Erdbeben-News 31.01.23

Erdbeben Mb 5,2 südlich von Malta

Datum: 30.01.23 | Zeit: 19:55:27 UTC | 34.90 N ; 14.30 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,2

In der zentralen Mittelmeerregion zwischen Malta, Tunesien und Libyen gab es weitere Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,2 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Ein zweites Beben brachte es auf Mb 4,6. Außerdem gab es einige schwächere Erdbeben. Das Beben Mb 5,2 wurde in einem großen Umkreis gespürt. Wahrnehmungsberichte liegen dem EMSC aus Malta vor. Die Insel liegt mehr als 100 km vom Epizentrum entfernt. Dieses wurde 113 km südlich von Valletta verortet.

Die Anwohner reagieren zunehmend besorgt auf die Erschütterungen, denn die Erdbeben häufen sich in den letzten Wochen signifikant. Auslöser der Erbenserie war ein Erdstoß Mw 5,0, der sich am 18. Januar zutrug. Seitdem registrierten die Erdbebendienste 3 weitere Beben im 5-er-Bereich. Insgesamt wurden 45 Beben mit Magnituden ab 30 festgestellt.

Tektonische Gegebenheiten im zentralen Mittelmeer

Die Region des zentralen Mittelmeeres wird durch den Pelagischen Block dominiert, der  noch zum Afrikanischen Kontinent gehört und überwiegend aus Kalkgestein besteht. Er wird in der Literatur als ein marines Vorland mit einer komplexen Struktur beschrieben, das sich östlich von Tunesien bis vor die westliche libysche Küste und nordwärts bis nach Malta und Sizilien erstreckt. Die Karbonate entstanden in den Erdzeitaltern Trias, Jura und Eozän. Darüber hinaus lagerten sich auch Evaporite ab. Tatsächlich wurde in der Offshore-Region Erdöl und Erdgas gefunden, das sich an tektonischen Fallen sammelte, womit wir beim Thema wären: es gibt mehrere Störungszonen, die in Nordost-Südwestrichtung streichen und eine Host- und Grabenstruktur andeuten. Dominierende Struktur ist die Sicily-Channel-Riftzone (Pantelaria Rift), die als divergentes Riftsystem zwischen Sizilien und Tunesien verläuft, wobei die Insel Malta direkt auf der nördlichen Riftschulter sitzt. Südlich von Malta kommt von Osten her die Medina-Störungszone, die als dextrale Blattverschiebung angelegt ist und deren Spur sich im Bereich der Erdbebenregion am Meeresboden verliert. So könnten sich die aktuellen Erdbeben am Ende der Medina-Fault ereignen oder an einer Störung, die mit der Riftzone assoziiert ist. Großtektonisch betrachtet ist die Kollision Afrikas mit Eurasien die treibende Kraft hinter den tektonischen Prozessen der Mittelmeerregion.

Erdbeben News 29.01.23: Iran

Erdbeben Mw 5,9 fordert Todesopfer im Iran

Datum: 28.01.23 | Zeit: 18:14:47 UTC | 38.49 N ; 44.91 E | Tiefe: 15 km | Mw 5,9

Gestern Abend erschütterte ein starkes Erdbeben der Magnitude 5,9 den Nordwesten des Irans. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 15 km. Das Epizentrum wurde 8 km süd-südwestlich von Khoy verortet. Die Stadt liegt nahe der Grenze zur Türkei. Es wurden Schäden angerichtet und es starben mindestens 3 Personen. Mehr als 300 Verletzte wurden in Krankenhäusern behandelt. Es kam zu Stromausfällen und das bei strengem Nachtfrost. Es gab mehrere moderate-starke Nachbeben.

Erst am 18. Januar hatte es in der gleichen Region ein Erdbeben gegeben, das eine Magnitude von 5,8 hatte. Offenbar sind die Spannungen im Untergrund noch nicht abgebaut gewesen. Weitere Erdbeben sind möglich. Sie könnten sich auch entlang der gleichen Störungszone einige Kilometer entfernt ereignen. Auch im Vorjahr ereignete sich ein starkes Erdbeben. Schon bei den früheren Erdbeben waren Gebäudeschäden entstanden und es gab Verletzte. Die Schäden summieren sich auf, sodass die Folgen immer schlimmer werden.

