Italien: Erdbeben Mb 4,1 vor Sizilien

Vor der sizilianische Westküste ereignete sich ein Erdbeben Mb 4,1 – Behörden überprüfen Infrastruktur auf Schäden

Datum 21.09.24 | Zeit: 03:00:12 UTC | 38.157 ; 12.307 | Tiefe: 1 km | Mb 4,1

Die sizilianische Westküste wurde heute Morgen um 5 Uhr Lokalzeit von einem mittelstarken Erdbeben der Magnitude 4,1 erschüttert. Der Erdbebenherd lag in nur 1 Kilometer Tiefe. Das Epizentrum befand sich offshore und wurde 25 km west-nordwestlich von Trapani verortet. Die kleine Insel Levanzo liegt ca. 15 Kilometer südlich des Erdbebengebiets. Hier konnte der Erdstoß besonders stark gespürt werden. Dem EMSC liegen bis jetzt allerdings keine Wahrnehmungsmeldungen vor. Medienberichten zufolge konnte man das Beben auch in der 90 Kilometer entfernten Provinzhauptstadt Palermo spüren. In Trapani und auf Levanzo sind Einsatzkräfte unterwegs, um Gebäude und andere Infrastruktur auf mögliche Schäden zu untersuchen. Dass es größere Schäden gegeben hat, ist unwahrscheinlich.

Die Region um das Epizentrum ist in der Vergangenheit nur selten durch Erdbeben aufgefallen. Im INGV-Erdbebenkatalog werden zwei Ereignisse aufgeführt: Ein Erdbeben vom 16. März 1941 hatte eine Magnitude von 5,9, während ein weiteres vom 29. Mai 1995 eine Magnitude von 4,8 aufwies. In einer Region weiter nördlich im Bereich der Insel Ustica ereignete sich im Jahr 1985 eine erhebliche seismische Aktivität mit Hunderten Erschütterungen.

Bei dem Erdbeben handelte es sich um ein tektonisches Ereignis an einer der kleineren Störungszonen vor der Westküste Siziliens. Die der Küste vorgelagerten Ägadischen Inseln, zu denen auch Levanzo gehört, werden im Osten und Westen von je einer Störung flankiert. Eine kleinere Störung in Form einer Abschiebung befindet sich nördlich der Insel. Diese Störung wird der Ursprungsort des aktuellen Bebens gewesen sein. Größere Störungszonen befinden sich sowohl nördlich als auch südlich von Sizilien. Die kleineren Störungen im Westen verlaufen senkrecht zu den großen Störungszonen, die auch für starke Erdbeben verantwortlich sind.

El Hierro: Erdbeben Mb 3,8

Kanareninsel El Hierro von Erdbeben Mb 3,8 erschüttert

Datum 19.09.24 | Zeit: 20:34:56 UTC | 27.814 ; -18.153 | Tiefe: 30 km | Mb 3,8

Vor der Nordküste der Kanareninsel El Hierro ereignete sich gestern Abend ein Erdbeben der Magnitude 3,8. Das Hypozentrum lag in 30 Kilometern Tiefe, während das Epizentrum 23 km westlich von Valverde verortet wurde. Die Lage und Tiefe des Bebens erinnern an die Ereignisse von 2011, als es im Vorfeld der submarinen Eruption vor der Südküste von El Hierro zu Tausenden Erdbeben kam, die in vergleichbarer Tiefe wie das gestrige Beben vor der Nordküste begannen. Im Gebiet von „El Golfo“ führten damals so starke Erdbeben zu Steinschlägen und zur Sperrung eines Tunnels. Von solchen Zuständen sind wir derzeit jedoch noch weit entfernt. Dennoch ist es bemerkenswert, dass aktuell eine leichte Zunahme der seismischen Aktivität auf und vor El Hierro zu beobachten ist. Das gestrige Beben ereignete sich in einer Tiefe, in der häufig Erdbeben auftreten, wenn Magma aus der Asthenosphäre aufsteigt und in die Erdkruste eindringt.

