Japan: Erdbeben M 6,6

Im Süden Japans ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,6. Manche Quellen sprechen von M 7,o. Das Hypozentrum lag in nur 10 km Tiefe und 170 km westlich von Kagoshima. Die Angaben über einen Tsunamialarm sind widersprüchlich, aber es scheint zumindest keine größeren Flutwellen gegeben zu haben.

In der Nähe liegt nicht nur das Atomkraftwerk Sendai, sondern auch mehrere aktive Vulkane wie Kirishima, Suwanose-jima und Sakurajima. Letzterer ist ungewöhnlich still: das VAAC Tokyo registrierte die letzte Eruption vor genau einem Monat.

Vulkane weltweit

Fuego: der Vulkan in Guatemala produzierte vorgestern einen neuen Paroxysmus bei dem auch pyroklastische Ströme entstanden. Diese erreichten die Basis des Vulkans und gefährdeten Farmland.

Piton Fournaise: das vulkanologische Observatorium meldet eine Zunahme der Seismik, Zudem wird erneute Inflation registriert was auf weiteren Magmenaufstieg hindeutet. Wahrscheinlich wird es bald eine neue Eruptionsphase geben.

Rinjani: der Vulkan auf der indonesischen Insel Lombok ist weiterhin aktiv, allerdings mit rückläufigem Trend. So wurde der Regionalflughafen auf Lombok wieder kurzfristig geöffnet. Thermische Signale der letzten 2 Tage sind vergleichsweise schwach, bzw. nicht vorhanden.

Sinabung: auf Sumatra ist der Domvulkan weiterhin aktiv. In den letzten 2 Tagen wurden pyroklastische Ströme beobachtet.

Ätna: thermisches Signal

Jahresübersicht thermische Signale. © MIROVA

Der Ätna auf Sizilien heizt langsam, aber stetig auf. Der Tremor fluktuiert im 12 Stunden Takt. Parallel dazu werden auf MIROVA thermische- und radioaktive Strahlungssignal registriert. Zudem gibt es weitere Erdbeben in Tiefen kleiner als 5 km. Derzeit ist es schwer einzuschätzen, ob die leichte Erhöhung der Aktivität zu einer neuen Ausbruchsserie führt, oder ob es nur ein Intermezzo ist. Die italienischen Kollegen vom INGV halten sich bedeckt und kommentieren das Geschehen nur wenig.

Rinjani: Aufstieg gesperrt

Die Aktivität am indonesischen Vulkan Rinjani ist weiterhin sehr intensiv. Zwar hat die Eruption von Vulkanasche etwas abgenommen, aber es findet sehr starke strombolianische Tätigkeit statt. Zudem hat sich ein Lavastrom auf den Weg gemacht. Dieser geht vom 300 m hohen Mount Barujari aus. Der Schlackenkegel entstand erst 1994 innerhalb der Caldera des Rinjani.

Obwohl die Emission von Vulkanasche nachgelassen hat, wird der Flugverkehr weiterhin beeinträchtigt. Die meisten Flüge von Bali nach Australien fallen aus und Tausende Urlauber sitzen fest. Der lokale Flughafen auf Lombok ist gesperrt.

Gesperrt ist auch der Aufstieg zum Vulkan. Unser Freund Andi berichtet von Polizeiposten an den beiden Zugangspunkten zum Vulkan. Zum Leidwesen aller Vulkanchaser nimmt die Polizeipräsenz auch in Indonesien weiter zu und es wird immer schwieriger einen aktiven Vulkan zu besteigen.

Ätna: erneuter Tremoranstieg

Mikroseismik am Ätna. © INGVLetzte Nacht gab es eine erneute Erhöhung des Tremors. Ich vermute diese hing mit einer Intensivierung der strombolianischen Tätigkeit in der Voragine zusammen. Zudem gab es in den letzten Tagen wieder vermehrte Mikrobeben. Die Hypozentren lagen in Tiefen kleiner 5 km und scheinen sich (mehr oder weniger) entlang einer SW-NE streichenden Linie ereignet zu haben, die parallel zur Hauptstörungzone des Vulkans verläuft.

Ätna: erhöhter Tremor

Leicht erhöhter Tremor am Ätna. © INGVHeute Abend steigt der Tremor am Ätna deutlich (aber nicht dramatisch) an. Da man auf der LiveCam nichts außergewöhnliches sieht, vermute ich einen Zunahme der strombolianischen Aktivität in der Voragine. Seit einigen Tagen ist dort ein Schlot schwach aktiv. Zudem gab es wieder einige schwache Erdbeben am Vulkan und es wurden von einigen Fumarolen am Neuen-Südostkrater thermische Signale registriert. Alles in Allem sieht es so aus, als würde mein Lieblingsvulkan wieder etwas munterer werden. Neue paroxysmale Eruptionen könnten sich in der nächsten Zeit wieder manifestieren!

