Kilauea: Eruption Nr. 30

Eruptive Phase Nr. 30 förderte zwei Lavafontänen und bildete neuen Riss

Nach langem Zögern kam sie dann doch: die 30. eruptive Episode des Weihnachtsausbruchs am Kilauea auf Hawaii. Nachdem das Pausenintervall fast doppelt so lang war wie gewohnt, startete die Eruption am 06. August gegen 0:55 Uhr Hawaii-Zeit.

Innerhalb weniger Stunden ereignete sich eine dynamische Eruptionsphase, die am 6. August gegen Mittag (Ortszeit) bereits wieder beendet war. Besonders bemerkenswert war die Öffnung eines neuen Risses im südlichen Bereich des Halemaʻumaʻu-Kraters, die von kleinen Lavafontänen, Bodenverformungen und einer plötzlichen Druckentlastung im Vulkansystem begleitet wurde.

Bereits am 4. August begannen erste Anzeichen für eine mögliche Aktivitätssteigerung. Lava stieg im Nordschlot auf und floss in geringer Menge über, bevor sie wieder ins Fördersystem zurücksank, was ein mögliches Zeichen für die Entstehung von Gaspistons ist. Am folgenden Tag bestätigte ein Beobachtungsflug, dass sich entgaste Lava nur wenige Meter unter der Oberfläche befand und langsam durch ein unterirdisches Röhrensystem abfloss.

In den frühen Morgenstunden des 6. August kam es dann zum Ausbruch: Gegen 0:55 Uhr HST war im Nordschlot erstmals wieder Lavaaktivität in Form von Spritzern zu beobachten. Nur wenige Minuten später begann dort ein heftiger Lavaausfluss. Wie bei der vorherigen Eruption stieg die Lavafontäne nicht sehr hoch auf, sondern schoss seitwärts. Um 1:12 Uhr öffnete sich schließlich ein neuer Schlot im südlichen Kraterbereich – begleitet von leichten Erdbeben und Bodenbewegungen. Beide Schlote steigerten ihre Aktivität rasch: Gegen 1:20 Uhr stiegen die Lavafontänen im Nordschlot auf eine Höhe von bis zu 20 Metern.

Die Aktivität hielt jedoch nur wenige Stunden an. Bereits um 12:50 Uhr hörte der südliche Schlot auf zu eruptieren, der Nordschlot folgte um 12:55 Uhr. Gleichzeitig registrierten Neigungsmesser am Kraterrand einen deutlichen Neigungsverlust von über 22 Mikroradian – ein klares Zeichen für den Druckabbau im Inneren des Vulkans.

Klyuchevskoy: Ascheausstoß und Lavastrom halten an

Klyuchevskoy weiterhin aktiv – Vulkanasche in fast 10 Kilometern Höhe

Der Vulkanausbruch des Klyuchevskoy auf Kamtschatka geht weiter. Gestern registrierte das VAAC Tokio Vulkanasche in fast 10 Kilometern Höhe, heute steigen die Aschwolken noch bis auf 7300 m Höhe auf. MIROVA registriert eine sehr hohe Wärmestrahlung mit Spitzenwerten von über 7000 MW Leistung. Auf der Südwestflanke des Vulkans ist ein Lavastrom unterwegs.

Lavastrom Klyuchevskoy

Dieser erreicht die Basis des Kraterkegels und könnte auch darüber hinaus weiterfließen, doch aufgrund von Bewölkung und eingeschränkter Sicht der Livecam lässt sich die Spur des Lavastroms nicht bis zu seiner Front verfolgen. Gestern rissen die Wolken aber am Berg temporär auf und man konnte sogar über die Livecam einen Blick auf den Lavastrom erhaschen.

Die Lava zeigte sich auch auf einem Sentinel-Satellitenbild. Mit Hilfe der Satellitenfernerkundung wird auch die Wärmestrahlung gemessen. Dabei wurde deutlich, dass auch der Nachbarvulkan des Klyuchevskoy – der Bezymianny – anfing, eine moderate Wärmeanomalie zu zeigen. Der Bezymianny baut seit Jahren an seinem Lavadom, doch eine Wärmestrahlung ist nicht immer nachweisbar, da der Dom an seiner Oberfläche relativ kalt ist. Stärkere Wärmeanomalien tauchen meistens nur in Phasen mit beschleunigtem Domwachstum auf, wenn es zu ersten Abbrüchen am Dom kommt und glühende Lava freigelegt wird. Für gewöhnlich steigert sich die Aktivität dann innerhalb weniger Tage oder Wochen so weit, dass es zu Explosionen und Abgängen pyroklastischer Ströme kommt. Ob die aktuelle Aktivitätssteigerung ebenfalls mit dem Megabeben von letztem Mittwoch zusammenhängt, ist spekulativ.