Laut einem Medienbericht war der Erdstoß trotz der Tiefe des Erdbebenherds nicht nur auf El Hierro spürbar, sondern auch auf der Nachbarinsel La Palma, wo sich gestern der dritte Jahrestag des Eruptionsbeginns des Cumbre Vieja Vulkans jährte. Im Vorfeld dieser Eruption wurden auf La Palma über 8.600 Erdbeben registriert.

Auf El Hierro spürten die Bewohner das aktuelle Beben in Frontera, Los Llanillos, Sabinosa und in der Hauptstadt Valverde mit einer Intensität von II. Dem EMSC liegen jedoch keine Wahrnehmungsberichte vor.

In der vergangenen Woche wurde im Bereich des Vulkans Enmedio, im ozeanischen Streifen zwischen Teneriffa und Gran Canaria, eine Erdbebenserie verzeichnet. Dort wurden mehrere Erdbeben mit Magnituden zwischen 1,6 und 2,6 registriert, die in Tiefen von 26 bis 38 Kilometern auftraten.

Island: Schwarmbeben Keilir und Eldey

Zwei Erdbebenschwärme im Bereich von Reykjanes auf Island – 128 Beben in zwei Tagen

Auf Island hat es in den letzten Stunden wieder zahlreiche Erdbeben gegeben. Insgesamt wurden 203 Erschütterungen auf der ganzen Insel detektiert, einschließlich jener, die sich im Südwesten am Reykjanes-Rücken vor der Küste ereigneten. Dort gab es heute Mittag die beiden stärksten Erdstöße mit Magnituden von 3,3 und 3,2. Die Hypozentren wurden auf eine feste Tiefe von 10 Kilometern geschätzt, lagen also relativ flach, aber die Erdbebenherde konnten in der Tiefe nicht genau lokalisiert werden. Die Epizentren befanden sich 18,1 km west-südwestlich von Eldey. Es folgten weitere leichte Erschütterungen. Erdbeben sind hier keine Seltenheit und könnten tektonischen Ursprungs sein, jedoch möglicherweise durch Spannungsänderungen aufgrund von Magmenaufstieg ausgelöst worden sein.

Ein zweiter Schwarm ereignete sich letzte Nacht. Er manifestierte sich einige Kilometer östlich von Keilir und westlich von Krýsuvík. Der erste magmatische Gang, der sich am Fagradalsfjall bildete, erstreckte sich bis in diese Region. Außerdem gab es erneut einige Erschütterungen direkt am Fagradalsfjall sowie am Sylingarfell bei Sundhnúkur. Es scheint, als würden die Spannungen infolge der Bodenhebungen wieder zunehmen. Der Boden hebt sich nicht nur im bekannten Gebiet von Svartsengi, wo er seit dem Ende der letzten Eruption bereits um 8 Zentimeter angestiegen ist, sondern auch in Meradalir bei Fagradalsfjall, wo die Hebung seit Anfang September 2 Zentimeter betrug. Dies deutet darauf hin, dass sich das Svartsengi-Fagradalsfjall-System erneut auflädt und sich allmählich auf eine weitere Eruption vorbereitet.

Bodenhebungen und dadurch verursachte Erdbeben sind auch im Bereich der Askja zu beobachten. Die neuesten Messungen deuten auf eine Beschleunigung der Bodenhebung hin, was nicht überrascht, da die Seismizität in der vergangenen Woche deutlich zugenommen hat.

Auch wenn das Thema Island in den Medien derzeit weniger präsent ist als zu Beginn des Jahres, bleibt die Gesamtsituation dennoch spannend. Ich bin mir sicher, dass wir in den kommenden Monaten und Jahren weitere interessante Eruptionen erleben werden. Darüber hinaus ist die Sonnenaktivität in diesem Jahr besonders intensiv, und der Herbst auf Island ist ideal, um Nordlichter zu beobachten – vorausgesetzt, das Wetter spielt mit.