Die Erdbebenregion grenzt nicht nur an die Türkei, sondern auch an Aserbaidschan, wo es auch immer wieder zu Erdbeben kommt. Aserbaidschan und auch der Iran sind als Erdöl- und Gasförderländer bekannt. Solche Lagerstätten bilden sich in sedimentären Becken, die über entsprechende tektonische Störungen verfügen, die als Fallen für die fossilen Rohstoffe dienen. Außerdem muss es tektonische Prozesse geben, die das organische Ausgangsmaterial in Tiefen bringt, in denen es warm genug für die Umwandlung des Materials in Öl und Gas ist. Oft sind diese Regionen erdbebengefährdet.

Der Iran befindet sich zusammen mit Teilen Pakistans und Afghanistans auf der Iranischen Mikroplatte, die ihrerseits von der Arabischen und Eurasischen Platte eingekeilt ist. Kohy liegt an der dextralen Tabriz-Blattverschiebung, die für die Erdbeben verantwortlich ist.

Erdbebenschwarm erschüttert Kanarische Inseln

Zwischen Teneriffa und Gran Canaria findet ein Schwarmbeben statt

Datum: 26.01.23 | Zeit: 14:35:44 UTC | 28.08 N ; 16.20 W | Tiefe: 39 km | ML 2,6

Seit heute Mittag bebte es zwischen den beiden Kanareninseln Teneriffa und Gran Canaria mehr als 30 Mal. Nicht mitgezählt sind Mikrobeben mit Magnituden kleiner als 1,5. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 2,6 und hatte ein Hypozentrum in 39 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 37 km östlich von Granadilla de Abona verortet. Die Erdbeben-Region ist seismisch vorbelastet, da dort in den letzten Jahren öfters vergleichbare Schwarmbeben stattfanden. Am Meeresgrund verläuft eine Störungszone, es gibt aber auch einen submarinen Vulkan der auf den Namen Enmedio getauft wurde. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Beben mit Magmenaufstieg zusammenhängen. Dafür würde die Tiefe der Erdbebenherde sprechen.

Erdbeben-News 26.01.23: Kapverden

Erdbeben Mw 5,3 erschüttert Kapverdische Inseln

Datum: 26.01.23 | Zeit: 04:16:09. UTC | 16.61 N ; 25.61 W | Tiefe: 30 km | Mw 5,3

Heute Nacht erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 5,3 die Kapverdischen Inseln, die vor der Küste Westafrikas liegen. Das Epizentrum befand sich offshore, genauer 292 km west-nordwestlich von Praia. Das Hypozentrum wurde in 30 km Tiefe festgestellt. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor. Sie stammten von Bewohnern der Inseln Santo Antão und São Vicente, die nur 40 bis 50 km vom Epizentrum entfernt liegen.

Im Kontext von vnet ist das Beben von besonderem Interesse, da die Kapverden vulkanischen Ursprungs sind. Der aktive Vulkan Pico do Fogo eruptierte zuletzt im Jahr 2014. Der Erdstoß lag allerdings unterhalb der Schwelle von Mw 6,0 von der man weiß, dass die Erdbeben Vulkanausbrüche beeinflussen können. Der Erdbebenherd lag in der Asthenosphäre, also jenem Ort, an dem Magmen durch partielles Schmelzen entstehen können. Die Vulkane der Kapverden verdanken ihre Existenz aber einem sogenannten Hotspot, der eine direkte Verbindung zwischen Schmelzansammlungen in der Erdkruste und dem Erdmantel darstellt. Aus Studien, die den Untergrund im Bereich der Kapverden mithilfe seismischer Tomographie untersuchten, weiß man, dass die Mantelplume des Hotspots zwei Arme aufweist. Der größere Arm speist die Vulkane der östlichen Inseln, während die im Westen von einem kleineren Arm gespeist werden. Am Rand dieses Arms ereignete sich das aktuelle Erdbeben. Außerdem befindet sich das Archipel auf einer Ozeanischen Schwelle, da durch den Mantelplume die Ozeanische Kruste aufgewölbt wurde. Westlich des Archipels münden Transformstörungen in die Ozeanischen Schwelle, die vom Mittelatlantischen Rücken ausgehen und senkrecht von diesem abgehen. Diese Transformstörungen gliedern den Ozeanboden in verschiedene Segmente. So ist es auch nicht auszuschließen, dass der Erdstoß mit einer dieser Transformstörungen assoziiert war.

