des US-Bundesstaates Kalifornien kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 4,4. Das Hypozentrum lag 6 km tief. Das Epizentrum wurde 3 km nord-nord-westlich von Santa Rosa verortet. Medienberichten zufolge gab es leichte Schäden an Gebäuden. Vor allem wurde über beschädigte Leitungen und zerbrochenen Scheiben berichtet. Der Erdstoß manifestierte sich nicht an der San Andreas Fault, sondern an der 2. größten Störungszone Kaliforniens: der Rodgers Creek Störung.
Wie so oft, sind die Tage um Vollmond die seismisch aktivsten. Das stärkste Erdbeben der letzten Stunden hatte eine Magnitude von 5,6 und lag im philippinischen Archipel. Das Schwarmbeben nördlich von Island hält an.
Philippinen: Erdbeben Mw 5,6
Datum: 12.09.22 | Zeit: 08:14:44 UTC | Lokation: 6.13 N ; 127.54 E | Tiefe: 40 km | Mw 5,6
Vor der Ostküste der philippinischen Insel Mindanao ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Das Hypozentrum lag 40 km tief. Das Epizentrum befand sich 160 km östlich von San Ignacio. Ein Blick auf die Shakemap enthüllt, dass sich bei den Philippinen innerhalb einer Woche sehr viele Erdbeben ereigneten.
Island: Schwarmbeben hält an
Datum: 12.09.22 | Zeit: 01:05:34 UTC | Lokation: 66.64 ; -17.95 E | Tiefe: 11 km | Mb 4,2
Das Schwarmbeben an der TFZ nördlich von Island geht weiter. Die Aktivität fluktuiert ein wenig und nahm im gestrigen Tagesverlauf ab. Gegen Mitternacht intensivierte sie sich dann wieder und es gab mehrere Erdstöße mit Magnituden über 3. Das Stärkste brachte es auf M 4,2. IMO berichtet, dass insgesamt mehr als 6000 Erdbeben registriert wurden.
Ob der Erdbebenschwarm mit Magmenintrusion einhergeht ist bis jetzt nicht definitiv geklärt. Isländische Forscher stufen das Geschehen als „normal“ ein. Besorgt über eine möglicherweise bevorstehende Eruption zeigt man sich nicht. Der Ausbruch eines Unterwasservulkans würde an dieser Stelle wahrscheinlich nur geringe Auswirkungen an der Oberfläche haben. Anzeichen für eine Eruption gibt es bis jetzt nicht.
Gestern ereigneten sich ungewöhnlich viele erwähnenswerte Erdbeben, so dass ich noch eine Meldung dazu bringen muss. Unter den Erdstößen am Abend war das stärkste Erdbeben der letzten Monate. Es hatte eine Magnitude von 7,6 und richtete Zerstörungen an. Es kam auch zu mindestens einem Todesopfer.
Sehr starkes Erdbeben Mw 7,6 erschüttert Papua Neuguinea
Datum: 10.09.22 | Zeit: 23:46:58 UTC | Lokation: 6.22 S ; 146.48 E | Tiefe: 80 km | Mw 7,6
Kurz vor Mitternacht ereignete sich in Papua Neuguinea ein sehr starkes Erdbeben der Moment-Magnitude 7,6. Das Hypozentrum lag in der relativ großen Tiefe von 80 km. Das Epizentrum wurde 68 km östlich von Kainantu lokalisiert. Zunächst wurde Tsunami-Alarm gegeben, der aber relativ schnell wieder aufgehoben wurde. Trotz der großen Tiefe des Erdbebenherds entstanden in der Region Schäden. Es kam zu Gebäudeschäden und Stromausfällen. Das Erdbeben triggerte vermutlich eine Schlammlawine, in der mindestens ein Mensch den Tod fand. Sie richtete im Bergdorf Matoko große Schäden an.
Die Presse wurde von der Parlamentsabgeordnete Kessy Sawang informiert. Sie teilte mit, dass es entlang der Küste und im Norden des Landes erhebliche Schäden gegeben habe und deshalb mit weiteren Todesopfern zu rechnen ist.
Tektonik der Erdbebenregion
Papua Neuguinea liegt auf dem Pazifischen Feuergürtel, dessen Tektonik von der Subduktion der Pazifischen Platte unter die Platten der umliegenden Kontinente dominiert wird. Papua Neuguinea ist dem Australischen Kontinent vorgelagert und entlang der Nordküsten des Archipels ist die Pazifische Platte in mehrere kleinere Platten zerbrochen. Sie tauchen in mehrere Richtungen ab, wobei es zu komplexen tektonischen Settings kommt. Im Allgemeinen liegt die Konvergenz zwischen Australien und dem Pazifik bei ca. 11 cm im Jahr. Auf der Hauptinsel von PNG gibt es mehrere Störungssysteme, die parallel zur Küstenlinie verlaufen und grob in Richtung Nordwest-Südost streichen. Das aktuelle Erdbeben manifestierte sich unter der Finisterrre-Range. Der Gebirgsrücken wird von der Ramu-Markham Störungszone durchzogen. Dort gibt es eine Schnittstelle mit dem Aure Fold-and-Thrust-Gürtel. In diesem Areal ereignete sich der Erdstoß.
Port Moresby liegt 370 km vom Epizentrum entfernt. Dort befindet sich die Rabaul-Caldera mit dem Tavuvur. Es gibt aber auch Vulkane, die deutlich näher am Epizentrum liegen, wie die Inselvulkane in der Bismark-See. Starke Erdbeben könnten das Verhalten der Vulkane beeinflussen und Vulkanausbrüche auslösen. Stay tuned!
Indonesien: Erdbeben Mw 6,4
Datum: 10.09.22 | Zeit: 23:24:08 UTC | Lokation: 1.05 S ; 98.78 E | Tiefe: 60 km | Mw 6,4
Die Mentawai-Inseln gehören zu Indonesien und bilden ein Archipel, dass südwestlich von Sumatra liegt. Dort manifestierten sich gestern Abend noch 2 Erdbeben mit den Magnituden 6,4 und 6,1. Die Hypozentren lagen in der Lithosphäre, genauer in Tiefen von 60 und 20 km.