Erdbeben-News 05.05.22: Philippinen

Philippinen: Erdbeben Mw 5,8

Datum: 04.05.22 | Zeit: 21:41:08 UTC | Lokation: 6.54 N ; 127.04 E | Tiefe: 45 km |  Mw 5,8

Vor der Ostküste der philippinischen Insel Mindanao hat es ein Erdbeben der Magnitude 5,8 gegeben. Das Hypozentrum befand sich in 45 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 93 km südöstlich von Manay lokalisiert. Es gab zahlreiche Vor- und Nachbeben, so dass man auf der Shakemap einen netten Cluster sieht. Aber auch in anderen Regionen des Inselstaates bebte es. So gab es Erdbeben vor der Südwestküste von Luzon, direkt vor der Taal-Caldera.

Die Philippinen befinden sich in einer seismisch aktiven Zone, die als „Ring of Fire“ bekannt ist. Dieser Bereich umfasst den Pazifischen Ozean und ist für etwa 90% der weltweiten Erdbebenaktivität verantwortlich.

Die Ursache dafür liegt in der tektonischen Plattenbewegung. Der Inselstaat liegt an der Grenze zweier tektonischer Platten. Hierbei handelt es sich um die Pazifische Platte und die Philippinische Platte, die sich gegeneinander bewegen und eine konvergente Plattengrenze bilden. Am Philippinengraben gerät die Pazifische Platte unter die Philippinische Platte und wird subduziert. Die Dabei kann es zu Spannungen und Verschiebungen kommen, die sich in Erdbeben entladen können.

Darüber hinaus gibt es auf den Philippinen auch viele aktive Vulkane, die ebenfalls für Erdbeben sorgen können. Wenn Magma im Inneren eines Vulkans aufsteigt, kann es die Erdkruste anheben und Spannungen erzeugen, die schließlich zu Erdbeben führen können. Darüber hinaus gibt es vulkanotektonische Erdbeben, die durch Gesteinsbruch infolge von Magmenaufstieg entstehen können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die hohe seismische Aktivität der Philippinen auf ihre geografische Lage an der tektonischen Plattenkante und auf das Vorhandensein von vielen aktiven Vulkanen zurückzuführen ist.

Erdbeben-News 04.05.22: Azoren

São Jorge: Erdbeben Ml 2,9

Datum: 03.05.22 | Zeit: 07:07:49 UTC | Lokation:  38.68 N ; 28.18 W | Tiefe: 9 km | Ml 2,9

Gestern wurde die Azoreninsel São Jorge erneut von Erdbeben erschüttert. Das stärkste hatte eine Magnitude von 2,9 und ein Hypozentrum in 9 km Tiefe. Das Epizentrum lag in der bekannten Region bei Velas, gut 3 km östlich des Ortes. Die Bewohner spürten den Erdstoß. Dem Beben folgten zahlreiche weitere Erschütterungen, deren Magnituden überwiegend im Bereich der Mikroseismizität lagen. Sie folgten schnell aufeinander, so dass sie auf dem Seismogramm ein Tremorsignal erzeugten. Obwohl die Aktivität seit ihrem Höhepunkt im März deutlich nachgelassen hat, ist sie noch nicht beendet.

Die Seismische Krise lockte viele Wissenschaftler auf die Azoren, die neue Überwachungssysteme installierten. Die Vorgänge in der Erdkruste wurden kontrovers diskutiert, doch mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit kann man sagen, dass Magma in die Vorgänge involviert ist. Spanische Forscher von INVOLCAN berechneten sogar das Volumen einer möglichen Intrusion und kamen zu dem Schluss, dass es größer sei, als jenes vor der Cumbre Vieja Eruption auf La Palma.

Auf São Jorge gab es mehr als 30.000 Erdbeben

Bislang wurden unter São Jorge 30.503 Erdbeben im Zusammenhang mit der Seismischen Krise registriert. 264 Erdbeben waren so stark, dass sie von der Bevölkerung gespürt werden konnten. Normalerweise sagt man, dass die Wahrnehmungsschwelle bei Ml 3,0 liegt, wenn sich das Hypozentrum in 10 km Tiefe befindet. Doch auf den Azoren wurden weitaus schwächere Erdbeben wahrgenommen. So wurde am Samstag ein Erdbeben Ml 2,1 registriert, von dem Wahrnehmungsmeldungen vorliegen. Die Wahrnehmungsschwelle ist nicht nur von der Magnitude abhängig, sondern auch von der Tiefe des Erdbebenherds: je flacher ein Hypozentrum liegt, desto ehr ist der Erdstoß wahrnehmbar. Außerdem können besondere geologische Strukturen Erdbebenwellen verstärken.