Erdbeben bei Rhodos am 25.01.23

Erdbeben Mw 5,9 südöstlich von Rhodos

Datum: 25.01.23 | Zeit: 12:37:06 UTC | 35.75 N ; 28.54 E | Tiefe: 35 km | Mw 5,9

In der Ägäis bebte es heute Nachmittag mit einer Magnitude von 5,9. Das Epizentrum lag südöstlich der griechischen Urlaubsinsel Rhodos und wurde 69 km südöstlich von Afántou verortet. Das Hypozentrum lag in 35 km Tiefe. Das Beben wurde von den Bewohnern der Insel wahrgenommen und als stark empfunden. Bis jetzt liegen keine Berichte über größere Schäden vor, was wahrscheinlich der Tiefe des Erdbebenherds zu verdanken ist. Es gab mehrere Nachbeben.

Die Region ist erdbebengeplagt. In der Ägäis sind moderate Erdstöße praktisch an der Tagesordnung und hängen großtektonisch betrachtet mit der Kollision von Afrika und Eurasien zusammen, wobei die kleine Ägäische Platte zwischen die Fronten geraten ist und wie in einem Schraubstock unter Druck gerät. Die Insel Rhodos liegt am Südostrand der Ägäischen Platte, nahe jener Stelle, an der sie mit der Anatolischen Platte und der Afrikanischen Platte zusammenstößt. Die Nahtgrenze wird durch eine Verlängerung des Hellenischen Grabens gebildet, dessen Teilstück zwischen Kreta und Rhodos Plinius-Graben heißt und an dem die Afrikanische Platte unter die Ägäische Platte subduziert wird. Südlich von Rhodos liegt der Strabo-Graben, der parallel zum Plinius-Graben verläuft und ebenfalls zum System des Hellenischen-Grabens gehört. An diesem Strabo-Graben manifestierte sich das aktuelle Erdbeben. Die Region der Gräben von Plinius und Strabo gehorchen laut einer aktuellen Studie überdies der Mechanik eines sinistralen Scherzonenmodells, das von Tchalenko 1970 postuliert wurde. Entlang des Systems könnte sich zudem ein tieferer Riss in der Lithosphäre gebildet haben.

In der Region von Rhodos ereigneten sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts 18 Erdbeben mit Magnituden ab 4. In dieser Periode manifestierten sich die zwei stärksten Erdstöße mit den Magnitude 7,3 und 7,1 am 24. und 25. April 1957. Die antike Monumental-Figur „Koloss von Rhodos“, die zu den sieben Weltwundern der Antike gehörte, stürzte infolge eines starken Erdbebens im Zeitraum 227/226 v. Chr. um. Dabei wurden auch viele Orte der Insel zerstört.

Erdbeben erschütterte Nepal am 24. Januar

Erdbeben Mw 5,6 richtete Schäden in Nepal an

Datum: 24.01.23 | Zeit: 08:58:30 UTC | 29.67 N ; 81.74 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,6

Gestern Morgen erschütterte ein starkes Erdbeben der Magnitude 5,6 Nepal. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 61 km nordwestlich von Jumla festgestellt. Beim EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen aus mehr als 120 km Entfernung zum Epizentrum vor. So ist es nicht verwunderlich, dass der Erdstoß nahe des Epizentrums Schäden verursachte. Besonders stark wurde das Dorf Badimalika getroffen, wo zahlreiche Gebäude einstürzten. Insgesamt sollen mehr als 40 Häuser beschädigt oder zerstört worden sein. Tatsächlich gab es auch mindestens einen Toten und zwei Verletzte. Bei dem bestätigten Todesopfer handelt es sich um einen 35-jährigen Mann, der von einem Stein am Kopf getroffen wurde. Das Beben löste in der Bergregion Steinschläge und Erdrutsche aus. Auch Nutztiere wurden Opfer des Bebens.