Dagegen scheint es sehr wahrscheinlich zu sein, dass der Ausbruch des Krascheninnikow von diesem Erdbeben getriggert wurde. Der Vulkan ist auch heute aktiv, stößt die Vulkanasche aber weniger hoch aus, als es in den letzten Tagen der Fall gewesen ist. Das VAAC Tokio registriert südostwärts driftende Aschewolken in gut 6000 m Höhe.

Island: Eruption Nr. 9 möglicherweise vorbei

Keine Lava mehr bei Sundhnúkur. © Vulkane Islands/FB

Eruption auf Island hat gestoppt – Tremor und Lavapegel abgefallen

Die neunte Eruption entlang der Sundhnúkur-Eruptionsspalte auf Island könnte vorbei sein: Gestern Nachmittag fielen der Lavapegel im Krater und der Tremor stark ab und der Lavaausstoß hörte auf. Auch während der Nacht konnte man auf den Livecams keine Rotglut mehr ausmachen. Ob es tatsächlich das Ende des Vulkanausbruchs ist oder ob die Aktivität wieder einsetzen wird und dann in Intervallen weitergeht, ist bis jetzt ungewiss. Dagegen spricht, dass der Tremor extrem weit abgestürzt ist und sich nahe der Nulllinie bewegt.

Die Erdbebentätigkeit im Svartsengigebiet ist ebenso niedrig wie der Tremor und geht gegen Null. Die Bodenhebung verläuft noch recht konstant und hat sich seit gestern noch nicht beschleunigt, was man bei einem Eruptionsstopp erwarten würde, doch möglicherweise ist es noch zu früh und wir müssen weitere GNSS-Messungen abwarten.

Obgleich es im Svartsengigebiet keine Erdbeben gibt, ist das benachbarte Krysuvik-System seismisch weiterhin sehr aktiv. Mittlerweile deuten die GNSS-Werte einiger Messstationen in der Region eine leichte Bodenhebung an, die aber noch nicht von Wissenschaftlern bestätigt wurde. Was klar ablesbar ist, ist ein leichter horizontaler Versatz des Bodens.




In den letzten 48 Stunden wurden auf Reykjanes 55 Beben registriert. Auf ganz Island waren es 167. Die meisten Erschütterungen sind einem Erdbebenschwarm an der Tjörnes-Fracture-Zone zuzuschreiben. Dort wurden 51 Beben registriert, viele davon in einem Cluster, der 10 Kilometer westlich von Kópasker verortet wurde. Die TFZ liegt im Norden Islands und bildet praktisch das tektonische Gegenstück zur Reykjaneshalbinsel: In beiden Regionen geht der Mittelozeanische Rücken in die Riftzonen der Insel über. Genauso wie auf Reykjanes gibt es auch im Norden Islands Spaltenvulkane. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Krafla-Spalte, deren Eruption in den 1970er Jahren gerne als Beispiel für die aktuellen Vorgänge bei Sundhnukur herangezogen wird.

Krascheninnikow: Vulkanausbruch im Naturreservat

Aschewolken am Krascheninnikow. © Elizaveta Sandalova

Krascheninnikow ist weiterhin aktiv und fördert Aschewolken bis auf 6000 m Höhe – Vulkanausbruch lockt Touristen an.

Der Krascheninnikow, der gestern überraschend aus seiner 560 Jahre währenden Ruhe erwachte und einen mittelstarken Vulkanausbruch erzeugte, bleibt auch heute aktiv und fördert Vulkanasche bis auf eine Höhe von 6000 m. Laut dem VAAC Tokio wurde die Aschewolke in südöstlicher Richtung geweht und zieht über das Meer, weshalb es nur in der unbewohnten Küstenregion zu Ascheregen kommt.

