Update 12.01.21: Ätna, Kilauea, Soufrière

Letzte Nacht war der Ätna wieder besonders munter, der Pegel des Lavasees am Kilauea stagnierte und der Dom im Krater des Vulkans Soufrière wuchs weiter. Außerdem waren die üblichen Verdächtigen aktiv.

Ätna: starke Strombolianer

Nachts gab es am Ätna auf Sizilien ein ordentliches Feuerwerk zu beobachten, als der Südostkrater starke strombolianische Eruptionen erzeugte: glühende Tephra wurde gut 300 m hoch ausgeworfen und deckte die Hänge des Kegels ein. MIROVA registrierte eine hohe thermische Strahlung mit 100 MW Leistung. Der Tremor bewegte sich am Rand zum roten Bereich. Es gab ein kleines Schwarmbeben östlich des zentralen Kraterkomplexes. Das stärkste Beben brachte es auf M 2,3. Das Hypozentrum lag in nur 800 m Tiefe. Ein weiterer Erdstoß M 2,1 manifestierte sich nur 500 m tief.

Kilauea: Lavasee stagniert

Der Kilauea befindet sich noch in einer Inflations-Phase eines DI-Ereignisses, und dementsprechend  stagnierte der Pegel des Lavasees im Halema’uma’u-Krater. Er steht weiterhin bei 194 m. Allerdings erkennt man, dass sich die Inflationskurve abflacht und bald Deflation einsetzten sollte. Dann könnten Lava-Ausstoß und Pegel steigen. Der Ostteil des Lavasees ist verkrustet und es sieht so aus, als wäre die Kruste mittlerweile so dick, dass sie nicht mehr zerreißt. Doch Möglicherweise wird sie bald überflutet und recycelt. Aktuell eruptiert der Hornito in der Westwand des Kraters wieder stärker.

Soufirère: Dom weiter gewachsen

Auf der Karibikinsel St. Vincente ist der Dom weiter gewachsen. Er überdeckt zunehmend die Flanke des Doms aus dem Jahr 1979. Von der Domoberfläche entweicht Gas. MIROVA registrierte gestern eine sehr schwache Thermalstrahlung mit 2 MW Leistung. Für langsam wachsende Dome ist es typisch, dass sie wenig Wärme emittieren.

Fuego emittiert Wärme

Anders als der Soufrière, verhält sich der guatemaltekische Vulkan Fuego. Er erzeugte eine Reihe starke strombolianischer Eruptionen und deckte seinen Gipfelbereich mit glühender Tephra ein. Von ihr geht eine hohe Wärmestrahlung mit 144 MW Leistung aus. Glühende Schuttlawinen flossen durch mehrere Schluchten und erreichten den Vegetationsrand. Evtl. wurden Buschbrände ausgelöst, die zur hohen Wärmestrahlung beitragen.

Merapi mit weiteren Lawinen

Am indonesischen Merapi gingen weitere glühende Schuttlawine ab. Die Anzahl der Erdbeben ist immer noch sehr hoch, hat aber in den letzten Tagen deutlich abgenommen. Gestern wurden ca. 390 Erschütterungen unterschiedlicher Arten registriert.

Update 11.01.21: Ätna, Kilauea und Merapi

Der Ätna auf Sizilien macht mit seiner Feuershow weiter, der indonesische Merapi sorgte für Aufregung und der Shiveluch eruptiert eine Aschewolke. Darüber hinaus waren auch Popocatepetl und Kilauea aktiv.

Der Ätna feuert aus 2 Rohren

Gestern Abend rissen die Wolken am sizilianischen Vulkan Ätna endlich ganz auf und offenbarten seine Aktivität. Wie es sich herausstellte, war nicht nur der Südostkrater strombolianisch aktiv, sondern auch die Voragine. Hier sind die Eruptionen allerdings kleiner als am Südostkrater. Der Tremor ist hoch und am Nordrand des Valle del Bove gab es 5 schwache Erdbeben.