Davon unabhängig, wird auf Sao Jorge der vulkanische Alarmstatus „4“ (von „7“) aufrecht erhalten. Er besagt, dass es eine erhöhte Eruptionsgefahr gibt. Der Alarmstauts „6“ wird ausgerufen, wenn ein Vulkanausbruch angefangen hat.

Erdbeben-News 02.05.22: Sizilien

Obwohl sich heute mehrere Erdbeben mit Magnituden im 5-er Bereich zutrugen, beginne ich meinen Bericht mit einer Serie schwächerer Erdbeben in Italien, genauer, im Bereich von Sizilien.

Sizilien: mehrere Erdbeben in Vulkannähe

Datum: 02.05.22 | Zeit: 08:40:58 UTC | Lokation: 37.75 N ; 15.05 E | Tiefe: 4 km | Ml 2,0

Im Bereich der italienischen Insel Sizilien manifestierten sich mehrere schwache Erdbeben, die sich in der Nähe von Vulkanen ereigneten und daher im Mittelpunkt unseres Interesses stehen. Gestern bebte es gleich 2 Mal östlich und westlich der Insel Vulcano. Die Beben hatten beide Magnituden von 2,0. Das Beben im Osten manifestierte sich in nur 8 km Tiefe. Das westlich der Insel verortete Beben hatte ein Hypozentrum in 128 km Tiefe. Dieses Beben dürfte sich an der subduzierten Ionischen Erdplatte ereignet haben.

Heute wurde ein Erdstoß der Magnitude 2,0 unter der Ätna-Nordostflanke detektiert. Das Beben hier lag in 4 km Tiefe. Generell ist unter dem Ätna eine leichte Zunahme seismischer Aktivität zu verzeichnen. Sie ist aber weit von den Peaks der letzten 2 Jahre entfernt, als es massiven Magmenaufstieg gab.


Weitere Meldungen:

South Sandwich Inseln: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 02.05.22 | Zeit: 06:02:12 UTC | Lokation: 57.09 S ; 25.22 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,7

Östlich der antarktischen South Sandwich Inseln kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 5,7. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 2173 km östlich von Stanley (Falkland Inseln) festgestellt.


Japan: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 01.05.22 | Zeit: 21:57:49 UTC | Lokation: 23.66 N ; 142.74 E | Tiefe: 58 km | Mw 5,5

Gestern Abend ereignete sich ein starkes Erdbeben Mw 5,5 bei der japanischen Insel Volcano Island. Der Erdbebenherd lag 58 km tief. Der Epizentralpunkt wurde 991 km nördlich von Saipan (Northern Mariana Islands) verortet. In der Region liegt der bekannte Inselvulkan Nishinoshima.


Salomonen: Erdbeben Mb 5,5

Datum: 01.05.22 | Zeit: 12:50:28 UTC | Lokation: 7.00 S ; 155.53 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,5

Ein Beben der Raumwellen-Magnitude 5,5 erschütterte gestern das Archipel der Salomonen. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum befand sich 86 km südlich von Arawa.


Kyushu: Erdbeben Mb 5,2

Datum: 02.05.22 | Zeit: 07:08:15 UTC | Lokation: 31.69 N ; 131.59 E | Tiefe: 40 km | Mb 5,2

Vor der Ostküste der südjapanischen Insel Kyushu kam es zu einer Erschütterung der Magnitude 5,2. in einer Tiefe von 40 km wurde das Hypozentrum lokalisiert. Das Epizentrum befand sich demnach 30 km südöstlich von Miyazaki. In relativer Nähe befinden sich die Vulkane Aso, Kirishima und Sakura-jima.

Erdbeben-News 01.05.22: Island

Unter Island hat es wieder mehrere Erdbeben in Regionen gegeben, die im Zusammenhang mit dem Vulkanismus interessant sind. Auf der Erdbebenkarte erkennt man Erschütterungen an den Vulkanen und Risssystemen im Südwesten der Insel, unter dem Vatnajökull, an der Askja und im Norden an der TFZ. Das stärkste Erdbeben manifestierte sich unter dem -sonst ehr ruhigen- Langjökull.