Indonesien: Erdbeben M 5,0 erschüttert Bandung

Moderates Erdbeben der Magnitude erschüttert Java in Indonesien – Bilder von Schäden veröffentlicht

Datum 18.09.24 | Zeit: 02:41:08 UTC | -7.278 ; 107.587 | Tiefe: 10 km | Mb 5,0

Im Südwesten der indonesischen Insel Java ereignete sich ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 5,0, das die Gegend um Bandung erschütterte. Das Hypozentrum wurde als flach eingestuft und in einer Tiefe von 10 Kilometern verortet. Das Epizentrum lag laut EMSC 26 km südlich von Banjaran. Die Provinzhauptstadt Bandung befindet sich 40 Kilometer nördlich des Erdbebengebiets. Es gab mehrere schwächere Nachbeben. Das GFZ berechnete übrigens eine Magnitude 5,3.

Der Erdstoß ereignete sich um 02:41:08 UTC, was vor Ort 9:41 Uhr WIB entsprach, einer Zeit, in der viele Menschen unterwegs sind und das Beben deutlich wahrnahmen. In den sozialen Medien wurden Bilder von beschädigten Gebäuden geteilt, die jedoch bereits vor dem Erdbeben in einem schlechten Zustand gewesen zu sein scheinen. Zu sehen sind eingestürzte Mauern und herabgefallene Dachziegel. Solche Veröffentlichungen sind immer mit Vorsicht zu genießen, da häufig auch Bilder älterer Ereignisse verwendet werden, um die Situation zu dramatisieren und Klicks zu generieren. Offizielle Berichte über größere Schäden liegen bisher nicht vor. Authentisch wirken jedoch Aufnahmen von Überwachungskameras, die stark schwankende Inneneinrichtungen sowie umfallende Gegenstände zeigen.

Der Leiter des Regionalbüros vom BMKG erklärte gegenüber der Presse, dass es sich aufgrund der Lage des Epizentrums und der geringen Tiefe des Hypozentrums um ein flaches Beben handelte, das durch die Aktivität der Garsela-Verwerfung verursacht wurde. Ergänzend fügte er hinzu, dass die Analyse des Quellmechanismus zeigte, dass das Beben eine schräg-abwärts gerichtete Scherbewegung aufwies.

Laut BMKG-Modellierung bestand keine Tsunamigefahr durch dieses Erdbeben. Bis 10:10 Uhr WIB wurden fünf Nachbeben registriert, von denen das stärkste eine Magnitude von 3,1 erreichte.

In der Gegend südlich von Bandung gibt es zahlreiche Vulkane. Unter ihnen so bekannte Namen wie Galunggung, Guntur und Papandayan. Letztgenannter brach im Jahr 2002 größer aus. Das Erdbeben manifestierte sich in nur 12 Kilometern Entfernung zum Papandayan. Es ist möglich, dass sich der Erdstoß auf einen der Vulkane auswirken wird und eine Eruption triggert, vorausgesetzt, einer der Vulkane ist geladen.

Österreich: Erdbeben M 2,8 bei Salzburg

Erdbeben Mb 2,8 südöstlich von Salzburg detektiert – Keine Wahrnehmungsberichte

Datum 17.09.24 | Zeit: 14:36:42 UTC |  47.682 ; 13.871 | Tiefe: 10 km | Mb 2,8

Am 17. September 2024 um 14:36 UTC wurde in der Region Ebensee in Österreich ein Erdbeben mit einer Magnitude von 2,8 registriert. Das Epizentrum des Bebens lag bei den Koordinaten 13,87° Ost und 47,68° Nord und wurde vom EMSC 16 km südöstlich von Ebensee in etwa 10 Kilometern Tiefe lokalisiert. Diese Region liegt im Bereich der Ostalpen, einer tektonisch aktiven Zone.

Das Beben wurde als relativ leicht eingestuft, da es bei dieser Magnitude normalerweise keine größeren Schäden verursacht, kann aber in der näheren Umgebung durchaus spürbar gewesen sein. Allerdings liegen dem EMSC keine Wahrnehmungsmeldungen vor.

Die Information wurde manuell überprüft, was bedeutet, dass sie von Seismologen anhand der aufgezeichneten Daten überarbeitet und bestätigt wurde.