Eruptionsspalte auf der Nordflanke. © Natalia Akbirova

Der Vulkanausbruch mauserte sich schnell zur Touristenattraktion, denn der Krascheninnikow liegt in einem der bedeutendsten Naturschutzgebiete Kamtschatkas, das zudem als UNESCO-Weltnaturerbe anerkannt ist: dem Kronozki-Naturschutzgebiet. Die Region umfasst nicht nur den großen See Kronozkoje, sondern ist auch für ihre beeindruckende Natur mit Tundralandschaften, Lärchenwäldern, Flusstälern und einer ausgeprägten Vulkanlandschaft bekannt, deren dominierendes Element der Kronozki-Vulkan ist. Er wird aufgrund seiner symmetrischen Kegelform gerne mit dem Fuji in Japan verglichen. In den letzten Jahren erfreut sich das Gebiet wachsender Beliebtheit bei Naturtouristen.

Der Ausbruch wurde von Wissenschaftlern des Naturparks beobachtet und dokumentiert, die sich zu Forschungszwecken in der Nähe des Vulkans aufhielten. Trotz Ascheregens in der Kronozki-Bogatschewskaja-Tundra blieb der Betrieb im Schutzgebiet unbeeinträchtigt und der Park bleibt geöffnet. Besucher können den Ausbruch aus sicherer Entfernung beobachten und dabei die unberührte Natur des Schutzgebiets erleben. Laut Behörden besteht derzeit keine Gefahr für Mensch oder Tier.

Laut russischen Medienberichten hielt sich die Forschergruppe um Inspektor W. N. Wlasenko bereits seit mehreren Tagen in der Region auf. Sie sagten, dass sich der Krascheninnikow ruhig verhielt und keine erkennbaren Anzeichen einer bevorstehenden Eruption zeigte. Dennoch ist es möglich, dass sich der Vulkan bereits in einem Aufheizstadium befand, bevor das starke Erdbeben vom Mittwoch die Eruption vermutlich triggerte. Es kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass es zu einem extrem schnellen Magmenaufstieg aus der Tiefe kam.




Beim Krascheninnikow handelt es sich um ein Doppelvulkansystem, das sich aus einer Caldera erhebt. Der nördliche dieser Vulkane ist ausgebrochen. Der Krater dieses Kegels ist ein gutes Stück tiefer gelegen als der des Südkegel und erhebt sich seinerseits aus einem calderaartigen Krater, aus dem der Hauptteil der Eruption stattfindet. Außerdem bildete sich an der Nordflanke des Kegels ein Riss, aus dem ebenfalls Asche ausgestoßen wurde.

In der Region liegt auch der Vulkan Kizimen, der zwischen 2011 und 2013 aktiv war. Damals versuchte ich den Feuerberg während einer meiner Kamtschatka-Expeditionen zu erreichen, scheiterte aber an einer extrem tiefen Furt kurz vor dem Vulkan.

Ätna mit Asche-Exhalationen Anfang August

Ascheexhalation am Ätna. © Piera D’arrigo

Ätna stößt sporadisch Aschwolken aus – Tremor und Seismik auffällig niedrig

Der Ätna auf Sizilien gibt seit einigen Tagen schwache Lebenszeichen in Form von Ascheexhalationen und sporadisch auftretenden strombolianischen Explosionen von sich, die allerdings noch sehr schwach sind und glühende Tephra nur wenige zehner Meter über den Rand des Südostkraters auswerfen. Die Aschewolken steigen etwas höher auf, werden vom starken Wind aber schnell flachgedrückt.
Der Tremor bewegt sich seit mehreren Wochen im Grenzbereich zwischen grün und gelb und ist somit vergleichsweise niedrig. Auf dem Tremorgraph war am Mittwoch ein hoher Peak zu sehen, der einige Vulkanbeobachter bereits in Alarmstimmung versetzte, doch tatsächlich hatte dieser Tremoranstieg nichts mit dem Ätna zu tun, sondern wurde von dem Megabeben in Kamtschatka ausgelöst: Erdbebenwellen, die schockgleich durch die gesamte Erde liefen.

Im Juli war die Erdbebentätigkeit schwach bis moderat: Es wurden 89 Beben aufgezeichnet. Das stärkste hatte eine Magnitude von 2,2. In den letzten Tagen hat die Seismizität weiter abgenommen und sie ist nun deutlich unterdurchschnittlich. Sollte es die Ruhe vor dem Sturm sein? Ich denke ja, denn bereits einige Tage vor den letzten Paroxysmen und ähnlichen Ausbrüchen war dieser auffällige Drop in der Erdbebentätigkeit zu sehen gewesen. Sollte ich mich irren, dann können schwacher Tremor und geringe Seismizität auch andeuten, dass sich die alte Dame auf einen längeren Schlaf vorbereitet, doch die gelegentlichen schwachen Eruptionen signalisieren eigentlich, dass sie losstürmen möchte.