  • Unter dem Langjökull gab es ein Erdbeben M 3,4
  • Sie könnten im Zusammenhang mit dem Vulkanismus im Hochland stehen
  • Unter Reykjanes gab es weitere Erschütterungen beim Fagradalsfjall

Erdbeben unter dem Langjökull

Datum: 01.05.22 | Zeit: 08:12:50 UTC | Lokation: 64.65 ; -20.32 | Tiefe: 2,9 km | Md 3,4

Die stärkste Erschütterung manifestierte sich gestern, als es unter dem Langjökull ein Erdbeben der Magnitude 3,4 gab. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 2,9 km und hatte einen Epizentralpunkt, der 14.0 km südlich von Eiríksjökull lokalisiert wurde. Es gab noch 4 schwächere Nachbeben. Bereits vor 2 Wochen gab es ein Schwarmbeben in der Region, nachdem es lange Zeit zuvor ruhig war. Es umfasste 27 Erschütterungen.

Der Langjökull ist der zweitgrößte Gletscher auf Island und unterliegt starken Veränderungen und schrumpft. Einerseits ist das dem Klimawandel geschuldet, andererseits aber auch geothermischen Prozessen, denn unter dem Gletscher gibt es aktiven Vulkanismus. Bekannt ist eine große Caldera unter dem Eis, sowie mehrere Schildvulkane und Eruptionsspalten. Es gibt ein Zentralvulkan, dessen verschiedenen Erscheinungsformen über das vergletscherte Gebiet hinaus reichen. Für Menschen sichtbare Manifestationen des Vulkanismus der Region ist das Thermalgebiet bei Hveravellier. Aber auch das bekannteste Thermalgebiet Islands, das Haukadalur liegt in einem Rift, dass zum Langjökull-System gehört. Im Haukadalur befinden sich die Geysire Strokkur und der Große Geysir.

Während des Holozäns gab es „nur “ 32 Ausbrüche des Vulkansystems. Der jüngste Ausbruch ereignete sich im 9. Jahrhundert. Daher steht das Langjökull-System nicht im Fokus des Interesses der Vulkanophilen, obwohl die erwähnten assoziierten Thermalgebiete zu den interessantesten Areale der Insel gehören.

Die erwachende Seismizität der Region könnte mit Bewegungen magmatischer Fluide zusammenhängen. Allerdings verläuft das Vulkansystem parallel zu einer der tektonischen Hauptstörungszonen Islands und so sind auch rein tektonische Ursachen für die Erdbeben möglich.

Erdbeben unter der Reykjanes-Halbinsel auf Island

Erdbeben gab es auch wieder unter der Reykjanes-Halbinsel. Hier manifestierten sich die meisten Erschütterungen der letzten Tage im Bereich von Grindavik und dem Fagradalsfjall. Das stärkste Beben der letzten 48 Stunden brachte es auf Md 2,8. Das Hypozentrum lag 5,4 km tief. Blogger und Erdbebenexperte Jón Frimann schrieb dazu, dass die Beben wahrscheinlich in Zusammenhang mit Dyke-Intrusion stehen. IMO hält sich in der letzten Zeit bedeckt und Informationen zu etwaigen Bodenhebungen gibt es nicht.

Erdbeben-News 29.04.22: Kreta

Kreta: Erdbeben Ml 4,6

Datum: 29.04.22 | Zeit: 14:01:11 UTC | Lokation: 34.92 N ; 24.93 E | Tiefe: 10 km | Ml 4,6

An der kretischen Südküste manifestierte sich heute Nachmittag ein Erdbeben der Magnitude 4,6. Die Tiefe des Erdbebenherds wird mit 10 km angegeben. Das Epizentrum lag 16 km südlich von Moíres. Zuvor gab es einige schwächere Beben. Beim EMSC gibt es 2 Wahrnehmungsmeldungen. Ein Zeuge beschreibt das Beben als Laut und will 2 Erdstöße in schneller Folge wahrgenommen haben.

An der Westküste gab es heute mehrere schwache-moderate Erdstöße. Sie bilden dort einen netten Cluster. Im Allgemeinen ist die Seismizität der Region hoch.


