Ruapehu: Erhöhung der Alarmstufe

Verschiedene Parameter deuten am Ruapehu auf Neuseeland auf ein Ansteigen der vulkanischen Aktivität hin. Neben leichtem Tremor wurde ein erhöhter Gasausstoß registriert. Besonders besorgniserregend ist ein Aufheizen des Kratersees von 25 auf 46 Grad Celsius. Dies veranlasste die Wissenschaftler des GNS die Alarmstufe auf „2“ zu erhöhen.

Ein weiterer Vulkan Neuseelands ist derzeit unruhig: White Island. Dort wurde kürzlich ein neuer Krater entdeckt und man rechnet mit weiteren kleinen Eruptionen.

Bardarbunga: weiter steigende Seismik

Erhöhte Seismik am Bardarbunga. © IMOHeute konnte man in der isländischen Presse einen Bericht lesen, nach dem sich führende Vulkanologen der Insel besorgt zeigten, dass der Bardarbunga mittelfristig wieder ausbrechen könnte. Seit einigen Monaten steigt die Seismik wieder an. Auch heute gab es ein Schwarmbeben. Die Seismik ist nicht nur unter dem Zentralvulkan erhöht, sondern entlang des Störungssystems bis zum Herdubreid.

Steigende Seismik wird auch am neuseeländischen Vulkan Ruapehu beobachtet und die Vulkanologen warnen vor einem Aufstieg zum Gipfel. Der Vulkan ist für phreatische Eruptionen berüchtigt.

Seismik am St. Helens

Seismik am St. Helens. © Wes Thelen | USGSWährend ich am Wochenende auf der Jahreshauptversammlung der Vulkanologischen Gesellschaft verweilte, bestimmt der Mt. St. Helens die vulkanischen Pressemeldungen: das USGS der Cascadenvulkane gab bekannt, dass die Seismik unter dem Vulkan seit März erhöht ist. Seit dem wurden 130 Mikroerdbeben mit Magnituden kleiner gleich 1,3 registriert. Die Hypozentren lagen in Tiefen zwischen 7 und 2 Kilometern. Zunächst gab es nur vereinzelte Erdbeben, zuletzt steigerte sie sich auf 40 pro Woche. Die Vulkanologen gehen davon aus, dass die Erdbeben durch Magmabewegungen im Untergrund verursacht werden. Allerdings sehen sie noch keine unmittelbare Gefahr eine bevorstehenden Vulkanausbruchs. Der Jahrestag der katastrophalen Eruption des St. Helens im Jahr 1980 jährt sich am 18. Mai.

Erwähnenswert ist auch ein weiterer Paroxysmus am Fuego in Guatemala. Die Aktivität steigerte sich relativ schnell und unvermittelt.

Vulkane weltweit

Klyuchevskoy: der Vulkan in Kamchatka ist derzeit besonders munter und erzeugt neben strombolianischen Eruptionen Aschewolken, die fast 3 km über den Krater aufsteigen. Die thermische Strahlung ist so hoch, dass wahrscheinlich auch wieder Lavaströme unterwegs sind.

Sakurajima: auf der japanischen Insel Kyushu geht es wieder heiß her. Saku eruptierte am 01. Mai 7 Aschewolken. Vulkanasche stieg mehrere Kilometer hoch auf.

Santiaguito: in Guatemala ist der Domvulkan Santiaguito weiterhin sehr aktiv. Gestern fanden 2 stärkere explosive Eruptionen statt. Vulkanasche erreichte eine Höhe von gut 4500 m.

Turrialba: der Vulkan in Costa Rica ist weiterhin aktiv. Vorgestern wurden 32 Explosionen in 10 Stunden registriert. Die Meisten sind relativ schwach, doch manchmal kommt es zu stärkeren Explosionen. Die Vulkanasche steigt dann mehr als 1000 m über den Krater auf.

Vulkane weltweit

Risse in der Aso-Caldera. © asahicom.jp

Aso: das  Kumamoto-Erdbeben mit einer Magnitude von 7,1 aktivierte eine bis dahin unbekannte Störungszone in der Aso-Caldera. Es entstanden zahlreiche Frakturen im Boden, die auf Luftaufnahmen deutlich sichtbar sind. Zudem verflüssigte sich vielerorts der Boden und es kam zu zahlreichen Hangrutschungen. Das Beben beschädigte auch die Fabriken mehrerer Kamerahersteller. Für die Fotografen unter uns dürften die damit verbundenen Lieferengpässe unerfreulich sein.