Kilauea: zahlreiche Erdbeben

Der Lavasee im Halema’uma’u Krater ist weiterhin aktiv, allerdings ohne Tiefenänderungen in den letzten Tagen. Die Schlote in der Westwand fördern ein wenig Lava. Zeitweise verkrustet der Ostteil des Sees. Der Gipfelbereich wird infolge von Inflation steiler. Im unteren Westrift bei Pahala ereignen sich derzeit viele Erdbeben. Gestern wurden 37 Erschütterungen detektiert. Sie werden wahrscheinlich von aufsteigendem  Magma verursacht.

Merapi mit glühenden Schuttlawinen

Am Merapi auf Java gingen weitere Schuttlawinen ab. Alleine in den ersten 6 Tagesstunden registrierte das VSI 49 entsprechende seismische Signale. Sie hielten bis zu 117 Sekunden an. Nachts war Rotglut zu sehen und die Schuttlawinen hinterließen auf lange belichteten Fotos Spuren, die wie Lavaströme ausschauen. Darüber hinaus wurden 38 hybride Erschütterungen, und 12 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die Seismik bleibt hoch und der Dom wächst. Damit steigt das Risiko pyroklastischer Ströme.

Popocatepetl in Aktion

In Mexiko eruptierte der Popocatepetl Aschewolken. Das VAAC meldete sie in einer Höhe von 6400 m. Starker Wind verfrachtete die Asche in Richtung Nordost. CENAPRED berichtet von 19 Exhalationen und 736 Minuten Tremor.

Shiveluch eruptiert Aschewolke

Der Shiveluch auf Kamtschatka eruptierte gestern Nacht eine Aschewolke. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 5800 m. Sie driftete in nordwestlicher Richtung. Unklar ist, ob die Eruption mit dem Abgang eines pyroklastischen Stroms assoziiert war.

Vulkan-Update 10.01.21: Ätna, Montagne Pelée und Pacaya

Der Ätna setzt seine strombolianische Tätigkeit fort, am Montagne Pelee läuten die Alarmglocken und am Pacaya änderten die Lavaströme ihre Richtung. Natürlich gab es von den Dauerbrennern auch explosive Aktivität.

Ätna: Strombolianische Eruptionen halten an

ÄtnaSeit einigen Tagen gab es keine Neuigkeiten vom Ätna auf Sizilien, da sich der Gipfel hartnäckig in Wolken hüllte. Gestern Abend erlaubten sie kleine Einblicke in das Geschehen am Gipfel und ließen wenigstens erahnen was los ist: der Südostkrater ist weiter strombolianisch aktiv und die dünne Restbewölkung am Gipfel leuchtete hell auf, wenn es zu Explosionen kam. Dementsprechend stark müssen sie sein. Der Tremor ist erhöht und dringt immer wieder in den roten Bereich des Seismogramms ein. Die Erdbebentätigkeit der letzten Tage war gering. Weitere Paroxysmen blieben bisher aus.

Montagne Pelée: Seismik hoch

Bereits seit Mitte letzten Jahres werden immer wieder Phasen mit erhöhter Seismizität unter der Montagne Pelée in der Karibik registriert. Entsprechend nervös wird man auf Martinique und beobachtet den Vulkan misstrauisch: zwischen dem 1. und 8. Januar 2021 wurden 65 Erdbeben vom vulkanotektonischen Typ registriert. Die Erschütterungen waren schwach, mit einer Magnitude kleiner oder gleich 1. Keines der Erdbeben konnte von den Bewohnern gespürt werden. Dennoch deuten die Mikrobeben magmatische Aktivität im Untergrund an und die Alarmstufe steht auf „gelb“. Besonders, seitdem der Soufrière auf der Nachbarinsel St. Vincente effusiv aktiv ist, steigt auch die Besorgnis, dass Montagne Pelée erwachen könnte. Denn schon öfters eruptierten die beiden Vulkane gleichzeitig. So auch, als im Jahre 1902 über 30.000 Menschen durch pyroklastische Ströme auf Martinique starben. Bei dem Bild handelt es sich übrigens um ein aktuelles Livecam-Bild.