Tremorquellen unter dem Ätna. © INGV

Im letzten INGV-Wochenbericht für den Beobachtungszeitraum 21. bis 27.07.2025 berichteten die Vulkanologen bereits von den schwachen Exhalationen aus dem Südostkrater sowie von einer thermischen Anomalie im Nordostkrater. Der Schwefeldioxid-Ausstoß bewegte sich auf normalem Niveau, der Kohlendioxidausstoß war mittelhoch. Interessant ist die Analyse der Tremorquellen, die zeigen, dass sich magmatische Fluide entlang einer Linie bewegten, die von Nordwesten nach Südosten quer durch den zentralen Kraterkomplex zwischen Bocca Nuova und Nordostkrater verläuft und dabei auch die Nordflanke des Südostkraterkegels tangiert. Die Fluidbewegungen reichten weiter runter, als es in der Vorwoche der Fall war: Die Tremorquellen befanden sich zwischen 1900 und 2950 Höhenmetern. Für mich sieht es so aus, als würden sich die Fluide entlang einer Störung durch den Kraterkomplex bewegen und auf ihre Eruption vorbereiten.

Island: Lavapuls am Sundhnúkur

Eruption im Svartsengigebiet auf Island dauert seit 18 Tagen an – Lavapuls in der Nacht

Nachdem die Aktivität am neuen Kraterkegel auf der Sundhnúkur-Kraterreihe gestern etwas schwächelte, gab es in der Nacht einen stärkeren Puls, bei dem kleine Lavafontänen aufstiegen, die Lava schwallartig aus dem Krater beförderten und über die Kegelflanke fließen ließen. Es war der einer der stärksten Lavapulse, seit die Initialphase der Eruption vorbei ist.

Tremor gestiegen.

Die gesteigerte Aktivität konnte via Livestream beobachtet werden und spiegelte sich auch in einem Anstieg der Tremoramplitude wider. Damit lieferte uns der Vulkan ein weiteres Indiz dafür, dass die aktuelle Eruption einen ähnlichen Verlauf nehmen könnte wie der erste Fagradalsfjall-Ausbruch, der im März 2021 begann und fast ein halbes Jahr dauerte. Damals kam es in Intervallen zu spektakulären Lavaüberläufen. Zuvor ereignete sich auch eine Phase mit hoch aufsteigenden Lavajets, mit denen wir vielleicht auch in einigen Wochen bei der aktuellen Eruption rechnen können, vorausgesetzt, der Trend dazu hält weiter an.

Die Bodenhebung geht derweilen weiter und beläuft sich in den letzten zwei Wochen auf knapp 40 mm, gemessen an der GNSS-Station SENG. Interessant ist, dass sich der Boden im benachbarten Tal Meradalir im Fagradalsfjall-Komplex auch hebt. Seit Juni betrug die Hebung an der Messstation GONH ebenfalls ca. 40 mm.

Seismizität ist bei Sundhnúkur und am Fagradalsfjall praktisch nicht vorhanden. Dafür bebt es aber weiter im Krysúvik-System und an anderen Stellen von Reykjanes, so dass innerhalb von 48 Stunden 44 Erschütterungen registriert wurden.

Den stärksten Erdstoß der letzten 2 Tage verzeichneten die Seismometer bei Grimsey im Norden von Island. Es ereignete sich an der Tjörnes-Fracture-Zone und hatte eine Magnitude von 3,2. In der Region gibt es nicht nur eine ausgeprägte Störungszone, sondern auch ein submarines Vulkanfeld.

Krascheninnikow: Vulkanausbruch nach Erdbeben

Eruption am Krascheninnikow. © Artem Sheldovitsky

Vulkan Krascheninnikow ist überraschend ausgebrochen – Megathrust-Erdbeben triggerte vermutlich die Eruption

Auf der russischen Halbinsel Kamtschtka ist gestern Abend der Vulkan Krascheninnikow überraschend ausgebrochen – nach gut 560 Jahren der Ruhe. Das VAAC Tokio brachte gestern Abend um 19:15 Uhr UTC die erste VONA-Meldung zu diesem Vulkan heraus, nach der Vulkanasche bis auf eine Höhe von 4300 m aufgestiegen ist und nach Osten driftete. Es folgte 3 weitere Meldungen aus denen ersichtlich wird, dass der Vulkan seine Aktivität steigerte: Um 06:00 UTC erreichte die Vulkanasche eine Höhe von gut 9700 m Höhe über dem Meeresspiegel.