Vulkane Weltweit

Ätna: der Vulkan auf Sizilien ist aus seinem monatelangen Dornröschenschlaf erwacht. Im Westteil der Voragine ist ein Förderschlot entstanden der strombolianisch aktiv ist. Die Aktivität kündigte sich Mitte Oktober durch kleine Erdbebenschwärme an.

Colima: in Mexiko ist der Colima weiterhin aktiv. Mehrmals täglich erzeugt er Ascheeruptionen, deren Aschewolken bis zu 2 km hoch aufsteigen. Die Pausen zwischen den Eruptionen sind 2 – 6 Stunden lang.

Piton Fournaise: die eigentlich für beendet gehaltene Eruption lebte in der 2. Oktoberhälfte noch einmal auf: es wurden strombolianische Eruptionen und ein Lavastrom generiert. Mittlerweile ruht der Vulkan wieder.

Rinjani: in Indonesien kam es in den letzten Tagen zu Ascheeruptionen, die den Flugverkehr behinderten. Besonders betroffen war wieder der Flughafen von Bali, wo Hunderte Flüge gestrichen wurden und Tausende Urlauber festsaßen. Rinjani ist ein beliebtes Trekkingziel.

Sakurajima: der Japaner fällt durch seine Inaktivität der letzten Wochen auf. Seit Anfang Oktober wurden nur 2 Eruptionen gemeldet. Der Vulkan pausierte dieses Jahr bereits öfters. Im Sommer sorgte er für Schlagzeilen, als ein Lavadom die Förderschlote verstopfte und der Druck im Inneren des Feuerberges dramatisch wuchs. Es drohte eine große Explosion, die aber ausblieb.

Shiveluch: der Domvulkan auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist derzeit sehr aktiv und steht mehrmals täglich in den Meldungen des VAAC Tokyo. Dieses registriert Aschewolken, die vom Shiveluch ausgehen.

Zurück vom Colima

Vulkanische Blitz am Colima. © Marc Szeglat

Die Geonauten Martin, Thorsten, Richard und Marc sind nach 9 Tagen Mexiko wohlbehalten heimgekehrt. Es war eine Reise mit Hindernissen, da wir uns zeitgleich mit Hurrikane Patricia auf dem Weg machten und im Flugchaos landeten: lost in transit! Dennoch erreichten wir den Vulkan Colima mit anderthalb Tagen Verspätung und trafen uns mit dem einheimischen Vulkanfotografen Hernando, der uns eine Berghütte organisierte. Mehr darüber lest ihr hier (und auf den Webseiten der Geonauten) in Kürze.

Während meiner Abwesenheit sorgten 3 Vulkane für Schlagzeilen: der Popocatepetl erzeugte eine größere Ascheeruption. Am Ätna gab es strombolianische Aktivität im Zentralkrater und der Rinjani ist ausgebrochen. Seine Vulkanasche stört den Flugverkehr nach Bali. Ausführliche Nachrichten folgen.

Vulkane weltweit

Lavafontäne am Fournaise. © ipreunion.com

Colima: der Vulkan in Mexiko ist dieser Tage wieder besonders aktiv und eruptierte gestern Aschewolken, die mehr als 2 km über Kraterhöhe aufstiegen. Fotos in unserer Facebookgruppe zeigen die Entwicklung des Gipfelbereiches seit März dieses Jahres. Der Lavadom wurde von zahlreichen explosiven Eruptionen ausgeblasen und es ist wieder ein richtiger Krater entstanden.

Fournaise: wie es der steigende Tremor der letzten Tage vermuten ließ, intensivierte sich nun auch der sichtbare Teil der Eruption deutlich. Aus dem neu gewachsenen Kraterkegel gab es gestern wieder bis zu 40 m hohe Lavafontänen. Die Eruption köchelt seit dem 24. August vor sich her.  Fotos gibt es hier. Update: die Eruption endete am folgenden Tag sehr plötzlich. Ein letztes Aufbäumen der Eruption vor deren Ende ist nicht untypisch für den Fournaise.

Kilauea: seit 2 Tagen nimmt die Seismik unter dem Vulkan auf Hawaii wieder deutlich zu und es manifestierten sich mehrere Erdbeben mit Magnituden zwischen 2 und 3,9. An der Gipfelcaldera wurde leichte Deflation registriert und der Spiegel des Lavasees ist etwas gefallen.