Pacaya: Lavastrom ändert Richtung

Der guatemaltekische Vulkan Pacaya ist weiter aktiv, doch scheinbar gab es einige Veränderungen: Die Lava fließt nicht länger in westlicher Richtung, sondern in Richtung Südwesten. Der Strom hat eine Länge von 1500 m und entspringt der Basis des McKenney-Kraters. Der Riss auf der Westflanke hat seine Aktivität vor 2 Tagen eingestellt. INSIVUMEH berichtet von schwacher strombolianischer Aktivität aus dem Krater. Glühende Tephra wird bis zu 50 m hoch ausgeworfen.

Update 09.01.21: Merapi, Sinabung und Soufrière

Der Merapi erzeugte einen pyroklastischen Strom, vom Sinabung ging eine Aschewolke aus, der Dom des Vulkans Soufrière wächst weiter und der Lavasee am Kilauea verkrustete zusehends. Darüber hinaus erzeugten Ebeko und Suwanose-jima Aschewolken.

Merapi: Pyroklastischer Strom ging ab

Am indonesischen Vulkan Merapi ging gestern ein kleiner pyroklastischer Strom ab. Er erzeugte ein seismisches Signal von 120 Sekunden Dauer und mit einer Maximalamplitude von 45 mm. Entgegen den Erwartungen floss er nicht über die Südflanke, in der sich die große Scharte befindet, sondern über ein Feld weiter westlich. Dort gingen die meisten pyroklastischen Ströme der Eruption von 2006 ab. Schaut man sich Satellitenfotos an, erkennt man, dass der Dampf auch aus dem nordwestlichen Kraterbereich aufsteigt, hier scheint der Dom am stärksten zu wachsen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 3000 m Höhe. Insgesamt wurden 440 Erdbeben registriert.

Sinabung eruptiert Aschewolke

Auf Sumatra ist der Sinabung weiter aktiv. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 3700 m. Die Seismik ist weiterhin hoch. Insgesamt wurden gestern über 80 seismische Signale aufgefangen. In den ersten 6 Stunden des heutigen Tages wurden 7 Signale registriert, die durch Schuttlawinen ausgelöst wurden. 6 Erschütterungen stammten von starken Entgasungen. Es gab 4 hybride Erdbeben und 1 vulkanotektonische Erschütterung.

Soufrière: Domwachstum hält an

Der Dom am 05.01.21. © UWI
Der Dom am 05.01.21. © UWI

Auf der Karibikinsel St. Vincent hält das Domwachstum im Krater des Vulkans Soufrière an. Der Lavadom vergrößert sich langsam und von seiner Oberfläche steigt Dampf auf. Ein Panoramafoto gibt eine Übersicht über den Krater mit seinem alten Dom und dem neuen Gebilde zwischen dem alten Dom und der Kraterwand.

Kilauea: Lavasee teilweise verkrustet

Heute Vormittag präsentiert sich der Lavasee im Halema’uma’u-Krater mit einer recht dicken Kruste aus erstarrter Lava, die einen Großteil des östlichen Seebereichs und den Rand bedeckt. Das muss nicht unbedingt bedeuten, dass der Lavasee oberflächlich komplett erstarrt, allerdings ist das auch nicht unmöglich. Lavaseen sind sehr dynamisch und können sich recht kurzfristig wandeln. Die Deflation des Gipfelbereichs hält an und der Lavasee erhält Nachschub frischen Materials. Von daher vermute ich, dass die Kruste bald durchbrochen wird.

Ebeko eruptiert Asche

Auf der Kurileninsel Paramushir eruptierte der Ebeko Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von 4600 m. Eine zweite Eruptionswolke schaffte es bist auf 2700 m über dem Meeresspiegel. Es war die siebte Aschewolke, die in diesem Jahr registriert wurde.