Klyuchevskoy: in den vergangenen Tagen lief der Vulkan auf Kamchatka zur Höchstform auf und eruptierte Lavaströme und Aschewolken. Diese stieg laut VAAC Tokyo bis zu 3 km über den Krater auf.

Sakurajima: seit 3 Tagen finden wieder explosive Eruptionen statt. Vulkanasche steigt dabei bis zu 4,5 km hoch auf.

White Island: im Norden von Neuseeland brach der Inselvulkan aus und erzeugte eine kleinere Ascheeruption. Es war die erste Eruption seit 3 Jahren.

Zurück vom Masaya

6 Tage lang beobachtete ich den Lavasee im Krater Santiago des Vulkans Masaya in Nicaragua. Dank einer Sondergenehmigung konnten die Geonauten der Vulkanologischen Gesellschaft e.V. ungestört am Krater verweilen. Besten Dank an die Wissenschaftler von INETER.

Der Lavasee hatte den höchsten Stand seit Beginn der Aktivität erreicht und zeigte sich stabil. Anders, als an den meisten anderen Lavaseen, bildete sich am Masaya keine Kruste. Dazu war die Lava zu heiß und große Gasblasen ließen sie kräftig brodeln. Der Lavasee hatte ein Größe von ca. 30 x 20 m erreicht und bildete sich im zentralen Schlot des über 300 m tiefen Kraters.

Ein ausführlicher Bericht folgt in kürze.

Vulkane weltweit

Popocatepetl: vorletzte Nacht produzierte der Vulkan nahe der mexikanischen Hauptstadt einen Paroxysmus. Vulkanasche stieg bis zu 4 km über den Krater auf und glühende Tephra deckte den oberen Kegelbereich ein.

Sakurajima: vor 2 Tagen gab es eine Eruptionsserie. Vulkanasche stieg dabei bis zu 3 km hoch auf. Seitdem pausiert der Feuerberg wieder.

Suwanosejima: das VAAC Tokyo registrierte heute bereits 4 Eruptionswolken des Inselvulkans südlich von Kagoshima.

Vulkane weltweit

Aso: infolge der schweren Erdbeben auf der japanischen Insel Kyushu ist der Vulkan Aso ausgebrochen. Er liegt nur wenige Kilometer von Kumamoto entfernt und wurde auch direkt von einem schwächeren Beben getroffen. Der Vulkan eruptierte 2 kleinere Asche-Dampfwolken. Es könnte durchaus möglich sein, dass sich die Aktivität in den nächsten Wochen/Monaten verstärkt.

Bromo: auf Java ist der Bromo weiterhin aktiv und eruptiert Vulkanasche. Der Vulkan im Tengger-Massiv war Anfang der Woche erneut ausgebrochen.

Klyuchevskoy: in Kamtschatka eruptiert der Feuerberg weiterhin strombolianisch. Zudem registrierte das VAAC Tokyo mehrere Aschewolken die eine Höhe von 7500 m erreichten.

Nyramuragira: im Kongo ist der Lavasee im Vulkan der Virunga-Vulkankette spurlos verschwunden. Quasi über Nacht lief die Lava unterirdisch ab.

Santiaguito: in Guatemala kam es zu einer explosiven Eruption am Domvulkan. Vulkanasche stieg dabei gut 1000 m über den Krater auf. Regelmäßig gehen Schuttlawinen vom Dom ab, was auf konstantes Domwachstum hindeutet.

Sinabung: auf Sumatra ist der Sinabung wieder etwas aktiver. Der Lavadom ist kurz davor eine kritische Größe zu erreichen, so dass pyroklastische Ströme entstehen könnten.

 

Fuego: neuer Paroxysmus

In der Nacht steigerte sich die Aktivität des Fuego zu einem neuen Paroxysmus: es ist der 6. in diesem Jahr! Das thermische Signal ist mit 1993 MW sehr hoch und liegt auf dem Niveau der letzten Paroxysmen. Allerdings hat sich der Zeitabstand zum letzten Parox deutlich verkürzt.

Auf der LiveCam ist derzeit nicht viel zu sehen, da es sehr dunstig ist. Man kann eine hoch aufsteigende Eruptionswolke erahnen, die mehr Dampf als Asche enthält. Mit dem Abgang pyroklastischer Ströme muss jeder Zeit gerechnet werden.