Japan: Erdbeben nahe Sakurajima

Datum: 29.04.22 | Zeit: 11:23:11 UTC | Lokation: 31.17 N ; 130.38 E | Tiefe: 163 km | Mb 4,5

Im Süden Japans bebte es mit einer Magnitude von 4,5. Der Erdbebenherd lag in 163 km Tiefe. Das Besondere an diesem Erdstoß war seine Lage. Das Epizentrum wurde 12 km südöstlich von Makurazaki lokalisiert. Damit befand es sich vor der Südküste von Kyushu und in Nähe des Vulkans Sakurajima. Dieser zeigt sich dieses Jahr ungewöhnlich ruhig.

Erdbeben-News 28.04.22: PNG

Papua Neuguinea: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 28.04.22 | Zeit: 13:21:14 UTC | Lokation: 4.00 S ; 146.58 E | Tiefe: 10 km | Mw 6,0

Im Osten von Papua Neuguinea bebte es mit einer Magnitude von 6,0. Das Erdbeben manifestierte sich um 13:21:14 UTC und hatte ein Epizentrum, das 162 km nördlich von Madang lag. Das Hypozentrum wurde ich 10 km Tiefe verortet. An der gleichen Lokation gab es ein Vorbeben Mb 4,9. Es hatte einen Erdbebenherd in 19 km Tiefe.

Vulkane im Bereich des Erdbebens

In einem Umkreis von 150 km um das Epizentrum befinden sich die beiden aktiven Inselvulkane Manam und Kadovar. Das Beben war stark genug, damit es sich auf die Aktivität der Vulkane auswirken könnte. Manam stand in der letzten Woche aufgrund seiner paroxysmalen Aktivität in den Schlagzeilen. Kadovar taucht sporadisch in den Meldungen auf, weil er kleinere Aschewolken eruptiert. Das Erdbeben könnte Eruptionen auslösen, diese aber auch ausbremsen.

Tektonische Situation des Erdbebengebiets

Erdbeben und Vulkanismus von Papua Neuguinea verdanken beide ihre Existenz der Plattenkollision von Pazifik und Australien. Vor PNG ist die Pazifikplatte in mehrere Mikroplatten zerbrochen, was ein komplexes Geflecht aus Störungszonen bedingt. Die große Insel Papua liegt bereits auf der Australischen Platte, während die Vulkaninseln in Küstennähe im Becken der Bismarcksee liegen. Dort findet keine Subduktion statt, sondern es gibt kurze divergente Störungen, die sich mit Transformstörungen abwechseln. Dabei kommt es zur Rotation der Mikroplatten. Die aktuellen Erdbeben ereigneten sich an einer dieser kontinentalen Transformstörungen. An diesen gibt es keinen vertikalen Versatz der gegenüberliegenden Platten, so wie es an Subduktionszonen der Fall ist, sondern sie gleiten horizontal aneinander vorbei. Dabei können sich die Platten verhaken, wodurch sich Spannungen aufbauen, die sich explosionsartig entladen, wenn sich die verhakten Gesteine lösen. Das führt in der Regel zum Bruch des Gesteins.

Erdbeben-News 21.04.22: Griechenland

Griechenland: Erdbeben Mw 5,1

Datum: 27.04.22 | Zeit: 01:51:53 UTC | Lokation: 35.93 N ; 22.56 E | Tiefe: 6,8 km | Mw 5,1

Zwischen der griechischen Insel Kreta und der Halbinsel  Peloponnes kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum befand sich nach Angaben des EMSCs in 68 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 92 km südlich von Gýtheio lokalisiert. Erdbeben in dieser Tiefe manifestieren sich häufig an einem Stück subduzierter Erdkruste. Ähnlich wie bei dem Erdbeben in Bosnien, findet der aktuelle Erdstoß seinen Ursprung in der Kollision der Afrikanischen Platte mit jener Eurasiens.


Deutschland: Erdbeben M 2,9

Datum: 27.04.22 | Zeit: 15:24:08 UTC | Lokation: 48.32 N ; 9.02 E | Tiefe: 12,6 km | Ml 2,9

In Deutschland bebte es heute Nachmittag mit einer Lokal-Magnitude von 2,9. Das Hypozentrum lag in fast 13 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 12 km nord-nord-westlich von Albstadt lokalisiert. Die Region ist uns nicht ganz unbekannt, denn dort kommt es öfters zu Erdbeben. Beim EMSC gab es 2 Wahrnehmungsmeldungen. Die Bebenzeugen schrieben von leichten Erschütterungen und Grollen.