Im Salzburger Land kommt es immer wieder zu Erdbeben. Etwa einmal pro Jahr ist ein Erdbeben in der Region so stark, dass es von den Anwohnern Wahrgenommen werden kann.

Rumänien: Erdbeben Mb 5,2 am 16. September

Mittelstarkes Erdbeben erschütterte Karpatenbogen in Rumänien – Anwohner überrascht

Datum 16.09.24 | Zeit: 14:40:21 UTC | 45.560 ; 26.330 | Tiefe: 137 km | Mb 5,2

Rumänien wird aktuell nicht nur von schweren Überflutungen heimgesucht, sondern wurde gestern auch noch von einem mittelstarken Erdbeben der Magnitude 5,2 erschüttert. Das Beben ereignete sich um 14:40:21 UTC (17:40:21 Uhr Ortszeit), mit einem Epizentrum, das 16 km nördlich von Nehoiu lokalisiert wurde. Das Hypozentrum befand sich in 137 Kilometern Tiefe. Dennoch liegen dem EMSC zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen vor, denen zu entnehmen ist, dass die Menschen von dem Erdstoß überrascht wurden und das Beben als ziemlich stark empfanden. Die meisten Wahrnehmungsberichte stammen aus einem Umkreis von 400 Kilometern um das Epizentrum, doch es gab auch vereinzelte Meldungen aus weiter entfernten Nachbarländern wie der Türkei und der Ukraine. Ein Zeuge berichtete sogar von einem doppelten Erdstoß: sehr wahrscheinlich hat er sowohl das Eintreffen der P-Welle als auch der S-Welle gespürt. Er befand sich 56 Kilometer vom Epizentrum entfernt, wo bereits ein deutlicher Laufzeitunterschied zwischen den beiden Wellenarten besteht. Meldungen über größere Schäden liegen jedoch nicht vor.

Erdbeben sind im Bereich des Karpatenbogens keine Seltenheit. Hier befindet sich die Vrancea Seismic Zone (VSZ), eine der seismisch aktivsten Regionen Osteuropas. Die VSZ ist bekannt für Erdbeben in mittleren Tiefen zwischen 70 und 200 Kilometern. Aufgrund der besonderen Tektonik der Region und insbesondere des Vorhandenseins des sedimentär verfüllten Karpatenbeckens wirken sich die Erdbeben an der Erdoberfläche oft stärker aus, als man aufgrund der Tiefe der Hypozentren erwarten würde.

Die Störungszonen entlang des Karpatenbogens gehen auf die Kollision mehrerer alter Mikroplatten zurück und wurden bereits im Miozän angelegt. In der Lithosphäre stoßen die Blöcke noch heute zusammen und verschieben sich gegeneinander, was die Erdbeben auslöst.

Es können auch starke Erdbeben mit Magnituden im Siebener-Bereich auftreten, wie etwa 1977, als ein Beben der Magnitude 7,2 große Zerstörungen verursachte, die bis in die Hauptstadt Bukarest reichten.

Dieses Erdbeben war allerdings nicht das stärkste Erdbeben gestern, denn dieses hatte eine Magnitude Mw 6,5 und manifestierte sich am Mariannengraben.

Kanada: Starkes Erdbeben Mw 6,5

Starkes Erdbeben Mw 6,5 erschüttert Queen Charlotte Island Region in Kanada

Datum 15.09.24 | Zeit: 22:22:48 UTC |  51.604 ; -130.621 | Tiefe: 10 km | Mw 6,5

Vor der Westküste Kanadas ereignete sich gestern Abend um 22:22:48 UTC (15:22:50 Uhr Lokalzeit) ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,5. Das Hypozentrum wurde vom EMSC mit 10 Kilometern Tiefe angegeben. Das Epizentrum befand sich 275 km west-nordwestlich von Port McNeill.

Genau genommen ist die Ortsbeschreibung des EMSC nicht mehr korrekt, denn im Jahr 2009 wurde das Queen Charlotte-Archipel in Haida Gwaii umbenannt. Bei den Haida handelt es sich um ein indigenes Volk, das ursprünglich die Inselgruppe bewohnte. Das Haida Gwaii-Archipel besteht aus mehr als 150 kleinen Inseln, die sich um die beiden Hauptinseln Graham und Moresby gruppieren. Das Erdbeben ereignete sich südlich dieser beiden Inseln.