Krascheninnikow © Artem Sheldovitsky

Selbst die Vulkanologen der Russischen Akademie der Wissenschaften vermuten, dass die Eruption des bisher unauffälligen Vulkans durch die Starken Erdbeben vor der Südostküste Kamtschatkas ausgelöst worden sein könnten. gegenüber der Presse äußerte sich die Leiterin von KVERT -Olga Girina- dass es der erste dokumentierte Ausbruch des Krascheninnikow-Vulkans seit fast 600 Jahren sei und sieht einen Zusammenhang mit dem Erdbeben Mw 8,8, das sich am Mittwoch ereignete.

Die These, dass Vulkanausbrüche durch weiter entfernte tektonische Erdbeben größerer Magnituden verursacht werden können, geht eigentlich davon aus, dass das nur bei Vulkanen möglich ist, die sowieso aufgeladen sind und früher oder später vermutlich auch ohne ein auslösendes Erdbeben ausgebrochen wären. Insofern kann man es als ungewöhnlich betrachten, dass der Vulkan so spontan ausbrach, was mich an die Vorgänge des Vulkans Chaiten in Chile erinnert, der im Jahr 2008 nach Jahrtausenden der Ruhe überraschend katastrophal eruptierte.

Der Krascheninnikow-Vulkan selbst erreicht eine Höhe von 1.856 Metern. Der letzte bekannte Ausbruch ereignete sich laut russischen Berichten im Jahr 1463. Das GVP schreibt hingegen um 1550. Es handelt sich um eine Caldera in der sich zwei miteinander verwachsene Stratovulkane mit je einen Krater gebildet haben.




Der Vulkan liegt nahe der Ostküste und ca. 180 Kilometer nördlich des Erdbebengebiets, dass sich vor der Küste der Regionalhauptstadt Kamtschatkas ereignete. In gut 80 Kilometer Entfernung des Krascheninnikow liegt der Vulkan Karymsky, der noch im Frühjahr eruptierte. Die zentrale Vulkangruppe Kamtschatkas befindet sich 140 Kilometer nördlich. Hier liegt der Klyuchevskoy, der direkt auf das Erdbeben reagierte und wenige Stunden später seine eruptive Aktivität steigerte.

Die Erdbebentätigkeit vor der Südostküste Kamtschatkas ist noch nicht vorbei: Immer noch kommt es zu teils starken Erdbeben. Heute manifestierte sich eins mit der Magnitude 6,7 nahe der Südspitze Kamtschatkas.

Yellowstone: Junger Mann erlitt Verbrennungen

Unfall im Yellowstone Nationalpark: Junger Mann brach durch Kalksinterkruste und verbrannte sich

Im US-amerikanischen Yellowstone-Nationalpark kam es am 28. Juli zu einem Unfall, bei dem sich ein 17-Jähriger starke Verbrennungen am Fuß zuzog. Auf einer Wanderung nahe des Lone-Star-Geysirs, der gut eine Stunde vom Old Faithful entfernt liegt, verließ er vermutlich den Wanderweg und brach am Rand des Thermalgebietes durch eine dünne Kalksinterkruste. Er landete mit dem Fuß in einer darunter befindlichen brodelnd heißen Quelle. Der Teenager wurde zur medizinischen Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Es handelt sich um die erste gemeldete thermische Verletzung im Park in diesem Jahr.

Lone Star Geyser. © Roy Marino

Solche Unfälle passieren immer wieder in Thermalgebieten und gehen oft mit noch stärkeren Verletzungen einher. Manchmal bleibt es nicht bei Verbrennungen an den Extremitäten: Es sind auch schon Menschen mit dem ganzen Körper ins kochende Wasser gefallen und gestorben. In der Yellowstone-Caldera geschah das seit dem Jahr 1890 bereits 22 Mal. Damit forderten die geothermalen Erscheinungen mehr Todesopfer als andere natürliche Gefahren im Park, einschließlich der Angriffe durch Bären. Bärenattacken – die meistens von den Grizzlybären verursacht werden – kosteten seitdem ca. 8 Menschen das Leben.