Suwanose-jima in Eruption

Im Süden des japanischen Archipels ist der Inselvulkan Suwanose-jima weiter aktiv. Das VAAC Tokio meldete heute 2 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 1500 m aufgestiegen sind.

Update 08.01.21: Pacaya, Popocatepetl und Kilauea

Heute stehen die beiden P’s Popocatepetl und Pacaya im Fokus der Berichterstattung auf vnet, denn die beiden Lateinamerikanischen Vulkane erzeugten Aschewolken. Am Kilauea auf Hawaii stieg der Spiegel des Lavasees weiter.

Pacaya eruptiert Aschewolke

Gestern registrierte das VAAC eine Aschewolke am guatemaltekischen Vulkan Pacaya. Sie erreichte eine Höhe von 3000 m und wurde in westlicher Richtung verfrachtet. Ob die Aschewolke durch explosive Eruptionen entstand, oder ob es zu einem Kollaps am Lavastrom kam ist ungeklärt. INSIVUMEH berichtet von strombolianischen Eruptionen, die glühende Tephra bis zu 200 m hoch auswerfen. Die multiplen Lavaströme auf der Westflanke sind bis zu 550 m lang. Auf neuen Fotos erkennt man, welche Dimensionen das neu entstandene Lavafeld hat. Ich finde, dass es eine besondere Ästhetik ausstrahlt.

Popocatepetl eruptiert Aschewolken

Seit gestern eruptierte der Popocatepetl 6 Aschewolken, die vom VAAC detektiert wurde. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 6400 m über dem Meeresspiegel und driftete in östlicher und südöstlicher Richtung. CENAPRED berichtet von 30 Asche-Dampf-Exhalationen und 1002 Minuten Tremor, was erneut ein sehr hoher Wert ist. Der Tremor wird von Magmenbewegungen verursacht und deutet an, dass da einiges an Magma unterwegs ist. Darüber hinaus wird vor ballistischen Fragmenten gewarnt, die einem in Kraternähe erwischen könnten. Darum bleibt der Aufstieg gesperrt.

Kilauea: Lavasee wächst weiter

Der Lavasee im Halema’uma’u Krater am Kilauea auf Hawaii wächst weiter. Gegenüber dem Vortag stieg der Pegel des Lavasees um weitere 2 m an und steht nun bei 194 m. Die Förderrate aus den beiden Schloten in der Westwand scheint recht konstant zu sein. Das Volumen beträgt mehr als 27 Millionen Kubikmeter. Gestern beschleunigte sich die Deflation und die Vulkanologen des HVO vermuten den Beginn eines neuen DI-Ereignisses. Doch bis jetzt hält die Deflation an.

Eruptions-Update 07.01.21: Kilauea, Soufrière, Merapi

In den letzten 24 Stunden sorgten u.a. die Vulkane Klyuchevskoy und Nyiragongo für Schlagzeilen. Der Lavasee im Kilauea ist weiter gestiegen, der Dom in der Soufrière gewachsen und der Merapi erzeugte einen pyroklastischen Strom.

Kilauea: Lavasee gestiegen

Kilauea
Am Kilauea auf Hawaii ist der Lavasee weiter aktiv und sein Pegel gestiegen. Letzte Messungen ergaben eine Tiefe von 192 m. Damit stieg er 2 m über seinen Rand der von einer Kruste aus erstarrter Lava definiert wird. Entsprechend erhöht ist die Deflation. Seine Abmessungen betragen 720×560 m. Der Lavasee wird aus 2 Schloten an der Westwand gespeist. Auf dem Oberen hat sich ein Hornito gebildet, der weiter gewachsen ist. Das HVO beschreibt, dass dort strombolianisches Lavaspattering zu beobachten ist. Der untere Schlot befindet sich unter der Seeoberfläche und fördert weitaus mehr Lava. Sie erzeugt eine domartige Aufwölbung in der Seeoberfläche. Die Seismik ist leicht erhöht und es wird Tremor registriert. Täglich werden ca. 3500-6500 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen. Das liegt in dem Bereich des Lavasees von 2018. MIROVA registriert eine sehr hohe Wärmestrahlung. Sie liegt meistens über 2000 MW Leistung.