Tektonische Situation in Nepal

Die Erdbebenregion liegt im Himalaya im Nordwesten von Nepal. Treibende Kraft für die Auffaltung des Gebirges ist die Kollision der Indischen Platte mit jener Eurasiens. So ist auch dieses Erdbeben als Folge der Orogenese zu interpretieren. Das tektonische Setting des Himalayas wird von drei Hauptüberschiebungen dominiert, wobei das Alter der Überschiebungen von Norden nach Süden abnimmt. Forscher vermuten, dass die drei Überschiebungen in der Tiefe zusammenlaufen und ein Dekollement (tektonische Abscherungsfläche) bilden. Dieses Dekollement wird als Main Himalayan Thrust bezeichnet. Das aktuelle Erdbeben stand aber nicht mit dem Dekollement in Verbindung, sondern mit der zentralen Hauptüberschiebung, die eine der ältesten tektonischen Strukturen des Himalaya-Gebirges ist.

Da die Orogenese des Himalayas noch nicht abgeschlossen ist und die Hebungsrate größer als die Erosion ist, wächst das Gebirge pro Jahr um 1 Zentimeter. Unter diesen Umständen ist es nicht verwunderlich, dass es in der Region häufig zu starken Erdbeben kommt. Aufgrund der betagten und einfach strukturierten Bausubstanz in den ländlichen Regionen Nepals kommt es häufig zu starken Schäden und Todesopfern. Im Jahr 2015 starben in Nepal fast 9000 Personen infolge eines Erdbebens der Magnitude 7,8.

Erdbeben-News 25.01.23: Argentinien

Erdbeben Mw 6,4 tief unter Argentinien

Datum: 24.01.23 | Zeit: 18:36:59 UTC | 26.74 S ; 63.16 W | Tiefe: 585 km | Mw 6,4

Das südamerikanische Argentinien wurde von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,4 erschüttert. Das Epizentrum wurde 35 km südwestlich von Campo Gallo verortet. Der Erdbebenherd lag in der großen Tiefe von 585 km und somit im Erdmantel. Sehr wahrscheinlich manifestierte sich der Erdstoß an einem Stück subduzierter Pazifikplatte, die vor der Küste Chiles in den Erdmantel abgetaucht war und nicht geschmolzen ist.


Indonesien: weiteres Nachbeben unter der Molukkensee

Datum: 24.01.23 | Zeit: 20:17:55 UTC | 3.14 N ; 127.08 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,5

Gestern Abend ereignete sich ein weiteres mittelschweres Nachbeben unter dem Erdbebengebiet der Molukkensee. Es hatte eine Magnitude von 5,5 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Es wurde 188 km nordwestlich von Tobelo verortet.


Zentrales Mittelmeer: Erdbeben Mw 5,4

Datum: 24.01.23 | Zeit: 20:25:35 UTC | 34.90 N ; 14.30 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,4

Auch die Region des zentralen Mittelmeers südlich von Malta wird von weiteren Erschütterungen heimgesucht. Diesmal war es ein Beben der Magnitude 5,4 mit einem Hypozentrum in 10 km Tiefe, das 112 km südlich von Birkirkara auf Malta verortet wurde. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor.

Erdbeben-News 24.01.23: Molukken

Weitere Erdbeben erschüttern indonesische Molukkensee

Datum: 24.01.23 | Zeit: 02:13:16 UTC | 2.84 N ; 127.00 E | Tiefe: 140 km | Mw 5,8

In den letzten Tagen kam es zu weiteren starken Nachbeben in der Molukkensee, sodass ein dichter Bebencluster entstanden ist. Das Hauptbeben ereignete sich am 18. Januar und hatte eine Magnitude von 7,0. Alleine heute gab es bis jetzt 20 Nachbeben. Das Stärkste brachte es auf Mw 5,8 und hatte ein Hypozentrum in 40 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 167 km nordwestlich von Tobelo verortet. Blickt man auf die Shakemap der Molukkensee, dann sieht man eine Vielzahl an Erschütterungen auch an anderen Orten außerhalb des erwähnten Erdbebenclusters. Es ist also sehr viel Bewegung im Untergrund. Die Erdbeben bauen Spannungen ab, die durch die Subduktion entlang der Grenzen der Molukkenseeplatte entstehen.