Aufgrund der marinen Artenvielfalt trägt Haida Gwaii den Beinamen „Galapagos des Nordens“. In den Gewässern und an den Küsten tummeln sich verschiedene Walarten, Robben und Seevögel. Auf den Inseln gibt es zudem weitläufige Urwälder.

Die tektonischen Prozesse in der Haida Gwaii-Region werden von der Störungszone entlang der Grenze zwischen der Pazifischen Platte und der Nordamerikanischen Platte bestimmt. Diese Störungszone, die Queen Charlotte-Verwerfung, erstreckt sich in nordwest-südöstlicher Richtung und ist eine der aktivsten in Kanada. Es handelt sich um eine Transformstörung, bei der sich die Platten seitlich aneinander vorbeibewegen. Sie gilt als Äquivalent zur bekannteren San-Andreas-Verwerfung im Westen der USA.

Die Queen Charlotte-Verwerfung ist im Bereich des Epizentrums des aktuellen Erdbebens mit der berüchtigten Cascadia-Subduktionszone gekoppelt, an der sich im Bereich der amerikanischen Metropole Seattle jederzeit ein starkes Erdbeben ereignen könnte.

Wegen dieser tektonischen Aktivität sind die Haida Gwaii-Inseln anfällig für Erdbeben. 2012 ereignete sich dort ein starkes Erdbeben der Stärke 7,7, eines der stärksten jemals in Kanada registrierten Erdbeben.

Obwohl die Region zum Pazifischen Feuergürtel gehört, gibt es entlang der Queen Charlotte-Verwerfung keine aktiven Vulkane.

Island: Erdbeben am 15.9. im Bereich der Askja

Mehrere Erdbeben erschütterten auf Island die Region von Askja und Herdubreid

Auf Island gibt es weiterhin zahlreiche Erdbeben in verschiedenen Vulkanregionen der Insel. Besonders im Gebiet von Askja und Herdubreid bebte es auffällig oft. So registrierte das IMO (Icelandic Meteorological Office) innerhalb von zwei Tagen 52 Erschütterungen, von denen sich die meisten in der Gegend des Askja-Vulkansystems, zu dem auch der Tafelvulkan Herdubreid zählt, ereigneten. Einige Beben gab es auch unter dem subglazialen Vulkan Grimsvötn, der im benachbarten Vulkansystem unter dem Gletscher Vatnajökull liegt.

Zumindest im Bereich der Askja-Caldera stehen die Erdbeben mit der anhaltenden Bodenhebung in Verbindung, die sich seit September 2021 auf 80 Zentimeter summiert hat. Den GPS-Messungen ist zu entnehmen, dass es in den letzten Tagen zu einer Verlangsamung der Hebungsrate kam, doch bisher dauerten solche Phasen nicht sehr lange an. Man kann davon ausgehen, dass sich weiterhin Magma unter dem Vulkan ansammelt und dieser irgendwann eruptieren wird. Wann es soweit ist, lässt sich jedoch bislang nicht prognostizieren.

Betrachtet man die Gesamtsituation auf Island, dann sieht man, dass innerhalb von 48 Stunden 163 Erdbeben festgestellt wurden. Einige manifestierten sich auch wieder unter der Katla. Dort gibt es kein eindeutiges Bild in Bezug auf mögliche Bodenhebungen, da die Messungen periodisch schwanken. Im Bereich der nördlich von Katla gelegenen Torfajökull-Caldera könnte es eine schwache Bodenhebung von ca. 2 Zentimetern geben, doch auch hier muss man mit der Interpretation der Werte vorsichtig sein.

Weiter im Westen gab es einige Erschütterungen beim Schildvulkan Skjaldbreiður (gibt es den zweimal?) und auch bei Borgarnes auf der Snæfellsnes-Halbinsel bebte es.