Merapi: Pyroklastischer Strom

Gestern ging am Merapi auf Java (Indonesien) ein kleiner pyroklastischer Strom ab. Er erzeugte ein seismisches Signal von 155 Sekunden Dauer und mit einer Amplitude von 28 mm. Vulkanasche wurde in 3000 m Höhe detektiert. Die Seismik ist weiter sehr hoch. Gestern wurden ca. 520 Erdstöße registriert. Die Anzahl der rein vulkanotektonischen Erdbeben hat sich gegenüber der Vorwoche halbiert und liegt im 50-iger Bereich.

Soufrière: Dom wächst weiter

Neue Bilder vom Dom im Krater des Vulkans Soufrière (St. Vincent) dokumentieren, dass der Lavadom weiter gewachsen ist. Außerdem entweicht recht viel Gas von seiner Oberfläche. Gelegentlich wird eine schwache Wärmestrahlung registriert. Die Wissenschaftler der UWI bemühen sich ein Netzwerk mit Messgeräten zu installieren. Bisher sind die veröffentlichten Daten sehr spärlich.

Klyuchevskoy eruptiert Aschewolke

Auf Kamtschatka hat der Klyuchevskoy wieder Vulkanasche ausgestoßen. Die Eruptionswolke erreichte einen Höhe von 7000 m über dem Meeresspiegel. Außerdem ist ein Lavastrom aktiv.

Nyiragongo: Hohe Thermalstrahlung

Der Nyiragongo im Kongo emittiert heute eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2028 MW. So hohe Werte deuten darauf hin, dass nicht nur der Lavasee hoch im Pitkrater steht, sondern dass auch Lavaströme auf der unteren Krater-Terrasse unterwegs sind.

Vulkan-Update 06.01.21: Merapi, Sinabung, Ätna, Ebeko

Die indonesischen Vulkane Merapi und Sinabung erzeugten glühende Schuttlawinen, der Ätna setzt sein Feuerwerk fort und Ebeko eruptierte eine Aschewolke. Zudem ist Klyuchevskoy munter.

Merapi erzeugt Schuttlawine

MerapiGestern Abend sorgte der Merapi (Indonesien, Java) für Aufsehen, indem er glühende Schuttlawinen generierte. Sie gingen vom Dom ab, der mittlerweile so groß geworden ist, dass er bis an die Scharte in der Kraterwand heranreicht. Die lokalen Medien berichteten von Lavaströmen, was allerdings nicht korrekt ist. Auf langzeitbelichteten Fotografien verschmelzen die einzelnen Lavabrocken miteinander und erzeugen so Glutspuren, die  wie Lavaströme aussehen. Manchmal werden auch Pyroklastische Ströme fälschlich als Lavaströme bezeichnet. Die Gefahr, dass Pyroklastische Ströme entstehen, ist derzeit relativ hoch. Sie bilden sich im Prinzip genauso wie die Schuttlawinen, indem größere Lavapakete vom Dom abbrechen. Die treibende Kraft hinter diesem Mechanismus ist die Schwerkraft.

Die Schuttlawinen können einerseits selbst Erschütterungen erzeugen, die im Seismogramm sichtbar werden. Andererseits gibt es Erdbeben, die vom aufsteigenden Magma direkt erzeugt werden. Das Magma bringt dabei Gesteine zum brechen und diese Bruchvorgänge werden als Erdbeben aufgezeichnet. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Anzahl der Erdbeben und der Menge des aufsteigenden Magmas gibt.