Erdbeben lösen Schuttlawinen am Karangetang aus

In der Region gibt es mehrere aktive Vulkane, von denen die Dauerbrenner Dukono und Ibu aktuell in Eruption begriffen sind. Karangetang auf Api Siau liegt nur 150 km westlich des Erdbebenclusters. Schaut man sich seine Seismizität an, dann erkennt man, dass es auf dem Seismogramm täglich bis zu 40 lokale tektonische Erdbeben gibt. Außerdem gibt es auch einige vulkanisch bedingte Erschütterungen. Gestern wurden vom VSI elf Entgasungssignale sowie vier seismische Signale registriert, die von Schuttlawinen erzeugt wurden. Die Schuttlawinen könnten einerseits durch die Erdbeben ausgelöst worden sein, oder aber auf Domwachstum hindeuten. Schaut man sich die Tagesberichte beim VSI seit Anfang des Jahres an, dann sieht man, dass erste Abgänge von Schuttlawinen erst einen Tag vor dem Hauptbeben begannen und sich seit dem 18. Januar deutlich steigerten. Diese Korrelation kann natürlich Zufall sein, muss es aber nicht!

Mich würde eine baldige Aktivitätssteigerung am Karangetang nicht wundern. Der Vulkan birgt ein hohes Gefahrenpotenzial, da Ortschaften direkt auf den unteren Vulkanflanken liegen und in Zeiten mit starkem Domwachstum pyroklastische Ströme abgehen können. Bei solchen Gelegenheiten kam es auf Api Siau bereits öfters zu Katastrophen. Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „gelb“.

Erdbeben-News 23.01.23: Malta

Erdbeben Mw 5,1 südlich von Malta

Datum: 23.01.23 | Zeit: 10:37:53 UTC | 35.00 N ; 14.21 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,1

Die zentrale Mittelmeerregion südlich von Malta wurde von einem weiteren Erdbeben der Magnitude 5,1 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 104 km südlich von Valletta verortet. Der Erdstoß konnte in den Küstenregionen von Malta, Tunesien und Ägypten wahrgenommen werden. Erst in der letzten Woche gab es an dieser Stelle ein Beben gleichstarkes Erdbeben. Es traten mehrere Nachbeben auf, sodass man auf der Shakemap einen schönen Cluster sieht. Ich habe den Kartenausschnitt extra etwas größer gefasst, damit man auch die Beben im Tyrrhenischen Meer nördlich von Sizilien erkennen kann, denn dort gab es in den letzten Tagen mehrere Erdbeben.


Erdbeben Ml 2,8 vor Lipari

Datum: 23.01.23 | Zeit: 02:19:33 UTC | 38.50 N ; 14.99 E | Tiefe: 236 km | ML 2,8

Die größte Insel des Liparischen Archipels wurde von einem Erdbeben der Magnitude 2,8 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich in 236 km Tiefe, daher dürfte sich das Beben an der Oberfläche praktisch nicht ausgewirkt haben. Das Epizentrum lag 5 km nördlich von Lipari. Es gab einen zweiten Erdstoß Ml 2,2 in nur 11 km Tiefe, der sich vor wenigen Minuten vor der Südwestküste manifestierte und daher noch nicht auf der Karte zu sehen ist. Lipari ist nur von einer schmalen Meerenge von der Nachbarinsel Vulcano getrennt, wo der Vulkan Fossa II Anzeichen des Erwachens hat.


Island: Geistererdbeben M 3,5

Datum: 23.01.23 | Zeit: 01:51:27 UTC | 63.89 N ; 22.35 W | Tiefe: 1 km | ML 3,5

Laut dem EMSC ereignete sich auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel ein Erdstoß Ml 3,5. Das Epizentrum soll nördlich vom Fagradalsfjall gelegen haben. Auf dem Kartenausschnitt ist auch die Blaue Lagune zu sehen. Verortet wurde das Epizentrum 7 km nördlich von Grindavík, der Erdbebenherd lag in 1 km Tiefe. Ich bezeichne das Beben als Geisterbeben, weil es in den Listen von IMO nicht vorkommt.