El Hierro: Ungewöhnliches seismisches Signal entdeckt

  • Am 24. April wurde vor El Hierro ein ungewöhnliches Erdbeben-Signal detektiert
  • Es deutet auf submarine Prozesse hin, die vulkanischen Ursprungs sein könnten
  • Schon bei der Eruption von 2011 gab es in der gleichen Region zahlreiche Erdbeben

Ungewöhnliches Erdbebensignal vor El Hierro

Die Vulkanologen vom spanischen IGN zeigen sich besorgt. Nein, diesmal nicht wegen der Kanareninsel La Palma, sondern wegen der Nachbarinsel El Hierro. Dort wurde am 24. April eine ungewöhnliche seismische Aktivität festgestellt, die sich vor der Küste der Insel abspielte. In einem Artikel der Tageszeitung „Diario de Avisos“ heißt es, dass die seismische Messstation in La Frontera ein anomales Erdbeben-Signal aufgefangen habe. Es hatte mittlere, bis hohe Frequenzen und hing sehr wahrscheinlich mit Unterwasserprozessen zusammen. Um welche Prozesse es sich dabei handeln könnte, geht aus dem Artikel nicht hervor. María José Blanco, Direktorin des IGN auf den Kanaren, stellte klar, dass das Signal nicht mir den Geschehnissen auf La Palma zusammenhängt. Ich vermute, dass es sich um Prozesse handelt, die im Zusammenhang mit Bewegungen magmatischer Fluide stehen könnten.
Wir erinnern uns: Im Jahr 2011 ereignete sich vor der Südküste von El Hierro eine submarine Eruption. Ihr war eine monatelange seismische Krise vorausgegangen, die ihren Anfang vor der Nordküste der Insel fand, genau dort, wo nun das Signal aufgefangen wurde. Die Erdbebentätigkeit wurde damals durch Magmenintrusion ausgelöst, die mit starken Bodenhebungen einher gingen. Es kam zu Felsstürzen, die einige Straßen blockierten.

Submarine Eruption vor El Hierro förderte Restingolitas

Bei der submarinen Eruption wurde eine besondere Lava-Art gefördert, die schwimmend an der Wasseroberfläche trieb. Hierbei handelte es sich um ein Komposit unterschiedlicher Schmelzen: schwarze Basaltlava umhüllte ein weißes Gestein, das durch Aufschmelzen sedimentären Gesteins am Rand des Fördersystems entstand. Bei dem Vulkanausbruch des Cumbre Viejas wurden ebenfalls einige Exemplare dieser Lavabrocken gefunden. Darauf wies Manfred Betzwieser von Lapalma1.net hin. Da sich die Eruption damals vor der Küste beim Ort Restinga ereignete, werden diese Lavabrocken „Restingolitas“ genannt. Wer weiß, vielleicht deutet die aktuelle Seismizität an, dass sich der Magemenkörper unter El Hierro reaktiviert und bald wieder „Restingolitas“ gefördert werden könnten. Bereits vor einigen Monaten gab es ein Schwarmbeben unter El Hierro.

Erdbeben-News 24.04.22: Kurilen

Kurilen: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 24.04.22 | Zeit: 01:34:59 UTC | Lokation: 46.06 N ; 152.82 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,7

Südwestlich des vulkanischen Inselbogens der Kurilen bebte es mit einer Magnitude von 5,7. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 395 km östlich von Kuril’sk lokalisiert. In den letzten Tagen gab es dort mehrere moderate Erdbeben. In der Nähe liegen mehrere Vulkaninseln.


Ryukyu-Archipel: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 24.04.22 | Zeit: 0:23:46 UTC | Lokation: 23.53 N ; 123.30 E | Tiefe: 5 km | Mw 5,3

Im südjapanischen Ryukyu-Archipel bebte es mit Mw 5,3. Der Erdbebenherd lag nur 5 km tief. Das Epizentrum befand sich 109 km südlich von Yonakuni. In relativer Nähe liegt der Inselvulkan Suwansoe-jima. Er ist weiterhin tätig.


Kreta: Erdbeben Ml 4,5

Datum: 24.04.22 | Zeit: 04:14:04. UTC | Lokation: 35.02 N ; 27.05 E | Tiefe: 10 km | Ml 4,5

Zwischen den griechischen Inseln Kreta und Karpathos bebte es mit einer Magnitude von 4,5. In 10 km Tiefe lag das Hypozentrum das Epizentrum befand sich 56 km südlich von Karpathos.