In den letzten 3 Tagen hat die Seismizität unter dem Merapi wieder deutlich nachgelassen. Gestern wurden noch knapp 410 Erschütterungen detektiert. Das sind freilich noch sehr viele Erdbeben und von einer Entspannung der Situation kann keine Rede sein. Im Gegenteil, die Gefahr, dass bald pyroklastische Ströme generiert werden wächst. Und diese Glutwolken haben es in sich: sie stellen eine der größten Gefahren an einem aktiven Vulkan da. Sie können im Extremfall bis zu 50 km weit fließen. in ihrem Inneren herrschen Temperaturen von 800-1200 grad Celsius und weisen ein enormes Zerstörungspotenzial auf.

Sinabung setzt Eruptionen fort

Ähnlich sieht es am indonesischen Sinabung (Sumatra) aus: auch hier ist der Dom ordentlich gewachsen und reicht bis an die Vulkanflanke heran. Es gehen glühende Schuttlawinen ab und es werden Ascheeruptionen erzeugt. Die Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 3600 m auf. Die Vulkanologen vom VSI meldeten 2 seismische Eruptionssignale und 2 Phasen mit Tremor. Darüber hinaus wurde auch ein Signal aufgefangen, das von einer Schuttlawine zeugte.

Ätna macht weiter

Der Ätna auf Sizilien setzt sein Feuerwerk aus der Voragine und dem Südostkrater unverändert fort. Es werden strombolianische Eruptionen eruptiert, bei denen glühende Tephra über 200 m hoch ausgeworfen wird. MIROVA fängt eine moderate Wärmestrahlung auf. Sie hatte zuletzt eine Leistung von 34 MW. Die Seismizität ist normal, der Tremor stieg in den letzten Tagen kontinuierlich an und bewegt sich im oberen Drittel des gelben Bereichs. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich die Aktivität kurzfristig ändern wird.

Ebeko mit Ascheeruption

Heute Morgen eruptierte der Ebeko auf der Kurileninsel Paramushir eine Aschewolke. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Sie driftete in Richtung Nordost.

Klyuchevskoy ist heiß

Auch am Klyuchevskoy auf Kamtschatka setzt sich die Aktivität fort. MIROVA registriert eine hohe Thermalstrahlung mit 744 MW Leistung. In 7000 m Höhe wurde Vulkanasche detektiert. Die Wolke driftete in nordwestlicher Richtung.

Update 05.01.21: Kilauea. Ätna, Pacaya

Der Spiegel des Lavasees im Krater des Kilauea-Vulkans stieg um 1 m an. Ätna macht mit seiner Pyro-Show aus 2 Kratern weiter. Von den Lavaströmen am Pacaya gibt es neue Bilder. Darüber hinaus generierten Karysmky, Popocatepetl und Sakurajima weitere Aschewolken.

Kilauea: Lavasee leicht angestiegen

Die letzte Messung des Pegels des Lavasees im Hameam’uma’u-Krater zeigte, dass er am Sonntag bei 190 m stand und damit um 1 m angestiegen ist. Entsprechendes spiegelt sich im leicht deflationären Trend der Bodendeformation des Gipfelbereichs wider. Aus dem Hornito in der Westwand spattert Tephra. Aus einem weiteren Schlot unter dem Lavasee quillt Lava. Die Seismizität ist weiter leicht erhöht, wobei sich die meisten Erdbeben auf das untere Westrift bei Pahala konzentrieren. Dort dringt frisches Magma in die Erdkruste ein.

Ätna veranstaltet Pyro-Show

Gestern Abend machte der Ätna mit seiner Show aus 2 Kratern weiter und verzauberte den Nachthimmel mit seinem Feuerwerk. Die größeren strombolianischen Eruptionen generierte der Südostkrater. Hier wurde die glühende Tephra über 200 m hoch ausgeworfen. Die Voragine eruptierte nicht ganz so stark. Tremor und Seismik sind dieser Tage unauffällig. Heute Morgen emittiert der Südostkrater wieder eine Aschewolke.