Erdbeben am Fagradalsfjall

Im Bereich der Reykjanes-Halbinsel wurden vom IMO im genannten Beobachtungszeitraum 63 Erschütterungen festgestellt. Auffällig ist, dass vergleichsweise viele Erdbeben im Bereich von Fagradalsfjall registriert wurden. Könnte sich hier wieder Magma akkumulieren? Die Hypozentren liegen in dafür typischen Tiefen. Leider sind die meisten GPS-Geräte in der Region offline bzw. wurden Richtung Svartsengi verlegt, sodass man am Fagradalsfjall im Blindflug unterwegs ist. Die Messstationen KAST und FEFC, die östlich und südlich vom Fagradalsfjall stehen, zeigen anhaltende Subsidenz an. Bei den Erdbeben könnte es sich also um Setzungserdbeben handeln, doch sicher kann man sich nicht sein, da sich die Beben weiter westlich und nördlich der Messstationen manifestieren. Es könnte sich auch erneut Magma direkt unter dem Vulkan ansammeln.

Kilauea: Erdbeben Mb 4,4 erschüttert Hawaii

Ein Erdbeben der Magnitude 4,4 im Südosten des Vulkans Kilauea auf Hawaii – zahlreiche Nachbeben

Datum 15.09.24 | Zeit: 02:25:06 UTC | 19.387 ; -155.260 | Tiefe: 0,3 km | Mb 4,4

Unter dem hawaiianischen Schildvulkan Kilauea ereignete sich heute Nacht um 02:25:06 UTC (16:25 Uhr Lokalzeit) ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 4,4. Der Erdstoß wurde von der Bevölkerung auf Big Island, Hawaii, deutlich wahrgenommen. Berichte über Schäden liegen nicht vor.

Das Hypozentrum lag in einer geringen Tiefe von 0,3 Kilometern, also fast auf Höhe des Meeresspiegels im Vulkangebäude. Das Epizentrum wurde 7 km süd-südwestlich des Ortes Volcano verortet, der sich in der Nähe des Eingangs zum Volcano-Nationalpark befindet. Das Epizentrum lag somit ca. 1 Kilometer südöstlich der Kīlauea-Gipfelcaldera im Bereich der Oberen Ostriftzone. Es gab und gibt zahlreiche Nachbeben, die sich überwiegend im Bereich der Mittleren Ostriftzone erstrecken und bis unterhalb des Puʻu ʻŌʻō-Kraters reichen. Auffallend ist, dass einige Minuten nach dem Erdbeben eine Tremorphase begann. Das HVO erklärte jedoch, dass das Erdbeben keine sichtbaren Auswirkungen auf die Vulkane Mauna Loa oder Kīlauea hatte. Eine Eruption ist demnach bislang nicht eingetreten.

Die Vulkanologen des HVO gehen davon aus, dass die Stärke, Lage und Art des Erdbebens darauf hinweisen, dass es mit dem Magmaspeichersystem unter dem Gipfelbereich des Kīlauea zusammenhängt, das sich bis in die obere East Rift Zone erstreckt, wo es kürzlich zu Magmaintrusionen kam. Innerhalb der ersten 30 Minuten nach dem Erdbeben wurden mehrere Nachbeben registriert, was für ein Ereignis dieser Größenordnung typisch ist. Weitere Nachbeben werden voraussichtlich geringfügig sein, können aber noch Tage oder Wochen andauern.

Das Magmaspeichersystem steht unter Druck, der durch eine langsame Magmeninflation aus der Tiefe weiter steigt. Letztendlich wird der Druckanstieg zu einer Eruption oder der Bildung eines magmatischen Gangs führen, wie es in den letzten Monaten mehrfach beobachtet wurde. Der Halemaʻumaʻu-Krater steht derzeit nicht mehr im Fokus der Aktivität, die sich zunehmend in Richtung der Ostriftzone verlagert hat.

Update: Wenn ich mit die Mikroseismizität plus die starke Deflation anschaue, vermute ich, dass das stärkere Beben heute Nacht der Auftakt für eine weiter Bildung eines Magmatischen Gangs war. Vermutlich intrudiert Magma ins Ostrift.