Zuletzt war im Jahr 2023 eine 60-jährige Frau schwer verletzt worden, als sie vom Wanderweg in der Nähe des Mallard-Lake-Trailheads abkam. Sie erlitt Verbrennungen zweiten und dritten Grades.

Die geothermalen Zonen im Park gelten als extrem gefährlich: Die dünne Oberfläche kann oft wie normaler Boden erscheinen, verbirgt jedoch darunter kochend heißes Wasser oder Schlammtöpfe. Aus diesem Grund sind viele Bereiche durch Holzstege, sogenannte Promenaden, gesichert, und das Verlassen der Wege ist streng verboten.

Der Yellowstone-Nationalpark wurde 1872 gegründet und ist damit der älteste Nationalpark der Welt. Er ist für seine geothermischen Erscheinungen weltberühmt. Über 10.000 heiße Quellen, Geysire, Schlammtöpfe und Fumarolen prägen die vulkanisch aktive Landschaft. Darunter befindet sich auch die größte Konzentration aktiver Geysire weltweit. Der Park liegt größtenteils im US-Bundesstaat Wyoming und erstreckt sich über mehr als 9.000 Quadratkilometer – ein Großteil davon befindet sich über der sogenannten Yellowstone-Caldera die bei einem Supervulkanausbruch vor etwa 640.000 Jahren entstand.

Der Lone-Star-Geysir, in dessen Nähe der Unfall geschah, gehört zu den weniger bekannten, aber nicht minder beeindruckenden Thermalerscheinungen im Yellowstone. Er liegt etwa 6,5 Kilometer südlich von Old Faithful und ist nur über einen rund einstündigen Fußweg erreichbar. Der Geysir bricht etwa alle drei Stunden aus und kann Wasser bis zu 12 Meter hoch in die Luft schleudern.

Lewotobi Laki-Laki: Weitere starke Eruption in der Nacht

Zweite Explosion am Lewotobi Laki Laki förderte Asche auf fast 20 Km Höhe

Nachdem es gestern Abend um 20:48 Uhr Lokalzeit (WITA) bereits eine Eruption gegeben hatte, die eine Aschewolke bis auf 12 Kilometer Höhe aufsteigen ließ, ereignete sich nachts um 01:05 WITA ein weiterer explosiver Vulkanausbruch, bei dem die Asche sogar fast bis auf 20 Kilometer hoch aufstieg. Beide Eruptionen förderten neben Vulkanasche glühende Tephra und generierten pyroklastische Ströme, von denen ein besonders hohes Gefahrenpotenzial ausging.

Die oben genannten Höhenangaben stammen vom VSI. Laut der letzten VONA-Meldung wurde um 10:20 Uhr UTC Asche in 18 Kilometern Höhe detektiert. Diese hoch aufsteigenden Aschewolken gefährden den Flugverkehr und verursachen einen roten Alarmstatus. Tatsächlich kam es zu massiven Störungen im Flugverkehr, die mehr als 40 Flüge betrafen. Es kam zu Flugstreichungen und Umleitungen. Tausende Passagiere saßen auf den Flughäfen fest. Betroffen war nicht nur der regionale Flugverkehr, sondern vor allem internationale Routen. So strandeten Passagiere nicht nur auf Bali, sondern auch in Jakarta und Singapur.

Gestern schrieb ich, dass der erste Vulkanausbruch überraschend kam und dass es keine gesteigerte Seismizität gab. Das stimmte nicht ganz, denn die Beben wurden nur noch nicht im Histogramm zur Seismizität angezeigt und auch das Update auf MAGMA war noch nicht veröffentlicht worden. Nun ist zu sehen, dass in dem Beobachtungszeitraum zwischen 18 und 24 Uhr 125 vulkanotektonische Erdbeben und 15 Hybriderdbeben registriert worden waren. Es bleibt aber unklar, ob die Beben zusammen mit der Eruption auftraten oder vorher. Sollten sie bereits vor der Eruption registriert worden sein, blieb aber nicht viel Vorwarnzeit, da der Ausbruch ja bereits um 20:48 Uhr einsetzte. Nachmittags war die Seismizität noch nicht signifikant erhöht.

Die starken Eruptionen kommen meistens ziemlich überraschend, obgleich sie mittlerweile etwa alle 14 Tage einsetzen. Sie weisen somit die Charakteristiken von Paroxysmen auf, allerdings ist hier ein Pancake-Dom involviert, der den Krater verstopft und bei den Ausbrüchen ausgeblasen wird.