Pacaya: Situation unverändert

Der Pacaya in Guatemala eruptiert weiter effusiv und ejektiv. Explosionen fördern glühende Tephra bis zu 150 m über den McKenney-Krater. Das Lavafeld auf der Südwestflanke ist immernoch präsent. Allerdings verhinderten Wolken gestern visuelle Observierungen. Dafür wurden schöne Fotos veröffentlicht, die die Aktivität der letzten Tage dokumentieren. Weitere Bilder findet ihr in unserer Gruppe bei Facebook.

Karymsky mit weiterer Aschewolke

Auf Kamtschatka eruptierte der Karymsky weitere Aschewolken. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m über dem Meeresspiegel. Die Wolken drifteten in südwestlicher Richtung.

Popocatepetl eruptiert

Auch der mexikanische Popocatepetl stieß Vulkanasche aus. Sie erreichte eine Höhe von 6100 m und wurde in Richtung Nordosten verfrachtet. CENAPRED berichtet von 164 Ascheexhalationen und 856 Minuten Tremor.

Update 04.01.21: Ätna mit Ascheeruption

Die Nachrichten werden von den Domvulkanen Merapi, Sinabung und Soufrière dominiert, die in diesen Tagen besonders aktiv sind. Aber auch Ätna und Klyuchevskoy stehen nicht zurück und zeigen sich munter.

Ätna eruptiert permanente Aschewolke

Ätna

Der Ätna auf Sizilien ist heute Morgen munter und eruptiert Aschewolken aus dem Südostkraterkegel. Starker Wind drückt die Asche ins Valle del Bove. Das Geschehen ist schön auf den Livecams zu verfolgen. Wärmebildkameras zeigen, dass auch glühende Schlacken gefördert werden. Der Tremor ist noch niedrig und es sieht nicht so aus, als wäre es die Startphase eines Paroxysmus. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Aktivität noch steigert. Bereits nachts war der Vulkan sehr aktiv und erzeugte starke strombolianische Eruptionen aus mehrere Kratern. Unten eingebunden ist ein aktueller Livestram von Etnawalk:

Klyuchevskoy ist effusiv und explosiv tätig

Im fernen Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiterhin aktiv. Das VAAC warnte heute vor Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m. Auf der Livecam sieht man eine kleine Lavafontäne. Ein Lavastrom fließt in Richtung Südwesten. MIROVA registriert eine sehr hohe thermische Strahlung mit Spitzenwerten von über 2000 MW.

Merapi: Seismik sehr hoch

Am Merapi auf Java (Indonesien) ist die Seismizität weiterhin sehr hoch. Das VSI registrierte vor 2 Tagen gut 780 vulkanisch bedingte Erdbeben. Gestern reduzierte sich ihre Anzahl auf ca. 650. Rein vulkanotektonische Beben wurden knapp unter 100 am Tag festgestellt. Hinzu kommt eine hohe Anzahl an hybriden Erdbeben. Es gehen zahlreiche Schuttlawinen ab.

Sinabung eruptiert

Heute meldet das VSI 2 Eruptionen, die vom Sinabung auf Sumatra ausgingen. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Maximalamplitude von 24 mm und 154 Sekunden Dauer. Bereits gestern ereignete sich ein Ausbruch, bei dem Vulkanasche ca. 1000 m über Kraterhöhe erreichte. Fotos zeigen einen steilen Spine im Dom. Die Gefahr von Kollaps-Ereignissen und pyroklastischen Strömen ist hoch.

Soufrière: Dom wächst

Auf der Karibikinsel St Vincent wächst der Lavadom weiter. Neue Luftaufnahmen zeigen, dass der Dom nun fast den gesamten Platz zwischen dem alten Dom und der Kraterwand ausfüllt. Außerdem steigt Gas auf. Vor 2 Tagen registrierte MIROVA eine moderate Wärmestrahlung mit 10 MW Leistung. Typischerweise emittieren Dome nur wenig Wärme. Vom Dom des Merapis geht praktisch keine Wärmestrahlung aus.